Sie war unglücklich. Bis er kam. Und dann war sie wieder unglücklich...
Der Drache schnaubte und erschrak. Wieso konnte das Elfenmädchen ihn verstehen? Sie war doch nicht bei seiner Geburt dabei gewesen. Das war nur eine Elfe, und diese war schon längst beim Kampf gestorben. Danach hatte er angefangen die Zwerge zu terrorisieren.
Aber dass eine Elfe einen Drachen verstehen konnte, ohne dass sie bei seiner Geburt dabei gewesen war, das war noch nie vorgefallen! Wirklich, sie hatte nicht gelogen. Er konnte auch ihre Gedanken hören. In ihr war ein totales Durcheinander. Sie hatte noch eine Verbindung mit einem Drachen, welcher Tobi hiess. Der rechts neben ihr hiess Joshua, ihr Ausbilder. Auch wenn sie schon fertig ausgebildet war. Und der links neben ihr hiess Timo. Es war ihr Ex-Freund. Aber sie hatte noch einen Ex-Freund. Der war ermordet worden von Bruto, dem Zwerg der sie alle gerettet hatte. Aber dieser Dustin war ein Äsiopier! Arkady schnaubte und dachte sich: Wieso war sie mit einem Äsiopier zusammen? Zwei Sekunden später wusste er es.
Auch über Tobis Gefühle wusste er nun einiges, da Arkady Amys Gedanken lesen konnte, und sie Tobis. Wenn er Tobis Gedanken lesen konnte, konnte dieser bestimmt auch seine lesen! Mann, war das kompliziert!
Er sah Amy mit seinem grossen Auge an. Was er sah erschreckte ihn: sie war zusammengesackt und hatte grosse Augen. Wenn das so weitergehen würde, würde sie anfangen zu hyperventillieren.
Er raffte sich also auf und stieg in den Himmel. Amy erschrak und wäre fast gefallen, als er losflog, aber Arkady machte geschickt einen Ausfall zur Seite sodass sie auf seinem Rücken blieb. Dann hielt sie sich an einer der vielen Zacken fest. Arkady flog schneller als Tobi, und fing die Winde geschickte ab, oderhttp://www.buch-schreiben.net/schreiben/schreiben.php?story=82084 auf, sodass sie schneller voran kamen. Schon nach wenigen Sekunden kamen die beiden bei der Mauer an. Die Elfen waren in Kampfstellung, bis sie Amy auf Arkady erblickten. Amy flog direkt zum Stall. Dort hatten sie einige Probleme zum landen, da die Elfen nicht auf so einn gewaltigen Drachen vorbereitet waren. Sie wuchsen am Anfang sehr schnell, und ab ihrem 2. Lebensjahr wenig, aber immer weiter bis ca. zum 600. Jahr. Dann würden sie zwar nicht schrumpfen, aber nicht mehr wachsen.
Beim Stall wartete Tobi schon auf sie. Einige Elfen hatten ihm Schlingen um den Hals gelegt, und probierten ihn fest zu halten. Als Arkady versuchte auf dem Platz vor dem Stall zu landen fauchte er automatisch. Amy dachte: "Tobi, jetzt reiss dich zusammen!"
Tobi dachte sich darauf: "Sag die sollen mich loslassen! Ich will kämpfen!"
"Gegen wen?"
"Den Drachen."
"Du wirst nicht gegen ihn kämpfen!"
"Wieso nicht!"
"Du würdest verlieren."
"Danke dass du so an mich glaubst!"
"Es ist so. Schau mal wie gross er ist!"
"Aber eine Chance könntest du mir jawohl geben!"
"Aber sieh ihn dir an! Und er ist gut im kämpfen, jedenfalls besser als du."
"Danke!
Arkady schaltete sich ins Gespräch ein: "Es stimmt, du bist ein Handtuch gegen mich. Lass es einfach sein und gib Ruhe."
Tobi entgegnete: "Gib du doch Ruhe! Es hat alles super geklappt bevor du dich an Amy rangemacht hast!"
Arkady: "Ich hab mich nicht an sie rangemacht!"
Tobi: "Und was war es dann?"
Arkady: "Woher soll denn ich das wissen? Es ist ja das erste Mal passiert!"
Tobi: "Wo du doch so alt und weise bist, weisst du es trotzdem nicht!"
Amy schrie in Gedanken heraus: "Still! Alle beide! Wenn das so weitergeht wird sich niemand mehr ranmachen, weil ich euch beide umbringe!" Sie stieg ab und liess Tobi reinbringen. Arkady blieb draussen stehen, er passte nicht durch die Türe. Amy stieg ab und sah sich Arkady mal an. Er hatte grosse Schuppen und Zacken, und einen gewaltigen Körper. Sein Kopf war schon so gross wie eine Türe. Amy sah sich die Schwertstichstellen genau an. Es floss noch etwas Blut aus den Wunden, weshalb Amy sie kurzerhandheilte. Arkady nickte ihr zu: "Danke."
Sie erwiderte: "Nichts zu danken. Seit wann standest du schon unter Feuer?"
"Seit ca. 100 Jahren."
"Oh, das hat sicher weh getan."
