Fantasy & Horror
Der Wächter der Tore - Teil 1 von 2

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"Der Wächter der Tore - Teil 1 von 2"
Veröffentlicht am 20. Januar 2013, 58 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Der Wächter der Tore - Teil 1 von 2

Der Wächter der Tore - Teil 1 von 2

Beschreibung

Yog Yothoth ist der Wächter der Tore.

Der Wächter der Tore

 

 

13.Juli 1930

 

Nach dem Lesen meines Manuskriptes, werden Sie kein Mitleid mit mir haben, doch hoffe ich auf ein wenig Verständnis. Was passierte, war meine Schuld, meine Neugier, mein Drang nach Wissen hat so viele Menschenleben gekostet. Es vergeht kein Tag an dem ich mir dessen nicht bewusst bin, keinen Nacht in der ich nicht Schweißgebadet aufwache und jenen schrecklichen Albtraum noch einmal durchlebe. Es ist dem glücklichen Zufall zu verdanken, dass ich kurz nach meiner Rückkehr in der Lage war, das Geschehene chronologisch wiederzugeben und damals dem Glauben verfallen war, ich könnte meine Last damit abgeben, in dem ich sie niederschreibe.

Ich versichere Ihnen, dass die folgenden Ereignisse sich genauso abgespielt haben, wie ich sie beschreibe. Ich werde nichts beschönigen, und ebenfalls mit mir selbst hart ins Gericht gehen.

Diese Chronik ist für Sie Professor Hauk, auf das Sie sie lesen und dann verbrennen mögen, den es ist noch nicht vorbei. Nach Beendigung meines Manuskripts, werden Sie wissen was ich meine. Wenn Sie dies lesen, werde ich bereits auf dem Weg zurück sein. Zurück um das zu beenden, was ich in blinder Selbstüberschätzung begonnen habe.

 

Der Mann der es gefunden hatte, war damals bereits seit fast dreißig Jahren tot.

Gerüchten zufolge, hatte er sich von den Klippen gestürzt.

Gekränkt und gedemütigt, gestraft mit dem blankem Hohn seiner Zunft.

Das Meer hatte seine Leiche verschluckt und nie wieder hergegeben.

Meine Nachforschungen ergaben, dass Wilfried Taube, ein einstmals hoch angesehener Wissenschaftler und Archäologe an der Uni Tübingen, mit etwa Mitte sechzig, einen jähen Absturz seiner Karriere miterleben musste.

Die Behauptung, es existieren verborgene Dimensionstore, erschaffen von fremden Mächten die einstmals die Erde beherrschten, stieß in Wissenschaftskreisen auf massive Ablehnung.

Nachdem Taube seine Behauptung auch auf verschiedenen Kongressen verteidigte, ja sogar mögliche Standorte jener Tore beschrieb, begann sein Ruf als seriöser Wissenschaftler, mehr und mehr zu bröckeln. Äußerlich ein skurriler alter Kautz, mit dichtem Rauschebart und  Hornbrille, erntete er im späten neunzehnten Jahrhundert für die Entdeckung des Mayatempels unterhalb des Huascaran, internationalen Beifall der Fachpresse und wurde zum gefeierten Star.

Doch Taube ruhte sich keinesfalls auf seinen Lorbeeren aus, sondern begab sich immer wieder auf Forschungsreise in die hintersten Ecken unseres Planeten.

Zwar sollte er nie wieder eine international der artig beachtete Entdeckung wie den Mayatempel machen, welche er später als Sechser im Lotto umschrieb, doch gelangen ihm noch weitere, durchaus interessante Funde.

Eine davon ist eben jener quadratische Würfel, der eigentliche Grund für all das Leid das folgen würde.

 

Das Relikt ist nicht groß, ich kann meine Hand fast vollständig darum schließen.

Auf den Außenflächen befindet sich eine ungerade Anzahl an Runen und seltsamen Schriftzeichen.

Sie sind in keiner auszumachenden Reihenfolge, sondern willkürlich auf den Seitenwänden verteilt.

Er besteht aus einer Art dunklem Metall, dessen Ursprung auch Taube nicht klären konnte.

In Taubes Unterlagen fand ich erste Ansätze einer möglichen Übersetzung der Zeichen.

Ungeachtet der Tatsache, man könnte auch mich für verrückt halten, entschloss ich mich Taubes Erbe anzutreten. Das Relikt in meiner Hand, dieser seltsame Würfel, so glaubte ich, verbarg ein Geheimnis. Ich sollte Recht behalten.

 

 

 

September 1928

 

Ich verbrachte die nächsten Wochen damit, Taubes Unterlagen zu sichten.

Seine Frau war früh gestorben und die Ehe war Kinderlos geblieben, und so stand es mir frei, Taubes Nachlass  für mich zu beanspruchen.

Dicke Berge an Akten und Weltkarten lagerten zur freien Ansicht in den Bibliotheken der Universität in Tübingen.

Es kostete mich einiges an Zeit, bis ich die nötigen Akten geordnet hatte.

Als ich sie schließlich fand, offenbarte sich mir ein tiefer Blick in Taubes Gedankenwelt.

Ähnlich wie ich es tue, so schrieb auch er seine Erfahrungen in einem kleinen Büchlein auf.

Hin und wieder wurden seine Unterlagen durch erstaunlich detaillierte Zeichnungen unterbrochen.

Wie ich später erfuhr, hatte Taube mehrere Semester Kunst studiert, bevor er seiner Berufung in die Archäologie gefolgt war.

Auf mehreren Seiten, fand ich jene Schriftzeichen wiedergegeben, welche den seltsamen Würfel bedeckten. Taube hatte sie in vergrößerter Form wiedergegeben und mögliche Bedeutungen daneben geschrieben.

Ich war nicht wenig erstaunt, als ich Taubes Datierung der Runen und geschwungenen Linien las.

Seiner Meinung nach war der Würfel mehrere hundert Millionen Jahre alt.

 

Allmählich konnte ich Taubes Abstieg nachvollziehen. Seine Behauptungen waren abenteuerlich, ja geradezu fantastisch, dennoch spürte ich eine gewisse Anziehungskraft, welche von dem Würfel auszugehen schien. Es war mir, als riefe er unentwegt: Erforsche meinen Ursprung, erforsche meinen Ursprung.

In einem weiteren Dossier, fand ich Berichte über eine geplante Expedition Taubes. Die Reise sollte ihn nach Südamerika führen, genau genommen nach Peru. Dort vermutete er eines der Dimensionstore, welche ihm seinen guten Ruf gekostet hatten. Natürlich hatte er nie die benötigten Geldmittel auftreiben können, und so blieb ihm nichts weiter übrig, als mit seiner These an verschiedenen Universitäten hausieren zu gehen, mit bekanntem Ergebnis.

Wenig später, fand ich endlich die Unterlagen, welche meine Neugier befriedigten sollten.

Taubes Bericht, wie er zu dem Würfel gelangt war.

