Ich wünsche viel Spaß beim Lesen :3
Die Beerdigung war nun schon zwei Wochen her und doch hatte das Mädchen das Gefühl, dass ihre Tante Midori noch da war. Jeden Moment durch die Küchentür kam und sie fröhlich begrüßte, aber dass würde sicher nicht passieren. Sie hatte den toten Körper ihrer Tante im Sarg liegen sehen und wie er dann begraben wurde. Mit einem leisen Seufzer umklammerte das Mädchen die dampfende Tasse Tee ihn ihrer Hand. Es war wirklich schwer damit klar zu kommen, dass sie ihre Tante nie wieder sehen würde. Draußen hörte sie vereinzelt ein paar Vögel zwitschern und die ersten Sonnenstrahlen drangen durch das Fenster zu ihr. Es war wirklich noch sehr am Morgen und für sie ganz es noch einiges zu tun. Tante Midori war in ihren jungen Jahren viel gereist und mit den Jahren hatten sich einige Sachen angesammelt. Das alles musste jetzt in Kisten gepackt werden und das Mädchen hatte bis her gerade mal die Hälfte geschafft. Jeden Tag rechnete sie damit, dass man sie und ihren Bruder von hier wegholen würde. Ihr Vater hatte sie vor genau zwölf Jahren zu Tante Midori gebracht und war seitdem verschwunden. Die meisten glaubten, dass er schon lange tot war, aber nicht das Mädchen. Sie glaubte fest daran, dass er noch am leben war. Leicht fuhr sie sich etwas durch ihre langen dunkelblonden Haare und schloss für einen Moment die Augen. Wenn ihr Vater nicht bald auftauchte, dass würden die Beiden ins Heim kommen, da sie nach ihrem Wissen keine weiteren Verwandten hatten zu denen sie konnten. Das Klingeln der Türglocke ließ die Blonde etwas zusammen zucken. Wer klingelte denn in herrgotts Früh an der Tür? Sie beschloss es einfach zu ignorieren, doch wer auch immer da vor der Tür stand, er wollte nicht aufgeben bis man ihm öffnete. Schnaubend stellte die Bewohnerin ihre Tasse ab, ging zur Tür und riss diese wütend auf.
„Was zur Hölle soll das? Wissen Sie eigentlich wie spät es ist?“, fuhr sie sofort die Person vor der Tür an.
Vor ihr stand ein groß gewachsener Mann mit etwas längeren hellbraunen Haaren, der verlegen lächelte und sie mit seinen hellgrünen Augen entschuldigend ansah.
„Es tut mir wirklich sehr leid, dass ich schon so früh am Morgen störe. Mein Name ist Mamoru Inoue. Du musst Haru sein, nicht wahr?“, sagte der Fremde.
Mit gerunzelter Stirn musterte Haru den Kerl vor sich.
„Sollte ich Sie kennen?“, fragte sie ihn schließlich.
„Nein, eigentlich nicht, aber ich kenne dich und deinen Bruder. Ich war ein sehr guter Freund eures Vaters“, erwiderte Mamoru und sofort wurde das blonde Mädchen etwas hellhörig. „Bevor er euch zu eurer Tante brachte hat er mir ein Dokument gegeben, in dem steht, dass ich im Falle ihres Todes euer neuer Vormund werde.“
Er zog aus seiner Tasche einen Umschlag und reichte ihn Haru. Zögerlich nahm sie diesen an sich und überflog den Inhalt kurz. Es handelte sich eindeutig um die Handschrift ihres Vaters und auch sonst schien alles in Ordnung zu sein.
