Prolog
Die Regentropfen prasselten erbarmungslos auf mich nieder, als ich auf das Gebäude zurannte, um das wenige zu retten, was ich noch hatte - meine Frau.
Ich rannte so schnell mich meine Füße tragen konnten, in das Gebäude hinein, rannte fast die Leute um und hastete die Treppen nach oben.
Es war wie in einem Traum, als würde man nur lähmend langsam vorankommen, doch dies war kein Traum. Es war die bittere Realität - viel zu bitter für mich.
Ich spürte noch, wie ich die Treppenstufe verfehlte und flog, bis ein stechender Schmerz durch meinen Kopf fuhr und alles schwarz wurde. Mein letzter Gedanke galt allein Melinda.
Mir war warm und etwas Kaltes lief mir im Gesicht hinunter, rann in mein Hemd, zwischen meiner Brust bis zum Bauch hinunter, bis ich langsam zu mir kam und noch mehr vernahm. Stimmen... Männerstimmen. Blinzelnd öffnete ich die Augen und stöhnte auf. Mein Kopf schien jeden Moment explodieren zu wollen und meine Augen schmerzten von der Lichtintensität.
Mit einer ruckartigen Bewegung, die einen Schmerz durch meinen ganzen Körper sendete, dachte ich an Melinda. Mein Gott, war sie tot?
Ich hatte versagt - mal wieder und vielleicht würde mein Ende nun auch kommen. War das die Erlösung, die ich so lange gesucht hatte?
"Sieh an, er ist wieder da.", ertönte eine tiefe Stimme. John`s Stimme.
Meine Augen hatten sich halbwegs an die Helligkeit gewöhnt, als ich aufsah. Wie ich erwartet hatte, befand ich mich in seinem Büro und ich verfluchte innerlich die Situation. Hier konnte ich nicht einfach wieder herausspazieren.
"Was ist mit Melinda?"; fragte ich geradeheraus.
"Ach Melinda? Nun ja durch dein kleines Ungeschick war keiner da, um sie zu retten.
Die Leute waren ziemlich erschrocken, als plötzlich eine Frau vom Dach hinunterflog."
"Du beschissenes A......"
"Aber, aber Matt, du wirst doch nicht so mit mir reden wollen?"; unterbrach mich John, doch ich konnte mich nicht zurückhalten. Nicht mehr jetzt.
"Ich werde dich umbringen!"; presste ich hervor.
"Jetzt, wo du niemanden mehr hast, wirst du übermütig, was? Das werde ich dir gleich wieder austreiben, denn ich bin noch nicht fertig mit dir."
Lässig saß er da hinter seinem Schreibtisch und blickte mich überheblich an. Ich konnte nicht sagen, ob ich jemals einen solchen Hass empfunden hatte, wie jetzt, doch ich wusste, dass es mein tot war, würde ich auch nur einen Meter zu ihm herankommen wollen. Candy stand schon lechzend neben ihm, zu allem bereit.
Wenn ich nicht den Mumm hatte, dem ein Ende zu setzen, wusste ich, würde das nie wieder aufhören. Nie wieder.
"Zerbrich dir nicht deinen Kopf Matt, du wirst nicht die Gelegenheit haben, mir zu nah zu kommen."
"Sie sind verrückt. Das wäre eine Schlagzeile wert.", sagte ich. "Verrückter Professor experimentiert mit Menschen. Sie wären schneller hinter Gittern, als ihnen lieb wäre. "
Jetzt lachte er laut auf und beugte sich über den Tisch. "Ich verrate dir etwas Matt. Noch habe ich nichts getan, doch ich habe eine gute Nachricht für dich. Du wirst der Erste sein, der meinen Chip testen wird. Mal sehen, ob du mir dann ein wenig Loyalität entgegenbringst."
"Nein...", hauchte ich und stand auf, gefolgt vom Schwindelgefühl.
"Hinsetzen.", knurrte Candy, wobei sie langsam auf mich zukam, den Schlagring fest umklammert. Ich konnte nicht mehr klar denken und rannte auf sie zu. Bevor ich sie jedoch zu Boden stoßen konnte, spürte ich den Schlagring in meinem Bauch und mir blieb die Luft weg.
Dann traf mich wieder etwas am Kopf und innerhalb eines Tages, fiel ich zum zweiten Mal in Ohnmacht.