 

Nicht er hatte ihn gefunden, sondern ein befreundeter Archäologe. Prof. Franz Haussen, dessen Namen ich schon einmal in einem Fachblatt für Geologie gelesen hatte, war während einer Expedition in den Wäldern von Peru, darauf gestoßen.

Taube schrieb, dass Haussen und sein Team eine weitere Tempelanlage unterhalb des Huascaran, einem der höchsten Berge Perus, gefunden hatten. Bei ihren Ausgrabungen hatten sie dann den Würfel zu Tage getragen.

Einige Seiten später, las ich mit erschrecken, das Haussen und sein Expeditionsteam allesamt an einer schweren Form der Malaria erkrankten. Sie waren gezwungen ihre Expedition abzubrechen und nach Lima zurückzukehren. Zwölf Menschen starben an den Folgen der Erkrankung. Nur Haussen und ein ortsansässiger Sherpa, überlebten die Rückreise.

Noch aus dem Krankenhaus verschickte Haussen den Würfel an seinen Freund Taube.

 

In den nächsten Wochen und Monate widmete ich mich der Übersetzung der Inschriften.

Während meines Studiums waren mir schon unzählige fremde Schriftarten begegnet. Einige Tausende Jahre alt wie die Hieroglyphen auf den Cheops Pyramiden, einige nur wenig jünger, wie die Inschriften in der Nähe von Stonehenge.

Wie in der gesprochenen Sprache, so gibt es auch unter den Schriften Dialekte.

Ich hatte schon Wochen damit verbracht, Hieroglyphen zu übersetzten, und wäre fast verzweifelt bei dem Versuch, bis ich letztendlich merkte, dass es sich nur um den Dialekt einer mir bekannten Sprache handelte. Das war in den Anfängen meiner Karriere gewesen, jene Zeiten in denen ich noch genau nach Lehrplan übersetzte ohne meinen Vermutungen Raum zu lassen.

Die Zeichen auf dem Würfel jedoch, ähnelten bei genauer Betrachtung keiner mir bekannten Schrift.

Entfernt erinnerten sie mich an Keltische Runen, ihre geschwungenen Formen waren jedoch äußerst untypische für diese Epoche.

Natürlich glaubte ich, dass Taube mit seiner Datierung von mehreren Hundert Millionen Jahre mindesten zwei Nullen zu viel hinzugefügt hatte, jedoch begann ich mich zu Fragen, wie er auf solch eine tollkühne These gekommen war.

Wieder einmal war es der Zufall der mich darauf stoßen ließ.

Schon als ich Taubes Aktenchaos das erste Mal sah, war mir die kleine schwarze Truhe aufgefallen, in die fein säuberlich Taubes Vor- und Zunahme eingraviert, und etwas lieblos zwischen losen Blättern und zerrissenen Umschlägen ihr Dasein fristete.

Damals fand ich dort das kleine Büchlein, welches ich eingangs erwähnte.

Das versteckte Geheimfach offenbarte sich mir, als ich unglücklich über den Tisch nach meiner Brille griff, und sie somit vom Tisch stieß.

Als ich das kleine Kästchen vom Boden aufhob, entdeckte ich eine Schublade, dessen Fugen mir zuvor gänzlich unsichtbar gewesen waren.

Darin befanden sich weitere Unterlagen, eben jene, die mich wenige Monate nach ihrer Entdeckung

ins Verderben locken sollten.

 

Es war im gelungen den Würfel zu übersetzen. Fast zwanzig Jahre hatte dieses Unterfangen in Anspruch genommen.

Der Code zur Entschlüsselung war so simpel wie genial zugleich, und sprach  Bände über Taubes Übersetzungsfähigkeiten.

Er hatte sämtliche Schriftarten der dominierenden Hochkulturen ihrer Zeitepoche mit den Symbolen auf dem Würfel verglichen. Ein enormer Aufwand.

Ihm fiel auf, das sich sowohl Babylonische als auch Sumerische Symbole, zwar in abgewandelter Form, aber doch eindeutig aus diesen Kulturkreisen, darauf befanden.

Die Abweichungen der einzelnen Zeichen, stammten wiederum einem anderen Kulturkreis, ja sogar einer anderen Epoche ab. Die geraden Linien, zumeist am Ende eines Symbols, trugen die charakteristischen Züge der keltischen Runen.

Taube fand noch weitere Puzzlestücke. Ebenfalls die Schriftzeichen der Maya und der Inka, sowie ägyptische Hieroglyphen waren Bestandteil der Schrift.

Ein Mix fast allen Hochkulturen der jungen Menschheitsgeschichte.

Wie es Taube gelungen war, Ordnung in das Chaos zu bringen, war mir ein Rätsel, und doch zeigte es, über was für einen klaren Verstand Taube verfügt haben muss.

Auch wenn es mir ein Schauer nach dem anderen über den Rücken jagt, so will ich doch den genauen Wortlaut der von Taube angefertigten Übersetzung wiedergeben.

 

Der Schlüssel zum Tor, wo die Sphären sich treffen,

ist Raum ohne Zeit.

Ein Wächter der Vergangenes mit Gegenwart und Zukunft vereint.

Gefangen dazwischen, die Tore bewacht,

bis das er aus dem Schlaf erwacht.

Es ist nicht tot was ewig liegt, bis das der Tod die Zeit besiegt.

 

Was letztendlich Taube bewogen hat, den Würfel auf mehrere hundert Millionen Jahre zu datieren, war eines der von ihm entschlüsselten Symbole.

Laut Taube war es kein Schriftzeichen im herkömmlichen Sinne, sondern stellte mit seinen fünf unsymmetrischen Punkten ein Sternensystem im Taurus Gürtel dar.

Mit einer Sonne, die seit mehreren hundert Jahren erloschen war, wie ich später bei eigenen Nachforschungen herausfand.

Warum Taube mit diesen sensationellen Ergebnissen, und nach all den Mühen die er auf sich genommen hatte, nicht an die Öffentlichkeit ging, sondern lieber den Freitod wählte, wird auf ewig sein Geheimnis bleiben.

 

Juli 1929

 

Mochte ich auch dem Hirngespinst eines alten Mannes hinterher jagen, so überzeugten mich seine Fakten bis ins Mark. Ich war fest entschlossen auf Taubes steinigem Weg zu laufen und mich von keinem Hindernis aufhalten zu lassen.

Wie sie zweifellos dem Briefkopf entnommen habe, höre ich auf den Nachnamen Herrenberg. Sicher ist Ihnen das Tunnelbauunternehmen, ansässig im schönen Schwarzwald, in den Sinn gekommen. Hier kann ich Sie bestätigen, da dieses  äußerst profitable Unternehmen von meinem Vater gegründet wurde.

