Fjodor Mandzukicz wird von seiner direkten Vorgesetzten erpresst. Titelbild: www.pixelio.de/©Gerd Altmann/PIXELIO
Das die gesamte Gesellschaft hierarschich aufgebaut ist, das dürfte dem Leser nicht verborgen geblieben sein, denn er wird damit praktisch an jeder Stelle, wo man darüber spricht mit eben diesem Fakt konfrontiert. Es sei aber nochmal erwähnt, sollte es jemand noch nicht erfasst haben.  Â
Über den einfachen Wächtern standen natürlich auch Personen, die mehr zu bestimmen hatten. Diese nennen sich Abschnittsbevollmächtigte. Es gibt mehrere von ihnen für einen einzigen Abschnitt des Grenzzaunes, wobei sie sich absprechen müssen über die Dienstpläne und den zu erledigenden papierkram. Das hat dazu geführt, dass jeder Bevollmächtigte eine gewisse Anzahl von ihm namentlich bekannten Wächtern bearbeitet. Überhaupt brachte diese Position sehr viel bürokratische Arbeit mit sich und weniger praxisorientierte Aufgaben. Die Praxis kannte ja jeder Bevollmächtigte aus seiner eigenen Wächterpraxis. Denn auch hier war es so, dass sich die Beamten aus den Praktikern ganz unten automatisch rekrutierten und diese dann wieder den Oberbevollmächtigten des Abschnitts aus ihren eigenen Reihen wählten.
Aber zurück zu den Abschnittsbevollmächtigten. Es kam nicht selten vor, dass sie einen der ihnen zugewiesenen Wächter zu sich zitierten, nach Dienstschluss, verstand sich. Und dann wurden gewisse Differenzen, auch mal im Betragen der jeweiligen Person, angemahnt. Man begleitete schließlich ein äußerst wichtiges und auch nach außen hin geachtetes Amt, also sollte man sich auch als Vorbild der Gesellschaft präsentieren und nicht Dinge tun, die dem Normalsterblichen verwehrt waren. Denn solche Praktiken hatten auch dazu beigetragen, dass im alten System die Menschen den Glauben an die Funktionalität und Gerechtigkeit der ihnen übergeordneten Institutionen verloren. Und man kann sich vorstellen, dass eine Gesellschaft, die den Anspruch hat ewig zu bestehen dies gar nicht erst aufkommen lassen will.
So begab sich Fjodor Mandzukicz, bereits in Zivil, zum Verwaltungsgebäude, wohin man mit einer eigens dafür eingerichteten Bahnlinie fahren konnte. Allerdings durfte man sie nur nutzen, wenn man die entsprechende Vorladung vorzeigen konnte. Und ehrlich gesagt, wollte auch niemand freiwillig dorthin, denn wenn man dahin zitiert wurde kam man meinst nicht gerade fröhlich heraus, weil man meist gesagt bekommen hatte, dass man gewisse liebgewonnenen Verhaltensweisen einstellen musste und zwar umgehend. Das gefiel niemandem, aber wer wollte schon riskieren unehrenhaft entlassen zu werden?
Er bewegte sich durch einen langen Gang, der zwar mit freundlichen Farben geradezu zugekleistert war, aber all dies war nur billige Fassade. Man spürte geradezu die drückende Angst derer, die sich hier drinnen bewegten, abgesehen natürlich von den Beamten selbst. Man hätte auch alles in grau halten können, dies wäre zumindest ehrlicher gewesen als dieser Versuch der Freude und Freundlichkeit. Er setzte sich gerade auf eine der Bänke vor dem Zimmer, in welches er musste, als man ihn schon aufrief. Das war normal, denn es gab Kameras, mit denen die Beamten sehen konnten, wer sich dort niederließ, aber man spielte eben dieses Spiel, dass man sich erst setzen musste. Es war so, dass man doch ein wenig schadenfroh war den Delinquenten, wenn der Ausdruck gestattet ist, ein wenig zu beugen und leiden zu sehen.
Fjodor trat ein und sah sich im Raum um. Er war ziemlich spärlich eingerichtet. Zwei Regalreihen flankierten einen großen Schreibtisch, hinter dem die Abschnittsbevollmächtigte Molly Waters saß. Hinter ihr waren Monitore eingeschalten, auf denen man das Geschehen in den nahen Gängen überblicken konnte. Molly blickte nicht einmal von ihren Unterlagen auf, die sie gerade bearbeitete und wies auf den einfachen Holzstuhl, welcher geradezu winzig anmutete im Verhältnis zu allen anderen großen Gegenständen im Raum. Der Deckenfluter tauchte alles in ein unwirklich neonweißes Licht.
