Fantasy & Horror
Im Glanz des Mondlichts

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"Im Glanz des Mondlichts"
Veröffentlicht am 04. März 2013, 16 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Im Glanz des Mondlichts

Im Glanz des Mondlichts

Beschreibung

Eine erfundene Welt voller magischer Wesen. Die Menschen nehmen Kinder aller arten von Lebewesen gefangen, für ihre Zwecke. In einem geheimen Gefängniss werden sie festgehalten, doch niemand hilft ihnen, da niemand es weiß. Eine entkommt und versucht nun alle zu retten, indem sie die vier großen Reiche aufsucht, ihre Geschichte erzählt und sie ihr hoffentlich als Verbündete im Kampf um die Freiheit zur Seite stehen.

Prolog

Sie waren am Ziel.

Vier schwarz gekleidete Männer  traten aus der Dunkelheit auf die vom Mondlicht erhellte Lichtung, vor ihnen erhob sich ein prächtiges Schloss. Es war mitten in der Nacht und nirgendwo rührte sich etwas. Die Wachen würden in so einer ruhigen Nacht nicht so wachsam sein, das war gut, perfekt für ihre Zwecke. Sie näherten sich vorsichtig und lautlos der Schlossmauer. Es war niemand zu sehen. Ein Enterhaken wurde hoch geworfen und zwei der Männer kletterten nach oben, die anderen beiden würden Wache halten.

 Oben angekommen schlichen die Gestalten wie Schatten durch die Nacht. Die Wachen dösten, an die Mauer gelehnt, friedlich vor sich hin. Sie verschafften sich beinahe kinderleicht Zutritt zum Schloss. Die Gänge waren verworren, schon fast Labyrinth artig aber sie wussten genau wohin, denn sie hatten sich gut vorbereitet. In den Gängen des Schlosses befanden sich keine Wachen, da niemand damit rechnete, dass es irgendwer wagen würde in das Schloss dieser mächtigen Familie einzubrechen. Nach wenigen Minuten erreichten sie das Schlafgemach. Davor standen zwei breitschultrige, bis an die Zähne bewaffnete Männer, doch die beiden waren auf den Überraschungsangriff nicht vorbereitet und für die ausgebildeten Eindringlinge leichte Gegner. Jetzt würde es schwieriger werden, denn die Tür war verschlossen und keiner der beiden Wachen hatte einen Schlüssel bei sich. Doch das würde sie nicht aufhalten, nicht nachdem sie so weit gekommen waren. Die Eindringlinge schlichen sich also so lautlos wie möglich, ins benachbarte Zimmer, um von dort,  aus dem Fenster zu steigen und nach nebenan zu klettern. Das Fenster war nicht verriegelt. Das Zimmer war dunkel und nur vom Fenster her fiel ein wenig Licht herein. Im Bett lagen zwei schlafende Gestalten, aber die waren nicht von Bedeutung. Das, was sie suchten lag in der Wiege direkt daneben. Sie nahmen das Bündel behutsam mit und schlichen lautlos wieder davon.

Wieder draußen bei ihren Komplizen, verschwanden die Männer in der Dunkelheit aus der sie gekommen waren.

Flucht

Zwei Mädchen standen in einer Art Geräteschuppen, gefüllt mit Werkzeug und Waffen. Das eine hatte langes, glattes, schwarzes Haar, blasse Haut und smaragdgrüne Augen. Sie sah auf den ersten Blick wie ein Mensch aus, aber bei genauerem Hinsehen, zeugten ihre spitzen Ohren, ihr schlanker, zerbrechlich wirkender Körper und die Tatsache, dass sie um Längen größer war als ihre Begleiterin, von ihrer Abstammung. Sie war eine Elfe. Die andere war das genaue Gegenteil; sie strahlte eine Stärke aus, die Sicherheit zu versprechen schien und war von einer weniger zierlichen, aber dennoch sehr weiblichen Statur. Ihr schulterlanges silbernes Haar stand zerzaust in alle Richtungen ab. Sie trug ein ledernes, ärmelloses Oberteil, ebenso wie eine lederne enganliegende Hose mit kniehohen Stiefeln. Ganz anders als ihre Elfenfreundin, die nur einen Stofffetzen am Leib hatte. Das Auffälligste an ihr jedoch war das große Schwert, das sie auf dem Rücken trug.