Es kostete mich viele Stunden, und jede Menge Überredungskunst, bis mir mein Vater eine ausreichende Summe überschrieb, um jene bereits von Taube geplante Expedition in Angriff zu nehmen. Zwar verfügte ich damals schon über ein ausreichend hohes Einkommen, um mir einen Lebensstandard zu leisten, den viele meiner früheren Studienkollegen noch heute mit neidvollem Blick betrachten, doch reichte auch dieser bei weitem nicht aus, um solch eine kostspieliges Unterfangen zu bewerkstelligen. Die Aussicht auf Erfolg und der damit verbundenen medialen Aufmerksamkeit, veranlassten meinen Vater und sein Unternehmen, als Hauptsponsor zu agieren.

Innerhalb weniger Wochen stellte ich ein qualifiziertes Team aus Wissenschaftlern und Archäologen

zusammen.

Da mein Vater noch immer Zweifel über den Erfolg meines Unterfangens hatte, bestand er darauf die Expedition vorerst unter Ausschluss der Öffentlichkeit beginnen zu lassen. Sollte ich Erfolg haben, stünde eine weltweite Veröffentlichung meiner Ergebnisse nichts mehr im Wege.

Ausgehend von Taubes und auch Haussens Beschreibungen, plante ich von nun an mit den Symbollogen Dr. Mark von Stütten, einem meiner ehemaligen Studienkollegen an der Universität und Dr. Inge Maischen, einer renommierten und äußerst fachkundigen Geologin die nächsten Schritte.

Beide standen Taubes Ergebnissen zunächst sehr skeptisch gegenüber, doch konnten sie nach genauer Einsicht der Unterlagen, eine gewisse Neugier nicht verhehlen. Besonders Dr. von Stütten zeigte deutliches Interesse nachdem er Taubes Übersetzungen gesehen hatte. Zudem waren Haussens Entdeckungen nicht nur durch den Würfel belegt.

Was letztendlich beide überzeugte war der außerordentliche Geldbetrag den ich ihnen bei Beteiligung versprach.

Des Weiteren fand ich in Dr. Thomas Richter einen Archäologen, der bereits des Öfteren in Südamerika Ausgrabungen beigewohnt, oder sie sogar selbst geleitet hatte.

Hätte ich auf das dunkle Pochen tief hinter meiner Stirn gehört, so hätte ich vielleicht an dieser Stelle alles abgebrochen, doch ich war zu Eitel, zu versteift auf einen Erfolg, den ich niemals erlangen sollte.

 

Febr. 1930

 

In den ersten Tagen, und nach einem abenteuerlichen Flug, war die drückende Schwüle, nicht das einzige was uns in Lima, der belebten Hauptstadt Perus, zu schaffen machte.

Nie hätte ich gedacht, dass es so schwer werden würde, geeignete Sherpas für unser Unternehmen zu finden.

Zunächst stürmten die jungen und kräftigen Einheimischen auf uns ein, ein jeder die dicken Muskeln angespannt, zum Beweis ihrer Kraft, doch nachdem wir ihnen offenbarten wohin unsere Reise gehen sollte, schüttelten sie den Kopf und gingen von dannen.

Da wir alle dem spanischen mächtig waren, viel es uns nicht sonderlich schwer mit den Einheimischen ins Gespräch zukommen, und so erfuhr Dr. Richter von einer sonderbaren Geschichte.

Beflügelt vom Alkohol, erzählte ihm ein alter Peruaner eine beunruhigende Geschichte über jenen Berghang, den wir aufsuchen wollten. Der Peruaner, früher selbst Sherpa, erklärte, dass er vor etwa dreißig Jahren an einer Expedition teilgenommen hatte, die für ihn und sämtliche Teilnehmer in einem entsetzlichen Fiasko endete.

Seit dieser Zeit sei er dem Alkohol verfallen und geplagt von schrecklichen Albträumen, erzählte er weiter.

Sie seien in den Bergen auf einen verfluchten Tempel gestoßen, dessen Entdeckung sie alle krank gemacht habe.

Viel mehr war ihm nicht zu entlocken, gab Richter an. Der Peruaner hatte während ihres Gespräches, all sein erbetteltes Geld versoffen und zum Schluss immer wieder einen kryptischen Namen vor sich hin gebrabbelt, dessen Ursprung der Archäologe Richter gerne von uns erklärt haben wollte, da er ihm gänzlich unbekannt war.

Yog Sothoth.

Doch sowohl Dr. Maischen als auch Stütten und meine Wenigkeit konnten mit dem befremdlich klingenden Namen, falls es sich denn überhaupt um einen Namen handelte, nichts anfangen.

Aufgrund der Parallelen zu Haussen Expedition, suchte ich am darauf folgenden Tag erneut den Alten auf.

In der Hoffnung ihn weniger betrunken anzutreffen und somit weitere Informationen zu erhalten, fand ich ihn in der von Richter beschriebenen Schänke.

Er hatte eine Flasche mit dunklem Inhalt vor sich stehen, die schon zur Hälfte geleert war.

Ich trat an ihn heran, stellte mich vor und bat um eine Unterredung.

Deutlich kann ich mich an seine aufgerissenen Augen erinnern, als ich ihm von unserem Vorhaben unterrichtete. Es schien mir, als habe er das Gespräch, welches er gestern mit Richter geführt hatte, bereits wieder vergessen.

Zunächst stellte er sich stur, doch als ich ein Glas nahm und mir von dem dunklen Gesöff einschenkte, begann er zu lächeln und öffnete sich.

Er sagte mir, das er stets allein trinke, nicht aus Unmut gegenüber jeglicher Gesellschaft, sondern weil die Leute ihn mieden. Es lege an den Geschichten, die er zu erzählen habe.

Als ich ihn bat, unserer Expedition beizutreten und als Führer zu fungieren, ließ er das Glas fallen, welches er soeben noch zum Munde führen wollte.

Die anderen Gäste drehten sich nach uns um, doch als sie sahen, wem das Missgeschick passiert war, sahen sie angewidert weg.

Der arme Mann schien ein schweres Schicksal zu tragen.

Ich bot ihm genug Geld an, dass er für mehrere Wochen ausgesorgt hatte, doch noch immer erschien keine Regung in des Alten Gesichts.

Weiter blickte er mit starren Augen in die Leere.

Ich bekam schon Angst, er hätte einen Hirnschlag erlitten, als unvermittelt Regung in sein Gesicht trat.

Doch sah er mich nicht an, sondern sprach langsam die Worte, die ich schon von Richters Erzählung her kannte:

Yog Sothoth.

Richter hatte die Wörter vollkommen anders betont, aus dem Mund des Alten klangen sie düster, bedeutender, mysteriöser.

Yog Sothoth, wiederholte er, aber diesmal fügte er den Zusatz, Hüter der Tore bei.

Yog Sothoth, Hüter der Tore.

Es war dieser Zusatz, der mich aufhorchen ließ.

Hüter der Tore, war gleich bedeutend mit, Hüter der Portale, eben jene Portale von denen Taube so überzeugt war, sie in der Tempelanlage unterhalb des Huascaran zu finden.

Jetzt war ich mir sicher, er musste der einzig überlebende Sherpa jener vor dreißig Jahren so tragisch endenden Expedition sein.

