Beschreibung
... Ich weiß noch nicht, wohin sich diese Fantasy-Story entwickelt, deshalb gibts noch keinen Titel. Es ist lediglich ein Projekt gegen evtl. Langeweile auf Arbeit ;) Sobald ein Kapitel fertig ist, füge ichs ein. Auf das Endergebnis bin ich selbst gespannt.
Die Geschichte spielt auf Valor. Leute, die diese kennen, werden es lustig finden, bekannte Namen und Orte zu lesen. Ansonten braucht man nicht viel darüber zu wissen. Eine Welt wie jede andere Fantasy-Welt auch ;)
Die Zwergin
Kapitel EINS: Die Zwergin
Die Zwergin stemmte die Hände in die Hüfte und erhob ihre Stimme.
"Ich bin nicht klein!"
"Du bist ein Zwerg." stellte der Barbar nüchtern fest.
"Ja, aber ich bin NICHT klein!"
Der Barbar blinzelte.
"Alle Zwerge sind klein."
"Nein", widersprach die Zwergin. "Gnome sind klein oder Halblinge oder Rattongas, diese Rattenviecher. Aber ich bin eine Zwergin."
"Dann bist Du halt ein großer Zwerg."
"ZwergIN.. so viel Zeit muss sein... du... du... Barbar!"
Der Barbar verzog amüsiert die Mundwinkel.
"Du hast einen Bart."
"Was willst du damit sagen?"
"Also bei uns haben nur Männer Bärte. Deshalb dachte ich..."
"Willst Du großkotziger Klotz damit andeuten ich sei unweiblich?!?"
Die Zwergin kochte vor Wut, was unschwer an ihrer roten Gesichtsfarbe zu erkennen war.
"Ich will.. ich meine..."
Der Barbar vermutete, dass alles was er erwidern wollte, wohl zu Fehlinterpretationen führen würde. Deshalb fragte er lediglich:
"Was machst du hier?"
"Lenk nicht ab."
"Sind alle Zwerge... " der Barbar hielt kurz inne. "ich meine ZwergINNEN" korrigierte er sich "so streitsüchtig?"
"Ich bin nicht STREITsüchtig!!!"
Empört starrte die Zwergin den Barbaren an.
Der Barbar seufzte und liess sein edles Ross antraben.
"Hier gibts Gnolle. Pass auf die Gnolle auf." rief er, während er sich von der wutschnaubenden Zwergin entfernte.
"Du dummer Barbar. Was glaubst du eigentlich wer du bist mich einfach so zu beleidigen. Ich bin nicht klein und ich bin weiblicher als alle Barbarinnen zusammen.... "
Ihr Wortschwall wurde durch hundeähnliches Gejaule unterbrochen.
Der Barbar ließ sein Pferd zum Stehen kommen. Kampfgeräusche drangen an sein Ohr. Die Gnolle waren hundeähnliche kriegerische Wesen, die ihre Lager in der weitläufigen Gegend Antonicas aufgeschlagen hatten. Nahe der Stadttore Quenos verhielten sie sich normalerweise ruhig, denn sie hatten im Laufe der Zeit gelernt, dass mit der Stadtwache nicht zu spaßen war. In letzter Zeit häuften sich allerdings die Angriffe auch in der eigentlich als sicher geltenden Zone. Solange man der sicheren Hauptstrasse folgte, auf der er die Zwergin gerade fast umgeritten hatte, passierte eigentlich nichts. Eigentlich. Plötzlich verstummte der Lärm. Die wohltuende Stille dauerte ca. eine halbe Minute. Dann wurde diese durch einen Wortschwall einer empörten Zwergin unterbrochen. Der Barbar wendete sein Pferd und ritt zu der Stelle zurück, an der er die Zwergin zurückgelassen hatte.
Amüsiert betrachtete er das Bild das sich ihm bot: Mit wirr ins vom Kampf gerötetem Gesicht hängenden Haaren wühlte sie in den Taschen der Gnollleichen; hoffte wohl ein paar Münzen zu finden.
Dabei fluchte sie fortwährend vor sich hin.
Das Schnauben des Pferdes ließ sie kurz innehalten und hochschauen.
"Glotz nicht so dumm und hilf mir lieber bevor noch ein paar hier aufkreuzen."
"Wie ich sehe kommst du ganz gut alleine klar." stellte der Barbar fest und es schwang Bewunderung in seiner Stimme mit. Wie er zwischenzeitlich an der Anzahl der Leichen erkennen konnte, hatte die kleine bärtige Zwergin ganze sieben bösartige Gnolle erschlagen.
Die Zwergin nahm das Schwert vom Boden und steckte es wieder zurück in die Schwertscheide, die sie am Rücken befestigt hatte. Das Schwert war fast größer als sie selbst. Hätte sie es wie der Barbar seines an die Hüfte gebunden, würde es permament über den Boden schleifen. Sie sah sich um, schien zu überlegen. Ihr Blick fiel auf den sie beobachtenden Barbaren.
"Was glotzt Du so ?!? Hast du noch nie einen Zwerg gesehen?"