Als er sich gesetzt hatte legte sie gemächlich den Stift zur Seite streckte sich in ihrem Ledersessel genüsslich und blickte dann zu Fjodor. Ihr Blick war kalt, denn ihre Augen waren Stahlblau, was den Betrachter sofort frösteln ließ. Das lange, blonde Haar hatte sie zu einem strengen Knoten zusammengefasst um den Eindruck der Autorität noch mehr zu verstärken. Die Lippen waren nur dezent geschminkt und dann aber so, dass sie schmaler wirkten, als sie eigentlich waren, sodass der Eindruck der Strenge auch in diesem Detail verstärkt wurde. Dagegen wirkten die weichen Formen ihres Gesichtes wie ein gemeines Kontrastprogramm dazu, doch auch hier gab sie sich Mühe, durch das Hervorstrecken des Kinns eine gewisse Strenge zu erzielen. Das Lächeln, welches ihre Lippen umspielte war nicht liebevoll, sondern beißend zynisch. Sie war eine diabolische Abschnittsbevollmächtige par exzellance. Normalerweise waren dies auch nur normale Beamten, die sich nicht schlimmer gaben, als sie waren, doch Molly Waters war da ganz eigen. Sie hatte es, was das anging, geradezu zur Meisterschaft gebracht. Und so fühlte sich auch Fjodor sehr unwohl und rutschte auf seinem Stuhl unruhig hin und her, während sie ihn von oben bis unten musterte, als müsse sie so erst feststellen, ob auch wirklich die richtige Person vor ihr saß.
„Herr Mandzukicz, habe ich Recht?“, fragte sie diabolisch grinsend mit einer demgegenüber aber doch sehr wohlklingenden, vollen Stimme, die sie aber auch versuchte dünner und gemeiner erscheinen zu lassen.
„Ja, das ist korrekt, Frau Abschnittsbevollmächtigte“, antwortete er unterwürfig. Sie nahm die Anrede wohlwollend zur Kenntnis und begann dann einen Stapel von Papieren zu ordnen. Man konnte dabei nie wissen, ob die Akten irgendetwas mit einem selbst zu tun hatten oder ob nicht. Jedenfalls ließ sie sich mit der Prozedur einige Zeit und genoss regelrecht allein das Wissen, dass Fjodor, bei jedem verschobenen Blatt, zusammenzuckte.
Als sie diese Folterung beendet hatte zog sie lediglich einen kleinen Notizzettel aus einer bisher nicht benutzten Schublade hervor und blickte, bevor sie vorlas, was dort stand, noch einmal genüsslich an ihm auf und ab.
„Mein schlauer Zettel verrät mir, dass Sie ein gesteigertes Interesse an antiken Büchern zeigen. Vornehmlich an antiken Ausgaben von Büchern, die wir eigentlich von der Bildfläche getilgt haben. Ist das wahr?“, fragte sie tonlos. Fjodor nickte wortlos. Lügen hatte doch keinen Sinn, denn wenn man so etwas vorgeworfen bekam, dann hatten die Beamten es schon aus mehreren Quellen bestätigt bekommen.
„Das ist interessant, wissen Sie? Weil, eigentlich ist sowas ja verboten. Und die Quellen sind ja auch meist nicht legal bzw. selbst wenn ich eine solche Quelle wäre, dann wäre das nicht legal. Oh, Fjodor! Was tun Sie denn da nur? Sie sind ein Wächter, Sie gehören zu den in beiden Klassen höchstgeachteten Personen und dann wollen Sie sich das einfach wegen einer solchen kleinen Passion kaputt machen?“
„Ich erkenne die Dummheit meines Unterfangens. Aber Sie müssen wissen, dass es nicht ohne Reiz ist manches Mal auch die Dinge zu ergründen, die wir eigentlich nicht ergründen sollen. Es kann ja auch eine heilsame Ãœbung sein, wenn man erkennt, dass alles darüber Gesagt der Wahrheit entspricht. Dass man erkennt, dass zu Recht solche Bücher verboten sind. Aber natürlich weiß ich auch, dass das keine Rechtfertigung meines Verhaltens ist, also erwarte ich Ihr gerechtes Urteil“, antwortete er unterwürfig. Solche Sätze kannte man auswendig, denn man bekam sie sogar gelernt, denn es war nie ausgeschlossen, dass man doch einmal solche Sachen machte. So blind war die Gesellschaft selbstverständlich nicht. Solches korrekte Verhalten sollte auch vor Gericht die Richter ein wenig milde stimmen, was wenigstens für eine Milderung sorgte, insofern dies möglich war. Wenn nicht, dann hatte man auch mit diesen Sätzen nichts gewonnen, es zumindest aber versucht. Es konnte ja später helfen, weil man sich sehr schnell einsichtig gezeigt hatte.