Ich wollte ihn gerade darauf ansprechen, als sich sein Blick klärte, und er mit in die Augen sah.

Als er jetzt sprach, war die zuvor Alkohol geschwängerte Aussprache verschwunden, und er sprach klar und verständlich:

„Ich komme mit, ich muss mich meinen Dämonen stellen, die mich seit dreißig Jahren begleiten.“

 

Glücklicherweise fanden wir letztendlich doch noch fünf kräftige Sherpas, die sich bereit erklärten uns bei unserem Vorhaben zu begleiten.

Wir verbrachten eine weitere Nacht in unserer Unterkunft, die nur schwerlich mit westlichen Standards mithalten konnte, und waren froh, als am nächsten Tag die Expedition begann.

Tags zuvor hatte ich einen alten, aber zuverlässigen, wie mir ein dicklicher Peruaner versicherte,  Lastwagen angemietet, auf dessen Ladefläche wir nun unsere Ausrüstungsgegenstände verstauten.

Als wenig später der alte Peruaner zu uns stieß, traten die restlichen Sherpas an mich heran.

Sie weigerten sich, die Expedition zu beginnen, falls dieser alte Säufer unserem Team angehören sollte. All meine Beschwichtigungsversuche liefen ins Leere. Erst als ich ihr Honorar fast verdoppelte, ließen sich vier der fünf Sherpas überzeugen.

Einer von ihnen, weigerte sich jedoch weiterhin an unserer Expedition teilzunehmen, und verließ die Gruppe, auch wenn er dafür auf ein überdurchschnittliches Gehalt verzichten musste.

 

Wir waren im Morgengrauen gestartet, und gegen Mittag erreichten wir die ersten Ausläufer des Huascaran. Die gewaltige Höhe des Berges ließ uns einen Moment in Ehrfurcht erstarren.

Ein gewaltiger grüner Riese, dessen Krone mit Schnee bedeckt, weit in den Himmel ragte.

Wir fuhren, soweit wie es uns möglich war, mit dem Lastwagen, doch wurde die Strecke zunehmend bewaldeter und die Wege somit unpassierbar für ein Fahrzeug dieser Größe.

Wir stellten den Wagen unter einen großen Baum, der uns als Markierung dienen sollte, und stiegen auf die Esel um, die bisher tapfer auf der Ladefläche ausgeharrt hatten.

Da es kaum möglich war auf einem der vier Tiere zu reiten, bepackten sie die Sherpas mit dem gröbsten unserer Last, und so kamen wir gut vor ran.

Wir waren bereits tief in den Urwald vorgedrungen, als es zu dämmern begann.

Auf einer kleinen Lichtung schlugen wir die Zelte auf.

Die Sherpas hatten Feuerholz gesammelt und bald loderte ein stattliches Feuer in unserer Mitte.

Sie mieden den Alten, ja würdigten ihn nicht einmal eines Blickes, und so saß er etwas abseits des Feuers an einen Baum gelehnt.

Der Alte hatte sich als Pedro vorgestellt, und hatte vorerst, so hoffte ich, dem Alkohol entsagt.

Jedoch war es wenig überraschend, als ich ihn bei gelegentlichem aufflackern des Feuers, einen silbern glänzenden Flachmann zum Mund führen sah.

 

Die Nacht war kurz, denn bei Anbruch des Sonnenaufgangs waren wir bereits wieder auf den Beinen.

Pedro übernahm die Spitze, und führte uns Zielsicher, als habe er seit dreißig Jahren kein Detail des Weges vergessen. Der Pfad wurde steiler und die Esel hatten schwer zu tragen, so dass unsere Sherpas Teile ihrer Ladung selbst Schultern mussten.

Gegen Mittag machten wir Rast und füllten unsere Wasservorräte an einem kleinen Bach, der sich durch den Dschungel schlängelte. Um uns herum entfaltete sich der Wald in seiner vollen Pracht.

Teilweise standen die Bäume derart dicht beieinander, dass nur wenig Sonnenlicht den Boden berührte und wir noch vorsichtiger liefen, um auf ja keine der Dutzend hier beheimateten Giftschlangen zu treten. Wir sahen Horden von kleinen Äffchen, die in den Baumkronen umher sprangen, und unzählige Vogellaute vereinten sich einem immerwährenden Lärmpegel.

Mit zunehmender Dichte der Bewaldung, stieg auch die Anzahl der Moskitos.

Mit der gescheiterten Expedition Haussens im Hinterkopf, hielten wir Arme und Beine bedeckt.

In der Hoffnung von keiner infizierten Mücke gestochen zu werden, waren wir alle vereint.

Die Hitze machte uns zu schaffen, doch besonders Dr. Maischen schien die dicke Luft, Atemprobleme zu verursachen. Immer wieder mussten wir Pausen einlegen, da sie mehrere Hundert Meter zurückgefallen war.

Unterdessen unterhielten sich die Sherpas angeregt. Zuerst konnte ich sie nicht verstehen, doch ich ließ mich ein wenig zurückfallen, und war bald im Stande jedes Wort mitanzuhören.

Sie stritten sich untereinander, waren aufgebracht, ja gerade zu erregt.

Sie redeten von einem Fluch. Ein Fluch der auf Pedro liegen sollte.

Auch sie kannten die Geschichte, um die missglückte Expedition der Pedro beigewohnt hatte.

Offenbar kamen ihnen jetzt Zweifel, nicht doch zu voreilig unserer Unternehmung zugesagt zu haben. Ich konnte hören wie einer von ihnen sagte, dass sich gewisse Ereignisse wiederholen konnten.

Ach, hätte ich damals jene Gespräche nicht nur als Aberglaube abgetan, vielleicht wäre alles anders gekommen. So hoffte ich nur, dass unsere Begleiter nicht einfach das Weite suchen würden, und wohl möglich noch Teile der Ausrüstung mitnahmen.

Lange bevor die Sonne hinter dem Huascaran versank, schlugen wir unser Lager auf. In der letzten Nacht war uns allen wieder bewusst geworden, wie dunkel es nach Sonnenuntergang im Urwald sein konnte. Wir nutzten die letzten Stunden Tageslicht um noch einmal die topografischen Karten dieses Gebietes zu studieren.

Wir hatten die Karten mit denen Haussens verglichen, der trotz des technischen Fortschritts der letzten dreißig Jahre, eine erstaunlich genaue Ortsmarkierung auf der Karte eingezeichnet hatte.

Dr. Richter war sich sicher, dass wir noch vor Sonnenuntergang des nächsten Tages, unser Ziel erreichen würden.

Als ich in dieser Nacht in meinem Zelt lag, war mir als hörte ich ein leises Brummen, ähnlich dem Summen eines Insektes. Nachdem ich mich versichert hatte, dass es keines der verteufelten Stechtiere in mein Zelt und unter mein Schutznetz geschafft hatte, lauschte ich gebannt in die Nacht hinein. Jetzt viel mir auch auf, wie verblüffend leise es um uns herum war. Ganz im Gegensatz zur letzten Nacht, in der ich das Gefühl hatte ein Ara und ein Rhesusaffe unterhielten sich lautstark vor meinem Zelt, um mir die Nacht zu versüßen.

