Der Acrux muss gefunden werden. Um jeden Preis!
Amy machte sich auf den Weg zu ihrem Trainer Joshua, welcher gerade in der Mensa war. Er war gar nicht über die Idee begeistert. Als Amy ihm die Idee fertig vorgetragen hatte, fluchte er erst einmal ausgiebig. Dann schimpfte er: "Wie kannst du es wagen! Wir sollten erst einmal überlegen was wir jetzt mit zwei Drachen machen sollen! Und schon willst du wieder aufbrechen, um eine verdammte Mission zzu vollenden, die jemand anderes getötet hat!"
Amy aber erwiderte: "Ich habe ja die letzte auch nicht vollendet, und ich möchte beweisen dass ich es schaffe!"
"Was wenn du dabei draufgehst?"
"Also bitte, wir suchen einen Edelstein!"
"Seine frühere Begleiterin ist gestorben dabei!"
"Da wurde ja auch noch nicht so gut ausgebildet wie jetzt!"
"Und es wurde auch nicht so gut beschützt. Sie hätte es schaffen können."
"Ich bin besser ausgebildet, ich schaffe das schon."
"Was sollen Arkady und Tobi machen wenn du stirbst?"
"Ich sterbe nicht!"
"Nimm mal an, schon. Was dann? Die beiden mögen nur dich. Sie vertrauen nur dir!"
"Tobi vertraut dir auch."
"Woher willst du das wissen?"
"Ich kann in seinen Kopf hereinsehen."
"Was ist mit Arkady. Vielleicht wird er wieder böööööse."
"Haha. Er würde auch durchhalten. Er ist stark."
"Ich will einfach nicht dass du dein Leben aufs Spiel setzt für einen blöden Stein."
"Es ist hier so langweilig."
"Du hast seit der Krieg vorbei ist vergessen."
"Es stimmt doch."
"Nur weil du in ihn hineingeboren bist."
"Was sollen wir denn jetzt machen? Wir werden vor langeweile sterben!"
"Bei deinem Glück kommt vielleicht bald wieder ein angreifendes Volk dass uns vernichten will."
"Und wir bezwingen es."
"Was wenn nicht."
"Dann können wir nicht mehr vor langeweile sterben. Aber wir sollten den Kampf lang hinziehen."
"Wieso?"
"Damit wir uns nicht langweilen."
Joshua lachte. Amy bohrte weiter: "Bitte. Es wäre aufregend."
"Du solltest dich ausruhen."
"Das ist fade."
"Für die heutige Jugend ist alles fade."
"Weil es so ist."
"Ich verbiete es dir."
Diesmal war es Amy, welche fluchte: "Aber Joshua!"
"Ich sagte ich verbiete es dir."
"Dann gib uns wenigstens eine andere Aufgabe."
"Was willst du denn machen?"
"Ich sag doch, etwas aufregendes."
"Da gibt es nicht viel, jetzt wo der Krieg vorbei ist."
"Ich hätte mich als Jäger ausbilden lassen sollen. Da hätte ich immer was zu tun!"
"Krieger passt besser zu dir. Vor allem wo du zwei Drachen hast."
"Sie sind nicht mein."
"Aber sie gehören zu dir."
"Trotzdem gehören sie nicht mir!"
"Schon gut. Du könntest auf die Mauern gehen und die Burg bewachen."
"Langweilig, jetzt wo keine Feinde mehr da sind."
"Wer sagt dass es keine anderen gibt."
"Ich."
"Es wäre der perfekte Zeitpunkt. Sie konnten sich stärken und wir sind geschwächt."
"Aber nicht viel. Es bräuchte mehr als ein paar Äsiopier um uns zu vernichten." In diesem Moment erbebte die Burg. Amy hielt sich den Kopf, da dieser immer sehr empfindlich war wenn etwas bebte. Nun war es die Erde. Die beiden fluchten beide und rannten raus, auf die Mauer. Dahinter kamen schon einige Truppen. Amy sah Joshua mit hochgezogener Augenbraue an: "Bist du Hellseher?"
"Ich habe es mir gedacht", antwortete Joshua. "Komm mit. Zieh dich an. Es geht wieder los."
