Die Geschichte eines kleinen Blattes
Im früher als die Sonne langsam sich wieder der Erde näherte und der letzte Schnee geschmolzen war, erwachte langsam der Baum. Schob sacht zartes Grün durch die zierlichen Zweige des Baumes. Die immer wärmer werdenden Sonnenstrahlen kitzelten den Baum wach, der im Winterschlaf gefallen war.
Jedoch gab der Winter nicht gleich auf, er neckte immer wieder den FrĂĽhling und versuchte zu verhindern, dass sich alles wieder entfalten kann. Dem
FrĂĽhling war dieser Kampf sehr vertraut, wie oft wurde er vom Winter immer wieder in die Flucht geschlagen. Ja er setzte ihm manchmal sehr zu und schaffte es sogar, das sanfte GrĂĽn wieder im Keim zu ersticken.
Doch der Winter hat den Kampf nie gewonnen, er musste sich immer wieder eines Besseren belehren lassen. So schlug der Frühling den Winter in die Flucht und mit all seiner Wärme und Güte brachte er die Natur wieder zum Erwachen. Die Bäume bekamen ein grünes leuchtendes lichtes Blätterkleid.
„Aua“ hörte der Baum auf einmal ganz
aus der Nähe. Was war das? Er schaute sich um und traute seine Augen und Ohren nicht. Schon hunderte von Frühlings habe ich erlebt, noch nie hat jemals ein Blatt sich beklagt, wenn es sich entfalten durfte. Es sollte wohl der Baum erleben, dass er gerade ein besonderes Blatt geboren hat. Seltsam sie sind doch alle gleich, alle haben die gleiche Form, was soll hier besonders sein? Der Baum schaute sich um ob er etwas Seltsames bei sich entdecken konnte welches anders wäre als er es gewohnt war, nein alles war so wie er es kannte. So ließ er den Gedanken fallen und genoss die Sonne die sich gerade wieder den Weg durch die Wolken frei
schob und genoss das Licht und warme Sonnenbad.
„Was blendet mich hier so? Spricht zynisch das Blatt. Sei herzlich willkommen du kleines Wesen und mach nicht so ein Wesen, nur weil du das Licht der Welt erblicken durftest.
„Wer bist du“ fragte es ganz selbstbewusst, als wäre es völlig normal mit einem Baum sich zu unterhalten. Ich gebe dir Unterschlupf an dem du dich entfalten darfst. Wie jetzt muss ich mich wohl fügen und mein Leben lang hier gebunden sein? „Na wie bist du den drauf?“ antwortete der Baum. „Ich bin
ich und was ist denn das Du?“ Der Baum fängt an zu lächeln den langsam hatte er Spaß daran, ein Freund geboren zu haben, aus dem wohl etwas ganz Besonderes hervor scheint.
„Dein Du bist das was ich sehe, was ich fühle und durch dich erlebe.“
Das kleine Blatt schaute sich um und entdecke ringsherum um sich viele weitere Blätter die sich stumm gaben. Das Blatt konnte sie wahrnehmen, jedoch nicht mit ihnen unterhalten. Wer sind diese denn? Die sehen ja alle aus wie ich? Das sind alles deine Brüder und deine Schwestern. „Mich hat keiner
gefragt, ob ich ein Bruder oder eine Schwester haben möchte kann mich nicht daran erinnern.“
„Mein Stamm mit all den kleinen Zweigen und euch Blättern ergeben ein wir. Denn ohne euch, bin ich nicht vollkommen wäre ich kein Baum.“
„Ich höre nur seltsame Worte das ich, das kenne ich und du hast du mir schon erklärt. Doch das wir das leuchtet mir noch nicht ganz ein. Was soll das wir den nun sein?“ Wenn sich etwas zusammen fügt, gemeinsam verbunden ist. Jeder dabei sein ich und auch sein Du naturgemäß entfalten kann. Wird das
wir stark heraus wachsen. Jeder einzelne schenkt seinen Beitrag dazu.“
„Also würde, wenn ich nicht hier bin dem wir etwas fehlen?“ forschte das wissbegierige Blatt weiter. „Ja so kann man es auch sehen“ beruhigte der Baum seinen neuen Freund“.
Es breitete sich eine gewisse Stille aus, denn das Blatt nahm erst einmal die neuen EindrĂĽcke in sich auf und wollte das Sonnenbad genieĂźen, welches sanft sich auf das Blatt
legte.