Hier war es fast gänzlich still, bis auf jenes monotone Brummen, das immer lauter zu werden schien, je besser ich mich auf den tiefen Ton konzentrierte.

Dann vernahm ich wie eines der Zelte geöffnet wurde. Ich hörte leise Schritte, die sich vom Lager entfernten. Neugierig wer zu dieser späten Stunde ebenfalls keine Ruhe fand, öffnete ich vorsichtig den Reißverschluss meines Zeltes, und sah hinaus.

Ich erblickte die dürre Gestalt  Pedros, der angeleuchtet von einem strahlenden Mond, in den dunklen Wald blickte. Vielleicht hielt ihn ebenso wie mich, das leise Brummen vom Schlaf ab.

Ich überlegte zu ihm zu gehen, und ihn danach zu fragen, doch im selben Moment drehte er sich um und lief zu seinem Zelt zurück. Bevor er darin verschwand, konnte ich ihn noch leise flüstern hören.

„Gott stehe uns bei“, sagte er mit einem letzten Blick in den Wald, bevor er im Innern seines Zeltes verschwand.

 

In der Nacht hatte es geregnet, und als wir am Morgen aufstanden, war es das erste Mal, seit wir in den Wald kamen, angenehm kühl.

Schnell packten wir unsere Sachen, da wir die Situation ausnutzen wollten.

Weil Richter, Stütten sowie Maischen, mich nicht darauf ansprachen, ging ich davon aus, dass sie in der letzten Nacht nicht durch das leise Brummen gestört worden waren.

Ich entschied, das Summen vorerst für mich zu behalten, wollte aber Pedro darauf ansprechen.

Er hatte dicke Augenringe und wirkte ein wenig fahrig.

Auch konnte ich eine leichte Alkoholfahne riechen.

In der letzten Nacht hatte ich doch noch ein paar Stunden Schlaf gefunden, aber Pedro sah aus, als habe er die ganze Nacht gewacht.

Er schien nicht überrascht zu sein, als ich ihn auf das Brummen ansprach.

„Haussen hat es auch gehört“, sagte er zu mir.

 

Das Gelände stieg wieder an, und mit ihm auch die Temperaturen.

Mit Macheten schlugen wir uns Schneisen durch das Unterholz, bis uns der Schweiß in Bächen von der Stirn tropfte. Wir überquerten einen kleinen Bach, an dem wir kurz Rast suchten.

Einerseits um uns ein wenig abzukühlen, aber auch den Eseln eine Pause zu gönnen, da sie hier ebenfalls etwas trinken konnten.

Wenig später blieben die Esel plötzlich stehen. Sie bockten und rührten sich partout nicht mehr von der Stelle. Es war, als hätten sie eine unsichtbare Mauer erreicht, vor der sie nun standen und sich weigerten darüber zu klettern.

Die Sherpas zogen an den Leinen ihrer Tiere, die mit jedem erzwungenen Schritt, panisch schrien.

Ein Tier schaffte es sich loszureißen und in entgegengesetzter Richtung in den Dschungel zu stürmen. Glücklicherweise konnte es wieder eingefangen werden, da es die meisten Karten, in einer seiner Satteltaschen bei sich trug.

Nun galt es zu entscheiden wir weiter vorgehen sollten. Die Sherpas wollten ohne ihre Tiere nicht weiter gehen, und ohne Sherpas, konnten wir unsere Ausrüstung nicht mitnehmen.

Ich bot ihnen an, die Tiere ab zukaufen und sie dann frei zu lassen. Vielleicht würden sie uns nach einer Weile einfach folgen.

Maischen machte den Vorschlag, sie in der Nähe zum Bach anzubinden.

Einer der Sherpas müsste dann hin und wieder zu den Tieren zurück laufen und ihnen Futter  bringen.

Da es in diesen Wäldern auch schwarze Panter gab, schien dies jedoch keine gute Idee zu sein.

Letztendlich entschieden wir, dass einer der Sherpas bei den Tieren blieb, und auf unsere Rückkehr zu warten hatte. Er bekam ein Teil unserer Nahrungsration, sowie ein Zelt. Wasser konnte er aus dem kleinen Bach in seiner Nähe beziehen.

Wenn er abends ein Feuer anzündete, war er weitgehend vor Angriffen eines der Raubtiere geschützt. Ich vermutete, dass dies auch der Grund war, weshalb die Esel von hier an nicht mehr weiter wollten. Vermutlich betraten wir jetzt das Revier einer der Raubkatzen.

Das es auch noch einen anderen Grund geben konnte, kam mir damals nicht in den Sinn.

Die Peruaner stritten sich, wer von ihnen bei den Tieren bleiben sollte, so das ich um dem Drama ein Ende zu setzten, mittels eines simplen Spiels entschied, wer die Nachhut bilden sollte.

Ich nahm vier unterschiedlich große Grashalme in die Hand, derjenige der den kleinsten zog, musste bei den Tieren bleiben.

 

Als wir gingen, war mir, als blickten die restlichen Sherpas sehnsüchtig zu ihren Tieren zurück.

Die Sache mit den Eseln hatte uns länger aufgehalten als ich zunächst gedacht hatte.

Nach nur einer Stunde des Laufens, mussten wir unser Lager aufschlagen, um nicht in völliger Dunkelheit unser Ziel zu verfehlen. Das Gelände war uneben, und wir waren gezwungen unsere Zelte an einem leichten Gefälle aufzuschlagen. Um sie vor dem weg rollen zu sichern, banden wir unsere Ausrüstung mit Seilen an die umliegenden Bäume.

Bei einem spärlichen Feuer, die Sherpas hatten nur wenig Feuerholz gesammelt, da sie sich weigerten weit in den Wald vorzudringen, aßen wir aus Konservendosen.

Eigentlich hätte man annehmen sollen, dass trotz des unbequemen Nachtlagers, die Stimmung von freudiger Erwartung geprägt war, da wir sicher noch im Laufe des nächsten Morgens unser Ziel erreichen würden, doch wurde kaum gesprochen. Ein jeder schien seinen eigenen Gedanken nachzuhängen, und so zogen wir uns nach einer Weile in unsere Zelte zurück, ohne groß über den morgigen Tag gesprochen zu haben. In der Nacht hörte ich erneut das monotone Brummen, doch diesmal schien es mich in den Schlaf zu geleiten.

 

Am nächsten Morgen, hingen dicke Nebelwolken über uns.

Es war außergewöhnlich kalt, und so entschieden wir uns das Frühstück ausfallen zu lassen und gleich loszulaufen.

Mit jedem Schritt den wir vorankamen, schien sich auch der Wald zu verändern. Die Stämme der Bäume wurden zunehmend dicker, und ihre Kronen waren in dem Nebel nicht mehr zu erkennen.

