Geschwind glitten meine Finger über die Tastatur. „Freu mich auf heute Abend J“. Schnell noch ein paar Freunde verlinkt und auf „posten“ geklickt. Ab jetzt hieß es warten. Wer würde meinen Beitrag als erstes liken? Wer einen Kommentar darunter setzen?
Sekunden kamen mir vor wie Minuten, Minuten gar wie Stunden, während ich auf den Desktop starrte. Da endlich, eine rote eins erschien neben dem blauen Symbol der Weltkugel links oben in der Leiste. Schnell klickte ich darauf. Ein Like und ein Kommentar! Mein Körper schüttete Endorphine aus. Schnell tippte ich einen weiteren Kommentar ein, schon erschien ein neuer. Immer mehr Freunde beteiligten sich an der regen Diskussion. Smilies wurden gepostet. Alle versuchten so schnell wie möglich ihre Kommentare zu meinem Post abzugeben, ungeachtet der Groß- und Kleinschreibung. Hier und da schlichen sich Tippfehler ein, doch das kümmerte niemanden.
Stunden kamen mir wie Minuten, Minuten gar wie Sekunden. Immer mehr Freunde posteten etwas in Facebook. Bei einigen fragte ich mich woher ich sie noch mal kannte. Neue Pofilbilder, neue Statusmeldungen strömten auf mich ein. Es war ein nicht enden wollender Strom aus Neuigkeiten, die erforscht werden wollten. Hier und da likte ich ein Bild oder eine Meldung.
Ein kurzer Blick aus dem Fenster, es war dunkel. Der Tee, den ich mir nachmittags warm gemacht hatte, war inzwischen kalt. Wie waren die Leute bloß früher ohne die sozialen Netzwerke ausgekommen? Wie war ich nur ohne Facebook ausgekommen?
Eine Frage ohne Lösung – Generation Facebook.