Fantasy & Horror
Licht und Schatten Kapitel 17 - NaNoWriMo 2012

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"Licht und Schatten Kapitel 17 - NaNoWriMo 2012 "
Veröffentlicht am 14. November 2012, 16 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Licht und Schatten Kapitel 17 - NaNoWriMo 2012

Licht und Schatten Kapitel 17 - NaNoWriMo 2012

Beschreibung

Alles im Leben hat zwei Seiten. Außer es hat drei. Eine Geschichte, die noch erzählt werden muss. Von einem außergewöhnlichen jungen Mann, der Kunst und des Schicksals, das eine Welt für immer verändern sollte

Kapitel 17 Nehalenies Tod

 

 

Er hielt die verletzte Hand vor den Körper und musste sich einen Moment an der Wand abstützen.

Corinthis hatte einen schmutzigen Stoffstreifen um die Wunde gewickelt aber auch das hatte die Blutung nicht stillen können. Er hätte nicht gedacht, dass sie überhaupt so weit kommen würden…

Doch der Blutverlust machte ihn langsamer.

,, Nur einen Moment.“ , meinte er und blieb stehen. ,, Geh weiter.“

,, Das werde ich nicht tun.“  Nehalenie sah sich rasch um, aber es war niemand zu sehen. Zumindest vorerst schienen sie die Inquisition abgeschüttelt zu haben. Auch wenn diese eigentlich nur der Blutspur folgen müssten, dachte Corinthis einen Moment.

Sie waren wie es ihm vorkam Stunden lang durch die Straßen geirrt. Sobald sie irgendwo jemanden entdeckt hatten, waren sie sofort umgekehrt um einen anderen Weg zu suchen.

Nun befanden sie sich auf einer kleinen unbebauten Fläche zwischen zwei menschenleeren Straßen. Vielleicht hatte hier einmal ein Gebäude gestanden, aber wenn dem so war, so konnte der Maler keine Anhaltspunkte mehr dafür erkennen, lediglich festgetretene Erde.

,, Immer so Stur.“ , er ließ sich gegen die Wand sinken, weil ihm schwindlig wurde.

,, Das musst du grade sagen.“

,, So hätte das nicht enden sollen.“ , meinte er mit einem müden Lächeln.

,, Aber wir haben es beide gewusst.“

Er nickte… trotzdem, so hätte es nicht kommen sollen. Er betrachtete die Verletzung an seiner Hand. Zeichnen dürfte in Zukunft schwierig werden.  Wenn es eine Zukunft gab. Für ihn zumindest nicht.

Aber für Nehalenie…

,, Tu mir einen gefallen und geh. Ich halte dich nur auf. Wenn ich irgendwie aus der Stadt gelange treffen wir uns wieder.“

,, Das glaubst du nicht einmal selbst.“

,, Dann sterben wir beide.“ , stellte er resigniert fest. Aber er fühlte sich in keiner Weise Schicksalsergeben. In ihm brodelte Wut. Warum sie ? Warum jetzt ? Niemand hatte das recht einfach so über Leben und Tod zu bestimmen. Sollte er diese nicht einfach zertreten…

Es machte ihn unruhig, dass er überhaupt darüber nachdachte. Aber genau das könntest du und noch viel mehr…

Er brachte die Stimme zum Schweigen. Eine Stimme, die er ein Jahr nicht mehr gehört hatte.

 

Was als nächstes geschah, brannte sich für alle Ewigkeit in sein Gedächtnis.  

Schwere Schritte, die sich näherten… zwei bewaffnete Inquisitoren kamen um eine Ecke gestürmt. Einen Moment schienen sie verunsichert, was sie von der Situation halten sollten. Ein an der Wand lehnender Mann und eine Frau, die scheinbar verängstigt wirkte. Vermutlich wussten sie nicht genau wen sie suchten.