Sie machte sich gerade an etwas an ihrem Handgelenk zu schaffen, als von draußen Geräusche zu hören waren.

 „ Okami beeil dich da kommt jemand!“ flüsterte die Elfe.

„Ja doch, ich hab‘s gleich.“

Okami bearbeitete eine Art Armband mit einem seltsamen Werkzeug und schien nicht richtig klarzukommen, denn sie fluchte unaufhörlich wenn auch leise vor sich hin. Plötzlich war ein Klicken zu hören und ein kleines rundes Etwas viel zu Boden. Damit schien ihre Arbeit beendet, denn die beiden schlüpften vorsichtig durch ein Loch in der hinteren Wand nach draußen in das Dunkel der Nacht. Gerade rechtzeitig, denn in diesem Moment betrat ein Wachposten den Schuppen.

Die Mädchen schlichen zurück zu ihren Schlafplätzen, die sich in einer undicht aussehenden Hütte am Rande der Burgmauer befanden. Ihr Inneres war ziemlich klein und es befanden sich nur zwei Strohlager, auf denen jeweils eine Decke lang und ein kleiner Tisch darin. Die Wände waren mit Löchern übersät, sie bestanden aus morschem Holz und es war ein Wunder, dass sie überhaupt noch standen. Das Dach war schon mehrfach repariert worden, aber dennoch tropfte hier und da Wasser herein.

„ Der Peilsender ist ab, jetzt habe ich eine Chance zu entkommen. Jetzt werden sie mich nicht mehr aufspüren können!“ meinte Okami erleichtert.  Denn andernfalls, das wusste sie, würden die Menschen ihr bis ans Ende der Welt folgen, damit sie keinem von den Machenschaften der Menschen erzählen könnte. Aber jetzt war sie frei. Sie hatte einen Monat gebraucht, um den Peilsender loszuwerden, denn sie hatte immer nur sehr wenig Zeit in dem Schuppen gehabt da dieser streng bewacht wurde. Sie wusste, dass sie nur diese eine Chance hatte zu entkommen, denn falls sie sie erwischten, würde sie hart bestraft werden. Die Menschen scheuten nicht davor zurück Gewalt anzuwenden, wenn jemand ungehorsam war.

„ Ja verschwinde von hier und hol uns Hilfe. Ich werde so lange warten.“ Die Stimme der Elfe klang traurig und sie wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.

„Talim, ich werde dich hier rausholen, dich, und alle anderen. Ich verspreche es!“ Okami nahm Talim in ihre Arme, auch sie war den Tränen nahe. Es fiel ihr schwer zu gehen, wenn sie ihre Freundin  hier zurücklassen musste, denn sie wusste, dass Talim für ihr Verschwinden bestraft werden würde. Das wussten sie beide.

„Pass auf dich auf! Ich weiß du wirst es schaffen und mach dir keine Sorgen um mich, mir passiert schon nichts.“ Das war gelogen und das wussten sie beide. Aber Talim tätschelte nur ihren Arm und schob sie in Richtung Tür. Okami aber drehte sich noch einmal um, sah ihrer Freundin fest in die Augen und sagte: „Ich werde zurückkommen.“ Und damit machte sie sich auf den Weg.