Ein Gong ertönte. Molly Waters erhob sich und schnitt, eine Hand über die Tischplatte gleitend, um diesen herum und blieb vor Frederik stehen.
Ihre Absatzschuhe hatten den Effekt, dass Molly Waters noch größer wirkte und dadurch noch beeindruckender. Die enge Kleidung der Abschnittsbevollmächtigten, eine in braun gehaltene Bluse und ein knielanger Rock, kleideten sie perfekt. Ihr schlanker Körper zeigte jede Rundung unter der Kleidung, weshalb man sich schwer auf sie konzentrieren konnte, wenn sie begann schwer zu atmen. Sie löste den Haarknoten und die Haare fielen über die Schultern nach unten und gaben ihr plötzlich etwas deutlich verführerischeres, als beängstigendes. Sie fuhr sich mit dem einen Blusenärmel über den Mund und die strenge Schminke verschwand. Ihre Lippen wirkten nun viel voller und sinnlicher. Auch ließ sie der weichen Form ihres Gesichtes jetzt freien Lauf. Sie überkreuzte die Beine und ließ sich ein wenig am Schreibtisch hinab gleiten, sodass der Rock weiter nach oben rutschte und einen freien Blick auf ihre scheinbar unendlich langen Beine bot. Fjodor wurde bei all diesen Reizen, die ihn plötzlich entgegen sprangen rot.
Molly Waters lachte, als sie die Röte in seinem Gesicht betrachtete.
„Sie sind süß, wissen Sie das? Fjodor, haben Sie erstmalig bemerkt, dass ich eine Frau bin und keine Beamtin?“, fragte sie scherzhaft und knöpfte ihre Bluse ein wenig auf, sodass man ihre straffen Brüste deutlich sehen konnte.
Panisch drehte er sich nach der Tür, doch ein entmutigendes Klicken verkündete, dass sie geschlossen worden war. Molly Waters hatte eine Fernbedienung, mit der sie das bewerkstelligen konnte und die behielt sie natürlich bei sich in der anderen Hand.
„Ich finde dein Interesse an alten Büchern, vor allem an den Verbotenen äußerst reizvoll. Alle Wächter sind ja schöne Männer, aber du bist dadurch ganz besonders, also auch von besonderem Interesse für mich“, sprach sie mit ihrer vollkommen wohlklingenden Stimme und setzte sich auf seinen Schoß und umschlang mit ihren Armen seinen Hals.
„Ich habe auch ein Interesse an solchen Dingen, besser gesagt, ich besitze ein Buch von damals. Es betrifft die Geschichte der Neuzeit, wie man es seinerzeit nannte von 1500-1945. Es ist in französisch verfasst, was ich übrigens nicht nur fließend spreche“, erwähnte sie lasziv lächelnd und fuhr mit ihrer Zunge über ihre Lippen.
„Und, was soll das?“, fragte Fjodor verunsichert.
„Das bedeutet“, wobei sie mit ihren Fingern über seinen Hals fuhr, „dass wir beide im selben Boot sitzen. Und wir werden nicht nur sitzen, wir werden uns auch die Zeit zusammen vertreiben, mein Schöner“, hauchte sie in sein Ohr und küsste dann seinen Hals mehrere Male.
„Ich bitte Sie auf den Punkt zu kommen“, erwiderte er rasch und musste sich zusammennehmen, denn die Aufreizungen von Molly Waters erregten ihn doch in nicht unerheblichem Maße.
„Oh, wenn ich das tun würde, dann würde wir beide schon jetzt, gleich hier unsere körperliche Vereinigung feiern, sodass ich zum ultimativen Punkt, dem Höhepunkt kommen würde“, bildete sie das Wortspiel und rutschte mit ihrem Hintern auf seinem Schoß herum.
