Eines meiner Werke an dem ich Momentan arbeite. Ich weiß noch nicht genau, wie es weiter gehen wird, die grobe struktur ist da, doch das soll ein kleiner Vorgeschmack werden. Weitere Infos auf meinem Profil und meinem Blog. Viel Spaß beim lesen. Über konstruktive Kritik und Feedback freue ich mich. *love & rockz* Ri~
Ein harter Aufprall auf der Mauer und der junge Kater spürte, wie seine Knochen brachen. Mindestens drei gingen zu Bruch, ja er glaubte sogar es gehört zu haben. Er gab ein schreckliches gejaule von sich, was bis auf die angrenzende Straße der Sackgasse dröhnte, in der er gelandet war. Da es jedoch Nacht war und in Strömen regnete, war auf Londons Straßen nicht viel los, so war sein gejaule nur eines von vielen Geräuschen der Nacht.
Zwei weitere Katzen, ebenfalls Kater, landeten von ihrem Sprung einer der obigen Dächer, leichtfüßig auf allen vier Pfoten auf der Mauer, bereit zum Angriff. Der junge Kater mit dem braun-schwarz gestreiften Fell, richtete sich mühselig auf. Alles tat ihm weh, nicht nur seine gebrochenen Knochen, sondern auch seine Muskeln und zugeführten Wunden. Er brummte aus tiefer Kehle, sein Fell sträubte sich gen Himmel und ein warnendes Fauchen sollte die beiden anderen Kater warnen sich ihm nicht noch weiter zu nähern. Nach der Landung auf der Mauer zögerten die zwei anderen Kater nämlich nicht lange weiter auf das verletzte Wesen zu zugehen um es weiter zu bekämpfen.
Angesichts der Tatsache das die beiden Prügelknaben weit unter dem Rang des verletzen waren, hatten sie jedoch keine Skrupel ihm weiterhin Schaden zu zuführen, im Gegenteil, es schien ihnen einen hiesigen Spaß zu machen. Warum sie ihn angriffen? Das war schnell erklärt. Der junge Kater hatte unbefugt auf ihrem Territorium gejagt und als er dabei erwischt worden war, war der Kleine auch noch frech geworden.
Es war kein geringerer, als der Boss der beiden Angreifer gewesen, welcher den Kleinen bei seiner unsäglichen Tat erwischt hatte. Sein Name war Kasirga. Dieser prächtige Kater hatte sein Revier in fast ganz London errichtet und viele Anhänger. Er war in den grünen Augen des gestreiften Kater der Inbegriff von Protz. Doch das war es nicht was den jungen Kater störte. Es war viel mehr die Macht die Kasirga besaß, denn dieser war gerade mal nur sechs Monate älter als der junge Kater selber. Aufgrund der Begebenheit das der junge Kater einen viel höheren Rang besaß und noch nicht einmal ansatzweise so viel Einfluss wie Kasirga ausübte, machte ihn wütend. Deshalb jagte er auf Kasirgas Gebiet um ihn so bloß zu stellen und herauszufordern. Dass der junge Kater jedes mal dabei den Kürzeren zog, bewies einmal mehr die Situation in der er sich gerade befand.
"Jetzt sieh sich einer mal den Kleinen da an.", gab einer der beiden Untertanen von Kasirga preis.
Es war ein groß gewachsener Kater mit nur einem funktionierenden Auge, das andere trug eine große Narbe quer über das Lid. Anscheinend hatte er es bei einem Kampf verloren.
"Höhö, ja, höhö, der sieht ziemlich platt aus.", gab der andere Antwort.
Dieser Kater erschien dem gestreiften ziemlich geistig umnachtet. Äußerliche Merkmale hatte er keine wirklich auffälligen, bis auf das schwarz-weiß gescheckte Fell, welches im Gegensatz zu dem anderen Kater, er hatte ein rauchiges, graues Fell, in der Nacht hervorstach.
