Science Fiction
Nova 3 Kapitel 2 - Überarbeitet

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"Nova 3 Kapitel 2 - Überarbeitet "
Veröffentlicht am 13. Dezember 2012, 16 Seiten
Kategorie Science Fiction
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Nova 3 Kapitel 2 - Überarbeitet

Nova 3 Kapitel 2 - Überarbeitet

Beschreibung

Die Via haben es geschafft einen Brückenkopf zu errichten. Schwer beschädigt treibt die Kronos in der Leere, während die überlebende Besatzung einen Weg sucht, zur Erde zurückzukehren. Währenddessen wird Rafail Coel von Visionen geplagt, die ihn an den Rand des Wahnsinns treiben. Das kurzzeitige Bündnis mit den Artheranern droht zu zerbrechen. Und immer mehr Kolonien spalten sich vom menschlichen Parlament ab. Bildquelle : Two giant sun in space. Fotalia.com

Kapitel 2 Flackern

Coel setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Seine Schritte hallten ungewohnt laut im ansonsten stillen Treppenhaus wieder. Keine Maschinengeräusche oder Rufe durchdrangen die Wände. Das war nicht gut. Normalerweise waren sämtliche Räume der Kronos vom endlosen Summen der Triebwerke und Belüftungsanlagen erfüllt. Eines der Geräusche, an die man sich als Sternenreisender entweder ganz schnell gewöhnte… oder wahnsinnig wurde.

 Hier und da sah es so aus, als wären die Verankerungen für die Gitterstufen beschädigt und die entsprechenden Stellen schwankten unter ihm. Coel fürchtete, das einmal eine Nachgeben würde, oder sie an eine Stelle kamen, wo die Stufen fehlten.

Aber bisher war ihr Weg frei geblieben.

,, Vielleicht ist das Schiff doch nicht so schwer beschädigt wie wir dachten.“ , meinte Martin beinahe hoffnungsvoll.

Coel antwortete nicht.

Funken schlugen aus einer zersplitterten Lampe und tauchten das Treppenhaus in ein flackerndes unstetes Licht. Weiter unten schien die Notbeleuchtung jedoch wieder zu funktionieren und erhellte das Metall der Stufen. Er hielt kurz an, als ihn erneut Kopfschmerzen überrollten. Kurz fragte er sich, ob er sich nicht doch verletzt hatte. Vielleicht eine Gehirnerschütterung oder…

Symbole. Wie Bilder bei einer Diashow blitzten sie in den Lichtschauern der elektrischen Leitungen auf, schienen in die Schatten unter seinen Füßen gebrannt zu sein. Selbst die Struktur der Gitterstufen verbog sich, als gehorche sie einem eigenem Willen…

,, Coel, alles in Ordnung ?“ , fragte Martin und holte ihn zurück in die Wirklichkeit.

,, Ja ich… war kurz abgelenkt.“ , erwiderte er. Vor seinen Augen verschwamm alles, aber wenigstens waren die Kopfschmerzen weg. Er gab sich alle Mühe ruhig zu klingen. Was zur Hölle ging hier vor? Er hatte jetzt keine Zeit darüber nachzudenken. Coel wollte grade den Fuß auf den nächsten Treppenabsatz setzen, als Martin ihn anhielt.

,,Lassen sie mich.“ Er wischte die Hand, die ihn aufhielt beiseite. ,, Wir haben keine Zeit.“

,, Coel, sie sehen aus als würden sie jeden Moment das Bewusstsein verlieren.“, ermahnte der Pilot ihn.

,, Es geht mir gut.“ , antwortete er, vermutlich etwas zu gereizt.

,, Dann lassen sie mich wenigstens Aine tragen. Wenn sie stürzen, hilft das niemanden.“

Coel nickte langsam. Martin hatte Recht. Vorsichtig übergab er ihm die immer noch bewusstlose Artheranerin.

