Brigitte Re: Lehr- und Wanderjahre... - Zitat: (Original von Enya2853 am 11.07.2013 - 11:57 Uhr) einen besseren Titel hättest du für diesen teil nicht wählen können. Du musstest früh erwachsen werden, so jung mit einem Kind - den "lockeren" Lebenswandel, wie es dein Vater nannte, wer mag das nicht verstehen. Er war nicht locker, du warst einfach jung und hast versucht, ein wenig die Freuden dieser Zeit zu genießen. Schlucken musste ich bei den heftigen Prügeln. Ich hoffe mal, es war eine Ausnahme. Auch dass deine mutter dich so vorgeführt hat, empfinde ich als schlimm. Du aber bist über alles hinausgewachsen, hast Stärke gezeigt und für vieles wird dich auch deine kleine Tochter entschädigt haben. Dass du im Westen dich mit "Genussmitteln", die du nicht kanntest, eingedeckt hast, ist mir verständlich. Obwaohl im Westen aufgewachsen, hatte ich davon nur wenig. Als ich etwa 12 Jahre alt war, wurden von der Schule aus Pakete in die ostzone verschickt. Jeder musste etwas mitbringen. Ich verstand so gar nicht, dass meine Mutter Schokolade spendete, obwohl wir uns diese nicht leisten konnten. Eigentlich kannte ich sie nur zu Weihnachten. Dieser Teil hat mich doch ziemlich beeindruckt, eigentlich liest man zwischen den Zeilen, dass es doch harte Jahre waren. Liebe Grüße Enya Danke liebe Enya für das Weiterlesen und Deinen so langen Kommentar. Ja die Zeiten haben sich geändert. Man versteht die Jugend heute viel besser. Gott sei Dank! Und ich habe, glaube ich wengstens, keinen bleibenden Schaden davon bekommen. Dir einen schönen Tag noch mit lieben Grüßen Brigitte |
Misspelled was für eine Jugend... - ... aufregend stressig aber doch etwas, an was man sich dennoch gern erinnert. Es schadet nichts früh erwachsen zu werden, wenn man genug Fantasie besitzt dieser harten Umwelt zu entgehen. Auch wenn ich mir mit den Nachfolgenden Sätzen bestimmt viele Feinde mache, muss ich sagen, dass ich dich verstehe. Was sind deine Eltern für Egoisten. Wenn man schon einem Staat dem Rücken zukehrt sollte man doch wenigstens so ehrlich innerhalb der Familie sein und alle einweihen und den neuen Start ins Leben, nicht mit einer Lüge beginnen. Ich hasse solche Familienoberhäupter. Ich weiß natürlich, dass sie es gut meinen mit ihren Familien, aber was tun sie ihren Kindern für einen Schaden an. Sie zerstören Seelen obwohl sie es nicht wollen. Egomanen halt. Ich habe nie begreifen können, auch 1987 nicht, wie man Kinder in Lager verschleppen kann. Wie damals in Ungarn. Tausende Kinder haben in Lagern leben müssen wo es nicht mal mehr anständige Kläranlagen gab. Weil die Betreiber überfordert waren und nicht mit dem Ansturm rechneten. Wie viele Kinder sind dort krank geworden und einige sind wegen des Egoismus ihrer Eltern sogar gestorben. Aber lassen wir das, zurück zu deinem Buch. Man fühlt heute noch die Wut und den Schmerz den du gefühlt hast und ich glaube du warst mit Recht wütend. Bäume sollte man nicht entwurzeln, tut man das können sie eingehen. Nur starke Bäume fassen danach wieder festen Fuß im Erdreich. Zum Glück bist du ein starker Baum gewesen, um mit der Metapher weiter zu sprechen, du hast schlussendlich doch wieder Wurzeln geschlagen. Man sagt zwar immer Lehrjahre sind keine Herrenjahre, aber dieses Buch zeigt sehr deutlich, dass manche Väter wohl nie begreifen dass sie mit ihrem Zwang mehr kaputt machen als verbessern. Das Ziel deines Vaters war nicht das was deine Lieblingsschwester und du dir gewünscht hast. Ich