"Verpisst euch!", fauchte der junge Kater. Doch er bekam nur ein spottendes Gelächter zurück.
"Und wenn nicht? Was willst du dann tun?", fragte der Graue fordernd und kam dem Verletzen gefährlich nah.
Der junge Kater wollte zurückweichen, doch er bewegte sich kein Stück, er konnte nicht, seine Schmerzen hinderten ihn daran seinen Muskeln Befehle zu erteilen. Die tiefen Kratz- und Bisswunden bluteten stärker bei der kleinsten Bewegung, deswegen versuchte er es erst gar nicht.
"Höhö, ja, höhö, was machst du dann, höhö?", gab der gescheckte mit Nachdruck hinterher.
Der junge Kater antwortete mit einem tiefen knurren.
"Ich schwöre euch zwei Schwachköpfen das ihr es bereuen werdet, wenn ihr nur noch eine Kralle an mich legt!"
Der Graue, welcher immer näher gekommen war, hielt vor dem jungen Kater inne, baute sich vor ihm auf.
"Ach ja?!", fragte er ironisch nach und holte mit seiner Pranke aus, lies diese mit einer gewaltigen Kraft auf das Gesicht des jungen Katers krachen und fegte ihn mit der Wucht des Hiebes von der Mauer. Erneut prallte das ohnehin schon verletzte Tier hart auf. Auf den steinernen Boden der Gasse. Ein weiteres gequältes jaulen ertönte aus der Kehle des Tieres und erstarb in dem Gewitter über ihnen.
"Das reicht!", ertönte eine nicht unbekannte Stimme.
"Na super!", dachte der junge Kater verächtlich.
Die Stimme die gesprochen hatte gehörte niemand geringerem als dem Boss persönlich. Kasirga. Dieser Kater wurde von allen in London gefürchtet bis auf einen. Majestätisch sprang Kasirga von der Mauer. Von wo er gekommen war, war dem jungen Kater ein Rätsel, denn eigentlich hätte er ihn erschnuppern müssen. Vielleicht war es das Unwetter oder die Tatsache das der Kleine ziemlich geschwächt war gewesen, warum er ihn nicht hatte erschnuppern können.
Der Boss stand nun direkt vor ihm.
"Aber Boss!", protestierte der Graue, "Er hat…"
"Schweig!", fauchte Kasirga erbost, "Ich weiß genau was er getan hat."
Er sah auf den jungen Kater am Boden herab. Dieser kauerte angestrengt auf allen Vieren. In dem fahlen Licht einer Laterne konnte der junge Kater erkennen, dass er Kasirga ein paar hässliche Kratzer auf dem Nasenrücken verpasst hatte. Auch wenn es seine Situation nicht gerade erlaubte, war der junge Kater stolz darauf.
"Lass dir das eine Lehre sein, Prinzchen.", brummte er verächtigt.
Promptes Gemurmel ertönte von der Mauer. Ein böses Funkeln war in des Prinzen Augen zu erkennen. Kasirga, der durch und durch schwarzes, glattes Fell besaß, welches er regelrächt täglich von seinen Kätzinnen penibel pflegen lies, lachte auf.
"Hör mal Kleiner Prinz. Die Straße ist nichts für ein sanftes Gemüt wie deines. Geh nach Hause in dein gemachtes Körbchen und saug noch etwas an Mamas Zitzen."
Während Kasirga so verächtlich über den Prinzen sprach, lachten die zwei Schergen auf und Kasirga tätschelte dem Prinzen mit einer Pfote den Kopf. Schnell wand sich der Prinz unter der Pfote und biss in diese hinein. Die scharfen und spitzen Zähne des jungen Katers bohrten sich tief in das Fleisch. Kein schmerzliches Miauen, kein Knurren. Kasirga funkelte den Prinzen nur böse an. Das Gelächter verstummte. Für einen kurzen Augenblick blieb die Welt stehen und es existierten nur noch der schwarze Kater und der Prinz. Dann öffnete der junge Kater seinen Fang.