Nehalenie nutze den Moment der Unsicherheit und entriss einem die Waffe. Der Inquisitor war so verdutzt, dass er die Gefahr erst bemerkte, als sich sein eigenes Schwert durch seine ungeschützte Schulter fraß und er zusammenbrach. Der zweite hatte nur noch Zeit für einen erstickten Ruf, der allerdings sofort durch einen weiteren, allerdings schlecht gezielten Schwertstreich beendet wurde.

Er fiel verletzt  oder tot zu Boden und Nehalenie ließ das Schwert los. ,; Das… das…“ Wie betäubt stand sie vor den zwei Toten.

Corinthis zwang sich, sich zusammenzunehmen und aufzustehen. Sofort wurde er von einem erneuten Schwindelanfall begrüßt, aber immerhin war er schon mal wieder auf den Füßen.

Ihm war klar, dass das nicht lange so bleiben würde.

,, Was hättest du sonst tun sollen ?“ , fragte er. Mit einem Arm um ihre Schultern gelegt zwang er sie weiterzugehen, auch wenn jeder Schritt ihm schwerer fiel.

,, Ich weiß es nicht…“

,, Weiter gehen und nicht stehen bleiben.“ Er stand selbst etwas unter dem Eindruck, des grade geschehenen. Corinthis wusste, das Nehalenie  hart sein konnte, gegenüber sich selbst und anderen. Berechnend. Aber das sie ohne zu zögern einen Menschen töten konnte, gab ihm zu denken.

 

Corinthis stieg über die zwei Inquisitoren hinweg und sie betraten wieder die Straße. Sofort raste ein Pfeil knapp an seinem Kopf vorbei. Drei weitere Inquisitoren weiter die Straße hinab hatten offenbar nur darauf gewartet, das sie sich zeigten. Er riss Nehalenie mit sich zurück  auf den Platz.

Es gab keinen Ausweg mehr.

,, Ich hätte gerne mehr Zeit gehabt.“ , flüsterte er.

,, Versprich mir nur, das du etwas änderst. Lass nicht zu das…“ Sie verstummte.

,, Nehalenie ?“

 Viel zu spät wurde ihm klar, dass etwas nicht stimmte. Nehalenie atmete nicht mehr. Ein Pfeil hatte sie in den Rücken getroffen…

Tot…. Sein Verstand schien mit dem Wort nichts anfangen zu können. Es nicht mit dem Körper vor ihm in Verbindung bringen zu können… Unmöglich.

Vorsichtig  ließ Corinthis Nehalenie zu Boden sinken… und fand selbst nicht mehr die Kraft aufzustehen.

Eine Weile kniete er einfach nur auf der Erde. Keines klaren Gedanken fähig. Sich nähernde Schritte brachten ihn zumindest teilweise zurück ins Geschehen. Die Trauer, der Schock und er Unglaube wurden durch etwas anderes ersetzt. Etwas das nur immer zu auf seine Gelegenheit gewartet hatte.

Sein Verstand wurde Rasend. Äußerlich jedoch, blieb er ruhig. Mit zur eigenen Überraschung kaum zitternder Hand zog er den Pfeil aus Nehalenies Verletzung und ließ ihn neben sich zu Boden fallen.

,, Warum ? Warum das alles ?“

Die drei Inquisitoren hatten einen Halbkreis in seinem Rücken gebildet. Woher er das wusste, war ihm selbst nicht klar, aber er schien sie alle sehen zu können, die gespannten Bögen auf ihn gerichtet.

,, Sieht so aus, als hätten wir jetzt auch noch einen Mörder hier.“ , meinte einer von ihnen spöttisch.

,, Warum ? Wieso jagt ihr uns?“ Corinthis war längst weit weg und es schien ihm, als würde er sich selbst beobachten. Das dort war nicht mehr er selbst, wie er langsam mit erschrecken feststellte.

Langsam stand die Gestalt, die er nur beobachten konnte auf, den blutüberströmten Pfeil in der Hand, vermischte sich mit seinem eigenen Blut.  All seine Erschöpfung schien verflogen zu sein.