Wir liefen eine kleine Anhöhe hinauf, und sahen zum ersten Mal, den Grund unserer mühevollen  Reise. Eingerahmt von hohen Urwaldriesen, lagen die Reste des Tempels vor uns.

Jetzt lockerte sich für einen Moment die Anspannung unter den Wissenschaftlern.

Ich sah Stütten, mit einem Kohlestift die Umrisse des Tempels in einen kleinen Block zeichnen, und Maischen, die sich mit kaum unterdrückter Vorfreude Richter zur Brust genommen hatte, um diesen über die außergewöhnliche Größe des Bauwerks zu unterrichten.

Nur die Sherpas blickten missmutig auf die Ruinen herab. Um sie ein wenig zu beruhigen, erklärte ich ihnen, das von nun an das von nun an unsere eigentliche Arbeit beginnen würde, und sie in den nächsten Tagen erst einmal ausruhen konnten.

Pedro, der erst nach uns die Anhöhe erklommen hatte, die Strapazen der letzten Tage, zeigten  allmählich Wirkung bei dem alten Mann, stand etwas Abseits und blickte über den Tempel hinweg in den Wald. Sein Blick war schwer zu deuten. Er schien nach etwas zu suchen, konnte es aber scheinbar nicht finden und begann als erster mit dem Abstieg.

 

Die Vegetation in der Nähe des Tempels war spärlich, der Boden war hart und bestand aus dunklem Lehm. Einzig die Bäume hatten die Kraft gehabt, ihre Wurzeln durch die harte Erdschicht zu stoßen.

Umgestürzte, von Wind und Wetter rundgeschliffene Säulen, säumten unseren Weg.

Richter bestätigte die Einschätzungen Haussens zum Ursprung des Tempels.

Die ersten Eindrücke, die Form der Säulen, deutete auf einen Mayatempel hin.

Wir liefen weiter und ich erkannte die Umrisse eines ehemaligen Gebäudes.

Bis auf die Grundmauern, die teilweise noch standen, aber kaum mehr Mannshöhe erreichten, war das Gebäude fast vollständig in sich zusammengefallen. 

Dr. Maischen hatte unterdessen damit angefangen erste Gesteinsproben des brüchigen Tempels zu analysieren. Dr. Stütten und mich hatte nun ebenfalls der Forscherdrang gepackt und wir begannen an den noch verbliebenen Wänden nach Inschriften und Symbolen zu suchen, die uns mehr über diesen geheimnisvollen Tempel verraten könnten.

Einer der Sherpas tippte mir von hinten auf die Schulter. Er wollte wissen wo sie unser Lager aufschlagen sollten. Ich wollte nicht gestört werde, ja ich befand mich regelrecht in einem Wahn, den nur Wissenschaftler nachvollziehen können, und zeigte auf den freien Platz zwischen den umgestürzten Säulen.

Nachdem ich die Hölle gesehen habe, muss es auch einen Gott geben. Vielleicht hat er in seiner allmächtigen Weisheit, einen letzten Versuch unternommen, mich vor dem bevorstehenden zu warnen, doch ich ignorierte die Worte des Sherpas, tat sie als heidnischer Aberglaube ab, als er sagte:

„Wir sollten nicht bleiben, böse Geister wohnen hier.“

 

Die Stunden vergingen wie im Fluge. Die Anlage war riesig. Wir hatten in den ersten Stunden versucht, uns einen Überblick zu schaffen, hatten sogar Stüttens Kohlezeichnung zur Hand genommen, doch fanden wir immer wieder weitere, eindeutig von Menschenhand beschlagene Felsen und Steine, welche die Dimension des Tempels immer weiter vergrößerten.

Wir hatten unzählige verschüttete Eingänge gefunden, die uns das Absteigen in die unterirdischen Gewölbe des Tempels verwehrten. Jedoch fanden wir auch eine Öffnung, die nur teilweise von den Felsen versperrt war. Eine einzelne Person war durchaus im Stande, sich durch die Öffnung zu schieben, doch wollten wir zu einem späteren Zeitpunkt darüber beraten, ob wir solch ein Risiko eingehen wollten.

In der ungefähren Mitte der Ruine, befand sich ein außergewöhnlich gut erhaltener Bereich.

Richter hielt es für einen Versammlungsplatz, aufgrund der Steinplatten, die man in den Boden eingelassen hatte. Auf den Platten befand sich der einzig erhaltene Torbogen des Tempels.

In seinen Ausmaßen, schätzte ich ihn auf gut und gerne sieben Meter in der Breite und ebenso viele Meter in der Höhe. Die Blöcke des Bogens, waren ein wenig dunkler als die anderen.

Es war uns ein Rätsel, wie es der Bogen geschafft hatte, die Jahrhunderte zu überdauern, da im allgemeinen eben jene künstlich geschaffenen Gebilde, als eine der ersten, den Witterungen zum Opfer fallen.

Auch war uns die Bedeutung des Tores völlig unergründlich. Da der Platz, bis auf die rissigen Platten, keine weiteren Reste eines Gebäudes enthielt, konnte er unmöglich den Eingang zu einem markieren.

Ich hatte den Würfel ebenfalls mitgenommen und berührte ihn nun instinktiv in meiner Tasche.

Eine Art Stromstoß durchfuhr meinen Körper, nicht schmerzhaft, aber doch so intensiv, das Maischen mich fragend ansah, als sie mein Zucken bemerkte.

Für den Bruchteil einer Sekunde, war mir als könnte ich in die Vergangenheit sehen.

In jenem so kurzen Augenblick, sah ich den Platz vor mir mit hunderten Menschen besetzt.

Sie hatten dunkle, rot schimmernde Haut, und auf ihren Köpfen schienen sie eine Art Federschmuck zu tragen. Ihre Gesichter, die ich heute noch so deutlich vor meinen Augen sehe, wie das Blatt auf dem ich dies niederschreibe, waren auf grässliche Weise geschminkt, und in ihren Blicken lag der pure Wahnsinn. Sie lagen auf den Knien und sahen zu dem Tor empor.

Ihr wildes Kreischen, das keinen erkennbaren Rhythmus folgte, hallt noch heute in meinem Kopf nach. Sie alle riefen, Yog Sothoth.

 

Ich blinzelte einmal und der Spuk war vorbei.

Ich lächelte Maischen zu, und sagte ich müsse mich nur einen Moment ausruhen.

Sie akzeptierte dies Wortlos und ich setzte mich einige Meter weiter auf einen der Felsen nieder.

Ich musste mir im Klaren werden, ob ich die Vision meinem Reiz überfluteten Geist, der ständigen Hitze, der wir ausgesetzt waren, oder dem berühren des Würfels zuschrieb.

Lange konnte ich jedoch nicht darüber nachdenken, den Richter kam eiligen Schrittes auf mich zu gelaufen, und forderte mich auf mitzukommen.

Richter führte mich an den Zelten vorbei, welche die Sherpas inzwischen aufgeschlagen hatten, und deutete in den Wald vor uns.

