Fantasy & Horror
Leilina (8) - Ein unüberwindbarer Fluch?

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"Leilina (8) - Ein unüberwindbarer Fluch? "
Veröffentlicht am 24. Dezember 2012, 12 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Hm... ein paar Dinge über mich: -Animeversessen -Ich lese gerne (wer hier tut das nicht? :P) und zeichne gerne (wenn auch nicht soo gut O.o) -am liebsten schreibe ich Fantasy-Geschichten -außer schreiben und zeichnen spiele ich auch noch gerne Minecraft und Sims, und damit ich nicht zu unsportlich bin mach ich auch ein wenig Videoclipdancing. - ich freu mich schon darauf hier viele nette Leute kennen zu lernen :D
Leilina (8) - Ein unüberwindbarer Fluch?

Leilina (8) - Ein unüberwindbarer Fluch?

Ein unüberwindbarer Fluch?

Ein wohliges Ziehen in meiner Bauchgegend weckt mich einige Stunden später auf. Ich blinzle ein paar Mal und hebe meinen eigenartig leichten Kopf. Dann, als ich Lave nirgendwo entdecke erhebe ich mich und blicke an mir herab. Meine Kleidung ist noch von dem Angriff des Alptraums zerrissen, mein Verband ist Blutgetränkt, aber mein Bauch hat aufgehört zu schmerzen, stattdessen ist diese eigenartige Leichtigkeit darin. Am Boden ist an der Stelle an der ich geschlafen habe eine Mulde im Gras zurückgeblieben.

Ich blicke darauf und die Leichtigkeit die mich erfüllt wird noch größer. Obwohl ich eigentlich vor Freude singen und tanzen sollte – Lave und ich haben uns geküsst! Er hat mir seine Liebe gestanden! Und auch wenn noch nicht mehr passiert ist, da wird sicher noch etwas kommen… - tue ich nichts davon. Stattdessen stehe ich still da während ein eigenartige Trance mich wie weißer Nebel ausfüllt und meine Sinne betäubt. Ja, ich bin glücklich, aber meine Gefühle werden irgendwie zurückgedrängt, von etwas anderem. Einen Verlangen.

Ich brauche etwas…

Ohne es wirklich gewollt, oder nicht gewollt, zu haben setze ich mich in Bewegung. Ich denke nicht sonderlich nach, zu sehr schwelge ich noch in meinem Glück, sondern wandere einfach den Pfad entlang den meine Füße mir vorgeben. Vielleicht führen sie mich ja zu Lave…

Nach einer Weile gelange ich zu einem kleinen Abhang in dessen Senke ein schmaler Bach plätschert. Eine Gestalt kauert bei dem Bach und beugt sich über irgendetwas leuchtendes dass ich nicht erkennen kann. Aber die Gestalt erkenne ich, es ist Lave.

Und er wirkt bei weitem nicht so heiter wie ich.

Lave hat mir den Rücken zugekehrt und bemerkt mich nicht. Er ist vollkommen damit beschäftigt: „Bitte vergib mir! Vergib mir… Ich habe es verloren! Ich habe… Vergib mir!“, zu schreien zu und flüstern. Seine Stimmte klingt schon heiser von dem Geschrei, sogar eine Spur von Wahnsinn klingt dabei durch.

Ich beginne mit langsamen, sicheren Schritten in seine Richtung zu gehen. Dabei fällt mir aus den Augenwinkel ein weißgelblicher Gegenstand der zwischen mir und dem Elf auf dem Boden liegt als hätte ihn jemand wütend von sich geschleudert.

Es ist mein VERTRAG.

Ich weiß selbst nicht warum ich plötzlich auf ihn zuhalte, genauso wenig kann ich mir erklären warum ich davor stehenbleibe. Lave hat mich noch immer nicht bemerkt obwohl er auf diese Entfernung sogar meinen Atem hören könnte. Zu sehr ist er mit seiner Verzweiflung beschäftigt.

Ich betrachte meinen VERTRAG einige Sekunden lang während mich Glück, Heiterkeit und Trance im gleichen Maße erfüllen. Ich habe ein wenig das Gefühl als würde ich alles durch dicke Watte wahrnehmen. Stehe ich gerade wirklich hier?

Mit genau jener Heiterkeit in mir bücke ich mich hinab und ergreife meinen Vertrag.