hoffe sehr, du hast sie nach der Wende wieder getroffen und ihr habt eure alte Verbundenheit wiederentdecken können. Sehr schönes Buch, auch wenn es ungewollt einen alten Hass in mir weckt. Aber ich denke das ist wieder mal nur mein Gefühl das da geweckt wurde. Einfach deshalb weil auch ich von meinen Eltern zu Dingen gezwungen wurde, ohne dass ich sie je tun wollte. Der Hass wird nie vergehen und mein Unverständnis für solche egoistische Entscheidungen von Eltern wird wohl niemals enden. Kinderseelen sind so empfindlich, man sollte sie vorsichtiger behandeln als dünnes Glas. Einmal zerbrochen lässt sich eine kindliche Seele nie wieder vollständig heilen. Gut geschrieben. Lg Miss Pelled |
Enya2853 Lehr- und Wanderjahre... - einen besseren Titel hättest du für diesen teil nicht wählen können. Du musstest früh erwachsen werden, so jung mit einem Kind - den "lockeren" Lebenswandel, wie es dein Vater nannte, wer mag das nicht verstehen. Er war nicht locker, du warst einfach jung und hast versucht, ein wenig die Freuden dieser Zeit zu genießen. Schlucken musste ich bei den heftigen Prügeln. Ich hoffe mal, es war eine Ausnahme. Auch dass deine mutter dich so vorgeführt hat, empfinde ich als schlimm. Du aber bist über alles hinausgewachsen, hast Stärke gezeigt und für vieles wird dich auch deine kleine Tochter entschädigt haben. Dass du im Westen dich mit "Genussmitteln", die du nicht kanntest, eingedeckt hast, ist mir verständlich. Obwaohl im Westen aufgewachsen, hatte ich davon nur wenig. Als ich etwa 12 Jahre alt war, wurden von der Schule aus Pakete in die ostzone verschickt. Jeder musste etwas mitbringen. Ich verstand so gar nicht, dass meine Mutter Schokolade spendete, obwohl wir uns diese nicht leisten konnten. Eigentlich kannte ich sie nur zu Weihnachten. Dieser Teil hat mich doch ziemlich beeindruckt, eigentlich liest man zwischen den Zeilen, dass es doch harte Jahre waren. Liebe Grüße Enya |
Brigitte Re: Ja, liebe Brigitte, - Noch einmal vielen Dank liebe Bärbel. Ich freue mich, dass Du so Anteil an meinem Leben nimmst und alles liest. Jetzt fehlt noch eins, dann bist Du auf dem neusten Stand. Ganz lieben Dank für Deine Kritik und schlaf schön Ganz liebe Grüße Brigitte |
baesta Ja, liebe Brigitte, - so war es damals - von Aufklärung keine Spur. Trotzdem hast Du das Leben gemeistert. Man kann sich die Schwierigkeiten so richtig vorstellen. Auch ich hatte damals keine Waschmaschine und musste die Windeln immer in einem großen Kochtopf auskochen und dann mit dem Waschbrett waschen. Aber wenn man jung ist, empfindet man das alles nicht für so schwer, es war eben so und das genügte. Gut geschrieben. Liebe Grüße Bärbel |
Brigitte Re: Liebe Brigitte, - Ganz lieben Dank, liebe Fleur dass Du auch diesen Teil gelesen hast und er Dir auch gefällt. Liegt mir doch an Deiner Kritik sehr viel. Es ist schon merkwürdig, wie schnell man in diesem Forum warm wird und auch Freunde gewinnt. Ich denke, dass ich das nächste Kapitel eine Woche später reinsetze. Dir wünsche ich jetzt eine gute Nacht und grüße Dich ganz herzlich Brigitte |
FLEURdelaCOEUR Liebe Brigitte, - ich habe diesen Teil förmlich verschlungen ... Kann mir alles gut vorstellen. Auch den Windelkochtopf und das Spülen in der Badewanne kenne ich gut... Es gibt viele Parallelen, und doch verlief das Leben in der DDR anders... Freue mich auch schon auf den nächsten Teil, ich finde es gut, dass immer ein wenig Abstand dazwischen ist. Ganz liebe Grüße fleur |