Eine Geschichte über ein Mädchen, welcher etwas ganz unfassbares geschieht...
Die Zeit bei Anna verging rasch. Schon bald war ich 17 geworden, und es gab eine grosse Party.
Mit Jamie hatte ich Schluss gemacht. Spätestens auf der Party amüsierte er sich wieder, das wusste ich da ich ihn mit einem Mädchen hatte knutschen sehen. Das gleiche hatten Kyle und ich getan.
Ich lehnte an der Wand, er stand vor mir. Leise sagte er: "Happy Birthday." Ich lächelte und küsste ihn. Der Kuss wurde durch Tom unterbrochen, er umarmte mich fest und schrie mir Herzlichen Glückwunsch ins Ohr. Dasselbe machten Jerry und Katie.
Anna hatte die ganze Party als Überraschung organisiert, und ich war echt glücklich darüber. Anna fand dass ich es so toll gemacht hätte, dass ich gerne noch ein wenig länger da bleiben konnte. Ich willigte sofort ein, da ich erfahren hatte dass Loretta schwanger war. Dann würde sie mir mit ihren Hormonen ja noch mehr auf den Keks gehen!
Als Katie dann auch gegangen war, wandte ich mich wieder Kyle zu, und wir machten weiter wo wir aufgehört hatten. Der Mann von Anna, Adam, kam auf uns zu und zog Kyle weg, dann sagte er: "Könnte ich mal kurz mit dir reden, Kyle?" Dieser nickte. Adam ging voraus zur Tür, Kyle zuckte die Schultern und folgte ihm. Ich blieb an der Wand stehen. Wir waren in einer grossen Hütte am Strand. Die Getränke waren gratis und ich holte mir noch eine Cola. Dann setzte ich mich auf einen der Barhocker. Jamie knutschte mit Georgia rum. Vielleicht seine zukünftige Freundin? Ich wandte mich ab und sah zu Tom und Jerry. Sie schienen Katie überreden zu versuchen, mit nach draussen zu kommen. Es war schon dunkel, und sie klammerte sich an die Hose von Anna. Diese verscheuchte die Zwillinge. Als sie bemerkte, dass ich zu ihr herübersah, drängte sie sich durch die Menge auf mich zu. Sie fragte: "So ist denn Kyle? War er nicht vorher noch bei dir?"
Ich zuckte mit den Schultern: "Adam wollte ihm sprechen."
Anna bekam grosse Augen und liess die Schultern sinken: "Ich komme gleich wieder." Sie drängte sich richtung Ausgang, in die Richtung wo auch Kyle und Adam hingegangen waren. Ich sah ihr kurz nach, dann wandte ich mich Katie zu, welche verlegen an meinem Kleid zupfte. Sie fragte: "Wie ist es siebzehn zu sein?"
Ich war etwas überrascht über die Frage, beantwortete sie aber trotzdem: "Ich finde es ist nicht viel anders als wenn man 16 ist. Aber du wirst das ja selber einmal erfahren."
Sie lächelte: "Werde ich dann auch so gross sein wie du?"
Ich küsste sie sanft auf die Backe: "Vielleicht noch grösser. Man weiss ja nie."
Sie hopste auf und ab: "Wirklich?"
"Das werden wir noch sehen", antwortete ich. Sie nickte, schmiegte sich an mich. Ich trank noch einen Schluck, dann fragte ich sie: "Willst du tanzen?"
Katie nickte: "Oh, ja!"
Ich führte sie zur Tanzfläche und packte sie an ihren kleinen Händchen. Katie fing an hin und her zu springen und ausgelassen zu tanzen. Ich machte mit. Irgendwann kamen dann Anna, Adam und Kyle wieder rein. Ihre Köpfe waren purpurrot. Anna packte Adam an der Hand und sie liefen zum anderen Ende des Raumes, durch eine Türe durch, die ich vorher noch gar nicht bemerkt habe. Kyle kam auf mich zu, setzte ein gleichgültiges Lächeln auf. Ich fragte ihn: "Was war los?"
Er schüttelte den Kopf: "Nichts."
"Euer aller Köpfe waren knallrot wie eine Tomate. Was war los?"
"Nichts."
"Doch. Sag es mir."
"Nicht jetzt."
"Wann dann?"
"Einfach nicht jetzt."
"Wieso nicht?"
"Zu viele Leute."