Sie bewegte sich im Schatten, so lautlos, wie ein Wolf der sich an seine Beute heranpirscht. Sie schlich sich entlang der Schlafplätze, die alle nur grob gezimmerte Hütten waren, zum großen Hof. Dieser war im Osten und Süden von zwei Lagerhäusern umgeben. Doch hier würde es schwierig werden, da der Hof auch nachts gut bewacht war. Vorsichtig hielt sie Ausschau nach dem ersten Wachmann, der wie gerufen auf den Hof trat und seine Patrouille begann. Gleich darauf tauchte noch einer auf, das machte das Ganze noch komplizierter. Die beiden Männer gingen parallel zueinander, jeder in einem Halbkreis im Hof herum und spähten in jeden Winkel. Es wäre unmöglich an ihnen vorbei zu kommen und kämpfen konnte sie nicht ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Gut, dann würde sie eben über die Dächer laufen. Sie musste sich nur auf das Lagerhausdach zu ihrer rechten schleichen, dann auf das Dach des anderen hinüberspringen und sich dort herunterlassen, denn das Tor war im Osten. Schnell lief sie hinüber zur Wand des Lagerhauses, das sich nur wenige Meter von der letzten Hütte entfernt befand und kletterte auf eine der Kisten, die an der Wand standen und von dort zog sie sich nach oben aufs Dach. Das Haus zog sich entlang des ganzen Hofes und somit konnte sie, mit etwas Geschick, unbemerkt auf die andere Seite gelangen. Sie war gezwungen auf allen vieren zu kriechen, damit man sie von unten aus nicht sehen konnte. Sie kam nur langsam vorwärts und erreichte die andere Seite erst nach gut zehn Minuten. So jetzt musste sie auf das nächste Dach springen. Sie richtete sich blitzschnell auf und sprang so anmutig wie eine Katze  hinüber, ohne auch nur das geringste Geräusch zu verursachen. Ihre raubtierhaften Bewegungen verrieten ihre nicht menschliche Abstammung. Sie ging auf den Rand des Daches zu und ließ sich geschickt hinter einen Heuwagen fallen, der an der Mauer stand. Sie sah sich um. Zu ihrer Rechten,  befand sich das Schloss des Oberhauptes dieser Befestigung. Es war ein gigantisches Schloss, man könnte fast meinen das des Königs, doch der, der darin wohnte war nur einer seiner Verwalter. Es hatte zwei Türme und in einem schlief dieser Mistkerl. Bei diesem Gedanken überkam sie eine unbändige Wut, die sie erzittern ließ. “Reiß dich zusammen.“ schoss es ihr durch den Kopf. Sie ballte die Fäuste, sie musste sich beruhigen, denn ohne einen klaren Kopf würde sie es nie schaffen hier raus zu kommen. Sie atmete einmal tief durch und beruhigte sich mit dem Gedanken, wieder zu kommen und Rache zu nehmen.

Das Tor war gerade aus, es war umgeben von zwei Wachtürmen. Sie überlegte kurz und dann fiel ihr ein, dass das keine große Schwierigkeit darstellte. Sie wusste aus Erfahrung, dass die Männer abends immer Karten spielten und sie immer die einzige gewesen war, die noch wache gehalten hatte, oder hatte halten müssen. Es würde heute wieder einer ihrer Gefangenenkollegen bei den Wachen sein, wie immer. Sie spielten also Karten, im Glauben das der Gefangenen dabei war aufzupassen. Die einzige Motivation  der Gefangenen auch wirklich aufzupassen, war das Wissen um die Strafe, die ihnen drohte wäre es anders. Aber auch wenn er sie entdecken würde, würde er nichts sagen, denn er wusste, dass sie ihre einzige Chance auf Rettung war. Also lief sie schnell die wenigen Meter zur Mauer und drückte sich mit dem Rücken dagegen, so war sie von oben nicht zu sehen, nur um sicher zu gehen. Nun kam der Enterhaken, den sie an der Taille festgebunden hatte zum Einsatz. Gleich beim ersten Wurf gelang es ihr ihn zu befestigen. Sie hatte natürlich vorher öfters geübt, wenn sie sich unbeobachtet gefühlt hatte. Hoch zu klettern fiel ihr nicht schwer und oben angekommen, duckte sie sich in der Hoffnung, in der Dunkelheit unentdeckt zu bleiben. Schnell befestigte sie den Haken auf der anderen Seite der Befestigungsmauer und schwang sich herunter. Als ihre Füße den Boden berührten, machte sie sich nicht die Mühe den Enterhaken wieder einzusammeln, sondern rannte davon  so schnell sie konnte und verschwand in der Nacht.