"Du weißt einfach nicht wann genug ist und man sich besser unterordnen sollte, oder?", fragte der schwarze Kater gelassen.
Doch der Prinz gab keine Antwort, lediglich ein tiefes Murren ertönte aus seiner Kehle.
"Verstehe. Wenn du stärker geworden bist, komm wieder und wir werden sehen ob du es schaffst."
Kasirga sprach mit einer solchen Präsenz das es dem Prinzen fast den Atem verschlug. Der schwarze Kater wand sich ab und trotzverletzter Pfote, stolzierte er auf allen vier Pfoten davon. Auch die zwei Schergen verabschiedeten sich mit beleidigenden Kommentaren und der Prinz war allein.
Allein in einer von Londons Sackgassen. Der Regen fiel unerbittlich weiter, auch wenn er kurzzeitig weniger stark gewesen war. Eine ganze Weile kauerte der verletzte Prinz noch angespannt am Boden, spitzte die Ohren um zu lauschen und sich zu vergewissern, dass er auch wirklich alleine war. Erst als der junge Kater ganz sicher war, entspannte er seine Muskeln. Wie ein Blitzschlag fuhr der Schmerz ihm durch Mark und Gebein.
"Verdammte Scheiße!", fluchte er maunzend und murrend.
Doch so sehr er auch fluchte, es half ihm nicht. Er konnte weder seine Magie anwenden, noch sich bewegen, für beides war er zu geschwächt.
"Du bist selber schuld.", erklang eine sanfte, aber vorwurfsvolle Stimme.
"Gott sei Dank.", schoss es durch des Prinzen Kopf.
"Red‘ nicht, hilf mir lieber.", sagte er arrogant und zickig.
Doch dann war plötzlich Stille. Nur der Regen war zu hören. Jedoch wenige Augenblicke später trat eine sehr junge Katze in das blasse Licht der Laterne.
"Wenn du weiter so überheblich bist, lass ich dich die Nacht hier liegen und überlasse dich den Hunden.", fauchte sie gekränkt.
"Ja, ist ja gut. Tut mir Leid Kisa.", entschuldigte er sich in ehrlich gemeinten Ton.
Die Kätzin die auf den Namen Kisa hörte besaß sandfarbenes Fell und warme bernsteinfarbene Augen. Sie war seine Retterin in der Not. Wäre sie nicht gekommen oder in der Nähe gewesen, wäre er elendig verreckt.
"ich werde dir mal glauben.", sagte sie überzeugt und trat näher an den Prinzen heran, "So werde ich dir aber nicht helfen können. Es wird bald tag und da kommt das schon etwas komisch, wenn ich dich an deinem Nackenfell packe und zu mir nach Hause ziehe.", fügte sie sanft hinzu.
Der Prinz nickte nur.
"Gut, dann warte kurz."
Kisa ging etwas auf Abstand, stellte sich im Schatten einer Hintertüre auf die Hinterpfoten auf und war somit aus allen Blickwinkeln der Straße im Dunkeln verschwunden. Auch der Prinz selber konnte sie nicht mehr wirklich erkennen, zu unnatürlich war die Dunkelheit. Ein Vorteil wenn man ein magisches Wesen ist. Eigentlich wäre dies kein Faktor gewesen, aber die Tatsache das er ziemlich geschwächt war, trübte sein Blickfeld. So schloss der Prinz die Augen und schärfte seine anderen Sinne. Er schnupperte kurz in der Luft und nahm den Geruch von Melonen und Pinien war. Die Geruchsmischung beruhigte ihn ungemein, denn sie war keine geringere als die Magie von Kisa. Das nächste was der Prinz wahr nahm, waren menschliche Schritte, welche auf ihn zu kamen, halb öffnete er ein Auge, erblickte ein blondes, junges Mädchen, welche nach Melonen duftete und war beruhigt. Sein erster Impuls wegzulaufen vor dem Menschen war verflogen. Dankbar ließ er sich von der Blondine behutsam auf den Arm nehmen. Sie öffnete ihre Kapuzenjacke und schob den verletzten Kater vorsichtig darunter.
