Romane & Erzählungen
Gefunden oder verloren? (3)

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"Gefunden oder verloren? (3)"
Veröffentlicht am 22. Dezember 2012, 12 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Gefunden oder verloren? (3)

Gefunden oder verloren? (3)

Beschreibung

Sie will ihren grössten Traum verwirklichen. Aber weiss sie überhaupt welcher es ist?

Er lächelte: „Dann eben auch das. Was ist denn?“
Ich sagte: „Ach ich musste mich gerade an ihn erinnern.“
„Wieso denn?“
„Ich habe vergessen seine Nummer zu löschen. Aber ich bringe es nicht über mich.“
„Ich verstehe. Aber du solltest es abschliessen.“
„Ich weiss doch. Aber es ist so schwer.“
Er nickte und setzte sich zu mir aufs Bett. Er schlang die Arme um mich, sodass ich an meinen Bruder erinnert wurde. Es schüttelte mich heftiges Schluchzen.
Da kam Melanie herein. Sie verstand es natürlich sofort falsch. Sie flüsterte: „Das hätte ich nicht von dir erwartet Holger!“ Dann lief sie davon. Holger rief ihren Namen, aber sie hörte nicht. Er seufzte, und er wäre wahrscheinlich einfach sitzen geblieben, wenn ich nicht gesagt hätte: „Lauf ihr nach. Ich komme schon klar. Tut mir leid, wegen ihr.“
Er nickte und sein Blick sagte wahre Dankbarkeit aus. Ich sah sehnsüchtig auf die Nummer. Aber ich verbot mir ihn anzurufen. Es war vorbei. Und Holger hatte recht, wahrscheinlich hatte er schon wieder eine neue.
Es klopfte leise an meine Türe. Wieder kam die Person ohne auf eine Antwort zu warten herein. Es war ein Junge. Aber nicht Holger. Es sah meine verquollenen Augen und fragte: „Was ist denn los?“ Ich antwortete seufzend: „Ach, mein Ex-Freund. Nicht so wichtig. Was ist denn?“
Et antwortete vorsichtig: „Ich wollte fragen ob du Lust hast mit uns zu der Party zu gehen. Wir müssten bald los.“
Ich schüttelte den Kopf: „Das ist wirklich nett. Aber lieber nicht in diesem Zustand. Ein anderes Mal liebend gerne.“
Er nickte: „Das verstehe ich natürlich. Aber es wäre eine schöne Ablenkung.“
Ich nickte: „Wie viel Zeit habe ich?“
Er grinste: „Eine halbe Stunde. Ich hole dich ab.“ Schon war er weg.
Ich ging unter die Dusche, suchte mir ein Kleid aus und schminkte mich leicht. Dann zog ich noch ein paar Schuhe an, und schon war er wieder da. Er hatte sich ebenfalls chic gemacht. Er lächelte: „Du siehst bezaubernd aus.“
Ich lächelte ebenfalls: „Danke. Du siehst auch klasse aus.“
Er lachte: „Na, bei mir ist nicht viel herzurichten. Kurze Haare. Keine Figur für ein Kleid.“ Er streckte mir den Arm hin, und ich hakte mich ein. Ein paar andere Pärchen standen schon unten. Jetzt erst wurde mir bewusst dass das wahrscheinlich so etwas wie ein Date war. Aber egal. Jetzt war es zu spät. Wir stiegen in ein Taxi ein und fuhren in die Stadt.
Dort wurden wir sofort hineingelassen. Wir tanzten bis halb zehn. Jeder hielt sich an die Regeln. Dann mussten wir wieder nach Hause. Oder eher ins Internat. Er verabschiedete sich lächelnd: „Und, dachtest du heute Abend an ihn?“
Ich grinste: „Spätestens nach meinem 3. Drink hatte ich ihn vergessen.“
Er grinste ebenfalls und verabschiedete sich. Ich trat ins Zimmer. Dort wartete Holger auf mich. Ich grüsste ihn: „Hallo. Was machst du denn hier?“
Er fragte mich: „Wo warst du?“
Ich antwortete ihm: „Ich war in der Stadt bei irgend so einer Party. Ein Junge hat mich mitgenommen.“
„Du hast deinen Ex-Freund also schon vergessen?“
Ich wurde wütend: „Nein verdammt! Aber ich versuche es. Weisst du wie fertig es mich macht, dass ich einfach weg ging, und er jetzt wahrscheinlich mit irgendeiner anderen Tussi herum macht? Es ist deprimierend. Ich versuche ihn zu vergessen. Ich tue es zwar noch nicht, aber ich will es. Das verstehst du doch wohl! Ich will nicht für immer an ihm hängen, bis ich ihn wiedertreffe, ich immer noch Single, ihm nachsehnend, und er mit einer Frau und zwei Kindern!“
Er nickte: „Du warst also mit Tobias aus.“
Ich nickte ebenfalls: „Ja. Wieso?“
Er sagte seufzend: „Er ist auch ein beliebter Junge. Die solltest du dir theoretisch abschminken.“
Ich lachte: „Du weisst dass du auch so einer bist?“
Er war ernst: „Ja. Aber die meisten beliebten Jungs sind auch total verwöhnt.“
Ich lachte: „Du also auch?“
Er grinste: „Ich sagte die meisten.“
Ich sagte leise: „Ich habe ja auch nicht vor mit diesem Tobias zusammen zu kommen.“
Er nickte und sagte genauso leise: „Ich würde dir raten bei den etwas unbeliebteren Jungs zu bleiben. Ausser du wirst genauso beliebt.“
Ich nickte: „Ich werde daran denken.“
Er liess mich alleine und ich machte mich bettfertig.