 

Sie rannte weiter und weiter und blieb erst stehen, als sie völlig außer Atem zu Boden fiel. Es war geschafft, sie war aus dem verhassten Gefängnis, in dem sie, seit sie ein Kind war, gelebt hatte, entkommen. Dieser Gedanke erfüllte sie mit Erleichterung und sie seufzte glücklich. Doch dann tauchte das Bild von Talim in ihren Gedanken auf  und sie dachte sofort wieder an die Aufgabe die sie zu erfüllen hatte. Sie musste alles daran setzen die anderen aus dem Gefängniss, in der sie alle schon ein Leben lang gefangen gehalten wurden, zu befreien. Sie erinnerte sich an ein Gespräch mit einem Wächterkollegen während einer ihrer Schichten. Er hatte ihr erzählt, dass die Menschen Kinder, aus den vier großen Reichen, dem Reich der Vampire, dem der Gestaltwandler, dem der Elfen und dem der Magier entführten, damit diese ihnen als Arbeitskräfte dienen sollten und dass die Menschen zwar allgemein bekannt für ihre Grausamkeit waren, jedoch keiner aus der Außenwelt von dem Gefängnis wusste, weshalb ihnen niemand zur Hilfe kam. Doch Okami würde Hilfe bringen. Mit diesem Gedanken  erhob sie sich und sah sich erst mal um. Sie befand sich in einem dichten Wald, der nur ganz schwach vom Mondlicht beleuchtet wurde. Ein Glück, dass sie im Dunkeln sehen konnte. Sie würde sich an den Sternen orientieren und nach Osten gehen, denn dort befanden sich die vier großen Reiche, dort würde sie schon Hilfe finden. Aber jetzt musste sie erst einen Unterschlupf für die Nacht finden. Der Wald war wunderschön im silbernen Licht und sie genoss den frischen Duft des Grases während sie weiterging. Diese neue Freiheit fühlte sich unendlich gut an und sie würde sie auch nicht so leicht wieder aufgeben.

Schnell fand sie eine kleine Höhle, in der sie die Nacht verbringen konnte. Sie sammelte noch ein wenig Feuerholz, zündete ein wärmendes Feuer an  und aß erst mal etwas. Talim hatte ihr in weiser Voraussicht einen Rucksack mit Proviant und anderen nützlichen Dingen gepackt. Natürlich waren die Sachen alle gestohlen. Nachdem sie ein Teil des eingepackten Trockenfleischs mit etwas Brot gegessen hatte, schlief sie ein, so glücklich wie schon lange nicht mehr.

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Sophiare Re: - Danke dir^^
Zitat: (Original von petjula007 am 04.03.2013 - 22:01 Uhr) Die Geschichte gefällt mir ganz gut, ist interessant geschrieben. Gespannt, wie es weiter geht.
LG petjula007

Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 Die Geschichte gefällt mir ganz gut, ist interessant geschrieben. Gespannt, wie es weiter geht.
LG petjula007
Vor langer Zeit - Antworten
Sophiare Nein die hab ich noch nie veröffentlicht aber ich habe mich an meinen lieblings Büchern und auch an einigen Filmen inspiriert also kann es sein das einige Dinge dir bekannt vorkommen.
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EagleWriter Kann es sein, das die Geschcihte hier schon mal veröffentlicht war ? kommt mir irgendwie bekannt vor
lg
E:W
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