"Gleich sind wir zu hause.", sagte sie sanft.
Beim lieblichen Klang ihrer Stimme konnte der Prinz nicht anders und begann zu schnurren. Er driftete bald darauf auch schon ab.
"Kleiner, dummer Prinz.", kicherte sie und machte sich auf den Weg ins trockene zu Hause.
Der Regen hatte aufgehört vom Himmel zufallen. Wie sehr er doch den Regen liebte. Eigentlich nicht, denn meist an Regentagen bekam er Kopfschmerzen die schnell in eine Migräne umschlagen konnten. Erneut sah er auf das Display seines Smartphones und musste ernüchternd feststellen, dass es noch immer keine gewünschte Nachricht anzeigte. Verzweifelt wartete auf eine Nachricht, irgendeine SMS oder sonst irgendetwas. Ein Lebenszeichen. Aber nichts.
Es begann schon zu dämmern und so langsam machte er sich wirklich große Sorgen. Die letzten Sonnenstrahlen ragten frech durch die Wolkenbrüche und erhellten den frühen Abend, es hatte seit Wochen schon fast unaufhörlich geregnet. Der Junge, der auf den Namen Rhagfyr hörte sah gen Himmel und trat langsam auf den nassen Bürgersteig. Er hatte sich in einem Hauseingang vor dem Regen geschützt. Mit einer Hand spielte er nervös an der Kordel seiner Kapuze, in der anderen hielt er das Mobiletelefon. Seine Kapuzenjacke aus Baumwolle hatte sich mit Regenwasser voll gesogen und lag nun schwer auf seinen Schultern. Doch interessierte ihn das gerade peripher. Wieder wanderte sein Blick auf das Display, doch noch immer zeigte es ihm nichts an. Dann sah er sich um, nicht das er nur auf eine Nachricht wartete, er wartete auch noch auf eine Person, die sich verspätete. Rhagfyr konnte es schon verstehen, dass die andere Person sich verspätete, wegen dem Regen, doch war er zu ungeduldig um sich nicht darüber zu ärgern. Die Musik aus den Ohrstöpseln beruhigten ihn auch nur wenig, auch wenn er Musik liebte. Ohne seinen MP3-Player ging er nie aus der Wohnung.
„Yo Rhagfyr!“, ertönte eine ihm wohlbekannte Stimme.
Er sah sich auf der Straße um, erblickte jedoch niemanden. Er stuzte. Eine Hand, die aus dem Nichts zu kommen schien, legte sich auf Rhagfyrs Schulter. Instinktiv packte er die Hand, wand sich unter der Berührung weg und drehte sich in einer Bewegung hinter die Person, die ihm die Hand aufgelegt hatte, und zog dieser den Arm hinter den Rücken nach oben. Die Person gab ein leise Stöhnen von sich und als Rhagfyr erkannte wer diese Person war, lies er sofort los.
„Kasirga! Lass das!“, blaffte der Junge ihn an.
„Sorry, aber du hast mich nicht gesehen.“, sagte er ruhig, aber dennoch angenervt.
Erst hatte Kasirga sich dazu breit schlagen lassen, Rhagfyr bei der Suche zu helfen, dann wurde er auch noch von ihm angeblafft. Er schnaufte einmal kurz und stemmte einen Arm in die Hüfte.
„Also, wie machen wir weiter?“, fragte er genervt.
Rhagfyr wich dem Blick des älteren aus. Kasirga war gerade mal ein halbes Jahr älter als Rhagfyr selbst, dennoch hatte er das Gefühl das es mehrere Jahre seien. Kasirga hatte immer den Überblick, die besseren Ideen parat und das erwachsenere Verhalten, auch war er viel stärker als Rhagfyr und das wurmte ihn.
