Romane & Erzählungen
Deine Stimme gegen Armut - Arge Probleme

ARGE-Probleme

Die AA Gesellschaft
 
Ein Sumpf voller menschlicher Versagensängste,ist der erste Eindruck den ich hier erhalte.   Gescheiterte Existenzen, eine Gier die sich in den Augen der Mitgefangenen widerspiegelt .   Ratlosigkeit und gespielte Ruhe wohin das Auge blickt !     Unfassbar scheint es mir, wie tief es doch nach unten geht.   Es ist als hätte ich eine Reise in die Unterwelt gebucht, in die Slums der Menschlichen Abgründe.  Es hat den Charakter eines Zoos , wie Hyänen gönnt hier keiner dem anderen das schwarze unterm Fingernagel.  Das was sich in diesen Mauern abspielt ist abnorm und in keiner Weise nachvollziehbar.   Teilweise kann man Menschen sehen denen dieser Gang zum Arbeitsamt oder der nächsten Stufe, der ARGE scheinbar peinlich ist. unangenehm und menschlich kaum vertretbar !    Auf der anderen Seite hätten wir da noch die ca. 70 % der Verlorenen,die es gar nicht mehr interessiert, denen es völlig Wurscht ist.  Das sind die die aufgegeben haben, sich in Ihr vorgegebenes Schicksal fügen.  Für die gibt es wohl keine Hoffnung und in den Gesichtern kann man " Mir steht das Geld zu und etwas dafür tun muss ich nicht" lesen .    Diese Plätze, die Art von Räumlichkeiten sind ein Sammelsurium  von Versagern, Resignation und Wut.  Da sitzt dieser langhaarige Zottelbeck dessen Blick zu sagen scheint " Mich will ja eh keiner aber ich kann auch nix, dieser Typ von Mann der nie eine Chance bekommt und der zu der Gruppierung gehört ,dem die Frau abhaut die Kinder mit nimmt und dann denkt, der soll doch zusehen wie er zurecht kommt!"
Diese Welt scheint eine der schwersten zu sein!    Natürlich ist noch anzumerken das nicht jeder etwas dafür kann, nicht jeder hier sein möchte, doch vielen scheint es immer noch lieber zu sein 4 oder 5 Stunden auf dem Amt zu hocken und dann mit dem Geld aus dem Peinlichkeitsgeldautomaten was sie bekommen in die Stadt einen Kaffee trinken zu gehen, als  einen anderen Weg zu versuchen der etwas mehr Widerstand benötigt!  
Wortfetzen wie " Ich lebe ganz gut davon" oder "arbeiten gehen?"  dringen mir ans Ohr.

  Jetzt habe ich direkt wieder diesen Würgereiz, einen Kloß der sich im Hals bildet und die Frage was ich denn eigentlich hier mache, durchwandern meine Gedanken.   Wieder stelle ich fest, dass ich doch mit diesen Menschen rein gar nix gemeinsam habe , was mich mich stolz und glücklich macht !   Mitleid kann ich mit dem größten Teil dieser Leute nicht empfinden und Gnade in finanzieller Form würde ich wohl auch nicht gewähren.  Hier fühle ich mich geistig überlegen und wahrhaft groß, denn hier ist weder Bildung ,noch Kampfgeist, noch der Wunsch nach Veränderung zu spüren. 
Das ist eine Kloake, eine Kloake der sozialen Unterschicht !
Ein ganz beschissener Sumpf !
 Man kann ja über diese Ansichten denken was man will, doch als ich das Amt verließ, standen da zwei junge Leute. Das Mädel war schon morgens besoffen oder zu gedröhnt und flappte den Typen der neben ihr stand an: " Ich hol mir hier meine Kohle, da mach ich Rabatz!"  Darauf hin antwortete der Typ: " Du machst ja nix dafür, bist nur am saufen den ganzen Tag!" 
  "Na und? Is' doch kein Urlaub!" 
 
Was haben wir in Deutschland doch für ARGE Probleme !

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