 

Im selben Moment gibt es mir einen Ruck der mich aus der Trance reißt und ich hätte mich am liebsten geohrfeigt, tausendmal. Aber es ist zu spät. Nicht einmal einen Schrei bringe ich noch heraus.

Ich kann nichts anderes tun als auf meine Hand zu starren die den Vertrag nun festhält.

Wie konnte das passieren?!

Wieso habe ich das getan?!

Warum???

Mein Atem verändert sich, passt sich an dem meinen Vaters an. Jetzt ist er wieder Herr meines Körpers, jetzt hat er mich geschnappt. Ich richte mich auf und ahne schon was ich gleich tun werde, auch wenn ich es noch nicht wissen kann.

Aber mein Vater wird Lave nicht noch einen Tag überleben.

„Vergib mir… vergib mir…“, stammelt der Elf.

Nein, denke ich, vergeb du mir. Das was ich gleich tun werde…

Ich trete von hinten auf ihn zu bis ich ganz knapp hinter ihm stehe ohne dass er mich bemerkt.

Nein! Bitte nicht, flehe ich meinen Vater innerlich an obwohl ich weiß dass er mich nicht hören kann. Meine Gedanken gehören noch immer mehr, auch wenn ich sie mit Freude hergegeben hätte, hätte das Lave gerettet. Warum, warum hab ich das bloß getan?

Ich sehe zu wie ich meine Hände nach ihm ausstrecke, um ihn in den Fluss zu tauchen und nicht mehr hochzulassen, nehme ich an. Dieses Mal lässt mein Vater die Sache nicht von Dredd erledigen, dafür ist es zu wichtig.

Doch im selben Moment in dem meine Hände Laves Schultern berühren – bitte, bitte, bitte, nicht – zuckt er zusammen, stößt einen kleinen Schrei aus und springt schnell, sogar für meinen Vater zu schnell auf die Füße und wirbelt herum.

Im weniger als einer Sekunde hat er die Situation erfasst. „Leilina… wieso…“

Mein Vater überlegt es sich anscheinend anders, ich gebe Lave einen letzten Schubs, dann drehe ich mich selbst herum und laufe plötzlich davon.

„Leilina!“

Was glaubt er? Dass ich mich jetzt umdrehe und „Das war alles nur ein Scherz“, lache? Leilina… das was da vor Lave wegrennt bin doch nicht mehr ich! Das ist mein Vater. Er hat mich wieder fest in seinen Klauen.

Aber zumindest kann Lave jetzt nichts mehr passieren.

Ich würde mich am liebsten umdrehen und mich bei Lave zumindest noch für diese wenigen Tage in Freiheit bedanken, aber selbst dass kann ich nicht mehr. Ich laufe einfach nur.

Naja, egal. Hauptsache er ist außer Gefahr.

Aber das bleibt er nicht lange.

Ich renne mit einer Geschwindigkeit durch den Wald, mit der ich, ohne die Kontrolle meines Vaters, sofort gegen einen Baum gelaufen wäre. Aber er kriegt das natürlich locker geregelt.

Bis mich plötzlich von hinten etwas hart in den Rücken trifft und mich zum Straucheln bringt. Mein Vater schafft es natürlich mit im Gleichgewicht zu halten und ich wirble herum, bloß um Lave direkt in die Augen zu sehen. Rücksichtslos schubse ich ihn von mir weg.

„Halte dich da raus“, sage ich mit einer Stimme die so gar nicht meine ist. „Das ist nicht deine Angelegenheit. Wenn du dich jetzt zurückziehst werde ich dich trotzdem festnehmen, aber…“, ein grausames Grinsen verzerrt mein Gesicht „ich hetze dir zumindest nicht Dredd auf den Hals.“

„Du willst einen Handel?“, fragt Lave ruhig. „Hast du etwa Angst? Hast du jetzt schon Angst vor mir? War das schon alles was du zu bieten hast? Der berüchtigte Lord Nelke… und dir geht jetzt schon deine Macht aus? Dabei habe ich noch nicht einmal angefangen zu kämpfen.“

„Das ist nicht deine Angelegenheit“, meint mein Vater drohend.

„Oh doch, das ist es. Du hast etwas das zu mir gehört!“ Lave ballt die Hände zu Fäusten, eine dunkle Wut verdunkelt seine Augen, seine Augenbrauen werden zu einem wütenden Strich unter seiner gerunzelten Stirn. Ich bin mir nicht einmal mehr sicher ob ich mich geschmeichelt fühlen soll oder Angst haben soll.

