Beschreibung
So hier nun auch Kapitel 6 und 7. Die nächsten könnten vielleicht etwas länger dauern.
Die Verschwörung
Vier Tage nach seinem Besuch in Hyrule, stand Enrique in einer dunklen Kutte eingehüllt in den verregneten Straßen von Fareburry. Um nicht weiter aufzufallen, hatte er Hurrikane einen Tagesmarsch von hier zurückgelassen, was für ihn nur 3 Stunden waren. Er war in einer der typischen dreckigen Gassen, vor der Tür einer ebenso typisch dreckigen Spielunke. Er hatte fast vergessen wie es war, doch der Straßendieb in ihm war wohl doch nie ganz gestorben. Kurze Euphorie durchzuckte er als er den Laden betrat. Alles war recht düster gehalten und an fast allen Tischen saßen zwielichtige Gestalten. Lucia Diaz Laden war der Treffpunkt für alle, die Kontakte hatten oder welche knüpfen wollten. Egal ob Leibwächter, Söldner, Attentäter, Drogendealer oder Zuhälter, hier wurden Deals und Geschäfte geschlossen. Und über all dem hielt die „Graue Wölfin“ ihre Hand. Er setzte sich an die Bar und zog die Kapuze seiner Kutte runter. Er wischte sich einige feuchte Haare aus dem Gesicht. Dann drehte sich auch schon der Barkeeper zu ihm um. „Gib mir ein „Lächeln der Göttin“ doch auf elfische Art ja?“, sagte Enrique zu dem Mann. „Mit oder ohne Schuss?“, fragte dieser gelangweit. Enrique schaute ihn etwas verärgert an: „Hey, sehe ich etwa wie ein verdammter Junkie aus?“
Der Mann drehte sich wieder gelangweilt um und gab dabei ein widerwilliges „Verzeihung“, von sich.
„Ach und Jaks?“, meldete sich plötzlich eine Frauenstimme: „Der geht aufs Haus ja?“. Ohne viel begeisteung in der Stimme gab Jak ein weiteres ja von sich. Enrique drehte sich nun zu der Dame hin. Sie war schon recht als, doch Schminke, schrille Klamotten, eine Frisur die Enrique an ein explodierendes Vogelnest erinnerten und eine unglaubliche Energie und Lebensfreude die von ihr Ausging täuschte darüber hinweg. „Na, du hast dich aber ganz schön verändert, mein Junge.“, meinte Lucia Diaz, auch bekannt als die Graue Wölfin, und viel Enrique um den Hals. „Du auch, Mum. Siehst sogar noch jünger aus.“, brachte Enrique noch hervor bevor er einen riesigen Lippenstiftfleck auf die Wange gedrückt bekam. „So und jetzt… WAS HAST DU ALL DIE JAHRE GETRIEBEN OHNE DAS ICH AUCH NUR EIN WORT VON DIR GEHÖRT HABE!“, schrie sie plötzlich und schlug ihm eine runter dass Enrique quer durch die Bar flog. Lucia lehnte sich wieder zu Jaks rüber der die Sache nur Teilnahmelos beobachtete. „Stell dir vor, mein eigener Sohn. Über Jahre verschwindet er und taucht plötzlich wieder auf. Ohne jedes Wort, ohne auch nur einen Brief an seine Mutter zu schreiben. WO HAST DU GESTECKT!“, rief sie wieder als Enrique sich auf seinen Platz zurückgeschleppt hatte. „Ich hatte einige Geschäfte zu erledigen. Du weißt das ich verfolgt wurde als wir uns das letzte mal sahen.“, versuchte Enrique zu erklären. Lucia setzte ein verführerisches Lächeln auf. „Du glaubst doch nicht im ernst, ich würde keine Nachforschungen Anstellen über meinen Sohn. Ich weiß genau, dass du ein neues Haustier hast. Ich kenne sogar deine engsten Freunde. Besser als du, wie dieser Otoriejunge.“
„OK, gut, es ist raus. Doch wenn du wusstest wo ich bin, warum schlägst du mich dann durch deinen Laden??“.
Weil du ein ungezogener Junge warst. Du hättest mir wenigstens mal schreiben können, nicht wahr Jaks?? Also was willst du.“
Enrique grinste: „Woher weißt du, dass ich etwas will?“
„Weil du genau wie dein Vater bist. Du siehst sogar genau aus wie Carlos, jetzt wo du älter bist. Also, was ist es jetzt?“
„Ich brauche Informationen darüber“, sagte er und holte den Giftpfeil hervor: „Was ist das, wo kommt es her und wer hat es benutzt?“
Lucia wog die kleine Waffe in ihren Händen. „Na gut, eine Info ist gratis. Das ist eindeutig ein Giftpfeil. Der Rest kostet.“
Enrique machte ein gespielt gekränktes Gesicht: „Du würdest Geld von deinem eigenen Sohn verlangen?“
„Nicht wenn er brav währe. Doch meine Bedingungen sind einfach. Komm mich öfter mal besuchen und tu mir ab und zu einen Gefallen dann hörst du von mir was du willst.“
„Klingt als wolltest du mich in deine Informationsnetz einspannen“, Enrique grinste weiterhin. Seine Mutter hatte schon immer Geschäftssinn gehabt, sei es als Piratin oder als Barbesitzerin. Der veraltete Steckbrief von 10000 Goldstücken hing stolz an der Wand in der Nähe der Eingangstür.
