Niemandszeit
Eine neue namenlose Ära
löst lustlos die letzte ab.
Kaum vergangen, schon vergessen
und selbst froh darüber.
Kein freier Platz mehr
in der Ahnengalerie.
Kein Geruch,
kein Geräusch,
kein Gedanke.
Ansteigender Geburtenrückgang.
Nichts Neues in der Niemandszeit.
Nur die nächste Runde des Rades.
Eine Vielzahl flauschiger Flashbacks,
in zärtlich-zwanghafter Rückschau,
reduziert die Zukunft und die Gegenwart
rücksichtslos
auf ein Jucken im Augenwinkel.
Welchen Namen soll man dieser Zeit geben,
wenn alle Namen schon vergeben sind?
Wenn alle Schrecken erlebt scheinen,
alle Freuden, Freiheiten und Fiaskos,
und nur noch Finales und Banales
die Augen und Ohren erreicht.