Da setzte sich ein Vögelchen dicht neben das Blatt und fing an ein Liebeslied fröhlich zu trillern. Sei nicht so laut, ich will die Sonne genießen. Denkt es sich ganz still. Denn es war ihm doch etwas unheimlich dabei, so dicht eine dunkle Gestalt wahrzunehmen. „Gefällt dir mein Liedchen nicht?“ „Ich habe es doch noch gar nicht zugehört, ich wollte doch nur die Sonne genießen.“ „Das will ich auch, jedoch singe ich dabei immer mein
Liedchen“
Das Blatt wunderte sich erst jetzt nach dem es geantwortet hatte, das das Vögelchen seine Gedanken gehört hatte. „Wer bist du denn eigentlich? Dass du mich verstehen kannst ohne das ich dich ansprach“ Das Vögelchen rutschte auf dem Zweig noch etwas dichter zu dem Blatt und flüsterte „Ich bin ein Vögelchen fliege frei von Ast zu Ast, von Baum zu Baum und lebe mein Vertrauen. Die Sonne genieße ich genau so gern wie du, nur halt auf meiner Weise. Mit meinem Liedchen rufe ich meinen Liebsten. Er erfreut sich daran und wir ziehen uns beide dann zurück um
uns um unseren Nachwuchs zu kümmern. „Wo zieht ihr euch zurück?“ fragte das Blatt. Wir bauen uns ein Nest und in diesem lege ich die Eier die wir dann wärmen behüten um sie auszubrüten. Dann versorgen wir unsere Kinder, bis sie selbst flügge werden.“
„Ich möchte auch flügge werden“ denn es hörte sich gut an.
Das Vögelchen musste schmunzeln, denn es wusste um das Leben eines Blattes Bescheid. „Deine Heimat ist der Baum und wenn du flügge wirst, wirst du es in dir spüren vertrau darauf. Aber sei nicht traurig, ich muss nun weiter ich kann
nicht hier bei dir verweilen“
„Kommst du wieder?“ „Sicher werde ich dich ab und zu besuchen kommen vielleicht auch mal mit meinen Kindern dann.
Oh mann,oh mann, jeder erzählt einem etwas anderes, wer soll sich da noch zurechtfinden hier wo man mich nun ausgesetzt hat.
Die Zeit verging und es wurde mal Nacht und mal Tag mal dunkel und auch heller in jener Zeit. Doch langsam wurde es neugieriger warum es Nächte gibt die taghell sind und Tage die fast
dunkel erscheinen. „Hallo?“ Rief es in den Raum hinein „Ist einer da der mich hören kann?“ „Guten Morgen!“ begrüßte ihn der Baum. „Hast du kein Anstand? Platz einfach in meine Morgenstille hinein und ich ruhe noch in mir. Hast mich aufgeweckt.“ Entschuldigung doch seit Tage bemerke ich, das es immer wieder anders ist, mal sind die Nächte stockdunkel und dann wieder taghell. Sie sind immer wieder anders. Warum ist das so möchte ich so gern wissen.“ „Du bist aber ein unruhiger wissbegieriger Geist, wie ein Fisch der an der Angel hängt und um Gnade bittet.“ „Na an der Angel hänge ich irgendwie schon, denn ich kann mich
nicht frei bewegen.“ Woher diese spontane Antwort kam, wusste das Blatt nicht aber irgendwie sprudelte sie aus seinem Inneren heraus.“ Und dabei leuchtete das Grün des Blattes noch kräftiger.
„Weißt du, es gibt Wolken und die schließen die Sicht nach oben. Mal sind sie heller und mal dunkler ja nach dem was sie sich aufgeladen haben. Sie sind immer da ob Tag oder Nacht bis sie vom Wind aus unser Sicht getragen werden.“
Auf einmal fing es an zu Regnen und das Blatt wurde pudelnass. Der Baum sprach: „siehst du es löst sich gerade
eine Wolke auf und du wirst es bestimmt bald wieder heller sehen. Wenn die Nacht ganz hell ist, zeigt sich der Mond in voller Größe und wenn sie dunkler ist können es Wolken sein oder der Mond ist für uns nicht sichtbar.“ „Warum sehen wir den Mond mal und dann wieder nicht, forschte das Blatt gleich weiter. „Weil er von der Sonne beleuchtet wird und damit seine Kraft bekommt.“
„Wozu braucht man Kraft“ Der Baum ist auf einmal ganz stolz. Den er fühlt das er der ist der das Blatt sich zur Verfügung stellt und ihm Kraft durch seine Adern schenkt damit es sich
entwickeln kann. Es gibt ihn Nahrung und halt. DafĂĽr schĂĽtzt das Blatt auch wiederum andere die sich darunter geborgen fĂĽhlen.