 

Am nächsten Morgen wachte ich schon früh auf. Ich ging in die Mensa. Dort war die Köchin gerade dabei den Brotteig zu machen. Sie sah mich erstaunt an: „Du bist etwas zu früh mein Liebes.“
Ich nickte: „Ich konnte nicht mehr schlafen. Kann ich helfen?“
Sie nickte und überliess mir dass Kneten vom Teig. Da ich mit meiner Mutter oft Brot gebacken hatte, machte ich mich recht gut.
Die Köchin lobte mich: „Du machst das gut. Kommst du aus einer Bäckerfamilie?“
Ich schüttelte lächelnd den Kopf: „Nein. Aber ich habe mit meiner Mutter oft Brot oder Kuchen und Kekse gebacken.“
Sie nickte: „Ja, man sieht dass du Ãœbung darin hast.“
Als der Teig fertig geknetet war, unterteilte ich ihn in gleichgrosse Stücke und flocht ihn zu Zöpfen. Dann legte ich sie auf ein Blech und schob sie in den Ofen.
Als das erledigt war deckte ich die Tische. Danach schenkte ich Saft in grosse Krüge und stellte sie immer in gleichgrossem Abstand von einander entfernt auf die Tische.
Die Köchin war zufrieden. Ich hatte noch eine Stunde. Ich ging in mein Zimmer, holte meine Violine und ging in einen der Musikräume. Dort übte ich die Stunde lang.
Ich freute mich schon auf den Unterricht. Er war um einiges profihafter als der bei uns im Dorf.

 

Wir sassen in ein paar Reihen. Ich spielte die 3. Geige. Wir würden ein Rondo spielen. Es hörte sich wunderschön an. Meine Eltern kamen, und sogar Zach war da. Ich freute mich mega sie zu sehen. Holger stiess seinen Ellenbogen in meine Rippen: „Welches ist deine Familie?“
Ich antwortete: „Die die am bescheuertsten aussieht. Mein Bruder, der da, ist noch der normalste.“
Er nickte: „Ich sehe es. Wieso trägt dein Vater dieses Ding?“
Ich schüttelte den Kopf: „Das willst du gar nicht wissen.“
Es war mein erstes Konzert, und es waren nur ein paar Wochen vorbeigegangen seit ich angekommen war. Tobias hatte ich mir sofort abgeschminkt. Er war zu mir gekommen, schon in den ersten drei Tagen, und hatte gefragt: „Und, wie geht's meinem Babe heute?“
Ich hatte seinen Arm genommen, ihn vor den Augen aller anderen an die Wand geschmissen und gedroht: „Sag das noch einmal und es setzt was!“
Dann war ich aus der Mensa geschritten. Die Jungs hatten gejohlt und gepfiffen, und die Mädchen hatten Tobias ausgelacht. Ich war recht zufrieden mit meinem Ruf. Es baggerte mich niemand unnötig an, und wenn jemand mich mochte, dann musste er das nur auf nicht arrogante Art und Weise zeigen. Das wussten alle anderen auch.
Als ich gerade am spielen war, sah ich plötzlich, wie sich eine Gestalt durch die Menschenmenge drückte. Es war Dimitri. Ich sah nochmal genauer hin, aber er war es wirklich.
Nach dem Spiel kam er zu mir und drückte mir die Hand: „Du hast gut gespielt.“
Ich lächelte: „Danke. Wie geht's dir so? In der Schule, und bei... ähm... Mädchen?“
Er antwortete etwas verlegen: „Schule, gut. Und bei Mädchen, naja. Ich habe jeden einzelnen verdammten Tag nur an dich gedacht.“
Ich wurde rot. Er fragte etwas leiser: „Und du? Mit Jungs?“
Ich antwortete: „Ich habe auch oft an dich gedacht. Ich wollte dich irgendwie aus mir löschen. Aber nicht mal deine Nummer zu löschen brachte ich übers Herz. Also, nein. Bei Jungs war ich in letzter Zeit etwas nachlässig.“
Er grinste: „Schön. Also, irgendwie auch nicht. Aber, es schmeichelt mir.“
Ich grinste auch: „Mir ebenfalls.“
Er zog mich näher zu sich: „Ich hab dich vermisst.“
Ich nickte und musste Schlucken: „Ich dich auch.“
Er beugte sich zu mir herab und küsste mich. Ich schlang die Arme um seinen Hals und drückte meinen Mund auf seinen.
Als wir uns trennten fragte ich: „Und wie soll's jetzt weiter gehen?“
Holger kam zu uns und legte einen Arm um meine Schulter, da Dimitri und ich uns wieder von einander entfernt hatten. Er sagte: „Du hast gut gespielt. Wer ist das?“
Dimitri beäugte ihn misstrauisch. Ich sagte schnell: „Dimitri, das ist Holger. Ein Freund.“
Er sagte: „Ein Freund.“

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rebeatb

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