"Zwerg?"
"Bei Mithaniel Marr..."
"Ich dachte ZwergIN" unterbrach er ihren angefangenen Wortschwall.
Sie verstummte. Ihr rechte Hand griff über die linke Schulter, ergriff den Schaft des Schwertes und entfernte es aus der Scheide. Der Barbar griff blitzschnell an seine Seite und umklammerte den Griff seines Krummsäbels. Der Zwergin entging die Bewegung des Barbaren nicht.
"Entspann dich, du Barbar. Wenn ich wollte, hätte ich dich schon längst erschlagen. Ich hab vergessen meine Klinge zu säubern. Weisst du wie schwierig es ist, getrocknetes Gnollblut vom Schwert zu entfernen? Ha, wahrscheinlich nicht. Denn du sitzt da auf deinem hohen Ross und lässt mich hier unten kämpfen. Hast wohl Angst dich zu schmutzig zu machen, was...."
Der Barbar führte seine Hand wieder an die Zügel des Rosses.
"Ich bin in Eile und habe keine Zeit für dein Geschwafel. Es war mir eine Ehre deine Bekanntschaft zu machen."
Er ließ sein Pferd antraben.
"He, warte mal."
"Ja?"
Der Barbar blieb stehen.
"Du kannst mich doch nicht einfach so hier stehen lassen. Es ist eine gefährliche Gegend hier und ich, als Frau, so ganz allein."
"Frau? Sowas gibts bei den Menschen. Du bist ein Zwerg."
"ZwergIN, du niederträchtiger Barbar."
"Wie ich sehe kommst du gut allein zurecht."
Erst jetzt wendete er den Kopf und sah die Zwergin an. Sie stand da, inmitten des Leichenhaufens und liess die Schultern hängen. Das Schwert hielt sie noch immer in der Hand. Die Klinge glänzte im Licht des abnehmendes Mondes. Sie hatte diese zwischenzeitlich vom roten Blut der Gnolle gesäubert. Irgendwie sah sie verloren aus: ein kleiner Zwerg... äh Zwergin.. inmitten toter Gnolle, deren Kadaver fast so groß waren, wie sie selbst.
"Ich muss nach Quenos, du nichtsnutziger Sohn eines Barbaren."
"Nun, du befindest dich auf der Hauptstraße. Wenn du dieser Straße weiter folgst, gelangst du dorthin."
"Das weiß ich, du barbarischer Nichtsnutz."
In der Ferne war hohes Gejaule zu vernehmen. Der Barbar seufzte.
"Na los, spring auf."
"Wurd auch Zeit. Wieso braucht ihr Männer immer so lange. Ach, was heisst Mann, du bist ja nur ein Barbar. Männer gibts bei den Menschen. Ihr großkotzigen Barbaren wisst einfach nicht, was sich einer Dame gegenüber gehört."
Bevor die Zwergin sich auf das Ross schwingen konnte, liess er es ein paar Schritte vorschreiten.
"Was denn, du nichtsnütziger Barbar. Kannst du nicht warten, bis ich aufgesessen bin?"
"Ich nehme dich mit, verehrteste ZwergIN. Unter EINER Bedingung."
Er sah sie an und wartete einen Moment. Doch der erwartete Wortschwall blieb aus.
"Ich brauche keine Unterhaltung. Bis zu den Toren Quenos will ich kein Wort mehr hören."
"Pah. Als wenn ich an einer Unterhaltung mit solch einem unerzogenen Trampeltier
interessiert wäre."
Der Barbar verkniff sich ein Grinsen. Dann griff er mit starkem Arm nach unten, packt die kleine Zwergin und hob sie mit einem Satz auf sein edles Reittier.
"Und keine Beleidungen mehr."
"Beleidigungen? Ich hör wohl nicht recht. Als wenn ich dich beleidigen würde, du egoistischer Teufel."
Das Gejaule der Gnolle war jetzt gefährlich nahe. Dunkle Schatten tauchten in der Dunkelheit auf. Mehr als der Barbar zählen konnte. Er verkniff sich diesmal eine Erwiderung und setzte sein Pferd in Bewegung. Die Stadt Quenos war nahe. So nahe, dass er sich fragte, weshalb die Gnolle sich so sicher fühlten, Reisende auf der Hauptstraße anzugreifen. Die Zwergin war erstaunlich ruhig. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie aufgrund der Geschwindigkeit nicht genug Luft bekam, die es ihr ermöglichte, ihr Mitteilungsbedürfnis zu stillen.
Es dauerte keine zehn Minuten, bis sie im Schein des Mondes den Stein der Stadtmauern ausmachen konnten. Dunkel ragte der kalte Stein in die Nacht. Vor der Brücke, die über dem mit Wasser gefüllten Schutzgraben führte, zügelte der Barbar sein Ross und liess es langsamer bis hin zu den Wachen traben, ehe er es ganz zum Stehen brachte. Er hatte eigentlich damit gerechnet, dass sich die südlichen Tore der Stadt öffnen würden, um die Reisenden Willkommen zu heissen. Statt dessen kreuzten sich zwei lange Speere vor dem Tor, die von den beiden Wachen gehalten wurden.