,,  Legt den Pfeil weg, es sei denn ihr wollt früher sterben als nötig. Die Nichte des Kaisers zu ermorden…  wisst ihr was, versucht es, verkürzt euren Weg.“

,, Ich habe sie nicht getötet und das wisst ihr. Das ist euer Pfeil.“ , flüsterte er leise. ,, Warum ?“

Er erhielt keine Antwort, stattdessen  rief ein anderer Inquisitor:,, Bringt ihn einfach weg.“

Corinthis handelte, bevor einer der Bogenschützen es konnte. Und wieder konnte er sich nur wie aus weiter Ferne dabei zu sehen.. ohne Kontrolle.

Er sprang zur Seite, die Bogensehnen lösten sich und die Pfeile schlugen auf dem Boden auf, ohne ihr Ziel zu treffen.

In seiner Hand befand sich immer noch der Pfeil und er war auf Höhe des ersten Inquisitors angelangt. Mit Gewalt stieß Corinthis  die Pfeilspitze in den Hals des Mannes.  Dieser brach sofort Tod zusammen.

,, Bei allem was….“ Die zwei verbliebenen Inquisitoren hatten ihre Bögen wieder gespannt. ,, Stehen bleiben.“

Corinthis, der nicht länger Corinthis war, sah auf. ,, Zwingt mich dazu.“ , erwiderte er kalt.

Der erste Pfeil  flog von der Sehne, nur um ihn knapp zu verfehlen. Der zweite hätte ihn getroffen aber…. Er schien plötzlich in der Luft stehen zu bleiben und fiel harmlos zu Boden.

Hätte Corinthis noch die Kontrolle über sich gehabt, hätte er jetzt wohl verwirrt inne gehalten. So jedoch er nur tatenlos zusehen was als nächstes geschah.

Der zweite Inquisitor kam nicht dazu den Bogen erneut zu spannen, sondern zog stattdessen ein Kurzschwert, mit dem er nach dem Maler schlug. Dieser jedoch fing den Arm ab… und brach den Knochen direkt über dem Handgelenk als würde es sich dabei um Glas handeln.

Der letzte verbliebene Inquisitor stolperte rückwärts und ließ seine Waffe fallen.

Stattdessen zog er mit zitternden Händen ein kleines goldenes Amulett hervor… das Sonnensymbol des Kaisers. Fast schien es als hoffte er das Zeichen könnte ihn irgendwie schützen.

Corinthis zog ihm den Gegenstand mit einem bösartigen lächeln aus den Händen und ließ ihn zu Boden fallen, wo er mit einem Stiefel darauf trat.

Dann legte er dem Mann einfach eine Hand auf die Schulter. Flammen schlugen aus der Kleidung des Inquisitors, der zuerst ängstlich, dann schmerzerfüllt aufschrie und versuchte sich aus dem unbarmherzigen Griff zu befreien.

Corinthis ließ nicht los, bis der Mann aufhörte zu schreien und zusammenbrach. Von ihm war nicht viel mehr übrig als ein Haufen Asche, die sich in einem kurzen Windhauch zerstreute.

Endlich gelang es ihm wieder etwas Kontrolle über sich zu erlangen… etwas.

Er sank erneut auf die Knie, sich die Hände vors Gesicht haltend.

Was hatte er getan… und was war grade geschehen. Und Nehalenie…

Es war zu fiel.

,, Narr… ich habe uns gerettet. Also steh gefälligst auf.“

Er sah sich rasch um. Niemand war zu sehen….

,, Wer ist da ?“

Bevor er sich noch weiter wundern konnte, schien er wieder zurück gedrängt zu werden und bemerkte, wie er ohne es zu wollen aufstand.

,, Erstaunlich diese Macht nicht wahr ?“ Dieses Mal erkannte er die Stimme. Erneut stieg Wut in ihm auf und schien sich mit der des… anderen… zu mischen.