„Nun, ich wollte schon immer jemanden der direkt an der Quelle der politischen Macht sitzt. Also was ist?“
Enrique seufzte kurz. „Na gut, ich werde sehen wie oft ich Zeit habe.“
„Sehr gut, das ist mein Junge. Also Jaks, was kannst du uns über dieses kleine Utensiel hier sagen.“
„Leicht modifizierter Silberdart der Nachtelfen. Die Seiten wurden leicht eingeritzt um mehr Stabilisation zu erzeugen. Die Spitze ist dünner als gewöhnlich, damit er auch aus weiter Entfernung unter die Haut geht. Beim Gift würde ich auf klassische Calabar Bohne setzen“, sagte der Barkeeper in monotoner Stimmlage ohne auch nur kurz den Blick von dem Glas zu erheben das er seit 5 Minuten schon sauber wischte.
„Ja, das hätte ich auch vermutet.“, sagte Lucia mit leichtem Lächeln. „Und? hilft dir das weiter?“
Enrique überlegte. „Warum sollten Nachtelfen ein Interesse daran haben hohe Ämter in Hyrule auszuschalten. Ich dachte immer sie wären glücklich in den tiefen der Wälder von Salia.“
„Hier noch eine exklusive Info von mir.“, sagte Lucia. „Ich hörte vor kurzem das viele Völker in den äußeren Regionen sich heimlich Aufrüsten. Denk mal darüber nach.“
„Die äußeren Regionen? Die würden es doch nie wagen einen Krieg gegen uns anzufangen. Seit den orkischen Kriegen hat kein Volk die Macht sich gegen den Drei-Bund aufzulehnen.“
Nun kam Lucia ganz nah an ihn heran. Fast schon flüsternd sagte sie: „Eines vielleicht nicht, doch manchmal muss man gleiches mit gleichem bekämpfen. Und wenn du Beweise brauchst, dann schau dir mal diesen Ort an. Ich bin mir sicher du wirst es sehr interessant finden.“
Sie steckte ihm das Stück einer Karte zu. „Nun, ich schätze ich sollte dann gehen“, sagte Enrique und leerte sein Glas in einem Zug. Auf seinem Weg zur Tür flog ein Messer knapp an seinem Gesicht vorbei. Er drehte sich wieder zu Lucia um. „Vergiss nicht“, sagte sie,“komm mich öfters besuchen, sonst fühle ich mich vernachlässigt.“
„Ja Maám“, sagte Enrique und machte dabei einen höfischen Knicks und ging dann zurück in den Regen.
Wieder einige Kilometer weiter wartete auch schon Hurrikane auf ihn. Zur Begrüßung sagte dieser:~ „Die siehst aus als würdest du aus einem billigen Bordell kommen“.~
„Schnauze“, meinte Enrique nur, knuffte ihm fest in die Seite und versuchte die Lippenstift Abdrücke aus seinem Gesicht zu kriegen. ~ „Also, was hast du erreicht?“~
Enrique hob wortlos die Karte hoch. „Kannst du mich zu diesem Punkt bringen?“, fragte Enrique und deutete auf das dicke X das irgendwo über dem Wald von Salia eingezeichnet worden war. Hurrikane musterte kurz die Karte und nickte dann. „Schön“, sagte Enrique, „dann mal los.“
Hinterhalt!