„Und warum kommen Sie erst jetzt?“, wollte die Schülerin wissen. „Tante Midori ist schließlich schon vor zwei Wochen beerdigt worden.“
„Ich habe leider erst gestern von ihrem Tod erfahren. Es hat etwas gedauert bis man mir die Adresse ausgehändigt hat. Ich bin dann sofort los und bin die ganze Nacht durchgefahren“, sagte der Braunhaarige. „Ich dachte, du glaubst mir eher, wenn ich dir die Dokumente direkt zeige, als das ich vorher noch mal anrufe.“
„Das heißt also, dass Sie sich ab sofort um uns kümmern werden?“
„So ist es und du kannst ruhig du zu mir sagen. Also ich wäre dafür, wenn du jetzt deinen Bruder weckst und ihr dann eure Koffer packen würdet. Wir haben eine ziemlich lange Fahr vor uns.“
„Bedeutet das etwa, dass wir nicht hier bleiben können?“
„Leider nein, aber es wird euch bei mir sicher auch gefallen.“
„Was ist denn hier los?“, fragte jemand hinter Haru und das Mädchen drehte sich um.
Hinter ihr war ein recht feminin aussehender Junge aufgetaucht, der sich noch etwas verschlafen die Augen rieb.
„Und du musst Manabu sein“, sagte Mamoru und lächelte ihn an.
„Wer ist das?“, fragte Manabu seine Schwester.
„Das ist Mamoru. Wir werden ab jetzt bei ihm wohnen“, antwortete die Schülerin. „Geh dich waschen und anziehen und pack dann deine Tasche. Wir wollen bald los fahren.“
Der Junge nickte nur müde und ging zurück in sein Zimmer.
„Am besten kommen Sie, ich meine, kommst du erst mal rein. Das dauert jetzt sicher noch etwas“, sagte Haru und ließ ihren neuen Vormund eintreten. „Die Küche ist dahinten, wenn du etwas trinken möchtest. Was passiert eigentlich mit Tante Midori's Sachen? Ich hab sie noch gar nicht fertig eingepackt.“
„Mach dir darüber keine Gedanken. Ich sorge dafür, dass ihre Sachen sicher verpackt und eingelagert werden“, erwiderte der Erwachsene. „Du solltest dich jetzt auch fertig machen gehen. Wir können ja später noch alles genau besprechen.“
Das Mädchen nickte nur und verschwand nun auch in ihrem Zimmer. Sie zog sich um und packte die wenigen Klamotten die sie hatte in einen Koffer. Eigentlich war es es ihnen bei ihrer Tante immer gut gegangen, doch mit den Jahren war das Geld immer knapper geworden. Von der kleinen Rente, die ihre Tante bekam, konnten die drei gerade so leben. Große Extras waren nie drin gewesen. Haru hatte sich sogar einen Nebenjob genommen, um ihre Tante zu unterstützen und ein bisschen Geld für ihren Bruder anzusparen. Sie wollte ihm ermöglichen, auf eine Schule für Hochbegabte zu gehen, da er wirklich sehr intelligent war, doch bis jetzt reichte das Geld immer noch nicht für die Schule. Rasch hatte sie nun auch die restlichen Sachen, wie ein Bild ihres Vaters und ihrer verstorbenen Mutter, eingepackt und sah sich ein aller letztes Mal um. Hier hatte sie nun fast ihr ganzes Leben verbracht. Seufzend schloss sie die Tür hinter sich, atmete durch und ging zurück zu Mamoru. Bei diesem war schon ihr inzwischen deutlich wacherer Bruder, der sich angeregt mit ihrem Vormund unterhielt. Es sah so aus, als würde er diesen Mann jetzt schon sehr mögen. Ein kleines Lächeln legte sich auf die Lippen der blonden Schülerin, denn so fröhlich und aufgeregt hatte sie ihren kleinen Bruder schon lange nicht mehr gesehen.
„Ich wäre dann jetzt auch so weit. Von mir aus können wir jetzt los fahren“, sagte das Mädchen.
„Okay“, entgegnete Mamoru, nahm die Koffer der Beiden und verstaute sie in seinem Wagen.
Kurz darauf waren sie dann auch schon auf den Weg in ihr neues Zuhause. Eine Zeit lang schwiegen alle, dann ergriff Haru das Wort.
„Was arbeitest du eigentlich und was ist mit Schule?“, fragte sie.
