Sonstiges
Verzaubert

Es liegt Schnee und es ist eiskalt draußen. Danke nochmal, dass ich mit dir mitfahren darf!
Ich drücke auf den Klingelknopf neben der Haustür. Innen im Flur geht das Licht an und scheint durch die Milchglasscheibe bis zu mir. Ein Schatten kommt und mir wird geöffnet. Deine Mutter. Sie sagt, dass du noch nicht fertig bist und bittet mich herein, damit ich nicht in der Kälte bleiben muss.
Und als ich die Wohnung betrete, denke ich sofort, was ich sonst fast nie denke, wenn ich eine für mich neue Wohnung betrete: "Wow, das ist echt gemütlich hier!" Es ist keine Wohnung wie viele andere. Nicht groß, nicht steril weiß mit schwarz und silbergrau, sondern fast schon bunt. Aber gemütlich bunt.
Eine hölzerne Eckbank am Tisch in der großen Küche, kuschelige Sofas im Wohnzimmer und der Papagei, den ich letzten Sommer schon gehört habe, als er "Always look on the bright side of life" gepfiffen hat. Der schmale Flur, in dem man sich kaum bewegen kann, der einem aber trotzdem nicht das Gefühl von Einengung gibt.
Und am Ende dieses Flures eine Tür, die sich öffnet und aus der du heraustrittst und mich mit deinem Lächeln, deiner Stimme und deiner ganzen Art verzauberst.
Du begrüßt mich, ich grüße zurück. Wir verabschieden uns von deiner Mutter und machen uns auf den Weg zum Auto.
Immer noch schneit es. Mindestens fünf Minuten sitze ich im Auto und schaue dir von dort aus zu, wie du den Schnee von der Windschutzscheibe fegst.
Als du damit endlich fertig bist und zu mir in das nur wenig wärmere Auto steigst, danke ich dir nochmals.
Wir fahren los und es wird einer der bisher schönsten Abende meines Lebens - obwohl wir nur zur Orchesterprobe fahren.