Romane & Erzählungen
Tote Rosen 12

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"Tote Rosen 12"
Veröffentlicht am 24. Februar 2013, 8 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

RogerWright und MysticRose...=MysticWright...
Tote Rosen 12

Tote Rosen 12

Jurek war fassungslos im Angesicht solcher unglaublicher Frechheit, aber er ließ sich davon nicht beirren.

„Ist es bei den Herrschaften in der feinen Gesellschaft also Brauch die holden Damen herumzureichen, wie eine Flasche Schnaps? Da möchte ich Sie enttäuschen, denn diesen Kreislauf der Natur durchbreche dann wohl ich, denn dieses Mädchen steht nicht zum freien Disponieren offen. Sagen wir, sie hat sich bei mir ein wenig festgefahren und glauben Sie mir, sollte dies einstmals aufhören, wären Sie die letzte Person, die ich benachrichtigen würde, dass es so ist. Nehmen sie sich doch eine Gräfin oder eine Baroness, oder haben wir wieder die Französische Revolution eingeläutet und hängen alles an die Laterne, was kein Loch im Rock hat, wie es so schön in Büchners Drama „Dantons Tod“ heißt?“

"Ach. Sie hat sich bei dir festgefahren, ja? Ich dachte, sie geht mit jedem ins Bett, der ein bisschen Geld hat? So spricht es sich zumindest bei uns an der Kingscross rum."

„Oh, so ist das also. Dann muss es ja stimmen, wenn sie von der Hochschule kommen, wo man den Bahnsteig 9 ¾ finden kann. Aber Sie und ihre werten Kommilitonen scheinen ein paarmal zu oft, gegen eben jene Wand gelaufen zu sein, denn ihr Wahrnehmungsvermögen scheint getrübt zu sein, vielleicht gar irreparabel geschädigt. Wobei, wer aus den Ihren Kreisen stammt ist von Natur aus ein wenig weltfremd. Jedenfalls entnehme ich den Worten, dass sie Carolin als eine Prostituierte der High-Society ansehen. Ich weiß nicht, wollen Sie das nicht lieber Benedict sagen? Mal sehen, ob der darüber auch so herrlich lachen kann“, entkam es ihm mit einem diabolischen Grinsen.

Benedict von Truchersheim stand im nächsten Moment neben Jurek und erhob drohend den Zeigefinger.
"Wenn du noch einmal so über sie redest, kannst du was erleben, Manuel!", rief er so laut er konnte.
"Oho!" Der junge Graf verschränkte seine Arme vor der Brust. "Für eine Abgelegte ist sie dir aber ziemlich wertvoll, was?"

Manuel Graf von Hohenstein schmiedete einen teuflischen Plan.

„Erstaunlich. Das Gleiche sage ich auch schon die ganze Zeit, aber ich lasse euch zwei vielleicht jetzt besser alleine. Ihr habt doch bestimmt noch viel miteinander zu besprechen.“

Manuel Graf von Hohenstein machte immer noch keine Anstalten in die WG einzutreten, sondern blieb nach wie vor im Türrahmen stehen, sodass Benedict noch nervöser wurde.
"Ich wüsste nicht, was ich mit dem zu besprechen habe. Der kann sich verziehen. Also, Manuel: Verzieh dich."

"Oh", lächelte der darauf. "Da wüsste ich aber eine ganze Menge." Dabei rieb er Daumen und Zeigefinger einander.

Der Scheißkerl hat mich in der Hand und jetzt riecht Jurek Lunte, dachte von Truchersheim. Ich kann mir die Kugel geben.

„Oh, wenn es sich um finanzielle Streitigkeiten handelt, womöglich noch auf Vertragsbasis wäre es nicht schlecht wenn ein Zeuge anwesend wäre, der sich ein wenig tiefgreifender mit der entsprechenden rechtlichen Materie auskennt. Ich habe es mir anders überlegt, ich bleibe hier, aber lasst euch von mir nicht stören, ich bin praktisch unsichtbar.“

Manuels Grinsen wurde breiter und er lachte schließlich.
"Tja, Benedict."

"Ich sag's dir jetzt ein letztes Mal", meinte der und schnaubte vor Wut. "Verzieh dich! Wir haben nichts mehr zu klären!"

"Bist du dir da sicher?", fragte sein Gesprächspartner und zog die linke Augenbraue dabei hoch.
"Dann werde ich mir wohl was anderes einfallen lassen müssen, damit du wach wirst. Guten Tag."
Der junge Graf macht Anstalten zu gehen und Benedict wusste nicht, wie er reagieren sollte.

