Humor & Satire
Ausgerutscht - Storybattle 20

  »Herr Müller! Der Aussage von Frau Laus nach haben Sie ihren Hund vergiftet und ihr Fett auf den Boden ihres Büros geschmiert, woraufhin sie ausrutschte und sich das Bein brach. Stimmt das?«

  »Nein« entgegnete ich. »Es war völlig anders als sie Ihnen erzählt hat Herr Inspektor!«

  »Alles spricht gegen Sie Herr Müller. Sie scheinen auch schon länger persönliche Missgunst Frau Laus gegenüber zu haben.«

  »Aber mitnichten.« würgte ich heraus. Natürlich hasste ich sie! »Sie ist eine wertvolle Kollegin und gleichzeitig ein Vorbild für mich. Ich kenne kaum jemanden der so rücksichtsvoll und zuvorkommend ist.« Wäre ich Pinocchio wüchse mir jetzt eine lange Nase.

  »Dann bitte ich Sie: Beschreiben Sie mir den Tatvor-gang.« mit einem gekonnten Handgriff rückte der Inspektor seinen Melonenhut zurecht.

  »Als ich heute Morgen zur Arbeit fuhr, hatte ich einen WEIHNACHTSSTERN dabei. Sie wissen schon, die Pflanze.« Ein Nicken war die Antwort.

  »Wofür war die Pflanze?«

  »Herr Inspektor. Es war ein Geschenk. Eine Kollegin wollte diese Pflanze schon seit langem, also dachte ich mir ich bringe sie ihr heute als Überraschung mit.  Also mit der Pflanze stieg ich in eine Kutsche. «

  »Dessen FUHRMANN Herr Geistig war, richtig?« wollte der Inspektor wissen.

  »So ist es, Herr Inspektor.«

  »Herr Geistig sagte, dass ihr Vorgarten aussah, ich zitiere: „Als hätte ein METEOR eingeschlagen.“ Wes-halb er sich bei Ihnen nach dem Grund erkundigte. Sie sagten darauf: „Dieser dämliche Köter hat ihn umge-graben!“ – Von welchem Köter reden wir hier?«

  »Es ist wahr, dass der hübsche und gutmütige PLUTO meinen Garten umgegraben hat, aber das hatte ich schon lange vor, deswegen würde ich dem Hund nichts antun. «

  »Eine Zeugin sagte außerdem, dass Sie mit er-hobenen Fäusten dem Hund wüste Drohungen hinter-herbrüllten.«

  »Wüste Drohungen? Herr Inspektor ich sagte le-diglich: Lass dich hier nicht wieder blicken, du Hund! Das war meine zuerst gefühlte Wut über den Anblick 

meines Vorgartens.« Dass meine eigentlichen Worte »Beim ADLER, der das Wappen meiner Familie ziert, ich werde mich Rächen du räudiger Sohn einer Hündin!« waren, behielt ich lieber für mich.

  »Verstehe« er kritzelte meine Aussage auf den kleinen Notizblock in seiner Hand »Also, Sie fuhren mit der Kutsche.«

  »Bis vor die Türe meines Büros. Wie immer empfing mich Frau Sesam und übermittelte mir sämtliche Termine des Tages.«

  »Frau Sesam enthielt sich der Aussage.« stellte der Inspektor fest. »Wieso sollte sie sich der Aussage enthalten, wenn diese doch wichtig für Ihre baldige Verhandlung sein könnte?«

  »Es ist ihr peinlich Herr Inspektor. « Die gehobene Augenbraue des Inspektors verriet mir, dass er sich mit peinlich nicht zufrieden geben würde. » Wissen Sie, Frau Sesam ist sozusagen der Grund für die Ge-schehnisse.«

  »Bitte fahren Sie fort. «

  »Als Frau Sesam mir sämtliche Termine gesagt hatte erzählte sie mir das ihre ZWILLINGE heute ihren 

ersten Schultag hätten. Kurz darauf war sie auch schon im Haus, während ich noch  den Kutscher bezahlte und einen kleinen Plausch mit ihm hielt. Als ich dann ebenfalls zum Büro gehen wollte landete plötzlich ein STEINBOCK vor meinen Füßen.« Ich atmete tief ein und versuchte mich im Zaum zu halten. »Wissen Sie, dies war der  handgeschnitzte Steinbock meines Großvaters. Er war sehr wertvoll für mich.«

  »Wie konnte er dann vor Ihren Füßen landen?«

  Unweigerlich gab ich zu: »Pluto hat die Schnitzereien meines Großvaters, als Kauspielzeug benutzt. Die Schnitzereien, die mein Großvater mühevoll mit einem HALBDMONDmesser formte. Einem SCHWAN biss er den Hals ab, dem Widder stutzte er die Hörner und die GIRAFFE war fortan beinlos.«

  »Das muss Sie doch sehr in Rage versetzt haben? « setzte der Inspektor fort »So sehr, dass Sie be-schlossen haben sich nicht nur an Pluto, sondern auch an Frau Laus zu rächen.«

  Hätte er es als Frage formuliert, wäre er mir nicht so anklagend erschienen. »Herr Inspektor ich würde dem Hund und meiner Kollegin niemals etwas antun wollen! Frau Laus ist immer gutmütig und der kleine Pluto nur 

ein Hund. Ein liebevoller und verschmuster kleiner Hund.« Am liebsten hätte ich angefangen zu weinen, aber Lob könnte mich aus der Sache rausreden, nicht wahr?

