Fantasy & Horror
Weltenwanderer (Kapitel 11)

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"Weltenwanderer (Kapitel 11)"
Veröffentlicht am 16. Februar 2013, 8 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Hi zusammen, ich mache zur Zeit eine Ausbildung zum sozialpädagogischen Assistenten, und möchte nebenher ein Buch schreiben. Nach langem überlegen, ob ich dies am Besten durch einen Blog mache, eine eigene Homepage oder sonstwie, bin ich schließlich auf mystorys gelandet :3
Weltenwanderer (Kapitel 11)

Weltenwanderer (Kapitel 11)

Beschreibung

Fantasy/Cyberpunkt, Prolog, Kapitel 1 - 10 sind ebenfalls auf mystories zu finden. Viel Spaß. :3

Kapitel 11

Razsha war sehr zufrieden mit sich. Ihr halbes Leben lang hatte sie auf diese Nacht hingearbeitet, und es verlief alles nach Plan. Sie hatte ihre Fähigkeiten dazu eingesetzt, Gutsherr Bravin aus seinem nur allzu gemütlichem Sessel zu vertreiben, und seinen Platz einzunehmen.

Als eine Gotteswächterin hatte sie damals Imai auf ihrer Queste begleitet, zu einer Göttin zu werden, nur um schließlich zu erkennen, dass sie ihre Macht nicht nutzen würde.

Es gab keinen Gott, der die Taten einer Weltenwanderin bedurfte, und Imai selber war zu ambitionslos, ihre eigene Welt zu erschaffen.

Also gingen sie auseinander, und Razshas Träume vergingen.

Bis sie schließlich hörte, dass Imai eine Tochter bekommen hat.

Dieses Ereignis entfachte in Razsha das Feuer, alles darüber herauszufinden, was es bedeutete, ein Weltenwanderer zu sein. Sie reiste herum, las in vielen Bibliotheken, und durchforstete die Computernetzwerke der Techstädte, bis sie alle Informationen zusammen hatte, die sie brauchte. Eine Weltenwanderin zu sein ist zwar nicht direkt vererbbar, doch entstand der Name dadurch, dass diese Familie eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an Kindern hervorbrachte, die in der Lage waren, den Tempel zu betreten. Über die Jahrhunderte entwickelte sich die Familie in die Richtung, ihr Blut nicht als Geschenk zu betrachten, sondern als Aufgabe.

Razsha ahnte, dass Imai ihrer Tochter zwar eines Tages von ihren Möglichkeiten erzählen würde, doch wurde Razsha nicht jünger, und entschied, dies zu beschleunigen. Also warb sie einen Strohmann an, der Liria den Auftrag übermittelte, den Vogel zu stehlen, und die Geschichte nahm seinen Lauf.

Razsha selbst hatte längst aufgegeben, eine ebenbürtige Gehilfin einer Göttin werden zu wollen, und beschloss, den seltsamen Gerechtigkeitseifer der jungen Diebin für sich zu nutzen, die sie viele Jahre lang beobachtet hatte.

Razsha erhob sich von der Fensterbank, von der aus sie das Treiben Peraskas beobachtet hatte. Die Stadt hatte sich nach der chaotischen Nacht rasch erholt, und es gab viele Gerüchte, aber keine klaren Fakten, was passiert war, also war es zwar ein großes Gesprächsthema, aber nichts, was ihren Aufmerksamkeit bedurfte.

Razsha seufzte, und begann im Schlafzimmer des Guts Bravin auf und ab zu gehen. Ihr Besucher sollte bald eintreffen – und dies erfüllte sie mit Nervosität und Anspannung. Allerdings war auch er nur ein Stück des Puzzles, das sich nahtlos in ihre Pläne einfügen würde. Ein Puzzlestück, das zwar erst kürzlich aufgetaucht war, und sie zuerst in größte Angst versetzte, bis sie merkte, dass es das gewesen ist, auf das sie immer gewartet hat. Sie drehte sich ein weiteres Mal, und urplötzlich stand ein groß gewachsener, schöner Mann mit langem, weißen Haar vor ihr. Sie hatte sich die ersten paar Mal erschrocken, als dies passierte, aber sie gewöhnte sich mittlerweile daran. „Salvyron. Ich habe früher mit Euch gerechnet.“

In Salvyrons Augen blitze für einen Moment Enttäuschung auf, aber dann begann er zu lächeln. „Razsha... es tut mir Leid wenn ich es mit der Zeit nicht so.. genau nehme wie Ihr. Wo ist die Gefangene?“
Razsha deutete zur Tür. „Sie ist im Kerker, ihre Augen, Ohren und Hände sind fest gebunden. Sie bekommt nicht mit, was um sie herum passiert.“

Salvyron lächelte dezent. „Sie ist die Mutter der Weltenwanderin?“ Razsha seufzte, und nickte. „Es ist auf jeden Fall wahrscheinlich. Es könnte immer noch sein, dass die Tochter keine Weltenwanderin ist. Der Vogel ist zwar erwacht... aber das heißt nicht, dass es derzeit wirklich eine Weltenwanderin gibt.“ Salvyron Augen verengte sich zu Schlitzen. „Es gibt immer einen Weltenwanderer. Ansonsten wäre diese Welt schon dutzende Male in Schutt und Asche gelegt worden.“

Razsha zuckte mit den Schultern. Es war Zeit, dass sie ansprach, wovor sie sich gefürchtet hatte. „Nun... Salvyron... auch wenn bis jetzt alles nach Plan verlaufen ist... habe ich mir Gedanken über die Armee gemacht, die Ihr mir gezeigt habt...“

Salvyrons Gesicht verzog keine Miene, und auch wenn Razsha eine mächtige Magierin war, wusste sie doch, dass sie es mit einem Gott nicht aufnehmen könnte. Es war schon sehr anstrengend gewesen, Imai auszuschalten – und diese Frau hatte es nicht gewagt, gegen ihre alte Freundin ihr volles Potenzial zu entfalten. „Nun... die Armee ist etwas urzeitlich... nicht wahr?“

Salvyrons Gesicht verzog immer noch keine Miene, und Razsha wusste nicht, ob dies gut oder schlecht war.

Ich habe ihre Waffen gesehen. Es sind Schwerter, Salvyron. Sie würden damit keine fünf Meilen an eine Techstadt herankommen.“

Salvyron nickte langsam, bis er ebenso langsam sprach. Seine Stimme hatte etwas Angst einflößendes, als wenn jedes seiner Worte mehr hallen würde, und basslastiger war, als dies eigentlich der Fall sein sollte. „Gib ihnen eine Chance, Razsha. Ich verspreche dir, sie werden mich nicht enttäuschen. Und Ihr solltet mehr Respekt vor mir haben – allein der Zufall gebietet es, dass Peraska die nahegelegenste Stadt zu meinem Portal ist. Noch brauche ich Euch. Aber dies kann sich jederzeit ändern.“ Mit diesen Worten verschwand Salvyron wieder, und Razsha wusste, dass nun auch keine Gefangene im Kerker mehr vorhanden sein würde.

Sie setzte sich erneut an das Fenster. Ja, sie konnte sehr zufrieden mit sich sein. Liria war auf dem Weg zum silbernen Tempel, und sie selbst hatte natürlich einige Wachen hinterher geschickt. Natürlich würden sie das Mädchen nicht bekommen, aber das sollten sie auch nicht. Sie hatte die Eckpfeiler ihres Puzzles gelegt, und nun würde sie Stück für Stück das wunderschöne Bild zusammenfügen, das sie sich seit vielen Jahren in ihrem Kopf vorstellte.

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