Romane & Erzählungen
Invisible3

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"Invisible3"
Veröffentlicht am 13. Februar 2013, 6 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Invisible3

Invisible3

Kapitel 3

„Hallo. Wir wollen Josh Turner besuchen“, sagte Marie zur Frau an der Rezeption. Mir stieg ein beißender Geruch in die Nase. Wie ich Krankenhäuser hasste. Alles roch nach Desinfektionsmittel, essen und so weiter. Ich ekelte mich richtig davor. Und auch wie die Ärzte aussahen. Schrecklich. „Ich hoffe ich muss niemals ins Krankenhaus. Ist ja widerlich.“, flüsterte ich Marie ins Ohr. Sie musste lachen. „So, hier haben wir ihn. Josh Turner. Zimmer 202 in der Onkologie.“. Wir gingen zu den Fahrstühlen. Mir wurde etwas mulmig im Bauch, als ich daran dachte wie er wohl aussehen mag. „Alles ok bei dir? Du siehst so blass aus“, fragte mich Marie. „Ja, ich mach mir nur sorgen. Frag mich wie er aussieht und so was.“. „Du brauchst dir darum keine Sorgen machen Zoé. Noch sieht er ganz normal aus. Abgesehen davon, dass er im Nachthemd rumläuft und lauter Schläuche an sich kleben hat.“. 190...195...200...202. Da war es. Sein Zimmer. „Bereit?“, fragte mich Marie. „Bereit.“. Ich klopfte und öffnete nach einem leisen herein die Tür. „Zoé! Wie schön dich hier zu sehen. Na ja abgesehen davon wie ich aussehe.“. Er war wirklich mit Schläuchen übersät. „Hallo Josh. Wie geht’s dir?“. Ich umarmte ihn und stellte den Korb auf einen Tisch. „Noch geht’s mir ganz gut. Ich hab jetzt auch so ein Schmerzmittel gegen die Kopfschmerzen bekommen. Allerdings wird mir davon ein bisschen übel.“. Marie lächelte ihn mit Tränen in den Augen an. Mir war klar das sie sich anstrengen musste nicht zu weinen. „Süße. Fang bloß nicht an zu weinen! Haha, komm her.“, sagte Josh zu Marie. Sie ging zu ihm und küsste ihn. „Hast du Hunger? Wir haben Kuchen mitgebracht“. „Oh ja, riesigen Hunger. Gib her!“. Er streckte seine Arme zu mir heraus und wedelte ganz wild mit seinen Händen herum. Marie und ich mussten lachen. Josh schaffte es immer wieder einen zum lachen zu bringen. Egal was passiert war. „Wir haben gar keine Teller. Ich geh mal eben nachfragen ob wir welche bekommen können“, meinte Marie. „Nein warte. Ich mach das.“, sagte ich schnell und lief zur Tür. Marie schaute mich überrascht an, denn sonst war ich immer die, die es ganz toll fand wenn andere etwas für mich erledigten. Ich ging über den Flur, bis zur nächsten Rezeption. Manche Zimmertüren standen offen. An der Zimmertür 207 blieb ich stehen. Ich sah ein kleines Mädchen, das in einem Märchenbuch blätterte. Ich schätze ihr alter so um die 8-10 Jahre. Plötzlich schaute sie lächelnd zu mir rüber. „Hallo“, sagte sie zu mir. Ich stellte mich in den Türrahmen. „Hallo. Wer bist denn du?“, fragte ich sie. „Ich bin Lisa. Und du?“. „Zoé. Darf ich kurz reinkommen?“. „Na klar. Setzt dich.“. Sie machte neben sich ein bisschen Platz. Ich setzte mich auf ihr Bett. Sie war ziemlich blass und hatte dunkle Augenringe. Sie trug eine Rotes Kopftuch mit weißem Muster. „Warum bist du hier?“. „Ich hab einen Tumor im Kopf. Und  mache grade eine Chemo. Deswegen auch das Kopftuch. Und was machst du hier?“. Ich war erstaunt. Trotz ihrer Krankheit, lächelte sie die ganze Zeit, während sie mir das erzählte. „Ich besuche einen Freund. Der hat auch einen Kopftumor. Aber das weiß er erst seid 2 Tagen. Seid wann bist du hier?“. „Seid 6 Monaten. Ich hab auch schon 2 Chemos hinter mir. Aber der Krebs ist immer noch nicht weg.“. Ich guckte mich in ihrem Zimmer um. Lauter Blumensträuße und Karten standen auf der Fensterbank. Auf ihrem Nachttisch 3 Bilder. „Bist du denn gar nicht traurig?“. „Doch ein bisschen traurig schon. Aber ich finde, man sollte deswegen nicht aufhören das Leben zu genießen. Ich denke immer positiv. Das ich das schaffe und irgendwann wieder meine langen blonden Haare zurück hab. Und mit meinen Freunden endlich wieder ins Schwimmbad kann.“. Sie schaute aus dem Fenster und lächelte. „Du bist ein wirklich tolles Mädchen. Ich glaube auch das du das schaffst. Ich muss jetzt leider los. Aber es war nett mit dir zu reden.“. „Danke. Ich fands auch ganz nett. Bis dann mal.“. Ich stand auf und ging Richtung Flur. An der Tür drehte ich mich noch einmal um. Lisa lächelt mich an und winkte mir zu. Ich ging zur Rezeption und fragte nach 2 Tellern. Als ich diese dann nach 15 min. endlich bekam eilte ich zu Josh und Marie zurück. „Wo warst du denn so lange?“. „Ich hab einem Mädchen noch ein bisschen Gesellschaft geleistet. Last es euch schmecken“. „Wieso nur 2 Teller? Willst du nicht?“, fragte mich Josh. „Nein Heute mal nicht. Ich hab vorhin fast ne ganze Tafel Schokolade verputzt und mir ist davon immer noch kotzübel.“. Josh lachte. „Haha, selbst Schuld.“. Ja. Ich war selbst Schuld. Josh hatte Recht. -Morgen gibt’s dann halt nichts Süßes!- dachte ich mir. Marie und Josh aßen ihren Kuchen und wir drei lachten und quatschten so lange bis uns die Krankenschwester förmlich rausschmiss.  

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