Doch hatte Rhagfyr im Moment andere Probleme als seine Komplexe auszuleben. Am heutigen Morgen, als er wie immer aufgestanden war, hatte Rhagfyr das Gefühl gehabt, irgendetwas sei anders. Er hatte nicht lange suchen oder überlegen brauchen, denn es fiel ihm Wort wörtlich direkt in den Schoß. Es war im Schneidersitz auf seinem Bett gesessen und hatte aus dem Fenster gestarrt. Seine Gedanken kreisten um dieses Gefühl des anders sein. Ein knistern ertönte in der Luft und Rhagfyr hatte die Ohren gespitzt und wie aus dem Nichts flatterte ein Brief auf seinen Schoß. Der Brief hatte etwas verbrannt gerochen, war jedoch unversehrt. Einige Augenblicke hatte Rhagfyr den Brief argwöhnisch betrachtet, entschloss sich aber dann doch ihn zu öffnen.
- Ein Traum, bleib nicht stehen.
Ein Knistern, bewegt dich zu gehen.
Ein Brief, dich gestüzt.
Ein Freund, dich beschützt.
Ein Zeichen, dich lenkt.
Ein Körper, der leblos hängt.
Ein Wort, nie gesprochen.
Ein Versprechen, welchs' du gebrochen.
Ein Mädchen, dich liebt.
Ein gebrochenes Herz, dir nie vergibt. -
Zuerst hatte Rhagfyr es für einen geschmacklosen Liebesbrief gehalten, doch dann las er weiter, denn weiter unten war noch etwas geschrieben, ganz klein, kaum merklich.
- Ich hasse dich, ich werde dir dein Leben zur Hölle machen. -
Das einzigewas Rhagfyr getan hatte, war die Augenbraue zu heben. Er warf den Brief auf den Boden, stieg aus dem Bett und begann wie gewohnt seinen Tag. Doch mit einem mal war er stehen geblieben, es roch nach verbranntem Papier, er drehte sich um und sah wie der Brief in Flammen aufging und nur Asche zurück lies. Das Gefühl, das etwas nicht in Ordnung sei, beschlich ihn wieder. Instinktiv zog es Ihn zu seinem Schreibtisch. Ein paar Bilder standen dort, schön gerahmt. Bilder die Erinnerungen zeigten. Doch stimmte etwas nicht mit ihnen. Er sah genauer hin. Es waren die gleichen Bilder, wie immer. Bilder die ihn, seine Freunde und seine Familie zeigten. Doch komischerweise wiederholte sich immer wieder der selbe Fehler. Eine Person war immer verschwommen, verbalsst, fast so als wäre sie nicht da. Auf allen Bildern. Eines zeigte sogar Rhagfyr und die Person in Nahaufnahme im Profil, doch der selbe Fehler. Der Name der Person kam ihm ins Gedächtnis, doch verflog schnell wieder. Ab da an hatte er versucht sich krampfhaft zu erinnern, wer diese Person war. Er spürte das sie wichtig war. Eine wichtige Person in seinem Leben, doch er erinnerte sich nicht daran, wer es war. Die Panik hatte ihn gepackt gehabt und ohne groß darüber nachzudenken, war er aus seinem Zimmer gestürzt um Kasirga zu suchen und ihn zu fragen.
„Hey! Hörst du mir überhaupt zu?“, fragte Kasirga verärgert.
Der Ältere hatte Rhagfyr aus seinem Gedankenschweif herausgerissen.
„Entschuldige.“, verwirrt, fast schon benommen schüttelte Rhagfyr den Kopf, „Natürlich habe ich dir zugehört, doch ich weiß es nicht. Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich weiß noch nicht mal wen wir suchen, genau so wenig wie du. Jeden den wir bis jetzt gefragt haben, der dieses Mädchen kennen könnte, hat uns das Selbe gesagt. 'Ich weiß nicht wie sie heißt, aber ich kenne sie.' Das ergibt doch alles keinen Sinn! Wie kann man eine Person kennen, aber nicht wissen, wie sie heißt? Das nervt mich und ich schwöre dir, ich könnte aggressiv werden vor Freude, dass ich dieses dringende Bedürfnis habe diese Person zu finden!“, meckerte er.
