Beschreibung
Ein kleiner Text, der sich um die Gefühle dreht, die wir im Alltag verdrängen wollen.
Ich habe versucht ihn altertümlich zu verfassen, ich hoffe er gefällt euch.
Frohnatur
Welch Wahrheit, oh du Frohnatur, magst du verstecken hinter dem dunklen Auge tief. Der Seele nimmer glaubhaft machen könnend, dass des Menschen Güte eine wahre sei, nicht dem selbstzwecke dienlich, sondern dem anderen? Wer vermag zu sagen, was denn schwerer wiegen möge, der Menschen Liebe oder seine Selbstsucht.
So manche Stund dacht ich mir, dass die Hoffnung, die ich hätt', verloren ward, doch des Lichtes heller Blitz aus des Menschen Herzens mich DOCH noch manches Mal in Extase trieb.
So ist es denn die Laune, die mich treibt, mich glauben lässt was sie will? Oder gar das Wetter?
Doch so folgte ich der Wahrheit ein ganzes Leben lang, und frist' mein Dasein nun so schal, dass allein Natur mich beruhigen könnt, wenn ich sie denn hätt'. So die ganze Welt nach Gleicheit streben mag, spiel ich vielleicht nur ein winzig' Teilchen, manchmal Böses dort zu sehen, wo keines ist, und Liebe darin zu erkennen, wo Gier die Krone trägt.
Aber nun verstehe ich, was so lang sich mir verborgen hat, in der Dunkelheit des Mannes, nicht willkür ist's, die mich treibt, sondern mein tief verborg'ner Wille.
Welch Wahrheit, oh du Frohnatur, magst du verstecken hinter dem dunklen Auge tief. Soll es mich nicht kümmern, welch Trauer du verbergen magst? Ist es das Gebot, so will ich mich mit dir freuen. So wissend ich doch manchmal scheinen möchte, wer du bist entzieht sich mir doch allzu oft.
Denn glauben will ich, doch kann es nicht, dass du der einzige seist auf dieser Welt, der die Traurigkeit besiegen konnt'. Doch welch Tragik muss dir innewohnen, dass du sie verstecken willst?
Welch Wahrheit, oh du Frohnatur, magst du verstecken hinter dem dunklen Auge tief. Ein Lächeln ich dir schenken werde, denn fälschlich wär es nie.