Beschreibung
Es geht weiter...hier also Teil 5
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Als Anna todmüde aus dem Taxi stieg, warteten die beiden Polizisten im Streifen- wagen , der direkt vor ihrem Haus parkte, schon auf sie. Beim Anblick von Cooper, der seinen massigen Körper gerade aus dem Auto schraubte, verlor Anna innerlich die Fassung, - sie begann sich förmlich aufzulösen, denn in ihr schrie jeder Nerv danach, endlich schlafen gehen zu dürfen.
" Hallo! Alles gut gelaufen im Krankenhaus?" erkundigte sich Cooper , während er auf sie zu schlenderte. Anna nickte wie eine Marionette mit dem Kopf und versuchte ein Lächeln,- was allerdings sehr kläglich ausfiel.
" Was wollen sie denn noch von mir? Ich würde so gerne schlafen. Können sie das nicht verstehen?"
" Klar, verstehe ich das, Miss Jacobsen,- aber es haben sich noch Fragen ergeben und wirÂ
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wären ihnen verbunden, wenn sie uns noch etwas Zeit schenken. Danach dürfen sie schlafen, versprochen," erklärte er ihr ruhig und setzte ein versöhnliches Gesicht auf.
" Na gut, dann kommen sie schon, bevor ich hier auf dem Bürgersteig ein Nickerchen mache."
Gemeinsam betraten sie den Fahrstuhl und fuhren schweigend bis in den dritten Stock hinauf. In der Wohnung angekommen ließ sich Anna förmlich in den Sessel fallen und schaute desinteressiert in Richtung Tür, wo Cooper und Meyer immer noch standen.
" Wissen sie, Frau Jacobsen, es tut mir Leid, aber irgend etwas stimmt nicht an der Geschichte," begann Cooper zu sprechen, nachdem er Anna eine Weile nachdenklich angeschaut hatte.
" Ich glaube, ich verstehe nicht. Was meinen sie?" entgegnete sie.
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" Ich meine, die Tatsache, dass niemand diese blonde Frau gesehen haben will. Keiner der Bandkollegen kann sich an eine Person erinnern, auf die ihre Beschreibung passt. Und noch etwas. Herr Sattler ist nicht mit den Anderen gefahren, sondern wollte noch allein sein. Angeblich war er zu Fuß unterwegs . Wohin er gegangen ist, nachdem sie sich trennten, wissen wir noch nicht. Aber dabei kommt der Zeitfaktor ins Spiel. Vom Verlassen der Bar bis zu ihrem Eintreffen in der Wohnung bleiben weniger als drei Stunden."
Cooper beobachtete Anna genau.
Sie blickte ihn aus leeren Augen an und ließ keine Regung erkennen.
" Ich weiß nicht, worauf sie hinaus wollen, Mister Cooper? Die Frau war hier und hat meinen Mann gevögelt. Zu den anderen Details kann ich wirklich nichts sagen, bedaure! "
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"Offensichtlich muss Herr Sattler schon einige Zeit in der Wohnung gewesen sein, denn man braucht sich hier ja nur umzuschauen. Klar ist, dass dieses Gelage nicht im Handumdrehen entstanden ist. Hier hat jemand ausgiebig gefeiert, und er war nicht allein!"
" Ja, das sage ich doch. Dieses Weib war bei ihm...und mit ihm in meinem Bett!" Anna schluckte den Kloß runter, der sich gerade in ihrer Kehle zu bilden begann.
" Ja, das sagen sie,- aber wer ist diese geheimnisvolle Frau, von der sie reden und die keiner kennt?"
Meyer ging im Zimmer umher, während sein Kollege sprach und schaute sich um.
" Vielleicht sollten wir einfach abwarten, bis die Spurensicherung hier war," meinte Meyer.
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"Wieso Spurensicherung? Nimmt das denn gar kein Ende hier? Ich kann nicht mehr!" sagte Anna zerknirscht.
" Ich nehme mal an, dass sie auch wissen wollen, wie das hier alles zusammen hängt, oder? Schließlich liegt ihr Lebensgefährte in Koma und noch kann niemand sagen, ob er das überhaupt überlebt. Irgend jemand hat ihm ziemlich übel mitgespielt und ich für meinen Teil werde nicht eher Ruhe geben, bis ich weiß, was zum Teufel hier abgegangen ist. Die Frage ist: Warum sollte er sterben?"
Anna schaute Cooper nun mit großen Augen fragend an.
"Warum er sterben sollte?!"
" Ja, junge Frau....ich glaube, es war ein Mordversuch und nicht nur ein bedauerlicher Zufall."
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"Meyer, frag endlich nach, wo die Kollegen bleiben, - die sollen hier das Unterste nach Oben kehren. Ich will jeden verfluchten Fussel und jede Hautschuppe identifiziert haben! Ist das klar?"
" Und sie, Miss Jacobsen, sollten es sich in ihrem Sessel gemütlich machen. Es wird noch etwas dauern, bis sie ins Bett können, fürchte ich," meinte er bestimmt.
Die Spurensicherung traf wenig später ein und es dauerte mehr als zwei Stunden, bis das Team der Polizei mit der Arbeit fertig war. Endlich konnte Anna schlafen....Sie kroch förmlich die Stufen zum Schlafzimmer hoch,- sah das Bett, noch völlig verwühlt,- doch es war ihr egal. Schlafen, endlich schlafen,- mehr konnte sie nicht mehr denken. Anna rollte sich langsam auf die Seite und schloß die Augen....
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Es war gegen 13:00h des darauf folgenden Tages, als die Polizisten ihr Büro betraten und den Bericht der Spurensicherung auf dem Schreibtisch vorfanden. Cooper brütete lange schweigend über den Ergebnissen und legte dann die Akte zur Seite.
"Was steht denn nun in dem Bericht?" wollte Meyer wissen,"Mensch Coop, mach es doch nicht so spannend!"
" Das wirst du nicht glauben. Es gibt nicht einen fremden Fingerabdruck. Weder auf den Gläsern, noch auf Flaschen oder Kippen...nichts, kein Anhaltspunkt für eine dritte Person. Und das Allerbeste - keinerlei Spuren im Bett. Nur frische Spermaspuren von ihm..verdammte Scheiße...!"
" Das geht doch gar nicht. Es müssen doch irgend welche Hinweise auf die anderen Frau zu finden sein. Nur Geister hinterlassen keine Spuren!" folgerte Meyer irritiert.
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" Genau, nur Geister! Aber was wäre, wenn es die Andere gar nicht gibt?"
" Na, das wäre ein Ding! Das würde ja bedeuten, das sie selbst....!" Meyer stockte.
" Japp, genau das würde es bedeuten...aber, warum?
Ende Teil 5