„Ich habe vorhin beobachtet wie Manuel, Edu, und die anderen zusammen in den Dschungel aufgebrochen sind. Ich habe kein gutes Gefühl dabei.“

„Sicher sind sie nur Feuerholz sammeln“, entgegnete ich, und teilte doch seine Sorgen.

„Vielleicht. Wir werden es in spätestens einer Stunde wissen, dann geht die Sonne unter.“

Ich sah mich nach Pedro um, doch auch ihn konnte ich nirgendwo entdecken.

Stütten trat von hinten an uns heran, freudig aufgeregt und mit der Bitte ihm doch zu folgen, da er eine außergewöhnliche Entdeckung gemacht habe.

Richter und ich tauschten einen Blick aus, und folgten dann Stütten, der wie ein kleines Kind schon vorgestürmt war, um seine Entdeckung noch einen Moment alleine genießen zu können.

Stütten stand unterhalb des Torbogens und jetzt war auch Dr. Maischen bei ihm.

„Dr. Herrenberg, Dr. Richter, ich glaube ich habe das Geheimnis des Bogens entschlüsselt“, rief er uns zu.

„Sehen sie was ich freigelegt habe.“

Er zeigte auf eine Stelle im Torbogen, die sich etwa auf Augenhöhe befand. Es sah aus als hätte Stütten ein Loch in einen der Steine geschlagen.

„Haben Sie den Stein weg geschlagen?“,  wollte ich wissen.

„Keineswegs“, entgegnete er, „das ist nichts weiter als Dreck, der den Bogen wie eine schützende Haut ummantelt. Sehen Sie her.“

Stütten nahm einen kleinen Hammer zur Hand, und entfernte vorsichtig einen weiteren Teil der Dreckschicht.

Er trat ein Stück zur Seite und bat uns in das Loch zu sehen.

„Oh einen Moment“, rief er entzückt.

Mit einem Pinsel entfernte er den Staub.

 

Was wir sahen, war eine Vielzahl von Symbolen, so dicht aneinander geschrieben, dass selbst in dem kleinen Loch, welches Stütten in die Dreckschicht geschlagen hatte, mehrere Dutzend Zeichen zu erkennen waren.

Auch schien der Bogen nicht aus Stein zu bestehen, sondern aus einer Art Metall.

Wir verbrachten die letzte Stunde Tageslicht damit, den Bogen so weit wie möglich freizulegen, erst als es zu dunkel war, stellten wir unsere Bemühungen ein.

Als wir zum Lager zurückkehrten, tippte mir Richter von hinten auf die Schulter  und deutete auf das Feuer, welches in der Mitte unseres Lagers brannte.

Ich hatte im Eifer von Stüttens Entdeckung, überhaupt nicht mehr an die Sherpas gedacht, jetzt da ich das Feuer sah, war ich jedoch beruhigt.

Doch als wir unsere Zelte erreichten, sahen wir nur Pedro, der an einen Baum gelehnt, zu schlafen schien.

Als ich ihn wecken wollte, schreckte er auf und sah mich mit weit aufgerissen Augen an.

„Dios mio“, rief er entgeistert, und fasste sich an die Brust.

Unter seinem dünnen Hemd, zeichnete sich die Form eines Flachmanns ab.

Es dauerte einen Moment bis er sich wieder gefangen hatte, und wäre ich nicht direkt vor ihm gestanden,  hätte er sicher einen Schluck aus der Flasche genommen, so richtete er sich mühevoll

auf und sah mich mit festen Blick an. Noch bevor ich ihn fragen konnte, sagte er schlicht:

„Die Anderen sind gegangen.“

 

Hinterherlaufen war unmöglich, ein jeder hätte sich in der aufkeimenden Dunkelheit verlaufen.

Wir beratschlagten uns bis spät in die Nacht, wie wir nun vorgehen sollten. Vorerst war die sensationelle Entdeckung des Torbogens vergessen.

Ohne die Sherpas, war an eine Rückkehr samt vollständiger Ausrüstung nicht zu denken.

Natürlich konnten wir die schwersten Gegenstände einfach zurücklassen, doch besonders Richter hatte keine Lust den finanziellen Schaden zu tragen. Dr. Maischen schlug vor, unser Unternehmen vor erst als gescheitert zu betrachten und morgen früh nach Lima aufzubrechen, und neue Sherpas anzuheuern.

Stütten und ich jedoch, wollten auf keinen Fall ohne Ergebnisse zurückkehren. Wir argumentierten, dass es wohl möglich Tage dauern könnte, bis eine neue Crew gefunden war, und wir auch nach Beendigung unser Forschungen, ein Team Sherpas herschicken konnten, um unsere Ausrüstung zurückzuholen. Zudem hatten wir jetzt, ohne die vier Sherpas, deutlich mehr Nahrungsmittel zur Verfügung, und konnten theoretisch unsere Forschungen sogar ausdehnen.

Es stand also zwei gegen zwei nach Stimmen.

Da keiner von uns seine Meinung ändern wollte, sollte Pedro die entscheidende Stimme zufallen.

Ich erklärte ihm die Situation, und er schien darüber nachzudenken.

Dann teilte er uns mit, Dr. Stütten und mein Vorschlag wäre der Bessere.

Grimmig zogen sich Richter und Maischen in ihre Zelte zurück, nur Stütten, Pedro und ich blieben noch eine Weile um die Feuerstelle sitzen.

 

In dieser Nacht wurde ich von einem schrecklichen Albtraum heimgesucht.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, bemerkte ich mit Schrecken, dass ich mir im Schlaf die Beine blutig gekratzt hatte. Mein Schlafsack war auf ganzer Länge mit Blutspritzern bedeckt.

Ich konnte mich nur Bruchstückhaft an den Traum erinnern, war mir aber sicher, dass es eine Fortführung meiner kurzen Vision gewesen war, welche ich tags zuvor in der Nähe des Torbogens gehabt hatte. Ich meinte mich zu erinnern, dass ich dieses Mal nicht nur bloßer Zuschauer war, sondern Teil der kreischenden Irren. Ich sang und kreischte in einer mir unbekannten Sprache.

Ich zuckte und sabberte in totaler Ekstase. Dann, mit einem Mal, endete unser Gekreische abrupt.

Was nun folgte war an Grausamkeit kaum zu überbieten. Die Menschen, einschließlich mir, fielen wie wilde Tiere übereinander her. Ich verbiss mich in unzählige Arme, Beine, zerkratze Gesichter.

In Folge dessen, hatte ich mich im Schlaf wohl selbst verletzt. Wie der Traum letztendlich endete, daran konnte ich mich nicht mehr erinnern, und ich war froh darüber.

 

Man hatte mich Schlafen lassen, denn als ich aus dem Zelt trat, sah ich Stütten schon unter dem Bogen stehen, und Dr. Maischen eine der Steinmauern untersuchen.

