Fantasy & Horror
Drachentöter Kapitel 4

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"Drachentöter Kapitel 4"
Veröffentlicht am 29. November 2012, 16 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Drachentöter Kapitel 4

Drachentöter Kapitel 4

Beschreibung

Zwei Gruppen wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Die technokratischen Drachenjäger und die traditionellen Drachenritter. Und ein Mensch, dessen Entscheidung zwischen diesen beiden Welten alles verändern könnte. Loyalität oder Familie...

Kapitel 4 Abneigung

 

 

 

Sareth wartete nur darauf, dass der Drachenritter eine falsche Bewegung machte. Litos Hand hielt den silbernen  Schwertgriff umklammert  und zitterte stark, als hätte er Mühe sich unter Kontrolle zu halten.

  In Wirklichkeit war es rasender Schmerz der durch den Geist des Drachenritters fuhr gemischt mit seiner Wut und seinem Entsetzen. Langsam ließ er die Waffe los und sah sich um. Käfige ? Wirklich Käfige ? Der Schmerz in seinem Geist, seiner und der der eingesperrten Kreaturen kehrte mit voller Wucht zurück. Ein halbes Dutzend  großer Metallener Gitter in einem Halbkreis auf einem Innenhof der Festung von Dakahra aufgestellt und dahinter zusammengekauert die Drachen, die er gesucht hatte. An den Wesen mit den teilweise zerfetzten Flügel und den trüben Augen war nichts majestätisches mehr und sie schienen ihn auch gar nicht wirklich wahr zu nehmen. Der Grund dafür war natürlich einerseits sicher die Gefangenschaft… aber da war auch etwas anderes, eine tiefe Trauer, die auch auf ihn abfärbte. Er trat an einen der Käfige heran. Ein Drache trat näher an das Gitte und  musterte die vertraute Gestalt des Ritters aus fast blinden Augen. Die Schuppen des Wesens schillerten Stumpf im schwachen Licht. Ein Jungtier.. vielleicht ein paar Monate alt. Es würde nicht überleben, konnte vermutlich nicht einmal sprechen…

Er lauschte in seinen Geist, fragte nach Erlaubnis. Eine schmerzerfüllte Stimme aus der Ferne antwortete. ,,Tu es.“

Bevor ihn Daltor oder Sareth aufhalten konnten, hatte er das Silberschwert in der Hand und stieß es dem Drachen in die Kehle. Das Wesen war sofort Tod und sank hinter den Gittern zusammen, während sich das Blut auf dem Boden ausbreitete und versickerte.

,, So muss sie wenigstens nicht leiden.“

,, Sie ?“

,, Ja. Aber ich vermute, das interessiert euch nicht wirklich.“ Litos schwieg einen Moment, während er die Klinge des Schwerts an seiner Kleidung säuberte. Es schien, als würde er überlegen, ob er die Waffe als nächstes gegen den Großmeister und Sareth richten sollte, dann ließ er sie jedoch sinken., ,, Das ist einfach  abscheulich. Der Allvater wäre entsetzt und nicht so nachsichtig wie ich.“

,, Allvater ?“

,, Vergesst es.“ , erwiderte er.  ,, Bringt mich nur weg hier. Bevor ich meine Meinung ändere .Ich kam hier wie ich dachte, dass wir hier als gleichgestellte Reden könnten. Was finde ich stattdessen? Das.“
,, Es tut mir leid. Ich werde veranlassen das man die Drachen erst einmal besser unterbringt, wenn ihr dies wünscht.“ Daltor versuchte zu retten, was noch zu retten war.

,, Das reicht nicht.“ , knurrte der Mann. ,, Die Hälfte wird innerhalb der nächsten Tage tot sein. Das sind keine eurer Tiere die man einfach so einsperren könne. “ Die Stimme des Ritters zitterte vor zurückgehaltener Wut.