„Zuerst einmal nennst du mich Molly und siezt mich nicht mehr. Jedenfalls nicht, wenn der Dienst offiziell beendet ist, Fjodor. Und der Gong hat mein Dienstende verkündet. Weiterhin mache ich dich zu meinem persönlichen Adjutanten, du dürftest davon schon einmal gehört haben.“
In der Tat. Persönliche Adjutanten waren die Hilfskräfte ihrer Vorgesetzten und konnten es so schaffen, wenn sie gute Dienste leisteten, besonders schnell in der Hierarchie aufzusteigen. Man erwählte sich aber nur solche Personen als persönliche Adjutanten, die auch besonders hervorragende Arbeit leisteten. Die anderen Abschnittsbevollmächtigten konnten gegen eine Wahl Einspruch einlegen und dann musste man abstimmen, ob der Adjutant behalten werden durfte, wobei der Wähler von ihm sich rechtfertigen musste, wieso er eben diese Person ausgewählt hatte. Aber das kam nur sehr selten vor. Das Ganze bot auch noch einen weiteren Vorteil, bzw. eine gewisse Verlagerung eines Vorteiles. Man war als persönlicher Adjutant vom Dienst an der Gemeinschaft befreit. Dafür tat man einen Dienst für den Vorgesetzten, der ja auch im Namen der Gemeinschaft arbeitete. Wenn er dadurch effizienter arbeitete, dass er eine Hilfskraft hatte, so wurde auch die Gemeinschaft effektiver dadurch gestützt und das konnte nur gut für sie sein. Zudem wurden persönliche Adjutanten nur für bestimmte Wochentage verpflichtet und an den weiteren mussten sie ihren normalen Diensten nach Arbeitsschluss nachgehen, außer man wurde in bestimmten Ausnahmefällen extra bestellt. Dann galt wieder das bereits zuvor Gesagte.
„Ja, natürlich weißt du es, mein Aufgeweckter“, beantwortete sie sich die Frage selbst und küsste seine Stirn.
„Du wirst mir bei meiner umfangreichen Büroarbeit helfen. Und zwar Dienstag, Donnerstag und Samstag. Das ist nicht zu viel um dich zu überanstrengen und es ist nicht zu wenig, als dass ich nicht auf meine Kosten kommen würde. Und das ist realistisch. Siehst du die ganzen Akten? Oh die liebe Molly hat schrecklich viel zu tun, also bitte, hilf mir, mein starker Liebling“, flehte sie fast und küsste dann seinen Mund. Ihre Zunge wanderte erst vorsichtig in seinen Mund doch dann begann sie plötzlich die Seine wild zu umspielen. Molly Waters bebte am ganzen Leib und klammerte sich fest an Fjodor, der immer mehr befürchtete die Kontrolle zu verlieren. Doch zum Glück beendete sie ihr Spiel, bevor er vollkommen verfallen war.
„Sparen wir uns das für gleich auf, mein Adjutant der Liebe“, betitelte sie ihn und rutschte langsam von seinem Schoß. Sie ordnete ihre Kleidung rasch und zog sich dann den langen Mantel über.
„Komm, wir gehen. Aber vorerst gehen wir nur nebeneinander, damit niemand bemerkt, was da zwischen uns ist, in Ordnung?“, fragte sie und küsste seine Wange.
„Aber was ist denn nun mit der Notiz von mir?“
„Die ist verschwunden, insofern du die Bedingungen einhältst“, sprach sie und umfasste seine Taille. Sie hielt ihren Kopf direkt vor seinem und legte ihre Nase an seine an.
„Ich weihe dich in die Geheimnisse der Geschichte ein und stille dein Verlangen nach diesem Wissen. Im Gegenzug stillst du mein Verlangen nach dir. Für jedes Kapitel erwarte ich ein vollbefriedigendes Liebesspiel, bei dem ich mindestens einmal zum Höhepunkt komme. Sollte dies nicht geschehen wird die Prozedur wiederholt, bis es soweit ist. Erst dann lese ich weiter. Aber keine Sorge, Fjodor. Ich bin mir sicher, dass du mich nicht enttäuschen wirst und regelmäßig die Gipfel der Lust erklimmen lässt“, flötete sie und zog sein Becken an das Ihre.
„Oh ja, du wirst mich nicht enttäuschen“, flüsterte sie erregt und stieß ihn dann schnell von sich.