Daraufhin schweigen wir beide und mustern uns lange ausgiebig. Hätte mein Vater mich nicht fest in seinem Griff würde ich mich jetzt vor Angst zitternd in Laves Arme stürzen, aber so, bleibt mir keine andere Wahl als ihn zu bekämpfen, und das, obwohl er so schrecklich verwundet ist…

Moment…

Ich schrecke auf. Laves Wunden sind verschwunden, seine beiden Wangen sind wieder da, die Haut so rosig als hätten wir keine tagelange Waldwanderung hinter uns. Und er sieht nicht wie jemand aus der zuerst fast von einem Alptraum hingerichtet wurde und dann die ganze Nacht durch gejammert hat. Er sieht frisch und jung aus, mit einem entschlossenen Funkeln in den Augen.

Unbesiegbar.

Vielleicht…

Vielleicht hat er doch eine Chance.

Im nächsten Moment schlage ich mit der linken Hand zu. Lave weicht dieser Attacke gekonnt aus und setzt dann ein flehendes Gesicht. „Ich will Leilina nicht wehtun! Zwing mich nicht dazu mein Eisendolche zu ziehen!“

Mein Vater macht sich nicht einmal die Mühe zu antworten sondern schlägt bloß wieder nach Lave. Der schafft es wieder auszuweichen, packt meine ausgestreckt Hand und schleudert mich ein paar Meter zurück. „Ich will dir nicht wehtun!“, schreit er dabei. Ich warte gar nicht ab bis er fertig gesprochen hat sondern stürze mich auf ihn und versuche ihn mit einem Tritt aus dem Gleichgewicht zu bringen. Lave taumelt jedoch bloß kurz, dann reißt er seine Hand nach vorne und schafft es mir an den Haaren zu erwischen. Er reißt meinen Kopf daran zurück, aber ich schlage mit dem Unterarm gegen seinen Bauch und reiße mich los. Es folgt ein längerer Schlagabtausch bei dem ich nicht mehr mitkomme, obwohl es meine Hände sind die die Schläge ausführen, und meine Beine die da nach Lave treten. Mein Vater schlägt und tritt immer wieder nach dem Elf, aber er schafft es alle Attacken abzuwehren ohne mir wehzutun. Dabei fleht er ununterbrochen: „Leilina, bitte! Ich will dich nicht verletzen! So kann es nicht weitergehen.“

Ganz seiner Meinung. Aber mein Vater hetzt uns unbarmherzig gegeneinander auf, lässt unsere Körper gegeneinander kämpfen obwohl unsere Herzen am liebsten vereint wären.

Dann plötzlich, von einen Moment auf den nächsten, ist alles wieder da, die ganze Kontrolle, meine Muskeln gehorchen wieder mir.

Und das erste was ich tue ist auf die Nase fallen.

„Leilina!“

Sofort ist Lave bei mir und hilft mir vorsichtig auf. „Ich hoffe ich habe dir nicht wehgetan! Es tut mir so leid!“ „Keine Sorge“, stoße ich aus und reibe mir meine schmerzenden Ellenbogen während er neben mir hockt. „Mir geht es gut. Und ich war es die dich angegriffen hat.“

Er schüttelt den Kopf. „Es ist trotzdem alles meine Schuld! Ich war zu fahrlässig, wäre ich nicht abgelenkt gewesen hättest du nie…“

Zeitgleich wandern unsere beiden Blicke zu dem Vertrag in seiner rechten Hand. Er hält ihn ganz fest, so fest dass ich ihn ihm nicht entreißen kann. Dabei wird das Papier schon ganz zerknittert. „Können wir es nicht einfach zerreißen?“

Lave schüttelt bitter den Kopf. „Nein, so ein Vertrag ist ein magisches Artefakt, das kann man nicht einfach zerstören.“

„Du wusstest dass es soweit kommen würde, oder?“, frage ich weiter. „Deswegen hast du ihn immer so gut aufbewahrt. Du wusstest dass er mich magisch anzieht und dass ich ihn nehmen würde wenn sich die Gelegenheit dazu bietet.“