„Hey, wer kitzelt mich den hier“ schüttelt sich das Blatt als der Regen aufgehört hatte und es bemerkte das irgendetwas anders war als vor dem Regenguss. „Stopp nicht so heftig, sonst Fall ich noch runter und kann mich nicht halten!“ „Sei gegrüßt du kleiner Wicht, wer bist du und was willst du von mir?“ der kleine Wicht antwortete sogleich freundlich: „Guten Tag und danke dir, ich bin ein Marienkäfer und habe mich bei dir untergestellt damit ich nicht gar
so nass werde.“ „Bitte, bitte das habe ich gern für dich gemacht“ erfreut sich das kleine Blatt doch zu etwas nützlich zu sein. „Solange du hier bei mir bist, erzähle doch etwas von deinem Leben.“ „Gerne berichte ich dir etwas von meinem Leben. Ich habe Flügel und kann fliegen. Ernähre mich von Mehltau und ganz kleinen Tieren den Blattläusen genannt werden. Meine Fressgier wird gern gesehen. Den ich befreie, die die befallen sind von Parasiten. Meine rote Farbe soll mich schützen, denn ich habe auch viele Feinde die mich verspeisen wollen. Ich habe sieben Punkte bei meinen Verwandten kannst du zwei, zehn, vierzehn auch mal zweiundzwanzig
Punkte zählen. Es sind nicht unsere Lebensjahre die wir auf unseren Flügeln tragen es ist unser Erkennungsmerkmal.“ Fügt der Marienkäfer noch dazu. Dabei steckt er schon langsam seine Flügel aus weil der regen aufgehört hatte, denn es war für ihn höchste Zeit wieder auf Tour zu gehen.
„Machst gut lieber Freund und schöne Reise, viel Glück“ rief das Blatt ihm hinterher. Der Marienkäfer flog eine Kurve um noch einmal dem Blatt etwas zuzurufen. „Ich bin bei den Menschen ein Glückssymbol, sie lieben mich weil ich ihnen sehr hilfreich bei der
Gartenarbeit zur Seite stehe.“
Das Blatt hatte Mühe, das alles deutlich zu verstehen, weil der Marienkäfer sich dabei schon wieder abgewendet hatte.
Welch ein Glück habe ich, tröstet sich das Blatt als es wieder allein war. Denn ich bekomme ab und zu Besuch und kann mich daran erfreuen.
Die Zeit blieb nicht stehen, die Sonne wurde immer heißer und das Blatt fing auch manchmal schon ganz schön zu dursten an. Es war dann Sommerzeit, der Regen besuchte das Blatt sehr selten. In jener Zeit genoss das Blatt die Nacht
besonders, den dort konnte es sich erholen und von der Hitze des Tages und mal tief aufatmen. Sein Freund der Baum versuchte es bei laue zu halten und zog mit all seiner Kraft tief aus der Erde Wasser und Nährstoffe damit die Blätter im Erhalten blieben. Sie schenkten der Erde Schatten und oft sah man auch Tiere die sich Unterschlupf in diesem suchten.
Uns er Blatt, es tanzte vor Freude, wenn es mal Regen gab doch oftmals war er so heftig, das es sogar fast schmerzte. So liebte das Blatt dann doch lieber den sanften Landregen, der ihn streichelte und liebevoll das gab, nach dem es sich
sehnte.
Für den Baum wurde es immer schwerer, all seine Blätter mit Wasser zu versorgen. Die Sonne hatte ihre Freude daran als das grüne Blätterkleid zu verfärben. So wurde aus dem eins hoffnungsvollen saftigen grünen Blatt ein trockenes braungelbes Blatt. Der Baum schimmerte goldig, wenn die Sonne ihn besuchte.
Der Wind wurde auch immer stärker und rüttelte am Baum, dem langsam die Kraft ausging und er sein geliebtes Blätterkleid welches er mit voller Stolz und Würde getragen hat
davontrug.
Unser Blatt sah traurig diesem Geschehen zu. „Mein lieber Freund du Baum was ist mit dir Los? Warum verdurste ich, warum fühle ich mich so verlassen von dir?“
„Sei nicht traurig mein Dummerchen, du bist jetzt flügge geworden und darfst fliegen“
„So wie das Vögelchen und der Marienkäfer?“ erforschte ganz aufgeregt und wieder voller Lebensfreude unser Blatt. „Ja der Wind wird dein Begleiter sein, er trägt und führt dich ein Stück
des Weges, ich wünsche dir viel Glück mein treues Blatt“ „Wie gut, dass es die Tränen des Baumes im Herzen nicht sah. Denn er wusste das die Zeit langsam zu Ende ging mit diesem besonderen Blatt “
In jenem Augenblick als der Baum in sich diese Traurigkeit fĂĽhlte, ging das Blatt auf seine letzte Reise. Der Wind wedelte es durch die LĂĽfte, dass es eine Freude verspĂĽrte fliegen zu dĂĽrfen.
Dann landete es voll in einer PfĂĽtze und wurde platschen nass. Es durchfuhr eine Erinnerung mit Hoffnung durch unser Blatt. Ich bekomme wieder etwas zu trinken, als es sich noch freute es in der
PfĂĽtze an zu sinken. Nun lag es da, einsam und ganz verlassen.
