Mission erfüllt
Der Magier konnte die Leute in ihrer Anwesenheit spüren, und auch wenn sie sich bewegten. Das war ziemlich nützlich. Er führte die Gruppe an. Ein Krieger lief hinter Todt, dem Magier, und ein Krieger hinter Amy. Sie liefen geduckt in den Schatten umher, von niemandem gesehen und von niemandem gehört.
Todt blieb abrupt stehen, die anderen rempelten ihn ausversehen an. Dennoch wussten alle was der Grund war: sie waren beim Zelt angekommen. Einige Kobolde standen am Eingang des Zeltes. Amy fragte Todt leise: "Sind viele drin?"
Todt schüttelte den Kopf: "3 Männer."
Amy nickte: "Können wir sie alle töten?"
Todt wog den Kopf hin und her: "Es ist ein Magier drin. Weiss nicht wie stark. Ich weiss nicht ob ich es mit ihm aufnehmen kann."
"Kann er deine Anwesenheit spüren?"
"Bestimmt."
"Wieso bist du dir da so sicher?"
"Ich kann seine auch spüren."
"Wie kommen wir gefahrlos rein?"
"Verkleidung."
"Und als was? Wer ist wichtig genug um ihn rein zu lassen?"
"Vielleicht ein paar Anführer. Die der Kämpfer. Wir müssen jedenfalls gross genug sein. Und furchteinflössend."
"Kannst du uns in welche von denen verwandeln?"
"Ja." Er dachte kurz nach wie es schien. Gleich darauf sah er ziemlich konzentriert aus. Die Gestalten von Amy, Todt und den zwei Kriegern verschwammen und wurden zu grossen, hässlichen Riesenkobolden. Die vier machten sich auf in das Zelt zu gelangen. Die Wachen an den Seiten des Zeltes seufzten: "Danke dass ihr uns endlich ablöst Jungs. Wir haben schon so lange das gestanden." Wie auf Kommando machten sich alle Riesenkobolde auf den Weg. Die Elfen sahen ihnen verdutzt nach und schritten in das Zelt. Drinnen waren zwei Männer die sich verabschiedeten als sie reinkamen. Zurück blieben der Magier und die Feinde.
Der Magier sah die Elfen ohne Misstrauen an: "Was wollt ihr? Geht zurück an eure Arbeit!"
Amy wagte als erste zu sprechen: "Wir sind ihre neuen Wachen."
"Von mir aus! Nun geht wieder vor die Türe! Ich habe einiges zu tun."
"Wir wollten ihnen etwas mitteilen."
"Nun, was wollt ihr mir sagen?"
"WIR wollen ihn."
"Was?" Der Zauberer sah Amy verwirrt an: "Wollt ihr den Elfen den wir gefangen haben? Ihr könnt ihn haben wenn wir mit ihm fertig sind."
Amy schluckte: "Wann wäre dass?"
"Ungefähr in ein paar Stunden, ausser er stellt sich schlauer an als er aussieht."
"Wollt ihr ihm Informationen abnehmen?"
"Du bist schlauer als ich dachte! Komm näher Blödmann."
Amy trat auf ihn zu. Bevor er sie berühren konnte packte sie seine Taille und sagte: "Wir wollen etwas anderes."
Der Zauberer schwitzte: "Was denn?"
Amy trat ganz nah: "Ich werd dich zerquetschen wenn du ihn mir nicht gibst." Amy sagte es, da er nicht sehr stark aussah, und sie nicht glaubte dass er eine Chance gegen Todt hatte.
Der Zauberer zitterte: "Das wollt ihr doch meinem Körper nicht antun? Ich... ich... ich könnte dich in einen Kürbis verwandeln."
"Nichts spektakuläreres?"
"WAS wollt ihr?"
"Den Stein."
"We.. welchen Stein?"
"Du weisst genau wovon ich rede."
"Nur i.. ich k.. kann ihn be.. bed... d... dienen!"
"Gib ihn mir, oder wir werden dich mit etwas schlimmeren ausstatten als den Tod."
Der Zauberer befreite sich von Amys Griff und stolperte auf eine Kiste zu. Daraus hievte er einen grossen blauen Stein-Kristall. Die Krieger nahmen den Stein und machten sich auf, genau wie Amy. Beim gehen sagte sie noch: "Danke für die Hilfe. Nun werdet ihr getötet."
"Hä?"
Die Wirkung von Todt's Zauber verflog und Amy schrumpfte ein paar Köpfe. Der Zauberer zitterte. Amy schlug ihm den Kopf ab. Dann probierten sie ungesehen aus dem Lager zu verschwinden. Einige Kobolde sahen sie, aber Amy zögerte nicht lange und tötete sie bevor sie Alarm schlagen konnten. Arkady kam auf sie zugeflogen. Sie schwangen sich so schnell sie konnten auf ihn. Er nahm den Stein in seine Krallen. Er war etwas kleiner als erwartet, aber gross genug um Arkady langsamen fliegen zu lassen als sonst.
Das Ja-Wort
Ohne den Acrux verloren die Kobolde schnell und sie wurden alle ausgerottet. Vielleicht gab es noch welche die geflüchtet waren, aber in der Schlacht waren alle gestorben. Der Acrux wurde sicher in einem geheimen Versteck verwahrt, das die Alten bestimmt hatten. Selbst Arkady oder Amy wurden nicht eingeweiht. Einen Moment lang ärgerten sie sich darüber, dann aber waren sie nur froh dass alles vorbei war. Vielleicht war nicht alles so fade wie Amy es gedacht hatte.
Timo und sie hatten mehr Zeit für einander. Schon bald standen die beiden zusammen vor dem Traualtar. Sie würden nie mehr auf sich alleine gestellt sein. Es war die erste Hochzeit nach den Kriegen und die ganze Stadt war anwesend. Es war ziemlich prunkvoll und vor den Augen aller anderen gaben sich die beiden glücklichen endlich das Ja-Wort. Die Jungs johlten und pfiffen und die Mädchen sahen die beiden mit Tränen in den Augen an. Amy lächelte einfach alle an. Einem Baby strich sie zärtlich über die blau schimmernde Wange und einem kleinen Jungen über die verfilzten Haare.
Timo und Amy hatten zusammen eine grosse, helle Wohnung im Zentrum der Stadt, nahe den Wasserfällen.
Und einen Krieg gab es in nächster Zeit nicht mehr, weshalb Amy ihre Rüstung in den Schrank hängte und sie nicht mehr hervornahm, bis sie im Sterben lag und sie ihrer Tochter vererbte...:
"Jade, in meiner Zeit gab es einige harte Kriege, und diese Rüstung hat mich immer vor dem Tod beschützt. Möge sie auch dir helfen." Sie lächelte ihre Tochter an, dann schloss sie die Augen und schlug sie nie wieder auf...