Kaiser Baratas von Ert trat begleitet von fünf weiteren Inquisitoren auf den Platz.

Ohne Nachzudenken stürzte sich Corinthis auf ihn. Es gab keine Folgen zu bedenken, was konnte er denn ohnehin noch verlieren?
Der Kaiser indes jedoch trug immer noch das Zepter, mit der eingelassenen Glaskugel, in deren Zentrum eine Sonne aus rotem Glas zu schweben schien.

Als wollte er sich damit schützen hielt er den Stab vor sich.

Corinthis wurde von etwas getroffen, das ihn in die Knie zwang. Und so sehr er es auch versuchte, er war unfähig wieder aufzustehen. Er spürte, wie das andere… Wesen… er wusste nicht was es war scheinbar zurück geworfen wurde und in den tiefen seiner selbst verschwand. Corinthis war wieder frei, zumindest davon.

Doch noch immer war er an Ort und Stelle gebunden.

Der Kaiser sah zu dem Ort, an dem Nehalenies Leiche lag. ,, Eine Schande.“ , meinte er nur abfällig.

,, Ich werde euch töten.“ , rief Corinthis. Er wusste das es leere Drohungen waren…

,, Das werdet ihr nicht.“ , stellte Baratas fest und hielt das Zepter hoch. ,, Die Anker… wisst ihr die meisten halten sie für Legenden. Ihr wisst, dass es zwei davon gibt? Nun, ich habe leider nur den einen, alleine schon sehr mächtig, wie ihr grade seht.  Allerdings habe ich vor das zu ändern. Und ihr mein Freund werdet mir dabei helfen. Wenn nicht ihr, dann der Nardor. Der wird auf jeden Fall überleben wollen. Bringt ihn weg.“

,, Ich weiß nicht wovon ihr redet Wahnsinniger. Und ich will es auch gar nicht.  Aber eines Schwöre ich euch bei Nehalenis Blut und dem meinen. Ich werde euch töten und wenn es das letzte ist was ich tue. “

,, Nein, das werdet ihr nicht.“ , wiederholte der Kaiser.

Einer der Inquisitoren, die den Kaiser begleitet hatten trat näher und holte mit der Faust aus. Der Schlag warf Corinthis zu Boden und das letzte was er hörte, bevor alles um ihn Dunkel wurde, waren die Worte des Kaisers.

,, Sperrt ihn irgendwo ein, aber seit Vorsichtig. Und lasst folgendes Verkünden. Die Nichte des Kaisers ist heute tragischer Weise einem  Mörder zum Opfer gefallen, als sie sich unvorsichtiger weise  auf den Straßen aufhielt.“

,, Ja Herr.“

Nicht einmal darüber würde man jemals die Wahrheit erfahren… dass es die Soldaten des Kaisers waren, die Nehalenie ermordet hatten… Und Gerechtigkeit würde es auch nie geben.

Eine einzige Träne rann sein Gesicht herab und vermischte sich dort mit dem Blut…

Es gab keine Hoffnung mehr in dieser Welt… nicht für ihn.

Und vielleicht auch für sonst niemanden.

 

 

Funken stoben auf, als ein weiteres Holzscheit ins Feuer wanderte und die Flammen erneut entfachten.

Da war er also… der Punkt an dem alles begann. Der Alte ließ sich einen Augenblick Zeit bevor er weitersprach.

,, Es gibt einen Punkt im Leben, in dem man denkt, es könnte nicht mehr schlimmer kommen.  Und grade wenn wir denken am Boden zu sein, entdecken wir, das es immer noch ein Stück weiter abwärts geht. Es gibt einen Punkt im Leben, den niemand kennen lernen will. Den Punkt, an dem wir wirklich den Boden erreichen.“
Der Alte sah zurück ins Feuer, in dem die neuen Holzscheite bereits zu brennen begonnen hatten. Trotz der Hitze, welche die Glut abstrahlte war ihm nicht warm. Er fror…

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