Rhagfyrs Augen begannen wie wild zu leichten und seine grüne Augenfarbe färbte sich unnatürlich intensiver grün. Kasirga fuhr sich mit der Hand durchs pechschwarze Haar und seufzte erneut. Die Situation in die sein Freund wieder geraten war, erforderte diesmal mehr als nur Kraft und Erfahrung.
„Auch wenn dir das nicht gefallen mag Kätzchen, wir sollten sie um Hilfe bitten.“
Rhagfyrs Pupillen formten sich zu Schlitzen, wie die einer Katze die ins Sonnenlichblickte. Kasirga kannte diesen Blick nur all zu gut und seufzte erneut.
„Es bringt dir nichts, wenn du dich vehement dagegen sträubst. Du musst dir eingestehen das du ihre Hilfe brauchst.“
Mit ihr und sie meinte Kasirga die Schwester von Rhagfyrs Verlobten. Doch in Rhagfyrs Augen war diese Frau, das pure Gift. Sie hassten sich gegenseitig. Sie hasste ihn, weil er einfach nur nach ihrem Empfinden zu unreif und tollkühn war. Kein guter Kandidat für ihre kleine Schwester. Er hasste sie weil sie ihn immer reglementierte, ihn korrigierte und verbesserte wo es nur ging. Ihm seine Fehler offen und ohne Verschönerung um die Ohren knallte. Ihn damit sogar vor anderen bloß stellte. Wenn es eines war was Rhagfyr am meisten hasste, waren es diese Dinge.
„Das kannst du knicken. Ich werde niemals zu ihr gehen. Es reicht schon, wenn ich sie ertragen muss, wenn ich mal wieder zu Besuch bin. Glaub mir Kasirga, nicht mal wenn Lejonet die letzte Cat Sidhe auf Erden wäre, würde ich SIE um Hilfe bitten.“, fauchte er erbost.
„Nicht mal, wenn ich die letzte Cat Sidhe wäre? Engstirnig und kindlich Stur wie eh und je.“, ertönte Lejonets Stimme.
Abrupt stellten sich sämtliche Nackenhaare bei Rhagfyr auf. Jede einzelne Faser seines Körpers ging auf Abwehr. Kasirga rollte mit den Augen. Eine hübsche, schneeweiße Britisch Laanghaar Kätzin stolzierte aus dem Schatten eines Gebäudes auf der Straßenseite gegenüber. Ihre bernsteinfarbenen Augen leuchteten wie flüssiges Karamell. Auf den ersten Blick sah man keine Abnormalitäten, jedoch war die Kätzin für ihre Rasse auffällig groß gewachsen, jedoch konnte nur ein geschultes Auge dies erkennen. Voller Selbstsicherheit trat die Kätzin über die Straße zu den beiden jungen Männern und platzierte sich in sitzender Position vor ihnen. Sie betrachtete Rhagfyr mit einem tadelnden Blick, der Gleichzeitig auch ihre Überlegenheit zum Besten gab, richtete dann den Blick kurz auf Kasirga, welcher sich höflich und kaum merklich verneigte. Die Kätzin die den Namen Lejonet trug neigte ebenfalls kurz dne Kopf zur Begrüßung und richtete dann ihr Augenmerk wieder auf Rhagfyr.
„Kasirga hat mir berichtet, dass du ein Problem hast, bei dem du nicht weißt wie du es lösen sollst. Jedoch deiner Aussage nach zu urteilen, ist meine Anwesenheit dir nicht wohlgesonnen, Prinz.“, sagte sie arrogant, ohne das ihr Maul sich öffnete und schloß.
Rhagfyr jedoch antwortete nicht im ersten Moment, sondern funkelte Kasirga böse an. Dieser hob resigniert die Hände und zuckte mit den Schultern.
