Gedichte
Der Mensch - ein Gedicht?

Der Mensch fühlt sich im Grunde nichtig,

er nimmt sich dabei aber wichtig,

die Brust ist dann von Stolz geschwellt,

wenn er von seinem Sieg erzählt.

Doch kommt dann mal ein andrer Tag,

an den er nicht gern denken mag:

das ist, wenn Kummer ihn zerfrißt,

ihm fremder Hohn entgegen klingt,

das ist, wenn Pleiten ihn verfolgen,

gefolgt von minderen Erfolgen.

Dann ist er krank und liegt danieder,

schwer sind ihm die eignen Glieder,

er träumt vom Gestern und den Taten,

die ihm vormals gut geraten,

und schöpft die Kraft im Schlafe nun,

um wieder seine Pflicht zu tun.

Bald ist er wieder obenauf,

das Leben nimmt nun seinen Lauf,

und für kurze oder lange Zeit,

ist er dann zum Kampf bereit.

Es ist verdrießlich, zu beschreiben,

welch' Blüten unsere Taten treiben,

es kommt doch nur auf eines an,

daß man sein Leben meistern kann.

Der Mensch ist zugleich Herr und

Erfüllungsgehilfe seiner Ideen.