Das Osterei
Am Tisch sitzen die Mutter und der Vater
mit ihren Kindern und dem Kater.
Es ist Ostern, die Kinder freun sich
auf wen denn nur? Auf mich,
denn wer bin ich?
Ganz klar, der Osterhase.
Vermuten mich die Kinder hinter der Vase?
Oder eher im Garten hinter Grasbüscheln?
Ganz egal, denn jetzt süffeln
sie ja noch glücklich ihren Kakao.
Es geht ihnen nicht schlecht, nicht mau.
Ich versteckte bereits die Ostereier
hinterm Häuschen vom Herrn Meier
und hinterm großen Haselstrauch,
da lehen sie Bauch an Bauch.
Frisch geholt von der Frau Henne
auf dass ich sie nach Größe trenne.
Die großen werden rot,
die kleinen gelb, das Gegenteil von Tod
ist schließlich Leben,
das uns wurde gegeben.
Also werden wir uns freuen
und uns keiner guten Taten scheuen.
Das allergrößte, mein Lieblingsei,
das ist mir nicht einerlei;
ich bemalte es wunderschön
mit einem Küken, das ich verwöhn.
Gelb, flauschig und klein,
so müsste man sein!
Dieses Ei platzierte ich dort
an einem gar schwer zu findenen Ort!
Aber, ei, was passiert denn jetzt?!
Die Schale splittert, ein Schnabel wetzt
an der Schale und zerbricht mein schönes Ei.
Oh, wie schade, ei, ei, ei!
Doch, was passiert denn nun?!
Mein Küken steht vor mir, was ist zu tun?
Es rennt auf mich zu, ich fange es auf,
und beginne instinktiv einen hurtigen Lauf
übers Feld und über die Wiesen
es ist auf mich angewiesen.
So renne und laufe ich heute noch,
denn das Küken lenkt mich, ich trage ein Joch,
das wiegt so schwer, und doch trag ich's gern,
denn es ist mein Küken, mein kleiner Stern.