Kurzgeschichte
Was wäre, wenn ...

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"Was wäre, wenn ..."
Veröffentlicht am 01. Dezember 2012, 4 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich schreibe gerne Kurzgeschichten und Gedichte. Am liebsten illustriere ich die Geschichten selber, wenn sich die Möglichkeit ergibt. Eine besondere Kurzgeschichte von mir ist "Crazy Lilli" in: Kaffeepausengeschichten, Band 4 (Die Zeit der Magie) 60 Seiten, Paperback ISBN 978-3-943295-22-1 Mein erstes Buch ist gerade bei Golub-Books erschienen: Geschichten aus dem Leben eines Au-pairs.
Was wäre, wenn ...

Was wäre, wenn ...

Was wäre, wenn ...

 

Tim gähnte. Eine Doppelstunde Deutsch lag vor ihm. Neunzig unendlich lange Minuten, die sich hinzogen wie Kaugummi. Die monotone Stimme seiner Lehrerin schläferte ihn noch mehr ein.

„Der Konjunktiv I leitet sich aus dem Präsens ab, der Konjunktiv II aus dem Präteritum ...!“ Tim seufzte. So viele Fremdwörter auf einmal waren wirklich zu viel. Er schaute aus dem Fenster. Zum Glück lag seine Schule am Stadtrand und er konnte auf den Waldrand und das angrenzende Feld blicken. Über dem Wald ging gerade die Sonne auf. Ihre morgendlichen Strahlen tauchten die Wiese in ein unbeschreiblich schönes Rot, einige Rehe traten neugierig aus dem Dickicht der schwarzen Tannen und knabberten an den frischen Gräsern.

„Wenn ich bloß aus diesem Klassenzimmer fliegen könnte ...!“, dachte Tim sehnsüchtig. „Einfach abtauchen in die Morgenlandschaft und davon fliegen. Hätte ich bloß meine Freiheit und säße nicht hier in dem muffigen Klassenzimmer.“

Tims Augen fielen zu. Er fühlte sich plötzlich unendlich leicht – leicht wie eine Feder. Er schwebte dahin und tauchte ein in das unendliche Rot. In seinem Bauch spürte er ein Kribbeln. Er hatte das Gefühl, als bekäme er Flügel und flöge über Wälder und Berge. „Ich wünschte, das Leben könnte immer so sein!“, dachte er glücklich und stellte sich vor, dass ein Flugsaurier neben ihm flöge und mit ihm spräche. Er träumte weiter, dass sie Abenteuer erlebten und die herrlichsten Plätze der Welt besuchten, dass sie viele Freunde fänden und in Höhlen schliefen. Alles wäre friedlich und still, es gäbe keinen Streit und keinen Stress.

Plötzlich wurde er durch einen lauten Knall geweckt. Er riss die Augen auf und starrte in die dicken Brillengläser seiner strengen Lehrerin. Ihr Gesicht glänzte rot vor Zorn, ihr Mund verzog sich zu einer grässlichen Fratze.

„Tim, du denkst wohl, dass du den Konjunktiv im Schlaf lernst! Aber leider ist das nicht so.“

 

Dann schlug sie ihren roten Lehrerkalender auf und trug ihm eine Sechs ein.   

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Carolyn2
Ich schreibe gerne Kurzgeschichten und Gedichte. Am liebsten illustriere ich die Geschichten selber, wenn sich die Möglichkeit ergibt.
Eine besondere Kurzgeschichte von mir ist "Crazy Lilli" in: Kaffeepausengeschichten, Band 4 (Die Zeit der Magie) 60 Seiten, Paperback ISBN 978-3-943295-22-1

Mein erstes Buch ist gerade bei Golub-Books erschienen: Geschichten aus dem Leben eines Au-pairs.

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mukk Liebe Dörte, eine Geschichte, die wohl jeder von uns nachempfinden kann.
Ich hatte Gott sei Dank, eine Super-Deutschlehrerin, so dass dieses Fach mein Lieblingsfach war. Ich machte diese Traumreisen in Mathe, Chemie, Physik und so weiter.
Ich mag deine Geschichten sehr und grüße dich recht herzlich!
Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
fedora Das kenne ich, - in der Schule war ich auch eine Träumerin. Ich sah lieber aus dem Fenster, als dem Unterricht zu folgen, der aus meiner Sicht ziemlich langweilig war.
Sehr schön geschrieben. Es hat mir gut gefallen.
Liebe Grüße
Petra
Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 Sicherlich langweilig - rüber gebracht den Stoff, sonst wär Tim bestimmt nicht eingedöst.
Kann ihn verstehen.( ha, ha...)

LG
petjula
Vor langer Zeit - Antworten
Zeitenwind Traumflug - Manchmal lernt man mehr Dinge im Traum, als jemals in der Schule.

Ich frage mich bis heute, was all die Fremdworte in der deutschen Sprache zu suchen haben. Das habe ich noch nie begriffen.

Nette kleine Geschichte

Gruß vom Traumbär
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Mir ging es mit den Mathestunden so. - Nichts hätte ich lieber getan, als mich fort zu wünschen.
Schön beschrieben. Einen schönen ersten Advent. Herbsttag
Vor langer Zeit - Antworten
Carolyn2 Re: So schön hat er im Konjunktiv geträumt .... - Vielen Dank für das Lesen und die Glückwünsche!!! Habe mich sehr gefreut!
LG
Dörte

Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 01.12.2012 - 22:28 Uhr) Ich habe diese Grammatikstunden auch gehasst und schreibe das mehr aus dem Bauch heraus...
Aber nun ein Prosit auf dich und dein neues Lebensjahr!

Ganz lieben Gruß
fleur

Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR So schön hat er im Konjunktiv geträumt .... - Ich habe diese Grammatikstunden auch gehasst und schreibe das mehr aus dem Bauch heraus...
Aber nun ein Prosit auf dich und dein neues Lebensjahr!

Ganz lieben Gruß
fleur
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