Diesmal war es Sareth, der vortrat und sprach. ,, Ich kann verstehen, das ihr wütend seid, aber das bringt nichts. Selbst wenn ihr an mir vorbeikommt… wie lange bis man euch finden würde ? Der Zorn der gesamten Jäger wäre euch sicher.“

Fast hoffte er darauf, dass Litos seinen Rat ignorierte und Angriff. Das ganze hatte doch von Anfang an nicht unter einem guten Stern gestanden und nun sah es so aus, als würden Sareths sämtliche Befürchtungen sich bewahrheiten.

Langsam jedoch, schien Litos sich wieder zu beruhigen und ein schwaches lächeln trat auf sein Gesicht. Fast schien es als könnte der Mann seine Emotionen nach Kontrollieren wie eine Kerzenflamme. Wie hatte Gulins es formuliert? Gefühle hatten in einem Kampf nichts zu suchen. Offenbar ein Grundsatz, den auch der Drachenritter beherzigte, auch wenn dies ein Kampf war, den er mit Worten führte.

,, Ein weises Argument. Nun  gut… veranlasst was ihr könnt. Ich bin nicht hie rum einen neuen Krieg vom Zaun zu brechen.“ ,  Seine Stimme wurde plötzlich schneidend und eisig, ,,Aber damit eines klar ist… mir ist egal was euch euer König befiehlt, sollte noch ein einziger Drache in der Zeit meiner Anwesenheit hier sterben, dann Gnaden euch die Götter.“

Mit diesen Worten drehte sich der Ritter um und verschwand vom Hof ins Innere der Festung.

,, Nun… das lief nicht ganz so wie ich es erwartet hatte.“ , bemerkte Daltor, während sie Litso folgten. Weit konnte er nicht gegangen sein, kannte er sich hier doch nicht aus.

,, Ich weiß nicht… er hat zu schnell Aufgegeben.“ Er sah hinüber zu der Stelle wo der tote Drache auf dem Boden lag und schüttelte den Kopf. ,, Ganz im Gegenteil sogar, wenn ich an seiner Stelle wäre  würde ich nur auf eine Gelegenheit warten.“

Eine kleine Tür führte vom Hof aus auf einen der zahlreichen Flure, welche die Säle, Hallen und Räume der Festung miteinander verbanden. Mittlerweile war es draußen fast dunkel, nur vereinzelte Sonnenstrahlen aus Richtung Horizont hielten noch die wohl bald Einsetzende Kälte der Nacht fern. Das waren die zwei extreme, mit denen man hier leben musste. Am Tag Hitze, die einem scheinbar das Fleisch von den Knochen sengen wollte und in der Nacht Kälte, die einem das Blut selbst gefrieren schien. In Dakahra selbst war es noch erträglich aber Sareth wusste weiter draußen in der Wüste kamen zu der sich abwechselnden Hitze und Kälte noch Stürme hinzu, die wohl selbst einen Drachen zum Landen zwingen würden. Und wieder tauchte in ihm die Frage auf, wie überhaupt etwas dort draußen überleben konnte…

 

Litos stand einige Schritte entfernt von der Tür im Flur und unterhielt sich gedämpft mit jemand. Sareth erkannte die dunkelhaarige Gestalt beim Näherkommen. Es war der Gardist, dem er am Nachmittag im Garten begegnet war.  Er konnte nur ein paar Wortfetzen verstehen. ,, Macht ihr hier ?“

,, Etrir.. ziemlich gefährliches Pflaster geworden.“

Daltor hielt sich etwas im Hintergrund. Entweder wollte er Sareth nach dessen Einschreiten auf dem Hof etwas mehr vertrauen, oder den Drachenritter nicht noch mehr provozieren.

,, Gibt es ein Problem ?“ , fragte er.

,, Nein. Oder rechnet ihr mit einem?“ , erwiderte Litos .

,, Nicht wenn ihr keines verursacht.“

Der Gardist schaltete sich dazwischen.

,, Es ist nur, ich bin noch nie persönlich einem Ritter begegnet. Man erzählt sich ja so einiges.“ Offenbar war der Mann eher aufgeregt als misstrauisch.
,, Das meiste davon dürfte falsch sein.“ , antwortete Litos.

