Veröffentlicht am 09. Juni 2008, 2 Seiten
Kategorie Gedichte http://www.mystorys.de
Über den Autor:
Nach längerer Zeit bin ich wieder hier.
Das Leben ist ein Arschloch?
Keine Ahnung, ich schreibe Lyrik für
Menschen, die sich etwas mehr über den Tellerrand hinaus wagen.
Nicht jedermanns Sache, aber immer ehrlich und nah
den Hinterhöfen und Seitengassen der Gesellschaft.
Der Wind hatte sich gedreht und wehte mir mit Nachdruck ins Gesicht. Gegenwind. Penetranter, schmerzender Gegenwind. Das Leben schien sich mit aller Macht entschieden zu haben, mich nicht mehr ernst genug zu nehmen. Jedenfalls ignorierte es mich.
Judith zog aus, als sie die Sache mit Ines erfuhr. Ich hatte nicht versucht es ihr zu erklären. Sie hätte es nicht verstanden. Dieser ganze Mist in tausend Beziehungen schon so oft erzählt worden, dass sie es sicher irgendwo nachlesen konnte.
Gestern hat sich mein Nachbar im Wohnzimmer erhängt. Frau, drei Kinder, leitender Angestellter bei der Citibank. Der Tod hatte einen faden Beigeschmack von Dekadenz bekommen.
Der aus dem Fenster hatte die Faszination verloren. Im Schnee lagen zwei Krähen. Erfroren und unbeweglich. Es ging also noch etwas schlechter. Ich köpfte eine Flasche Wein und gönnte mir ein paar Stunden Überleben.
Nach längerer Zeit bin ich wieder hier.
Das Leben ist ein Arschloch?
Keine Ahnung, ich schreibe Lyrik für
Menschen, die sich etwas mehr über den Tellerrand hinaus wagen.
Nicht jedermanns Sache, aber immer ehrlich und nah
den Hinterhöfen und Seitengassen der Gesellschaft.