"Dann gehen wir raus."
"Du willst doch die Party nicht verpassen."
"Es dauert nur ein paar Minuten. Viel können wir nicht verpassen."
"Ich erzähl es dir nachher, ja?"
"Versprich es mir."
"Ich verspreche es."
"Okay."
"Willst du tanzen?"
"Von mir aus."
Kyle führte mich auf die Tanzfläche. Dann ergriff er mein Hand und wirbelte mich herum. Einige Pärchen waren noch auf der Tanzfläche, welche aber schon bald für uns Platz machten, bis wir uns alleine auf der Bühne herumwirbelten. Ich alleine war keine so gute Tänzerin, Kyle dafür umso mehr. Ich liess mich führen. Schon bald war ich ausser Atem, und Kyle und ich kehrten zu meiner Cola zurück. Ich fragte ihn: "Wie bist du eigentlich zu Anna gekommen?"
Kyle zuckte mit den Schultern: "Sie hat eine Stelle ausgeschrieben, und darauf hatte ich mich beworben."
"Und wieso bist du zu ihr? Und nicht zu irgendeinem riesen Unternehmen?"
"Ich finde kleinere Betriebe sympathischer."
"Wie lange arbeitest du schon für sie? Du bist doch erst 19?"
"Oh, was das angeht, bin ich etwas älter."
"WIE alt?"
"Genau, oder auf den Zehner gerundet?"
"Genau."
"Zweihundertachtunddreissig."
"Du verarscht mich."
"So was sagt man nicht. Aber doch, ich meine es ernst."
"So alt kannst du nicht sein."
"Doch."
"Wie?"
"Schon mal an uns gedacht? Und deine Mutter?"
"Oh. Wir sind also..."
"Ja. Seit wann arbeitest du für sie?"
"Seit ca. 15 Jahren. Da ich nicht älter geworden bin, habe ich sie irgendwann eingeweiht."
"Also Anna weiss es?"
"Ja. Und Adam, aber er hat's nicht so gut aufgeschnappt. Deswegen wollte er auch mit mir reden. Er findet es schrecklich mit dir eine Beziehung anzufangen, da ich ja sowieso mit dir irgendwann schluss machen müsste, weil es nicht gerade angenehm ist wenn ich eine menschliche freundin habe die immer älter wird."
"Wieso wolltest du es mir nicht sagen?"
"Ich wusste nicht ob du bereit für die Unsterblichkeit bist."
"Bin ich."
"Ich hab's bemerkt."
"Also macht sich Adam einfach nur Sorgen?"
"Ja."
"Hast du ihm erzählt dass..."
"Nein. Er weiss es noch nicht. Anna hat ihre Vermutungen, die stimmen, aber ich habe auch ihr noch nichts erzählt."
"Oh, na toll. Das wird ja immer komplizierter."
"Jep."
Als die Party dann zu Ende war, und alle nach Hause gegangen waren, setzte ich mich in meinem Zimmer auf mein Bett und zog meine High-Heels aus. Kyle setzte sich neben mich und sagte: "Wir sollten es Adam und Anna sagen."
"Ich weiss."
"Wann?"
"Wie werden sie reagieren wenn noch eine Anguane bei ihnen im Haus ist?"
"Ich weiss es nicht. Aber ich denke nicht dass es schlimm ist. Ich meine du bist auch so schon hier."
"Na gut. Ich sag es ihnen morgen."
"Soll ich dir moralisch beistehen?"
"Ich werd das schon alleine durchstehen."
"Sicher?"
"Ja. Ich muss."
"Nun gut. Schlaf jetzt."
"Ja, gute Nacht."
"Dir auch." Er küsste mich auf die Stirn und schloss die Türe hinter sich. Ich liess mich auf mein bett zurückfallen. Konnte es wirklich sein dass ich unsterblich war, sowie Kyle, oder veralberte er mich nur?
Und wieso passierte das alles mir? Was hatte das alles für einen Sinn? Was hatte Gott nur mit uns vor?
War das alles wirklich ein Teil eines strickten Planes, den jemand dort oben befolgte, oder würfelte jemand ein paar Wörter zusammen, um zu sehen was dabei rauskam?
Langsam zog ich mich um und kuschelte mich unter die Decke. Mit dem Gedanken: "Morgen wache ich auf und es war alles nur ein Traum", schlief ich ein.