Amy fluchte, ging in ihr Zimmer und zog ihre Rüstung an. Sie war leicht, sodass sie noch rennen konnte. Sie schnallte sich ihren Gürtel um, steckte ihr Schwert rein und schnallte einige Dolche fest. Dann nahm sie Bogen und Pfeile zur Hand und rannte wieder auf die Mauer. Die neuen Feinde waren schon ein ganzes Stück näher gekommen, weswegen Amy sie nun erkennen konnte. Es waren die Riesenkobolde. Früher waren sie gut gewesen, aber vor ca. 400 Jahren haben sie sich mit den Orks zusammengetan. Damals waren es noch normale Kobolde. Da sie sich aber mit Orks gepaart hatten, waren sie nun ziemlich riesig, und hatten böses Charma.
Die Riesenkobolde kamen also immer näher, und da Amy sie noch nie gesehen hatte, war sie ziemlich überrrascht von ihrem Aussehen. Die Kobolde waren bärtig und riesig. Ihre Gesichter waren breit und ihre Beine und Arme muskulös. Diesmal würde es ein harter Kampf werden.
Die Kobolde waren von Natur aus schlauer als Äsiopier, konnten aber toll kämpfen, weswegen sich Amy einige Sorgen machte. Sofort begann sie mit dem Bogen auf die Angreifer zu schiessen. Einige fielen, aber alle Bogenschützen mussten da sein, um ernstlich Schaden in den Truppen der Riesenkobolde zu verursachen. Anscheinend nur schon durch den Gedanken angezogen, kamen immer mehr Krieger auf die Mauer, sowie einige Jäger die besonders geschickte mit dem Bogen waren. Sie warteten nicht ab was die Riesenkobolde machen würden, denn es sah nicht so aus als wären sie auf ein friedliches Gespräch aus. Weswegen sie Krieg wollten war Amy unklar. Und im Moment auch völlig schnuppe. Sie schoss weiter, und mit den anderen Bogenschützen an ihrer Seite fielen eine ganze Menge Krieger. Aber wie bei den Äsiopiern (R.I.P) wurden sie dadurch nicht gerade weniger, da Kobolde sich von Natur aus schnell vermehrten, und der Ork in ihnen hielt sie nicht auf.
Schon bald fingen auch die Riesenkobolde an zu schiessen, und einige Male zuckte Amy erschrocken zusammen, wenn neben oder hinter ihr ein(e) Elf(e) aufkeuchte und zu Boden sank. Aber immer überwandt Amy der Versuchung aus ihrer Deckung zu kriechen, sich den Kobolden schutzlos auszusetzen und den Elfen Mut zuzusprechen bis sie gerettet wurden, denn das wurden sie sowieso. Die Magier konnten auch von grösserer Entfernung mühelos heilen.
Die Elfen schossen immer weiter, und die Riesenkobolde drangen immer weiter vor. Auch wenn sie halb tot waren kämpften sie weiter, sie waren wohl fest entschlossen zu gewinnen. Aus diesem Grund machte sich Amy noch grössere Sorgen, denn würden die Riesenkobolde gewinnen, würden sie alle sterben. Selbst Tobi und Arkady, falls diese sich nicht retteten. Und alle ungeborenen Drachen noch dazu.
Sie fühlte sich stark an den Kampf gegen die Äsiopier (R.I.P) erinnert, was sie nicht sonderlich überraschte. Auch sie waren plötzlich aufgetaucht, und Amy hatte auch auf sie geschossen. Der Unterschied zwischen ihnen und den Riesenkobolden war, dass die Riesenkobolde schlau und in der Überzahl waren. Sogar wenn man die Jäger und Magier allesamt einbeziehen würde, was wohl bald der Fall sein würde. Schon waren einige Dutzend Magier auf der Mauer tätig, die einen für die Schutzdecke oben, die anderen für das heilen, und die die noch übrig waren für's kämpfen. Sie verteilten sich über die ganze Mauer, dicht bei Amy standen ebenfalls drei. Einer von jeder Sorte. Diese Unaufmerksamkeit war ihr nicht zu Nutze. Ein Pfeil war ins Blinde abgeschossen worden, und so ein Glück, er steckte in ihrer Schulter, nicht in ihrer Brust! Amy fluchte und verzog das Gesicht. Dann drehte sie sich um, lehnte Bogen gegen die Mauer und zog den Pfeil mit einem Ruck aus ihrem Fleisch. Ihr Schrei war kurz, aber laut, und der Magier hatte ihn gehört. Schon nach einigen Sekunden blutete die Wunde nicht mehr und wuchs zu. Der Nachteil war dass die Schmerzen blieben, aber damit hatte sie gelernt umzugehen.