Mister W hat einen Geschäftstermin in Murmansk, Russland. Doch sein Flug endet durch einen mysteriösen Zwischenfall an einer Absturzstelle in den verschneiten Wälder Finnlands. Begleite W auf seiner Reise durch die gefährlichen Wälder auf der Suche nach der Wahrheit. // in Bearbeitung / vollständige Geschichte auf talefriends.de
Mr. W sitzt in Reihe 73, direkt hinter dem rechten Flügel.
Langsam kaut er auf der letzten Erdnuss, die ihm die freundliche Flugbegleiterin vor einigen Minuten gereicht hat. Er blättert in einigen Unterlagen, die für das morgige Meeting von Bedeutung sein werden.
Die Temperatur ist angenehm, Höhe: 4650 Meter.
Es ist der 3. September, Flug über Finnland nach Murmansk, Russland. Sein Kopf ist leer.
Einige Minuten schon hat er unbewusst eine seichte Veränderung in der Luft des Flugzeuginnenraums bemerkt.
Nun hält er inne - der Gedanke macht sich in seinem Kopf laut. "Die Luft".
Ahnungslos beginnen die ersten Passagiere vornüberzukippen. Er blickt nach oben, die kleinen Deckenventilatoren drehen sich unschuldig.
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Einige Stunden später...
Mr. W lebt. Sein Kopf ist nun nicht mehr leer. Er fühlt sich an als hätte man ihn durch tausend Türen gerammt.
Er liegt am Boden der Sitzreihe 73, zusammengekauert und öffnet die Augen. Es ist dunkel, aber Mr. W versteht sofort wo er sich befindet - im Innenraum der ERJ-135, Flug nach Russland in die er vor einigen Stunden eingestiegen ist.
Aber was ist passiert?
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Mr. W versucht sich zu erinnern. Das letzte Bild was ihm im Kopf steht: Der blaue Himmel.
Eine Erdnuss.
Die Frau neben ihm, die vornüberkippt und bewusstlos mit dem Kopf auf ihrem Klapptisch aufschlägt.
Die Flugbegleiterin wie sie aufgeregt durch die Reihen läuft.
Ein Knall.
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Langsam beginnt Mr. W durch den leeren Flugzeuginnenraum zu kriechen. Das Flugzeug ist verlassen und es scheint Nacht zu sein.
Die Bodenbeleuchtung, die ohne Strom funktioniert, hängt schief im Raum. Am Ende des Ganges funkeln Sterne, die Hälfte der Maschine ist spurlos verschwunden und zeigt eine in Dunkelheit getauchte Bergkette mit Nachthimmel.
Kleine Schneeflocken tanzen verweht in den Innenraum.
Einige Minuten später hat sich Mr. W aus dem zersplitterten Maschinenende an die Freiheit gekämpft. Er macht sich ein Bild von der Szenerie: etwa zwei Drittel des Flugzeuges liegen hinter ihm, halb verdreht in den umgeknickten Bäumen. Überall Trümmer, Gepäckstücke, Blech und Kabelteile. Aus dem Vorderteil der Maschine steigt dunkler Rauch auf.
Mr. W. stapft im seichten Schnee.
Geschätzte Temperatur: unangenehme Minus 5 Grad, Höhe: wahrscheinlich leicht über der dichteren Baumgrenze.
Mr. W überlegt was er tun sollte.
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Mr. W blickt sich um - neben ihm scheint dieser Ort vollkommen verlassen. Er entdeckt weder Leichen, noch Verletzte, noch überhaupt irgendwen.
Das erste was Mr. W in den Blickwinkel fällt ist ein brauner großer Lederkoffer, der durch die Wucht des Aufpralls aus der Kabine geschleudert, mit der Innenseite geöffnet im Schnee liegt.
Mr. W. hebt den Koffer an und entdeckt ein zusammengeknülltes Päckchen, einen Rucksack. Bei näherer Untersuchung stellt er fest um was es sich handelt: Ein Fallschirm.
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Nach Überlebenden rufen
Mr. W horcht. Keine Geräusche, ein fast gemütliches Knistern der kleinen Schwelbrände strömt durch die gesamte Szenerie.
Er legt beide Hände an den Mund und sendet ein schallendes "H-A-L-L-O" in die Nacht. Wieder horchen. Wieder Stille.
W. wandert um den seitlichen Teil des Flugzeuges der geneigt zwischen den Bäumen steckt und vernimmt mit einem Mal eine leise Stimme aus dem Innenraum des Cockpits.