Seinen Freund der Baum den konnte ihn nicht mehr fragen. Den letzten halt auch noch verloren. Stille Fragen machen sich auf, warum bin ich geboren?
Die Sonne sie zog mit ihrer letzten Kraft das Wasser aus der PfĂĽtze, und trocknete liebevoll das Blatt. Danke dir liebe Sonne, ich dachte schon ich muss ertrinken.
Der Wind er half der Sonne bei dieser Arbeit. Als das Blatt dann getrocknet wieder war. Nahm der Wind es noch
einmal mit auf eine kurze Reise, die nicht von weiter Strecke war.
Wieder erhalte ein „Aua, was ist nun schon wieder!“
Das Blatt wurde liebevoll und doch nicht ganz zärtlich vom Tannenbaum empfangen. „Wer bist du das du mir so weht, tust, warum hast du noch ein grünes Kleid an“ „Entschuldigung das meine Nadeln so spitz sind, ich wurde so geboren“
Das Blatt hat auf all seine Reise, die Neugier nie verloren. „Lieber Tannenbaum, mein Traum war mal flügge
zu werden und einmal zu fliegen. Kannst du mir deinen verraten?“ „ Ich bin oftmals von Freunden umgeben und gebe den Tieren im Winter ihren Schutz. Gemeinsam stehen wir dann dicht aneinander gereiht und wärmen die Tiere im Winter. Doch unser aller größter Traum ist es als Weihnachtsbaum in den Wohnzimmern der Menschen zu stehen und die strahlenden Augen der Kinder zu sehen.“ „Das möchte ich auch einmal miterleben und wenn es das letzte sein soll was ich erleben darf.“ Träumte und schwärmte unser Blatt.
„Dafür bin ich nicht gut genug gewachsen, die Menschen haben verlernt
uns in Liebe zu betrachten. Ihr Tannenbaum darf keine Makel haben, muss perfekt sein, doch das sind sie nicht mal selber“ Dem Tannenbaum lief eine Träne aus seinen Nadeln.
Da stand auf einmal ein kleiner Hund vor ihn, markierte ihn und bellte voller Freude. Ihm folgte ein Mann der eine Säge ich der Hand hatte ihn freundlich anlächelt und sagte: „Wollen wir?“. Der Tannenbaum verneigte sich, obwohl es ihm die Sprache verschlagen hatte für einen kurzen Moment. Erst träumte er noch davon und nun wird es
Wirklichkeit.
Der Tannenbaum flüsterte zum Blatt so leise, das es keiner hören konnte: „Halte dich an mir gut fest, dann wird sich dein und auch mein Wunsch erfüllen.“
Das war ein gerĂĽttelt und geschĂĽttelt fĂĽr unser Blatt, so wie eins bei seinem Freund der Baum. Nur dort wurde er gehalten hier musste es sich selbst festhalten.
Als sie auf die Reise sich befanden, kam das Blatt noch einmal bei seinem Freund den Baum vorbei. Er fĂĽhlte es sofort, denn sie waren sich beide sehr vertraut
geworden. Gleichzeitig riefen sie sich noch einmal zu „Hab Dank für unsere gute gemeinsame Zeit“ es hallte das Echo verstärkt zurück. „Glücksgefühle und Freude lebten noch einmal auf“
Der Baum fiel dann in den Winterschlaf und wurde vom eisigen Frost besucht, den auch er stand halten musste. Die Schneeflocken tanzten um ihn vergnügt und wollten ihn ein wenig die Melancholie nehmen. Sie setzten sich auf ihn nieder und versuchten ihn ein wenig zu wärmen um diese eisige Zeit auch etwas Gutes zu schenken.
In der Zwischenzeit wurde der
Tannenbaum in einem gemĂĽtlichen warmen Zimmer aufgestellt und liebevoll geschmĂĽckt.
Als es dann so weit war, fĂĽhlten der Tannenbaum und auch unser Blatt die vor freudige Spannung die in der Luft lag. Sie war eingebettet in sanften Lichterglanz.
Die TĂĽr ging auf und Kinder standen vor dem Weihnachtsbaum. In den Augen tanzen Sternenglitzer und Sternenfunkeln. Ein Kind entdeckte unser Blatt, zeigte voller Freude auf dieses und sagte das ist ein stiller GruĂź aus der Natur. Unser Blatt wurde ganz
rot, denn irgendwie erwachte ein GefĂĽhl, das es so noch nicht kannte.
Ich denke ihr wisst welches GefĂĽhl unser Blatt gerade erlebe, zum Fest der Liebe.
Ich wĂĽnsche mit dieser Geschichte ALLEN LESERN und auch all meine Freunde ein gesegnetes friedvolles Weihnachtsfest
© 18.12.2012 Petra-Josephine