Einige Zeit später, Enrique hatte noch einen Zwischenstopp in einem Vorposten wo er einen Bericht seiner bisherigen Erfahrungen abschickte, erreichten sie den Wald von Salia, den größten Wald im ganzen Land. Er war die Heimat der Fiends und der Nachtelfen. Gleichzeitig beherbergte er auch die Hauptstadt der Lichtelfen „Bellesmere“. Je tiefer man in diesem Wald vordrang, desto größer und diechter wurden die Bäume. Im Mittelpunkt, so hieß es, sollte ein Kilometer hoher Ur-Baum stehen, doch dieser wurde noch nie entdeckt. Die Markierung auf der Karte befand sich in den schon Dichteren Regionen des Waldes. Enrique fragte sich, was jemand nur dort planen könnte. Sie flogen sehr lange Zeit über das dichte Blätterdach des Waldes hinweg, ohne jede verdächtige Spur zu entdecken. Enrique studierte nochmals genau die Karte. Was konnte man auch erwarten, das X bedeckte fast eine Fläche von 50 Km². „Ich weiß nicht Hurrikane“, sagte Enrique, „vielleicht sollten wir…“ Doch dann stockte ihm der Atem. Eine magische Aura, stärker als alles was er je erlebt hatte flammte unter ihm auf. Er sah wie etwas weißes unglaublich schnell auf sie zugerast kam. Noch bevor er reagieren konnte, stieß es mit Hurrikane zusammen. Er hatte keine Zeit zu realisieren was gerade geschehen war, da stand, wie aus dem nichts eine Frau vor ihm. Sie war etwas älter. Dünne Falten zierten ihr Gesicht. Sie hatte mittellange hellblonde Haare und trug zudem enge, weiße Kleidung. Enrique war zu perplex um sich zu rühren. So schnell hatte sich bisher nur sein Meister bewegen können. Doch die Frau ergriff schon die initiative. Schnell und präzise schlug sie ihm in den Magen. Enrique wurde ein paar Meter weggeschleudert, stürzte durch das Blätterdach der Bäume und landete unsanft auf dem Waldboden. Schock und Schmerz machten ihn schwindelig. Alles war verschwommen, durch seine Ohren rauschte das Blut, so laut wie ein Wasserfall. Mühsam rappelte er sich auf, ging jedoch wieder in die Knie und spuckte einen Schwall Blut aus. So hatte ihn noch nie jemand erwischt. Da stand sie wieder. Wenige Meter vor ihm war die mysteriöse Angreiferin gelandet. „Hurrikane“, dachte er nur, doch er spürte, das dieser ebenfalls in einem Kampf verwickelt war. Nach Gefühlen und Geräuschen zu urteilen mit einem anderen Drachen. Unruhig blickte Enrique auf die Frau. Konnte es wirklich sein, dass sie ebenfalls eine Reiterin war? Wenn ja, warum griff sie ihn an? Sie selber kam langsam auf ihn zu, kein Ausdruck im Gesicht, nur die Augen, kalt wie Eis. Enrique schauderte unbewusst und ging in Kampfstellung. Doch er war geschwächt, die verletung an seinem Bauch brannte und ihm war noch immer schwindlig. Auch die Frau schien es zu bemerken. Mit einem Satz überbrückte sie die letzten Meter zwischen ihr und Enrique, dann verpasste sie ihm einen Kinnhaken, sodass er nach hinten wegfiel. Doch noch während er in der Luft flog, sprang sie hinterher und versetzte ihm einen Tritt, wieder in die Magengrube. Gewaltsam landete er schwer keuchend auf dem Boden. Seine Umgebung verschwamm nun endgültig vor seinen Augen. Er spürte wie etwas schweres in seiner nähe landete. Dann sagte eine Männerstimme: „Joyce, was hast du denn da gefangen.“
„Nur einen Welpen“, antwortete die Frau.
Dann wurde es schwarz um ihn und er fiel in tiefe Dunkelheit.
Weiter Weg, in der Stadt Alexandria legte die White Pearl im Hafen an. Die Fahrt war glücklicherweise ausgesprochen Ruhig gewesen, auch wenn ein Sturm ihre Ankunft um einige Tage verschoben hatte. Draußen nahm Takeshi an der Übergabe der Prinzessin an die königliche Ehrengarde teil. Dabei konnte er einen kurzen Blick auf einen der Krähenmagier werfen, der sich in der Kutsche befand. Die Krähen, wie sie von allen wegen ihres markanten Federschmucks auf ihrem Rücken genannt wurden, waren die Elite Alexandrias. Sie konnten ohne fremde Hilfe fliegen und hatten ähnlich wie Drachenreiter mächtige Elementarzauber in ihrem Arsenal.
Takeshi wusste, das kein gewöhnlicher Entführer freiwillig mit einer Krähe aufnehmen würde, so war er äußerst beruhigt als Yuki in die Kutsche stieg. Sie schenkte ihm nochmals einen Blick und er machte eine kurze Handbewegung zum Abschied.
„Na, da scheint sich jemand meine Tipps doch zu Herzen genommen zu haben“, flüsterte Zidane Takeshi ins Ohr.
„Was meinst du damit“, fragte Takeshi teils wütend teils irritiert.
„Komm schon, selbst ein blinder Taubstummer hätte gemerkt das zwischen euch was läuft. Ich sagte ja, zeig ihr deinen Drachen und sie schmilzt für dich weg. Also, wie war sie.“
Takeshi holte tief Luft bevor er antwortete: „OK, nun hör gut zu. Im Gegensatz zu dir, hatte ich wichtigeres zu tun, als Frauen aufzureißen. Ich halte mich an die Tugenden eines Drachenreiters, doch wenn du so weiteermachst könnte ich dich noch hassen lernen.“
Zidane machte ein paar Schritte zurück: „Junge, jetzt entspann dich mal wieder. Man, das du aber auch alles gleich so ernst nehmen musst. Gut, da war nichts mit der Prinzessin, ist es das was du hören wolltest?“
Takeshi seufzte wieder: „Du kannst jemandem wirklich auf den Sack gehen. Na los, fliegen wir nach Hause und beenden diesen Einsatz.“
„Gut“, meinte Zidane : „wann legt das Schätzchien da wieder ab?“
„Gar nicht, wir fliegen alleine wieder nach Hause“, antwortete Takeshi und ging zu den Drachen ohne auf Zidanes missmutiges Grummeln zu hören.
Einige Stunden später waren sie auf dem Weg zurück nach Kingsbridge, als sie eine Recht große Einheit Drachenreiter sahen...