"Es hat mir geholfen meinen inneren Schmerz zum Ausdruck zu bringen."
"Wieso hast du plötzlich ein rotes Auge bekommen, als du dich zum guten gewandt hast?"
"Rot waren meine Augen sonst immer. Aber seit meine Begleiterin getötet worden ist, wurden meine Augen schwarz. Erst du hast sie wieder rot gemacht."
"Achso. Wieso wurdest du plötzlich gut?"
"Ich weiss es nicht. Ich denke du warst die Ursache."
"Vertseh ich nicht."
"Ich auch nicht so ganz."
"Wir sollten die ältesten fragen."
"Wer?"
"Die ältesten Elfen die es noch gibt."
"Sie müssen ziemlich alt sein."
"Nein, nur zwischen 700 und 900 Jahre."
"So jung?"
"Ja, die anderen sind alle getötet worden."
"Oh."
Amy sagte zu Joshua, der inzwischen auch angekommen war: "Könntest du die ältesten holen? Wir haben einige Fragen."
Joshua nickte: "Selbstverständlich." Er lief los, um die ältesten zu holen. Amy und Arkady blieben zurück. Sie sagte plötzlich: "Du bist ziemlich schmutzig."
Arkady verstand den Themenwechsel nicht: "Was?"
Amy lachte laut los: "Du bist voll schmutzig!"
"Wie kommst du jetzt da drauf?"
"Na sieh dich doch mal an!"
"Ich habe 100 Jahre lang gebrannt!"
"Nachher sollten wir dich mal abduschen."
"Und wo?"
"Ich fliege mit dir zu den Wasserfällen. Wenn du wieder zurückkommst wirst du so sauber wie ein Fisch sein."
"Ich bin ein Drache, kein Fisch."
"Du weisst wie ich das meine!"
"Na gut."
Schon kam Joshua angelaufen, mit den drei ältesten im Schlepptau. Diese fragten: "Wer hat den Drachen befreit?" Sie gingen sofort in Kampfstellung. Als sie aber sahen dass niemand ihrem Beispiel folgte, liessen sie diese wieder fallen. Sie waren ziemlich misstrauisch. "Was geht hier vor?" fragte der älteste.
Amy erklärte ihnen die Geschichte. Sogar die ältesten waren sprachlos. Amy fragte: "Könnt ihr uns erklären was hier vorgeht?"
Der älteste sprach: "Ich denke es ist so; du hast dich vom bösen zum guten gewandt, und so eine art wiedergeburt erlebt. Amy war auf dir, also die die am nächsten dabei war. Deshalb kann sie dich verstehen. Wenn Joshua auf dir gesessen wäre, würde er dich vestehen."
Amy wandte ein: "Ich bin gestanden."
Der älteste giftete, was er für so einen alten Mann noch ganz gut konnte: "Ja, schon gut! Ich möchte jetzt essen. Wir werden uns vielleicht später mit dem Drachen befassen."
Amy nickte und sagte: "Dann werde ich Arkady mal zu den Wasserfällen bringen, damit der Schmutz abgeht." Ohne auf eine Antwort zu warten schwang sie sich auf seinen Rücken, hielt sich an einer seiner Zacken fest und bedeutete ihm loszufliegen. Er folgte ihrem Wunsch und erhob sich in die Luft. Einige Momente später waren sie schon bei den Wasserfällen. Ohne sich um seine Reiterin zu kümmern flog Arkady direkt auf das Wasser zu. Einmal hindurch, und Amy war klitschnass.
Nach einigen Malen hin und her war Arkadys Rücken ziemlich sauber. Gleich darauf musste sich Amy aber schon angestrengt festhalten. Ihre Armmuskeln wurden mal wieder gefordert, da Arkady auf dem Kopf unter dem Wasser durchflog. Wieder einige Male darunterdurch, und Amy fiel. Als Arkady das fehlen seiner Reiterin bewusst wurde, flog er gleich im Sturzflug nach unten und fing sie galant auf. Amy atmete schwer und bat ihn: "Tu das bitte nie wieder!"
Er grollte, was wohl ein Lachen sein sollte: "Ich werde es versuchen."
Arkady fragte sie: "Ich habe dich schon oft über Bruto nachdenken hören. Wie habt ihr euch kennengelernt?"
"Bei einer Mission. Sie sollte das Zwergenvolk retten."
"Wer hat sie angeführt?"
"Die Mission?"
"Ja."
"Ich."
"DU?"
"Ja, sag ich doch."
"Hätt ich nicht von dir erwartet."
"Warst du auch einmal auf einer Mission?"
"Ja. Von der letzten bin ich ohne meine Begleiterin zurückgekehrt."
"Das tut mir leid."
"Sie ist immernoch unvollendet."
"Welche ist es?"
"Der Acrux muss gefunden werden."
"Ich könnte dir helfen."
"Das würdest du tun?"
"Wieso nicht. Sonst ist es hier so langweilig."
"Na gut. Finde ich gut."
"Schön, dann erzähle ich Joshua davon. Wo wart ihr stehen geblieben?"
"Bei der dritten Aufgabe."
"Es gibt Aufgaben?"
"Ich erzähle dir davon, sobald du das Einverständnis deines Trainers hast."