,, Nun.. aber ihr könntet mir eine Frage beantworten. Wo ist eigentlich euer Drache?“

,, Wenn ich Seraphim  mitgebracht hätte befänden wir uns im Krieg. Der hat nicht so viel Geduld wie ich.“ ,

,, Ich dachte Drachen und Ritter trennen sich nie.“

 ,,Tja, da seid ihr der Wahrheit näher als ihr denkt. Interessant das man hier jemanden trifft, der etwas… Gastfreundlicher ist.“

Der Gardist nickte ihm, Sareth und dem Großmeister noch einmal zu, dann machte er sich wieder auf den Weg und verschwand rasch den Gang hinab. Sareth wurde grade klar, dass er noch immer nicht wusste, wie der Mann hieß.

Daltos klare Stimme durchbrach die Stille.

,, Also dann… trotz der Umstände, würde ich euch für heute Einladen uns und den anderen Jägern beim Essen beizuwohnen.“

,, Ein Angebot, das ich gerne annehme. Ich bin seit Tagen unterwegs.“  Litos atmete einmal tief durch, dann lächelte er wieder, diesmal jedoch schiene s echt zu sein. Sareth sah schon beinahe fasziniert vor. Der Mann schien selbst seine Emotionen unter vollkommener Kontrolle zu haben. Oder er war ein extrem guter Schauspieler. So oder so, in beiden Fällen bedeutete es, das die vermeintliche Wut eben nur gespielt gewesen sein könnte… Was das bedeutete, darüber wollte Sareth nicht einmal nachdenken. Es würde heißen, Litos hatte von Anfang an gewusst, was er finden würde. Und war vielleicht wegen etwas anderem hier? ,, Vielleicht haben wir einfach auf dem falschen Fuß angefangen.“

,, Ich hoffe es.“ , antwortete Daltor. Er machte eine Geste mit der Hand und bedeutete sowohl Sareth als auch dem Drachenritter ihm zu folgen.

 

Es war seit der Gründung der Drachenjäger vor fast dreihundert Jahren Tradition, das es keine offenen Abgrenzungen zwischen den einzelnen Ständen und Rängen gab. Es gab natürlich verschiedene Titel, wie die  Bewahrer zu denen Gulins sich zählte, die sich darum kümmerten das die Geheimnisse und Erkenntnisse welche die Jäger teilweise durch jahrelange Erfahrung und tragische Verluste erlangt hatten nicht vergessen wurden. Dann gab es natürlich noch die Ausbilder, die selbst nur noch selten auf die Jagd gingen und stattdessen ihr praktisches Wissen weitergaben. Myron würde wohl bald diesen Rang bekleiden, noch jedoch ließ er es sich nicht nehmen, jeden Drachenjäger selbst in den Kampf zu begleiten, wenn es möglich war. Dann gab es natürlich noch die Initianten. Freiwillige, die sich den Jägern anschließen wollten, aber erst noch auf die Probe gestellt werden mussten. Und an der Spitze von allem Stand Daltor, der seit mittlerweile Zehn Jahren das Amt des Großmeisters innehatte. Gleichzeitig übertrug das Amt des Großmeisters auch den Titel des Fürsten von Dakahra, doch im Gegensatz zu den meisten Fürstenhäusern wurde der Großmeister nicht durch einfache Erbfolge bestimmt, sondern der amtierende Amtsinhaber, in diesem Fall Daltor, konnte seinen Nachfolger aus der Gesamtheit aller Jäger wählen. Theoretisch konnte dies jeder sein, vom niedrigsten Initianten bis hin zu einem Bewahrer, der sein Leben in den Dienst des Buches gestellt hatte. In der Praxis jedoch war es meist einer der dienstälteren Drachenjäger, in diesem Fall Sareth. Zwar noch inoffiziell, aber er und alle anderen wussten, dass es nur eine Frage der Zeit war. Dazu brauchte er sich lediglich an den Tischreihen im Speisesaal der Festung umsehen. Viele der Anwesenden sahen auf und grüßten ihn kurz, als Sareth gefolgt von Daltor und Litos in die Halle trat und sich am Ende des Tischs niederließ, nachdem er dort Gulins und Myron  entdeckt hatte.