Ich lief zu einem kleinen Bach in der Nähe unseres Camps und wusch mich Notdürftig, wobei ich versuchte meine Wunden möglichst sauber zu halten, da man sehr schnell eine Infektion im Regenwald bekommen kann.

Nachdem ich die erledigt hatte, lief ich zu Stütten, wenn wir uns ran hielten, konnten wir heute vielleicht den ganzen Bogen von der Dreckschicht befreien.

Es ist schon seltsam, wie der menschliche Geist, selbst solch grausame Träume, wie ich ihn in der Nacht zuvor gehabt hatte, verdrängen kann, wenn Begeisterung und Erstaunen zugleich, vereint und geschlossen aufeinander treffen.

Ich erreichte Stütten, der regungslos unter dem Bogen stand, den Blick starr nach oben gerichtet.

Ich folgte seinem Blick, und erkannte, dass der Bogen vollständig von der Dreckschicht befreit war.

Das noch unbekannte Metall schimmerte in der Morgensonne.

„Stütten, wie haben Sie es geschafft..“, begann ich, doch er unterbrach mich:

„Es muss in der Nacht abgefallen sein, ich habe nichts getan.“

 

In seiner Gänze war der Bogen beeindruckend. Das dunkle Metall, die zahllosen Symbole darin, waren schlicht und einfach überwältigend. In diesem Moment waren wir uns sicher, eine der bedeutendsten Entdeckungen der letzten Jahre gemacht zu haben.

Warum Haussen, der den Bogen in Briefen an Taube zwar erwähnt hatte, ihm aber nie dessen Bedeutung zumaß, nie mehr hierher zurückgekehrt waren, schien uns in diesem Moment unbegreiflich.

Natürlich hatte ich es bereits vermutet, aber nun war ich mir sicher, dies musste das Portal sein, von dessen Existenz Taube so überzeugt gewesen war.

 

Stütten begann eine detaillierte Kohlezeichnung des Bogens anzufertigen, während ich immer wieder mit den Fingern, die mit unglaublicher Präzision in das Metall geschlagenen Zeichen, nach fuhr. Ich übertrug einzelne Passagen der Inschrift in mein Notizbuch und umkreiste die am häufigsten auftauchenden Symbole.

Viele davon fanden sich auch auf dem Würfel wieder, den Taube fast gänzlich übersetzt hatte.

Da sich die oberen Teile des Bogens meiner Sicht entzogen, diese aber ebenfalls mit Zeichen überseht waren, konzentrierte ich mich vorerst auf die Symbole in meiner unmittelbaren Reichweite.

Mit Hilfe Taubes Pionierarbeit, konnte ich bereits nach wenigen Minuten erste Ansätze einer Übersetzung anfertigen.

 

Das Portal ihn ruft, der ewig wehrt, durch Raum und Zeit bei uns verkehrt.

 

Ein Schauder durchfuhr meinen Körper, als ich die seltsame Prophezeiung durchlas.

Sollte dieser Torbogen, wie von Taube so vehement verteidigt, wirklich ein Tor in eine andere Dimension darstellen? Ich hatte Taube dies nie abgenommen, eher symbolisch verstanden, doch scheinbar war es den Erbauern des Tempels bitterer Ernst damit gewesen. Hinter mir, baute Stütten umständlich das Stellgerüst der Kamera auf. Im Zuge unserer Entdeckungen hatte ich sie ganz vergessen. Er bat mich zur Seite zu treten, und schoss ein Foto des Bogens.

Schwefelgeruch stieg mir in die Nase, und wieder geschah es, so unmittelbar und unvorhergesehen, wie bereits beim ersten Mal, und ebenso lebhaft wie der Traum.

Vor meinen Augen erwachte der Tempel zum Leben. Ich befand mich unter den Wilden, war erneut einer von ihnen geworden. Vor mir erstrahlte der Torbogen in einem nie gesehenen Glanz, davor hatte man die geschundenen Körper einiger der Wilden achtlos übereinander geworfen. Sie waren jedoch nicht tot, sondern bestenfalls halb besinnungslos, zumeist aber aufgrund von Verstümmelungen, unfähig zu gehen.

Was als nächstes geschah, ist kaum in Worte zu fassen, doch will ich es versuchen.

Ein silberglänzender Blitz, oder vielmehr ein kurzes aufzucken des selbigen, lief plötzlich die Säule des Torbogens entlang. Ein tiefes Brummen erklang und fast zeitgleich füllte sich der Zwischenraum des Bogens schwarz, von einer Intensität, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Diese Dunkelheit war so dicht, dass ich sie ausdrücklich erwähnen möchte. Sie schien aus dem Torbogen zu fließen, und glich im ersten Moment der Konsistenz zähflüssiger Lava. Die armen Irren davor schrien und fingen an zu kreischen.

Unfähig sich schnell zu bewegen, verharrten sie regungslos, oder panisch schreiend ihrem Schicksal. Die Schwärze erfasste den ersten der Wilden und schloss sich wie eine fleischfressende Pflanze um dessen Körper. Augenblicklich verstummten seine Schreie, die der Anderen wurden jedoch umso lauter. Langsam, ohne eine Spur der Hektik blähte sich die Masse auf und verschlang auch die Leiber der übrig gebliebenen. Der Anblick jenes grauenhaften Ereignisses brachte auch mich fast um den Verstand, doch war auch ich unfähig mich zu bewegen oder gar die Augen vor den Geschehnissen zu verschließen.

Die schwarze Masse, bildete nun eine Art Tentakel und tastete den Boden vor sich ab. Aus dem Tentakel erwuchsen weitere der Gliedmaßen und aus ihnen weitere, ähnlich einer beschleunigten Zellteilung.

Nun trat ein Mann aus den starren Reihen der Beobachter. Anders als die meisten, war er nicht von unzähligen Narben überseht, und anstellte des Federschmucks, trug er eine Art Kranz auf dem Kopf.

Er hatte den Würfel in der Hand, den ich in Taubes Nachlass entdeckt hatte, deutlich konnte ich die charakteristischen Symbole auf den Außenflächen erkennen.

Er hielt den Würfel über seinen Kopf während er leise, und kaum verständlich eine sich immer wiederholende Zeile von sich gab.

Das schwarze Etwas erstarrte in seiner Bewegung, während der Mann an die Seite des Portals lief. Dieses Mal sprach er so laut, dass ich ihn versehen konnte, jedoch war Klang, Betonung und Aussprache des Gesagten so fremdartig, dass ich den Wortlaut heute nicht mehr wiedergeben kann.

Er hielt den Würfel an den Torbogen und im selben Moment endete meine Vision und warf mich mit voller Wucht zurück in die Wirklichkeit.

Von Stütten erfuhr ich wenig später, dass ich urplötzlich Ohnmächtig zusammen gebrochen war, und mir nur mit Glück, nicht den Kopf an einem der Steinplatten aufgeschlagen hatte.

Trotzdem bereitete mir, nachdem ich wieder zu mir gekommen war, die rechte Schulter schmerzen, da sie wohl die größte Wucht meines Aufschlags abgefangen hatte.

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