Am nächsten Morgen erwachte Sarah und war sehr glücklich. Sie wusste erst gar nicht mehr, warum, doch dann fiel es ihr wieder ein: Ihr Freund Jakob hatte sie gestern bei Sonnenuntergang gefragt, ob sie ihn heiraten wolle. Und sie hatte die Frage bejaht.
Wann es wohl soweit sein würde?
Sarah stand auf und aß etwas. Dann musste sie sich beeilen; sie hatte nur noch wenig Zeit, bis die erste Vorlesung begann.
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Sarah wartete den ganzen Tag darauf, dass Jakob anrufen würde. Doch er rief nicht an.
Um elf ging sie dann zu Bett.
Doch auch in den nächsten Tagen kam kein Anruf von ihrem Freund. Schließlich rief Sarah dann von sich aus an.
"Jakob Hamilton", meldete er sich am anderen Ende.
"Hallo Jakob", sagte Sarah.
"Oh, hallo, mein Engel!"
"I-ich hab mir Sorgen gemacht, weil du nicht angerufen hast", gestand Sarah ihm. "Ist irgendwas?"
"Na ja", antwortete Jakob. "Ich wusste nicht genau, wie du meinen - meinen, äh, Heiratsantrag aufgenommen hast."
"Hm."
"Was?"
"Nichts."
Beide schwiegen. Sarah hatte von Anfang an gewusst, dass die Freundschaft mit Jakob nicht leicht sein würde. Trotzdem war sie froh, dass sie, als sie zum Studieren nach Oregon gekommen war, so bald einen Freund gefunden hatte. Jetzt waren sie schon zwei Jahre zusammen, die Zeit, die sie hier zum Studieren hier war. Jetzt war sie zweiundzwanzig. Aber was sprach dagegen, dass sie jetzt - oder auch in ein, zwei Jahren - schon heiratete?
"Wollen wir uns heute treffen?"
"Ja, gern! Wann?"
"Um sechzehn Uhr, geht das?"
"Ja, klar. An der Weide?"
"Ja, perfekt. Also bis dann!"
"Bis dann!"
Sarah legte den Hörer auf und lächelte. Es war also doch alles in Ordnung.