Er nahm Martins Taschenlampe an sich. Der Lichtkegel durchschnitt das vor ihnen liegende Zwielicht. Wie lange hielten die Batterien ? Coel wusste es nicht. , ,, Sehen wir zu, das wir weiterkommen. Es ist noch ein Stück.“

Sie hatten mittlerweile zwei Decks hinter sich gebracht. Auf dem dritten lag die Krankenstation. Oder was noch davon übrig war, dachte er düster. Aber was könnten sie sonst tun?

Coel stieg langsam weiter die Stufen hinab. Mittlerweile waren sie auf einer Ebene angelangt, auf der die Notbeleuchtung wieder funktionierte. Ein kurzer Blick verriet ihm, dass sie etwa zwei Drittel des Weges hinter sich gebracht hatten.  Der Treppenabsatz mit der gesuchten Tür war bereits in Sicht. Ein letzter Schritt. Etwas knirschte metallisch  unter seinem Fuß. Coel machte instinktiv einen Satz zurück, als sich die Treppenstufe aus ihrer Verankerung löste und in die Tiefe segelte.

,, Verdammt.“ Eine gefühlte Ewigkeit später hörte er endlich, wie die Stufe am Boden des Schachts aufschlug.

,, Was machen wir jetzt ?“ , fragte Martin, der besorgt auf die Entstandene Lücke in der Treppe sah. Es wäre kein Problem einfach darüber zu steigen, aber wenn  eine Stufe beschädigt war, konnten die nächsten es genauso sein. Und dann hätten sie vielleicht nicht so viel Glück.

Coel atmete schwer, während er nachdachte. Das war knapp gewesen. Zu knapp.

,, Ich gehe  vor.“ , sagte Coel schließlich.

,, Aber seien sie vorsichtig.“

,, Keine Sorge, auf Basejumping ohne Fallschirm  wollte ich eigentlich verzichten.“ , antwortete Coel.

Es sah alles gut aus. Manche der Metallstreben und Stufen knirschten, sobald er das Gewicht verlagerte, schienen aber zu halten. Er war noch gut zehn Stufen von der Plattform entfernt, als plötzlich erneut eine Stufe unter ihm wegzubrechen drohte. Zum Zurückweichen war es zu spät und

Die Plattform  lag etwa fünf Meter unter ihm. Er konnte sogar die Tür durch das Gitter der Stufe erkennen, als diese nun endgültig  abrutschte.

,, Coel.“

Er spürte kurz den Luftzug, als er in die Tiefe stürzte. Ein kurzer Gedanke und eine Nervenbahn leiteten den Impuls weiter.

Anfangs war es ihm schwer gefallen, die Implantate zu steuern, mittlerweile jedoch gelang es Coel meist ohne Probleme. Die  Schwerkraftdämpfer erwachten kurz zum Leben und verlangsamten seinen Fall grade soweit, das er sich auf der Türplattform abrollen konnte, ohne sich  zu verletzen.

,, Erinnern sie mich daran, mich noch mal bei Seyonn zu bedanken.“ , rief er zu Martin herauf.

,, Machen sie das nicht nochmal. Ich hatte fast vergessen, dass sie die haben.“

,, Ich auch, ich versuche so wenig wie möglich daran zu denken was…“ , er brach ab. Was sie aus ihm gemacht hatten, dachte Coel weiter, während sein Blick zu seinen Händen hinabwanderte. Dunkles , kaltes Metall. Er würde sich wohl nie ganz daran gewöhnen können. Geschweige denn länger als nötig in einen Spiegel sehen.

Coel spürte, wie sich seine Hände unwillkürlich zu Fäusten ballten. Er fühlte  nichts. Dann zwang er sich sie wieder zu öffnen. Sie hatten im Augenblick wichtigere Probleme.

,, Ich denke, der restliche Weg ist sicher.“ , rief er zu Martin herauf, ,, Komm hier runter, dann sehen wir nach, ob noch jemand zurückgeblieben ist.“

Martin setzte sich, die Treppe hinab, in Bewegung. Trotz Coels Einschätzung prüfte er jede Stufe sorgfältig und achtete auf das kleinste Geräusch. Schließlich schaffte er es jedoch ohne weitere Zwischenfälle zu ihm hinab.