„Ich habe es befürchtet“, erzählt er leise. „Der Gerichtsbeschluss der den Vertrag geregelt hat ist nämlich noch immer gültig, deswegen bist du noch immer daran gebunden. Und Richter sind Elfen mit sehr mächtigen Zauberkräften, ihre Zauber kann man nicht einfach rückgängig machen.“ „Das ist ja so schrecklich“, stöhne ich. „Werde ich denn niemals ein normales Leben führen können? Vielleicht sollte ich einfach zu meinem Vater zurückkehren, dann geschieht zumindest dir kein Leid.“ Lave strafft die Schultern: „Nein! Das lasse ich nicht zu. Mein eigenes mickriges Leben ist mir inzwischen egal, es geht um etwas dass wichtiger ist, viel wichtiger, Leilina!“

Seine Stimme hat einen richtig drängenden Klang bekommen und Widerwillen fühle ich mich geschmeichelt. „Ich bleibe bei dir“, verspreche ich ihm feierlich.

„Aber so kann es nicht weitergehen.“

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Chaoss
Hm... ein paar Dinge über mich:

-Animeversessen

-Ich lese gerne (wer hier tut das nicht? :P) und zeichne gerne (wenn auch nicht soo gut O.o)

-am liebsten schreibe ich Fantasy-Geschichten

-außer schreiben und zeichnen spiele ich auch noch gerne Minecraft und Sims, und damit ich nicht zu unsportlich bin mach ich auch ein wenig Videoclipdancing.

- ich freu mich schon darauf hier viele nette Leute kennen zu lernen :D

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Chaoss Re: -
Zitat: (Original von Brigitte am 22.01.2013 - 17:31 Uhr) Gerade komme ich aus dem Elfenland zurück. Ich habe Dich aus Zufall entdeckt und muss sagen Leilina hat mich schon beeindruckt. Ich habe alle Teile gelesen und schreibe aber nur einen Kommentar. Aber alle waren sehr spannend und gut geschrieben. Ich werde Dich als Abo eintragen, damit ich das nächste nicht versäume. Ganz liebe Grüße Brigitte


Ups, da war ich aber lange nicht mehr on. Ab jetzt werden die Veröffentlichungen wieder regelmäßiger, versrpochen.
Vielen Dank für's lesen und abonnieren!
Es freut mich sehr dass es dir so gut gefallen hat! (:

Ganz liebe Grüße
Chaoss
Vor langer Zeit - Antworten
Chaoss Re: Lave ? Leilina -
Zitat: (Original von MartinaS am 29.12.2012 - 12:49 Uhr) Endlich geht es weiter! :-) Elfen sind schon toll, wenn ihre Wunden immer so schnell verheilen... :D

Wieder sehr gut geschrieben.

Liebe Grüße
Martina



Mh-hm (:
Das mit dem Wunden-heilen hätte ich auch gerne. Wobei ich aber schon verraten kann dass bei Lave noch ein bisschen mehr dahinter steckt ;)


lg
Chaoss
Vor langer Zeit - Antworten
Chaoss Re: Pünktlich... -
Zitat: (Original von maunzel am 24.12.2012 - 16:24 Uhr) zu Weihnachten! ^^
Gutes Kapitel, wie immer, auch wenn ich so das Gefühl nicht los werde, dass sich da noch etwas Gewaltiges anbahnt :o

Frohe Weihnachten ^^
Maunzel


Ups :o ich war schon viel zu lange nicht mehr on, tut mir Leid.
Dir natürlich auch Frohe Weihnachen im Nachhinein ;)
Ja, das tut es, das tut es xD
Danke für's lesen.

lg
Chaoss
Vor langer Zeit - Antworten
Brigitte Gerade komme ich aus dem Elfenland zurück. Ich habe Dich aus Zufall entdeckt und muss sagen Leilina hat mich schon beeindruckt. Ich habe alle Teile gelesen und schreibe aber nur einen Kommentar. Aber alle waren sehr spannend und gut geschrieben. Ich werde Dich als Abo eintragen, damit ich das nächste nicht versäume. Ganz liebe Grüße Brigitte
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MartinaS Lave ? Leilina - Endlich geht es weiter! :-) Elfen sind schon toll, wenn ihre Wunden immer so schnell verheilen... :D

Wieder sehr gut geschrieben.

Liebe Grüße
Martina
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maunzel Pünktlich... - zu Weihnachten! ^^
Gutes Kapitel, wie immer, auch wenn ich so das Gefühl nicht los werde, dass sich da noch etwas Gewaltiges anbahnt :o

Frohe Weihnachten ^^
Maunzel
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