Beschreibung
Dieses Buch handelt von der Zeit vor den Schatten, als es nur das Licht gab. Ihr denkt, ihr wisst was Licht ist? Falsch gedacht. Licht ist eine Quelle. Eine Quelle namens Varlo Lumiere auf dem Planeten Alcur, auch als Erde bekannt.
Es gibt aber auch die Vemakas, gefährliche Wesen mit Gaben. Die Vemaka namens Parthag, Dienerin des Varlo, beschließt dem Varlo einen Feind zu geben. Parthag besitzt die Gabe des Entstehens.
Parthag
"Willst du das wirklich tun, Partha?", fragte er mit einem leichten Stirnrunzeln. Kritisch beobachtete er mich. Ich seuftzte.
"Natürlich, wie oft muss ich dir das noch sagen?" Entnervt strich ich mir mein langes Haar aus der Stirn.
Grummelnd ließ er sich in den Sessel fallen und versank fast vollständig darin. "Fang an, Schwester.", forderte er mich mit einem unbestimmten, missbiligenden Blick auf. Langsam verlor ich die Geduld, warum hatte er sich überhaupt bereit erklärt?
Ich seuftze noch einmal, hob dann meine Arme über den Kessel der vor mir stand. Langsam fing ich an Worte zu murmeln, auf einer alten, vergessenen Sprache. Eine Sprache, die ich seit meiner Geburt perfekt beherrschte. "Kieali?", fragte er und zog eine Augenbraue erwartungsvoll hoch.
"Unterbich mich nicht ständig!", fauchte ich, fügte dann aber ruhiger hinzu: "Kieali, Bruder, die Sprache der Vemaka. Zufrieden?"
Unauffälig lächelte er und nickte. "Mach weiter."
Ich nahm mein Gemurmel wieder auf. Eine sanfte Brise legte ihre Arme um mich und die Kälte zerrte nach meinem Herz. Ich hörte das überraschte Luftschnappen meinen Bruders, spürte die plötzliche Dunkelheit, die das Licht vertrieben hatte, um uns herum.
Ich lächelte.
"Larre kar te viae, menje therves." Rief ich freudig erregt aus. Ich sah wie sich in dem Kessel etwas bewegte, etwas Blasen warf. Eine Flüssigkeit trat aus dem Boden hervor. Eine silberne Flüssigkeit. Sie füllte den ganzen Kessel aus, bis es wieder hell wurde. Es wurde ruhig. Mein Bruder lachte. "Klasse, Parthie, wirklich Klasse.",sagte er und grinste mich an. Ich wurde Stolz und reckte mein Kopf etwas weiter vor. "Danke, Bruder, ein Kinderspiel.", erwiderte ich, "Aber jetzt bist du dran." Er stand auf und schubste mich in den Sessel. "Wenn jemand fragt, ich war nie hier. Ich verschwinde wie diese Monster, die du machen willst."
Er hob seine Arme über den Kessel, murmelte Wörter. Schlagartig wurde es dunkel, wieder zerrte eine Kälte an mir, stach mir tausend Nadeln in mein kostbares, heiß-pochendes Herz. Ich keuchte auf. Er kniff seine Augen zusammen, konzentrierte sich und wieder erschienen Falten auf seiner Stirn, mit denen er so viel älter aussah.
Ein heftiger Windstoß wirbelte durch die Fenster herrein. Brachte alles durcheinander, wirbelte alles auf.
Ich sah wie etwas dunkeles aus dem Kessel austrat, wie es die Wände hochkletterte. Ängstlich kauerte ich mich zusammen, warum hatte ich das gemacht? Wie ich mich dafür hasste, doch es war zu spät. Eisige, schwarze Schemen verteilten sich im Raum, flohen ausden Fenstern, kamen auf mich zu. Ich schrie. Ein Schemen umhüllte mich und für einen kurzen Moment konnte ich nichts mehr sehen. "Nein" Mein Bruder fiel zu Boden, ich sah wie er reglos liegenblieb. Ich sah durch meine sich schließenden Augen die Sonne, wie sie langsam unterging und schwarze Schatten über uns warf. Schatten. Endlich hatte ich sie erschaffen. Die Schatten. Meine Augen schlossen sich.