Der Drachenritter erntete ebenfalls einige Blicke, manche feindselig, andere eher neugierig,  als er Daltor folgte, der sich an, Kopfende des Tisches niederließ.

,, Wie sicher die meisten bereits wissen, befindet sich heute ein Ritter unter uns.“

Einige, die wohl noch nichts davon gehört hatten,  begannen damit geflüsterte Gespräche zu führen und sahen sich nervös in der Säulenhalle um. An den Wänden hingen zerschlissene  Wandteppiche, manche davon Jahrhunderte alt, die mit farbigen Darstellungen und manchmal auch mit einzelnen Worten bestickt waren. Meist Szenen und Passagen aus den Schriften von Tyr Silberauge, dem Gründer der Drachenjäger.

Schließlich jedoch kamen alle Augen wieder auf dem Großmeister zu Ruhen und auf dem fremden Mann, dessen Identität sich nun auch den letzten  Jägern offenbarte. Wirklich zur Entspannung trug diese Erkenntnis jedoch sicher nicht bei.

,, Er ist hier auf meine persönliche Einladung und steht daher auch unter meinem Schutz. Behandelt ihn also als Gast.“

Mit diesen Worten setzte sich Daltor wieder. Einen Moment lang sagte niemand ein Wort und die Blicke blieben auf Litos fixiert, der sich nun ebenfalls langsam setzte, fast gegenüber von Sareth, wie dieser feststellte. Er wäre dem Ritter lieber aus dem Weg gegangen.

Langsam jedoch begannen wieder vereinzelte Gespräche und die Nervosität verschwand.

,, Ich habe gehört ihr dürft also mit Daltor Aufpasser für unseren.. Gast spielen?“ ,fragte Myron

,, Ach fragt nicht, in den paar Stunden seit der hier ist habe ich schon Angst gehabt nur zu Blinzeln.“
,, Ihr traut ihm nicht ?“ , mischte sich nun Gulins ein.

,, Nur solange ich ihn sehen kann.“ , erwiderte Sareth. ,, Aber dem den Rücken zudrehen… „ Er schüttelte den Kopf.

,, Würde ich euch auch nicht empfehlen.“ , bemerkte Myron und sah zu Litos herüber. ,, Ich weiß nicht, was Daltor dazu getrieben hat, einen davon hierher einzuladen. Hat er eine Ahnung, wie viele von uns die auf dem Gewissen haben?“
,, Nu , wir haben Angefangen, oder ?“ , erwiderte Gulins, dann. Sareth selbst sagte nichts, sondern starrte nur weiter in Richtung Litos, der die drei nur stumm aus seinen blicklosen grünen Augen aus musterte. Ab und zu trank er einen Schluck aus einem Krug Wasser aß aber nichts.

Sareth war sich fast sicher, dass er sie belauschte. Aber er konnte auch nichts dagegen tun… oder?

,, Was haltet ihr den von der ganzen Geschichte Litos ?“ , rief er.

Die Augen des Drachenritters verengten sich einen Augenblick zu schlitzen und musterten ihn eindringlich.

,, Ihr meint, welche Version die Drachenritte erzählen ? „ , fragte er, als wüsste er nicht genau, worum es ging. Mich kannst du nicht zum Narren halten, dachte Sareth.

,, Genau.“ , antwortete er. Das könnte interessant werden.

 

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EagleWriter Re: -
Zitat: (Original von ElisabethBlack am 25.04.2013 - 19:28 Uhr) Gelungene Fortsetzung.
Bis irgendwann einmal, Elizabeth Black



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E:W
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ElisabethBlack Gelungene Fortsetzung.
Bis irgendwann einmal, Elizabeth Black
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