"Lasst mich durch." verlangte der Barbar.
"Es ist erst in drei Stunden möglich die Stadt zu betreten."
"Weshalb?"
Die Wache schaute den Barbaren verwundert an.
"Weil dann erst die Sonne aufgeht."
"Bei Mithaniel Marr", meldete sich die Zwergin zu Wort. "Das ist nicht euer Ernst. Öffnet die Stadttore. Es ist doch vollkommender Blödsinn die Reisenden nur bei Tag in die schützende Stadt zu lassen. Es ist gefährlich ausserhalb der Stadttore bei Dunkelheit. Was macht es da für einen Sinn die Tore des nachts verschlossen zu halten."
Der Wachtposten wartete, bis die Zwergin ihren Wortschwall beendet hatte.
"Wir handeln auf Geheiß der jungen Königin. Ob es für euch Sinn macht oder nicht, steht nicht zur Diskussion."
"Ich diskutiere nicht. Ich bin auf Geheiß der jungen Königin hier. Also, öffnet die Stadttore!"
Die Wache starrte die kleine Zwergin böse an.
"Was willst du kleiner Zwerg..."
"Ich bin nicht klein." widersprach die Zwergin.
"Was willst du Zwerg..."
"ZwergIN." die Zwergin stemmte die Hände in die Hüften, was dazu führte, dass sie anfing vom Pferd zu rutschen. Um dem vorzubeugen krallte sie sich am Gürtel des Barbaren. "Halt mich, ich falle."
Der Barbar packte die Zwergin und setzte sie wieder richtig aufs Pferd. Mit regungslosem Gesicht beobachteten die Wachtposten die Szenerie.
"Wieso, bei Mithaniel Marr, muss heute nacht jeder dahergelaufene Möchtegernkerl mich beleidigen. Glaubt ihr Sumpfhühner, nur weil ihr in irgendwelchen Blechdosen steckt, hättet ihr ein Recht darauf mich zu beleidigen? Ich bin auf Geheiß der Königin Antonia Bayle höchstpersönlich hier. Sie erwähnte nichts davon, dass ich nur am Tage anreisen dürfe. Wollt ihr Büchsen euch gegen den Befehl Eurer Herrscherin stellen ?" Wutentbrannt trommelte sie dem Barbaren mit ihren kleinen Fäusten auf den Rücken.
"Lass mich gefälligst runter, du Banause."
Ehe der Barbar reagieren konnte sprang sie mit einem Satz vom Pferd und landete mit beiden Beinen auf dem Boden.
Sie ließ ihre rechte Hand unter ihr Gewand verschwinden und als die Zwergenhand wieder zum Vorschein kam, hielt sie eine kleine Schriftrolle in der Hand. Triumphierend hielt sie das Schreiben der Wache hin. Der Wachtposten nahm der Zwergin das gerollte Papier aus der Hand und öffnete es.
Einen Augenblick lang herrschte Schweigen, lediglich das Rauschen der sich im Nachtwind biegenden Bäume war zu hören. Verwundert reichte der Wachtposten das
Stück Papier seinem Kollegen. Dieser studierte es ebenfalls, dann nickte er ihm zu.
"Öffnet das Tor." rief er.
Der Barbar griff nach der Zwergin, um sie wieder aufs Pferd zu hieven.
"Finger weg." Empört schlug sie seine hilfsbereite Hand zur Seite und schritt würdevoll auf das sich langsam öffnende Tor zu.
Der Barbar wollte ihr folgen, doch eine Speerspitze, die sich in seine Brust bohrte, hinderte ihn daran.
"Was soll das? Nehmt die Waffe runter."
"Ihr habt hier keinen Zutritt."
"Ich bin zusammen mit dem Zwerg da vorne hier eingetroffen. Wieso kann sie passieren?"
"Das Schreiben galt lediglich der jungen Dame." erklärte der Wachtposten. "Oder habt ihr ein eigenes vorzuweisen?"
Herausfordernd blickte der Wachtposten den Barbaren auf seinem Streitross an.
"Äh... nein."
"Dann geht und kommt in drei Stunden wieder, wenn die Tore der Stadt ganz offiziell geöffnet sind."
Der Barbar sah ein, dass jegliche Diskussion zwecklos war.
"Das merk ich mir, du kleiner Giftzwerg." rief er der Zwergin hinterher.Inhalt
Einleitung:
Es kommt schon mal vor, dass mir ein wenig langweilig ist, wenn ich auf Arbeit sitze. Diese minutenlangen Situationen sind zu kurz, als dass ich irgendwelche lyrischen Ergüsse habe oder mir Gedanken über druckreife Formulierungen machen kann. Deshalb ist es einfach nur ein Dahin-Erzählen.
Sobald ein Kapitel fertig ist, füge ich es einfach hinzu; anstatt jedes als extra Story zu listen.
Viel Spaß mit dem ersten Kapitel.
Inhalt:
1. Kapitel: Die Zwergin