Er schreitet zum angesplitterten Fenster und blickt in die rauchende, stickige Kabine. Sie ist leer, der Innenraum erinnert an eine Wagenladung Computerteile die jemand chaotisch ineinander geworfen hat. Kleine Rauchfahnen und Funkenschläge erwecken den Eindruck, als könnte das gesamte Amaturenbrett in Kürze in Flammen aufgehen. Da entdeckt Mr. W, das Mikrofon: Der Punkt in diesem Chaos, der die geheimnisvolle knisternde Stimme von sich gibt.
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Abstand nehmen und beobachten
Irgendein unbestimmtes Gefühl sagt Mr. W. das es gut täte einige Meter Abstand zu dieser surrealen Situation zu bekommen. Er taumelt in die Dunkelheit der Bäume, geht in die Hocke und beobachtet das rauchende Flugzeugwrack. Gedanken sammeln sich. Was ist passiert?
Minuten verstreichen. Der vordere Teil des Cockpits beginnt in Flammen aufzugehen. Auf einmal: zwei, drei Mal lautes Knallen aus dem Flugzeuginneren, wie Schüsse oder wie Feuerwerkskörper die in der Hitze zum explodieren gebracht wurden. Mr. W. wartet in der Dunkelheit, beobachtet. Da - eine Bewegung! Etwas lukt aus dem hinteren Ende des abgerissenen "Flugzeugschwanzes" und schwingt sich an die Freiheit. Ungeschickt fällt eine schwarze Gestalt auf den Boden, rappelt sich auf und beginnt in die Richtung der Bäume zu taumeln. Direkt auf W. zu.
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Auf den Boden werfen und verstecken
Reflexartig und ohne zu wissen warum, wirft sich Mr. W. in den Schnee und versucht unentdeckt zu bleiben. Die dunkle Gestalt kommt einige Meter in seine Richtung, verharrt einen Moment und lauscht kurz. In der Dunkelheit glaubt W. die Form eines Mannes auszumachen, eher schlank, groß und drahtig, der suchend um sich blickt und aufgeregte Wolken seines Atems in Nacht wirft.
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Frank
"Hey!", ruft Mr. W. der fremden Gestalt entgegen. Rückartig bleibt die Figur stehen, W. tritt einige Schritte auf sie zu. Im Dunkeln der Nacht erkennt Mr. W. einen unbekannten jungen Mann, der langsam auf ihn zukommt.
"Was ist passiert?", fragt dieser. "Wer sind Sie?"
Seine Augen funkeln aufgeregt. Sein T-Shirt ist von Blutflecken überzogen, sein rechter Arm hilfsbedürfig in einen Pullover gewickelt, scheinbar hat er sich beim Absturz verletzt.
Nach kurzer Vorstellung und Austausch der wichtigsten Informationen erfährt Mr. W. dass sein Gegenüber Frank heißt und wie dessen Geschichte verlief.
"Ich war gerade dabei die Flugzeugtoilette zu verlassen, trat zurück in den Gang und sah wie in den Reihen nur umgekippte Passagiere saßen. Einige waren vornüber gekippt, andere saßen wie gelenklose Marionetten denen man die Schnüre zerschnitten hatte, in ihren Sitzen.", erzählt Frank.
"Mit einem Mal wurde mir klar, ich muss zurück in die Toilette, irgendetwas hier ist nicht normal. Irgendetwas in der Luft muss das gesamte Flugzeug lahmgelegt haben. Ich kauerte mich in die kleine Toilette und lauschte. Draußen schnelle Schritte, einige Stimmen und mit einem Mal zwei, drei Schüsse... Dann bekam das Flugzeug zunehmend Schräglage, begab sich in einen starken Sinkflug. Mir wurde klar - wir stürzen ab..."
Frank fährt fort: "... dann Peng und alles wurde schwarz. Ich bin eben aufgewacht und hier rausgeklettert, keine Ahnung wie lange ich bewusstlos war."
W. erklärt Frank, an was er sich erinnert. Beiden wird klar, sie müssen diesen Ort verlassen - aber welche Richtung sollen die beiden einschlagen
Mr. W schlägt Frank vor, auf einen möglichst hohen Punkt zu wandern, um eine gute Aussicht zu bekommen
Mr. W. ist ratlos und fragt Frank nach seiner Meinung
Mr. W. schlägt vor einen Bach zu suchen und diesen ins nächste Tal zu folgen
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EagleWriter Finde die Idee an sich nicht schlecht |