  »Was haben Sie dann gemacht? Sie waren doch wütend, konnten Sie sich tatsächlich im Zaum halten?«

  »Natürlich war ich wütend, mir war die Sammlung wichtig. Also ließ ich den Topf mit dem Weihnachtstern an einem willkürlichen Tisch stehen und suchte Frau Laus auf.«

  Der Inspektor wirkte nun aufmerksamer.

  »Als ich schließlich ihr Büro betrat war sie gar nicht anwesend. Also machte ich mich auf die Suche nach ihr.«

  »Was Sie dazu verleitet hatte das Büro von Herrn Schmacht zu betreten. Indem sich auch Frau Sesam befand.«

  »Ich dachte er schrie den Namen von Frau Laus und hörte etwas knallen.«

  »Der Aussage von Herrn Schmacht nach, warfen die beiden eine WAAGE um. «

  »Das kann ich nicht sagen Herr Inspektor.« Ein raues Gefühl durchzog meinen Hals. Ich fing an zu Husten, in der Hoffnung es würde so verschwinden.  »Verstehen Sie bitte. Ich war abgelenkt,  denn die beiden trieben gerade … Unzucht.«

  »Vertiefen Sie bitte Unzucht, Herr Müller.«

  »Sie vollführten den Beischlaf.« die röte stieg nun auch dem Inspektor ins Gesicht worauf auch er anfing sich zu räuspern. »Als ich dies sah, erstarrte ich erst-mals im Anblick von Frau Sesam und Herr Schmacht. Herr Schmacht allerdings war erzürnt und schimpfte mich den Raum zu verlassen.«

  »Das taten Sie auch.« er blätterte ein paar Seiten zu-rück und sah mich durchdringend an. »Der Aussage ihrer Kollegen nach warfen Sie dem Topf um, damit Pluto davon fressen konnte. Im Wissen, dass dies für ihn Giftig sein würde.«

  »So war es wirklich nicht Herr Inspektor. Als ich beide Kollegen überraschte und mich Herr Schmacht's Beschimpfungen aussetzte, stolperte ich rückwärts aus dem Raum und habe dabei wohl den Topf mit dem Weihnachtsstern umgeworfen.«

  »Wieso haben Sie den Topf mit dem giftigen Inhalt nicht wieder aufgehoben?« 

  »Es fiel mir nicht sofort auf, weil ich ein anderes Problem hatte. Deswegen habe ich ihn nicht auf-gehoben und er konnte davon fressen. Verstehen Sie es war ein Unfall!« Wenn auch ein glücklicher, schoss es mir ungewollt durch den Kopf.

  »Welches Problem?«

  »Der … entblößte Anblick von Frau Sesam… .« ich hielt inne.

  »Ich verstehe nicht ganz. «

  Entweder er verstand wirklich nicht, oder er wollte mich einfach bloß stellen. »Er stand.« antworte ich verlegen.

  »Sie müssen deutlicher werden Herr Müller!«

  »Ich … mein … Sie wissen schon! Wenn Sie eine nackte Frau sehen, dann steht Ihrer auch!«

  Als sich der Blick des Inspektors abrupt veränderte, wusste ich dass er es endlich kapiert hatte! Erneut räusperte er sich »Was haben Sie getan um … das Problem zu lösen?«

  »Ich wollte in mein Büro gehen. Doch leider klemmte die Türe und ich konnte nicht riskieren, dass einer meiner Kollegen mich in diesem Zustand sehen könnte. Und da Frau Laus nicht anwesend war … «

  »Ich wollte in mein Büro gehen. Doch leider klemmte die Türe und ich konnte nicht riskieren, dass einer meiner Kollegen mich in diesem Zustand sehen könnte. Und da Frau Laus nicht anwesend war … .«

  »Beschlossen Sie das Problem … oh jetzt verstehe ich.«

  »Ja, ich habe ihr Büro in der Hoffnung das Problem schnellst möglichst loszuwerden, abgeschlossen und angefangen es … zu lösen. « Ich seufzte »Leider, als ich ihn gerade wieder einpackte, betrat Frau Laus das Büro, die unglücklicherweise mittels Schlüssel ein-treten konnte. Diese war erzürnt weil ich unerlaubt ihr Büro betreten hatte und kam direkt auf mich zu und ... naja ... .«

  » … und Frau Laus rutschte auf … « Selbst dem Inspektor war dieser Gedanke zu wider, als ihn auszusprechen. Zumindest dachte ich das, bis er plötzlich laut anfing zu Lachen und nicht mehr damit aufhörte. »Ich denke, damit ist der Fall für mich soweit geklärt. Ich freue mich auf die Verhandlung.« Er wischte sich eine Träne weg »Nein wirklich. Ich freue mich darauf.«

  Dämlicher Inspektor.

Gerichtsurteil. Verfasst am XY. YX. YXYX

Der Angeklagte Müller H. konnte sich als zuverlässig und glaubenswürdig erweisen. Der Tatvorgang wurde für einen Unfall männlicher Reflexe wegen zurück-geführt. Deshalb gilt Herr Müller H. als unschuldig und wurde freigesprochen.

Außerdem halte ich fest, dass Herr Müllers großer Lob für Frau Laus‘s Rücksicht und Persönlichkeit, ihn schließlich zu einen Abkommen verleitete, der als Entschädigung seines männlichen Ergusses galt, der beinhaltet, dass er sich solange um Pluto kümmert bis das Bein von Frau Laus vollständig kuriert ist. 

Richter
Salwen F.