„Komm, lass uns zu mir gehen.“
Â
Das Apartment lag eine knappe halbe Stunde Bahnfahrt entfernt, doch für Fjodor war Zeit jetzt relativ. Bereits im Fahrstuhl griff Molly ihm ans Gesäß und kicherte dabei wie ein kleines Schulmädchen.
Im Apartment angekommen schaffte er es gerade noch ihr den Mantel auszuziehen und auch er den Seinen abzustreifen, denn Molly war in stürmischer Erwartung und drängte ihn sofort, mit einem Blick, der keinen Widerspruch duldete, ins Schlafzimmer.
Alles dort war in einem warmen Rot gefasst mit entsprechenden farblichen Abweichungen, die bis ins Goldene reichten. Der Boden war mit weichem Flokati ausgelegt, so dass man wie auf einer Wolle ging. Vor den hohen Fenstern hingen Rote Stoffbahnen, die, wenn die Sonne hindurch schien, dem Raum ein sattes Licht gaben. Das Bett war mit feinen Stoffen ausgelegt und die Kissen wohl angeordnet. Überhaupt wirkte es, wie aus einem arabischen Traum. Ein Baldachin darüber, von dem dünne Stoffbahnen herabhingen, die wie ein Schleier alle Seiten umgaben. Während Frederik sich noch zu Recht fand in diesem großen Raum begann Molly bereits damit ihre Bluse aufzuknöpfen und diese auf den Boden zu werfen. Mit einem schnellen Zippen ihres Reisverschlusses war der Rock auch hinfort. Sie trug dunkelblaue Spitzenunterwäsche und ihre dünnen Strümpfe waren mit Strapshaltern, gleicher Farbe, befestigt. Alles schien so, als habe sie es perfekt geplant.
Fjodor selbst hatte ein plötzliches Verlangen, sodass er mechanisch seine Kleider von sich warf, während Molly keck eine der Stoffbahnen zur Seite schob und sich in die Tiefen des Bettes begab. Als er sich entkleidet hatte winkte ihn ihr Schatten mit lockendem Finger. Er fühlte sich unfähig dem zu wiederstehen, also schob er sich vorsichtig durch die Stoffbahnen, wie sie es getan hatte, und erblickte eine, wie auf dem Präsentierteller liegende Molly Waters, die sich seitlich gelegt hatte und ihren Kopf auf einen Arm stütze.
„Komm schon, mein Schöner. Zeig mir, dass ich dich zu Recht auserkoren habe mein Adjutant zu sein.“
Mandzukicz näherte sich ihr und drückte sie auf das Bett. Ihre Beine umschlangen seine sofort, als wäre dies ein natürlicher Reflex.
„Oh ja, komm schon. Ich bin nicht deine Abschnittsbevollmächtigte mehr, ich bin deine Gespielin. Erhebe dich über mich, los, erniedrige mich!“, rief sie ihm zu und er drückte sofort seine Lippen auf ihre und die beiden küssten sich lange und intensiv, wobei sie sich gegenseitig dabei halfen, die Unterwäsche zu verlieren. Als sie dies getan hatten stieß sie ihn kurz von sich und spreizte die Beine.
„Los, nimm mich wie eine Urgewalt, wie ein wildes Tier!“, forderte sie ihn auf, während er hastig das Kondom überzog, welches sie ihm vorher gereicht hatte. Dann stürzte er sich auf sie und drang weit und schnell in sie ein. Dabei musste sie laut kreischen, doch der Schmerz war eine Erfüllung für sie, bis sie mehrere Minuten später mit einem befreienden Stöhnen den Höhepunkt erreichte. Gleich danach stieß sie ihn wieder von sich und ließ es sich gefallen, dass er ihren Körper, immer noch heftig erregt, küsste.
Wenig später hatte auch Fjodor sich beruhigt und lag ruhig neben ihr. Molly stand auf und nahm ein Buch aus dem Regal. Dann legte sie sich wieder neben ihn und zeigte es stolz.
„Du warst so wild und garstig zu mir. Mein Wilder hat sich eine Belohnung verdient“, säuselte sie und las das erste Kapitel über den Ãœbergang vom Mittelalter zur Neuzeit. Molly beherrschte nicht nur das Französische, sie konnte auch simultan ins Englische übersetzen, weshalb sie las, als würde es so im Buch stehen. Während der Lektüre küsste Fjodor ihren Körper weiterhin, doch besonders interessiert war er nicht mehr an der Frau, sondern viel mehr an dem, was sie vorlas. Die Geschichte fesselte ihn mehr als die Lockungen des anderen Geschlechts.