„Und der nächste Besucher am heutigen Tage geht seiner Wege. Sag mal Benedict, kommen da noch mehr? Dann stelle ich uns ein Zelt im Flur auf, dann ist der Weg für uns nicht so weit zur Tür. Dann machen wir den Elektrogrill an und grillen ein paar Bratwürste über glühenden, von Strom durchzogenen, Metallstäben. Und wenn es dann Abend wird hole ich meine Gitarre heraus und dann singen wir die unsterblichen Klassiker der Musikgeschichte, von „It’s All Over Now, Baby Blue“ von Dylan bis „Wish You Were Here“ von Pink Floyd. Wie wäre das?“

"Bleib stehen!", schrie Benedict und riss Manuel von Hohenstein am Jacketärmel. "Warte!"
-"Aha. Doch noch vernünftig geworden?"

Mit verdrehten Augen knallte Benedict die Haustür zu und stellte sich drohend vor Manuel auf. Wenigstens konnte der kleine Juristen-Klugscheißer nicht mehr mithören.
"Was willst du noch, Manuel?"

"Das weißt du genauso gut wie ich", war seine schlichte Antwort.

Jurek bereute in diesem Moment, dass er nicht Lippen lesen konnte. Aber was juckten ihn auch diese Gespräche zwischen den beiden hohen Herren. Er blieb nur wartend im Türrahmen stehen, sollte sich etwas ereignen, was sein Eingreifen erfordern würde, oder seine Schiedsrichtermeinung, wenn es bei einem eventuell entstehenden Streit darum ging, wer den Punktsieg davon trug.

"Jurek?", ertönte es plötzlich von einer Stimme, die er ganz und gar kannte. Es war nämlich Caros, die vor dem Haus mit ihrem Autoschlüssel winkte.

So schnell, dass Husein Bolt weiß vor Neid geworden wäre, stand er bei ihr.

„Caro, schlechtes Timing, ganz, ganz schlechtes Timing. Wie du vielleicht bemerkt haben dürftest sind Benedict und der Graf von Hohenstein anwesend. Ich schlage vor, du trittst sofort den taktischen Rückzug an, bevor der Eine dich wieder mit Gewalt an sich ketten will und der Andere frech wird und dich dann obszön beschimpft. Wieso bist du eigentlich auf das Schlachtfeld zurückgekehrt, wenn du den militärischen vergleich gestattest?“, fragte er nervös.

"Oh..." Sie strich sich nervös durch die Haare. "Ich bin eigentlich nur nochmal schnell gekommen, weil ich dir was schenken wollte." Sie versuchte ein Lächeln, nachdem sie ihre Autotür aufgeschlossen hatte. "Hier. Den hab ich selbst gebacken. Irgendwie muss ich mich ja ablenken. Ich hoffe, er schmeckt dir. Und danke nochmal für alles. Ich weiß gar nicht, wie ich das alles wieder gut machen soll."

Nachdem sie Jurek das Tablett mit dem Kuchen überreicht hatte, umarmte sie ihn, bis sie den höhnenden Grafen am Treppengeländer bemerkte, der bei der Show, die sich im bot, lauthals lachte.
"Sag mal? Wie viel kostest du? Oder machst du's auch so mit mir? Ich meine, der Kerl, den du gerade um den Hals gefallen bist, kann dir ja sicher nicht viel zahlen", lachte er und winkte mit einem Hunderter.

„Seid froh, mein lieber Graf, dass ich so viel Anstand habe, dieses Gebäck nicht als Wurfgeschoss zu missbrauchen. Außerdem, sollten dabei irgendwelche Blessuren entstehen kann ich mir vorstellen, dass dann sofort eine Armee von hauseigenen Anwälten meine Türschwelle einrennen werden. Und das möchte ich mir wahrlich ersparen. Und noch etwas. Es gibt Dinge, die kann man nicht kaufen, aber das scheinen der Herr Pfeffersack nicht zu wissen. Und Ihr stinkendes Geld können Sie sich dorthin stecken, wo die Sonne niemals scheint!“, machte sich Jurek laut Luft, aber trotzdem darauf bedacht nicht in das fäkale Sprachniveau abzugleiten.

Dann wandte er sich schnell an Carolin. „Danke, wenn du ihn gebacken hast, kann er ja nicht schlecht schmecken. Aber jetzt solltest du wirklich Land gewinnen, bevor der Andere noch auf dich aufmerksam wird und wir peinliche Szenen beobachten dürfen.“

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MysticWright Re: -
Zitat: (Original von blessing2013 am 24.05.2013 - 10:11 Uhr) Hello

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