„Ich arbeite als Schularzt an der Schule, die ihr besuchen werdet. Ich habe alle Formalitäten gestern noch geklärt, bevor ich zu euch aufgebrochen bin. Es ist eine sehr große Schule, die eine eigene Grundschule, Unter- und Oberstufe und eine Universität hat. Dein Bruder wird dort auch gut gefordert werden. Ich weiß, dass er überdurchschnittlich intelligent ist. Ich weiß auch, dass du schon lange für eine Hochbegabtenschule für deinen Bruder sparst. Du siehst, ich habe mich schlau über meine neuen Schützlinge gemacht“, antwortete Mamoru lächelnd.
Die restliche Fahrt schwieg die Schülerin, während sich die Jungs unterhielten. Manabu wollte alles mögliche über ihre neue Schule wissen und nur am Rande bekam sie vereinzelt etwas mit. Es war schön spät am Nachmittag, als sie ihr Ziel erreichten. Sie fuhren durch ein mit Rosen verziertes großes Eisentor und hielten schließlich vor einem riesigen Gebäude.
„Da wären wir. Willkommen an der Rose Academy“, sagte der Schularzt und stieg aus dem Wagen.
Haru starrte mit leicht geöffneten Mund aus dem Fenster und konnte es noch gar nicht fassen. Das war die berühmte Rose Academy, eine Privatschule.
„Können wir denn wirklich hier zur Schule gehen?“, fragte das Mädchen und stieg nun auch langsam aus dem Wagen. „Ich habe gehört, dass die Schulgebühren unglaublich hoch sein sollen.“
„Mach dir darüber keine Gedanken Haru. Ihr gehört jetzt zu meiner Familie und so hoch sind die Gebühren für euch gar nicht“, erwiderte Mamoru.
Verwundert sah die Blonde zu ihm und anschließend wieder zum Gebäude. Eigentlich hatte es sie ja nicht schlecht getroffen. Hier wird ihr Bruder richtig gefördert und würde kein Außenseiter sein. Die Schulglocke ertönte und ein paar Schüler kamen aus dem Gebäude. Einige musterten sie und ihren Bruder und ein Junge, der in etwa in ihrem Alter war, kam genau auf sie zu.
„Da bist du ja wieder Mamoru“, begrüßte er den Älteren, sah zu Manabu und dann zu Haru. „Das sind also deine neuen Schützlinge?“
„Genau. Das sind Haru und Manabu Saito. Die Kinder meines Freundes Hiroshi. Dieser junge Bursche ist mein Neffe Ryo und er lebt auch bei mir. Hey, wie wäre es, wenn du Haru alles zeigen würdest. Ich hab noch ein bisschen was mit Manabu zu klären. Danke“, sagte Mamoru, schnappte sich Manabu und ließ die Teenager einfach stehen.
„Hey, bleib gefälligst hier!“, rief Ryo noch, doch sein Onkel war längst verschwunden.
Seufzend strich er sich durch sein dunkelbraunes Haar und blickte die Schülerin an.
„Eigentlich hab ich für so was überhaupt keine Zeit, da gleich mein Karatetraining anfängt, aber wenn ich es nicht tue, bringt mich Mamoru sicher um“, brummte er und setzte sich schließlich in Bewegung. „Hier an der Rose Academy hat jeder Schüler ein eigenes Zimmer. Das werde ich dir zum Schluss zeigen. In der Zwischenzeit wird dein Gepäck dort hin gebracht. Das Gebäude, aus dem ich vorhin gekommen bin, ist das Hauptgebäude. Dort befinden sich alle Klassen von der Grundschule bis hin zur Oberstufe. Die Universität ist gleich da neben.“
Schnell lief Haru ihm nach und lauschte aufmerksam seinen Worten. An dieser Schule gab es wirklich alles. Von einem riesigen Gewächshaus über ein eigenes Theater bis hin zu einem Planetarium. Das Mädchen wusste gar nicht wo sie zu erst hinschauen sollte.
„Das ist hier ja wirklich alles richtig groß. Da verläuft man sich sicher ab und zu mal“, meinte sie.