 

Die Tür hatte keinen Strom. Coel hatte schon fast damit gerechnet. ,, Hier kommen wir so nicht weiter.“ , bemerkte Martin.

,, Das sehe ich auch.“

,, Ichkönnte zurückgehen um Bescheid zu sagen, dass jemand Energie hierher umleitet.“ , schlug er vor.

Coe, schüttelte den Kopf. ,, Nur damit die Treppe endgültig zusammenbricht ? Bis die niemand gesichert hat, geht keiner mehr da rauf. Vermutlich hatten schon die Überlebenden von eben Glück.“

Er wendete sich einem  kleinen Schaltkasten  an der Wand neben der Tür zu. Normalerweise waren sämtliche Türen so gesichert, dass sie auch bei einem Vakuum dicht hielten und manuell kaum zu öffnen waren. Wenn es ihm jedoch  gelang die Tür einfach zu überbrücken, könnten sie diese vielleicht öffnen. Manuelle Override-Schalter für genau diesen Zweck meist in sämtlichen elektronischen Schaltkästen verbaut.

Er entfernte die Abdeckung der Türsteuerung. Schon der erste Blick machte Coels Hoffnung zu Nichte. Alles was noch übrig war, war ein Haufen verkohlter Kabel, von denen der beißende Geruch verbrannten Kunststoffs ausging.

Martin bestätigte seine Vermutung. ,, Das sieht gar nicht gut aus.“

Coel seufzte. ,, Das Schiff fällt wirklich auseinander.“

,, Mal sehen, wenn die Schaltkästen auf der anderen Seite noch funktionieren…“

,, Was haben sie vor ?“

,,Das ist eigentlich recht einfach , zwar sind die Türen so angelegt, das man sie nicht mit Gewalt öffnen kann, jedenfalls nicht ohne einen Schweißbrenner , aber niemand möchte, das bei einer Störung plötzlich ein Schiffsbereich abgeriegelt ist. Also gibt es normalerweise einen Backup-Schaltkreis. Das dieser hier zerstört ist, heißt nicht, das es der andere Schaltkreis auch ist.“

,, Und der befindet sich ?“

,, Auf der anderen Seite der Tür .“ Coel wollte verzweifeln, als Martin fortfuhr: ,,Genau parallel zu diesem hier. Lösen sie mich mal ab.“ 
Mit diesen Worten übergab er Coel Aine und besah sich einen Moment das Gewirr aus verschmorten Kabeln. Er tippte gegen eine offene Leitung und zuckte in Erwartung eines elektrischen Schlags  zusammen.

,, Na wenigstens hole ich mir keinen Schock. Die Rückwand lässt sich hier einfach abnehmen, dann kommt man auch an den gegenüberliegenden Schaltkasten.“ , meinte der Deutsche seltsam belustigt  und griff in das Gewirr aus Kabeln.

,, Geht doch.“ Ein kurzes Surren war zu hören, als die magnetische Versieglung der Tür aufgehoben wurde und die zwei Hälften ein Stück weit auseinanderglitten, so dass man die Enden greifen und diese aufziehen konnte.

,, Woher wussten sie das ?“ , fragte Coel, während Martin sich wieder an der Tür zu schaffen machte und diese so weit aufzog, das man bequem hindurch gelangen konnte.

,, Sie wissen doch, wie das bei der GTDF funktioniert. Die lassen einen als Pilot  nicht einmal in die Nähe eines Schiffs, bevor man nicht wenigstens weiß, wie die Dinger funktionieren.“ , erklärte dieser.

,, Sie sind für Shuttles ausgebildet.“

,, So groß ist der unterschied nicht. Die Kronos wiegt lediglich ein paar Tonnen mehr, aber die Technik ist im Prinzip die gleiche.“ , antwortete Martin.

Coel trat durch die Tür und sah sich um. Auf der einen Seite lag ein großer offener Bereich, ähnlich der Offiziersmesse eine Ebene über ihnen. Hier jedoch waren statt einiger weit auseinander gehaltener Tische drei lange Sitzreihen und Tische am Boden verschraubt worden. Einer der Tische war  teilweise aus seiner Verankerung gerissen worden. Martin ließ die Taschenlampe suchend hin und her wandern. Plötzlich wurde er von einem guten Dutzend Lichtstrahlen und einem Gewehrlauf begrüßt.