„Ich schaffe das auch ohne deine Hilfe.“, blaffte der Prinz.
Lejonet kicherte.
„Sicher. Wie weit bist du denn schon? Hast du schon eine Spur? Hör mal, wenn du dieses Problem nicht löst, geht es dir an den Kragen. Falls du es noch nicht bemerkt haben solltest, bist du einen bindenden Vertrag eingegangen, als du den Brief gelesen hast. Jedes Kind hätte es bemerkt.“, spottete sie mit süßer Stimme.
Rhagfyr verzog das Gesicht. Natürlich hatte er es gewusst. Musste sie denn immer gleich davon ausgehen das er zu unerfahren in Magie war? Er lies sich nicht auf ihre Stichelei ein.
„Wie schon gesagt, ich schaffe das auch ohne dich.“, gab er mit Nachdruck von sich, verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie böse an. Eigentlich nahm Lejonet diese Haltung üblicherweise an.
Kasirga seufzte erneut.
„Sie nicht so engstirnig, lass dir von ihr helfen.“, mischte sich Kasirga ein, „Sie hat Recht, in dem du den Brief gelesen hast, bist du den Vertrag eingegangen und du weißt genau was passiert, wenn du ihn nicht erfüllst.“
Ein Vertrag zwischen Cat Sidhe war in jedem Fall bindend. Nichts und Niemand konnte einen solchen Vertrag brechen, er musste erfüllt werden, andernfalls waren die Konsequenzen verheerend. Die Folgen eines nicht erfüllten Paktes konnten unterschiedlich ausfallen, je nach dem was der Vertragspartner als Tribut forderte. Dies konnte sein das Augenlicht, der Reichtum, und alles weitere was einem das Leben zur Hölle machen konnte als Cat Sidhe. Doch da Cat Sidhe alles gerne kompliziert haben, wusste nie jemand genau was als Tribut gefordert wurde oder wann ein Pakt zustande kam, geschweige denn, wie viel Zeit zur Verfügung stand den Vertrag zu erfüllen.
Lejonet war Expertin auf dem Gebiet Verträge, sie hatte die Gabe an der Oberfläche der sogenannten Verträge zu kratzen und nützliche Informationen heraus zu filtern. Jedoch hatte auch dies seinen Preis. So wie alles in der Welt der Cat Sidhe.
„Was forderst du?“, fragte Rhagfyr ernst.
„Was ich will, kannst du kleiner Prinz, mir eh nicht geben, dafür bist du zu jung. Jedoch möchte ich, das du etwas für mich als Gegenleistung tust.“, sie sah ihn mit lodernden Augen an, „Ich möchte das du mir das Relikt deiner Familie aushändigst.“, sagte sie mit fester und fordernder Stimme.
Rilakkumari Re: - Vielen lieben Dank. Die neusten Aktivitäten werde ich im Forum preis geben. Das nächse Kapitel wird aber erst ende des Monats erscheinen. Zwischenzeitlich gibt es noch ein paar andere Dinge zu sehen ^^ Zitat: (Original von EagleWriter am 13.02.2013 - 17:34 Uhr) Ich bin mal gespannt, ist mal was anderes udn liest sich gut lg E:W |
EagleWriter Ich bin mal gespannt, ist mal was anderes udn liest sich gut lg E:W |
Rilakkumari Re: Re: Re: - Ah~ okay. Das freut mich. Am Sonntag lade ich die Fortsetzung hoch. Zitat: (Original von Eragonfan am 08.02.2013 - 14:58 Uhr) Mir gefällt dein Schreibstil und die Idee, ich mag Katzen. |
Rilakkumari Re: - Vielen Dank Eragonfan, ich befinde mich noch am Anfang. Darf ich fragen was genau dir gut gefallen hat? LG Ri Zitat: (Original von Eragonfan am 06.02.2013 - 18:44 Uhr) Gut geschrieben, gefällt mir |