Fantasy & Horror
Drachentöter - Prolog - Der Messiah

Prolog

Feuer das auf ihn zu raste. Daltor warf sich zur Seite, als der schwarze Drache nur wenige Meter über ihn hinwegfegte, eine Wand aus Feuer hinter sich herziehend.

Er fiel zu Boden, klammerte sich aber mit aller Macht an das Gewehr in seinen Händen. Ohne das hätte er keine Chance gegen die gigantische Kreatur, deren schwingen den Himmel über ihm kurz verdunkelten.

Die anderen waren Tod… er hatte ihre Schreie gehört, als sie sich der kleinen Hütte zwischen den Dünen genähert hatten. Es war so töricht gewesen. Drei Jäger waren fiel zu wenig… und doch hatten sie gedacht leichtes Spiel zu haben. Ein einzelner Ritter konnte nur ein Ausgestoßener sein. Und doch war der Drache hier… wieso? Was beschützte er noch?

Den Ritter, eine Frau, hatten sie schnell ausschalten können. Er war allein zur Hütte gegangen, während die anderen die Umgebung sichern sollten. Und da hatte er sie gesehen. Vor dem heruntergekommenen Haus, das in einer kleinen mit Palmen bewachsenen Senke mitten in der Wüste lag. Ein Ort, den sie nur mit sehr viel Glück überhaupt gefunden hatten.

Daltor hasste es aus dem Hinterhalt zu töten… aber alleine war auch er einem Ritter nicht gewachsen. Wenigstens war sie schnell gestorben…

Doch dann, war da noch der Drache.

Ihm blieb kaum Zeit, weiter darüber nachzudenken als die Kreatur erneut zu einem Sturzflug auf ihn ansetzte. Er zielte grob und feuerte…  die Kugel surrte wirkungslos davon.

,, Verschwindet Mensch.“ , hörte er die dröhnende Stimme des Monsters in seinem Kopf als es erneut nur knapp über ihn hinwegrauschte. Ohne das Drachenblut, das jetzt durch seine Adern rann wäre er dem Wesen hilflos ausgeliefert.

Und auch so wusste er, dass die Kreatur ihn beim nächsten Mal töten würde. Seine Hände zitterten, als er die Patrone des Gewehrs ersetzte und anlegte.

Ihm blieb nur noch dieser eine Versuch. Daltor sammelte sich. Das war der Moment für den Ausgebildet worden, für den er geboren worden war. Der Drache setzte zu einem erneuten Angriff an.

Ein Blitz blendete ihn kurz und der vertraute Geruch von verbranntem Pulver erfüllte die Luft.  

Die Kugel hatte den Schädel des Drachen getroffen, der mit einem schweren Schlag zu Boden stürzte, Bäume und Sträucher mit sich riss und schließlich regungslos liegen blieb.

Daltor lud schnell das Gewehr nach, bevor er näher an das gefallene Monster herantrat. Es lebte noch, war aber offensichtlich schwer verletzt. Die Kugel hatte eins der dunklen Augen durchschlagen und vermutlich auch Teile des Gehirns.

,, Habt ein wenig Mitleid.“ Seltsam… der Drache sprach ganz sicher nicht von sich selbst.

,, Das ist das einzige Mitleid, das ich euch noch gewähren kann.“ , erwiderte er  und drückte den Gewehrlauf an die geschuppte Stirn des Wesens.

Der Schuss hallte durch den kleinen Hein. Einige Vögel wurden aufgeschreckt.

Daltor wendete sich von dem nun toten Drachen ab und lief zu der kleinen Hütte herauf.

Nach dem Kampf spürte er langsam, wie das Adrenalin nachließ. Geräusche und Farben schienen danach immer viel intensiver. Aber noch durfte er sich nicht erlauben unaufmerksam zu werden.

Rasch überprüfte er noch, ob die frau wirklich tot war. Die Fähigkeiten  er Ritter waren bemerkenswert und selbst der geringste Fehler konnte seinen Tod bedeuten. Aber seine Bedenken waren unbegründet. Daltor der Drachenjäger war das einzige Lebende Wesen, das im Hain zurück geblieben war. Das dachte er zumindest.

Ein Schritt in die Hütte jedoch belehrte ihn eines Besseren. ,, Was zum…“

Neben einem einfachen Strohbett, einem kleinen Tisch und einem Regal mit Vorräten und einem Wasserfass, hier draußen nur noch mit Gold aufzuwiegen, stand eine Wiege. Und darin ein Kind.

Daltor seufzte. Ihm blieb doch nichts erspart. Langsam und ohne hinzusehen richtete er die Waffe auf die kleine, vollkommen stille Gestalt.

Die Schriften der Bewahrer verlangen Mitgefühl.

Das ist ein Drachenritter. Ein Feind.

Und wirst du so nicht zu dem was du bekämpfst?

Er zögerte…

Das ist ein Kind.

Das ist ein Feind.

Er zögerte noch immer…