,, Wer da ?“ , verlangte eine Stimme zu wissen.

,, So sehr habe ich mich in den paar Stunden hoffentlich nicht verändert.“ , erwiderte Coel.

,, Coel ?“ Eine Sekunde später wurde dem Mann offenbar klar, mit wem er sprach, den er verbesserte sich schnell ,, Sir ?“

Diese Leute hatten sich mit ihm aus freien Stücken gegen die GTDF gestellt. Irgendwie seltsam, das die wenigsten trotzdem die militärische Befehlskette aus ihren Köpfen bekamen. Offiziell, dachte er kurz, war er nicht einmal länger Teil des Erdmilitärs. Zumindest nicht seit Artherium.

,, Wir wussten nicht womit wir rechnen müssen, Sir.“ , meinte der Mann mit dem Gewehr entschuldigend.

,, Sie haben das Richtige getan. Aber der nächste der mich Sir nennt kann seine Sachen packen.“

,, Ähm.. jawohl.. Sir…“ Der Mann grinste nervös

,, Schon gut.“ Er sah in die Gesichter der übrigen Überlebenden. Ein älterer Mann, der Uniform nach einer der Bordmechaniker hatte eine  große Schnittwunde, die ihm quer über die Stirn lief. Eine Frau hielt einen Arm in einer provisorischen Schlinge. Und ein Herr in einem weißen Kittel hielt sich ständig hinter dem Mann mit der Waffe.

,, Wer seit ihr ?“ , fragte  Coel.

,, Ich war… bin hier der leitende Mediziner. Ich glaube wir sind uns noch nicht begegnet. Doktor Nathan Teach, nicht das das jetzt etwas bedeuten würde.“ Ein grauer Haarkranz umgab seinen Kopf und seine hellgrünen Augen musterten Coel mit einer Ruhe, die er im allgemeinen Chaos sonst nicht fand. ,, Ich vermute mal ihr sucht nach mir ?“ , stellte er mit einem Blick auf die bewusstlose Artheranerin fest.

Coel nickte.

Der Mann zögerte keine Minute. ,, Gut, ich weiß nicht was ich tun kann, aber kommt mit.“

Martin wollte ihm und Teach grade folgen, aber Coel hielt ihn an. ,, Geht zurück nach oben , sofern die Treppe nicht einstürzt. Sag Bescheid dass es jede Menge Überlebende gibt und wir dringend wieder ein paar Systeme online brauchen. Schiffskommunikation und Energieversorgung haben Priorität vor allem anderen, wir sind lange genug Blind gewesen.“
Martin wiedersprach nicht, sondern nickte ihm nur kurz zu und verschwand dann, während der Doktor Coel durch eine Tür auf der anderen Seite der Messe führte.

,, Die meisten Geräte funktionieren nicht.“ , erklärte Teach. Ein langer Gang lag vor ihnen, an dem in regelmäßigen Abständen Türen zu den Quartieren der Besatzung abzweigten. In Regelmäßigen Abständen hatte jemand Taschenlampen aufgestellt, welche die Dunkelheit zumindest etwas durchbrachen. Am Ende des Ganges befand sich ein verglaster Durchgang. Die Scheiben um die Tür waren gesprungen, aber das Symbol eines Äskulapstabs war nach wie vor zu erkennen. Vielleicht hatten sie ja Glück.

 ,, Lassen sie sie nur nicht sterben.“ , sagte Coel. Seine Kopfschmerzen waren wieder zurück und er kniff einen Augenblick die Augen zusammen.  Etwas wie eine Erinnerung flackerte durch seinen Verstand.

,, Prinzipien sind der Schlüssel nicht Symbole, die Türme wurden zerschmettert. Nichts existiert ewig aber wenn man ein Prinzip konservieren könnte.…“

Er schüttelte den seltsamen, fremden Gedanken ab. Es ergab keinen Sinn.

 

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