„Ja, das kann passieren, wenn man sich hier noch nicht auskennt. Die Neuzugänge verlaufen sich die ersten Tage immer. Da vorne sind Wohnhäuser. Sie sind nach Jahrgängen sortiert. Vorne sind die unteren und hinten die höheren Jahrgänge. Das da ist das Haus deines Jahrgangs“, erwiderte Ryo und deute auf ein historisch aussehendes Gebäude. „Im übrigen bin ich da auch untergebracht.“
„Was? Jungs und Mädchen wohnen zusammen in einem Haus?“
„Hast du vielleicht ein Problem damit? Auch wenn Jungs und Mädchen zusammen wohnen, sind sie doch von einander getrennt. Es gibt den Mädchen- und den Jungsflügel. Zu dem gibt es in jedem Haus noch zwei Aufsichtslehrer. Ich werde dir jetzt dein Zimmer zeigen.“
Etwas erleichtert atmete das Mädchen auf und folgte dem Anderen wieder, bis sich vor einer Tür, auf der ihr Name stand, stehen blieben. Wortlos öffnete der Dunkelhaarige die Tür und trat ein. Auch Haru ging in das Zimmer und schaute sich um. Es war ein schönes Zimmer, doch das Mädchen glaubte nicht, dass sie es mit ihren wenigen Sachen wirklich ausfüllen konnte. Es gab einen großen Kleiderschrank, ein tolles Himmelbett und einen wunderschönen alten Eichenschreibtisch, der am Fenster stand.
„Und das hier ist wirklich ganz allein mein Zimmer?“, fragte sie ungläubig. „Das ist doch viel zu groß für nur eine Person.“
„Natürlich wohnst du hier alleine? Stand etwa noch ein anderer Name an der Tür?“, erwiderte Ryo und verdrehte etwas die Augen. „Im Schrank findest du die Schuluniform und durch die Tür da kommst du ins Bad. Ich denke, jetzt kommst du auch gut ohne mich klar. Ich muss jetzt wirklich zum Training.“
Die Schülerin wollte gerade noch etwas sagen, doch der Andere hatte das Zimmer schon verlassen. Sie beschloss erst mal ihre Sachen auszupacken. Ihre Kleider waren schnell verstaut und der Kleiderschrank bot immer noch platz für mindestens fünf weitere Koffer voll mit Klamotten. Haru setzte sich aufs Bett, stellte auf den kleinen Nachttisch das Foto ihrer Eltern und ließ erst mal alles etwas auf sich wirken. Am Morgen hatte sie noch Angst gehabt, dass sie im Heim landen würden und nun waren sie an einer der bestens Schulen des Landes. Das Mädchen ließ sich nach hinten fallen und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Gleicht würde sie wieder aufstehen, kurz duschen und dann zu Mamoru gehen, um mit ihm etwas über ihren Vater zu reden, stattdessen schlief sie ein. Als sie langsam wieder wach wurde, war es schon stockdunkel.
„Oh Mann“, brummte sie leise, setzte sich auf und schaltete ihre Nachttischlampe ein. „Warum bin ich denn einfach eingeschlafen? Offensichtlich war die Fahrt doch etwas anstrengender als ich gedacht habe. Um jetzt noch zu Mamoru zu gehen ist es wohl schon zu spät. Naja, morgen ist er ja auch noch da.“
Langsam stand sie auf und wollte ins Bad gehen, um sich fürs Bett fertig zu machen, als sie einen seltsamen Schatten am Fenster vorbei huschen sah.
Wahrscheinlich nur ein Vogel, ging ihr durch den Kopf und trotzdem trat sie ans Fenster um nach zu sehen. Draußen war tief schwarze Nacht und nur vereinzelt beleuchten ein paar Laternen die Dunkelheit. Ihr Zimmer lag im dritten Stock, daher konnte es wirklich nur ein Vogel gewesen sein, aber irgendwas brachte das Mädchen dazu nach draußen zu gehen. Schnell warf sie sich ihren Mantel über und machte sich auf den Weg nach draußen. Bei Nacht war das Schulgelände etwas unheimlich, wie sie fand. Kaum hatte sie das Wohnhaus verlassen, da hörte sie auch schon ein seltsames Geräusch. Sie war sich nicht ganz sicher, aber für sie klang es so, als würde Metall heftig aufeinander knallen. Arbeitete etwa noch jemand zu dieser fortgeschrittenen Stunde? Nach kurzem Zögern beschloss die dem Geräusch zu folgen, denn es interessierte sie schon wo es herkam. Es dauerte nicht lange, dann fand sie auch schon die Quelle des Geräusches. Die Blonde hatte eine Wiese erreicht, auf der nicht gearbeitet wurde sonder sich zwei dunkle Gestalten die sich mit Schwertern bekämpften. Ihre Augen hatten sich noch nicht komplett an die Dunkelheit gewöhnt, weswegen sie nichts genauer erkennen konnte. Plötzlich schrie eine der Gestalten laut auf und Haru erkannte, dass zumindest eine Gestalt ein Mann war. Das ganze war ihr nun wirklich nicht geheuer und sie wollte nur noch weg von hier. Langsam ging sie ein paar Schritte zurück, doch eine der Gestalten hatte sie bemerkt und stand schon im nächsten Moment ganz nah bei ihr. Es war der Mann der eben geschrien hatte und die Schülerin sah auch gleich warum. Sein Ärmel war aufgeschnitten und aus der Wunde trat Blut auf. Leicht schluckte sie, da sie konnte seinen warmen Atem auf ihrer Haut spüren. Sein Gesicht konnte sie nicht sehen, denn er trug eine dunkle Augenmaske. Dafür konnte sie seine blauen Augen sehen in denen sie fast schon zu versinken drohte.
„Ein junges Fräulein wie Ihr sollte um diese Uhrzeit nicht alleine unterwegs sein. Nachts kann es hier sehr gefährlich werden“, drang seine dunkle Stimme an ihr Ohr und die Nackenhaare des blonden Mädchen stellten sich auf.
„Lass sie gefälligst in ruhe“, mischte sich nun die andere Gestalt, ebenfalls ein Mann, ein.
„Ich habe dem jungen Fräulein nur einen guten Rat gegeben und seit wann sollte ich eigentlich auf dich hören?“
„Du sollst in unsere Sache keine Zivilisten mit rein ziehen.“
„Hast du etwa Interesse an dem jungen Fräulein? Ich dachte immer, für dich gibt es nur die Prinzessin?“
Prinzessin? Wovon in aller Welt sprachen diese Beiden da nur? Waren das vielleicht zwei Verrückte die irgendwo ausgebrochen waren? Von Sekunde zu Sekunde bereute es Haru mehr, dass sie dem Schatten an ihrem Fenster weitere Beachtung geschenkt hatte statt einfach ins Bett zu gehen. In diesem würde sie sich jetzt nur zu gerne verkriechen. Der andere Mann kam langsam auf sie zu und die Blonde sah, dass er ebenfalls eine Augenmaske trug nur wahr seine sehr viel heller. Sie hatte nur einmal kurz geblinzelt und schon hatten die Männer irgendwie die Plätze getauscht. Der hell Maskierte schob sie nun hinter sich und ließ den Anderen Kerl nicht aus den Augen. Haru fragte sich wirklich, wo sie hier gelandet war und wollte sich endlich zurückziehen, doch ihr 'Beschützer' hielt sie fast.
„Lass mich los“, fauchte sie leise und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien.
Warum konnte er sie denn nicht einfach gehen lassen? Sie hatte mit der ganzen Sache hier doch rein gar nichts zu tun.
„Es tut mir wirklich sehr Leid, aber ich kann dich nicht so einfach gehen lassen. Du hast schon zu viel gesehen“, sagte er und drehte sich zu ihr um.
Die Schülerin wurde kreidebleich und schluckte schwer. Was sollte das denn jetzt heißen? Wollte er sie jetzt etwa töten, damit sie nichts verraten konnte? Leicht fing sie an zu zittern und versuchte nun sich mit aller Kraft von ihm zu befreien.
Bitte lass das alles nur ein bösen Traum sein. Ich will noch nicht sterben, schoss es ihr durch den Kopf.
Dann spürte sie auf einmal einen zärtlichen Kuss auf ihrer Stirn, ihre Augenlider wurden schwer und sie sank ihn pechschwarzer Dunkelheit.