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Es war einmal eine kleine Küstenstadt namens Chimbanella. Nahe dieser Stadt lag eine Insel; ein Stück weit vor der Küste auf dem Meer. Dort lebte ein einzelner Einwohner namens Tombo. Tombo war ein friedlicher Mensch und war auch nicht, wie viele vielleicht vermuten, aus der Stadt Chimbanella verbannt worden. Er lebte nur gerne allein auf seiner Insel; auf der er gestrandet war und winkte jeden Tag nach Chimbanella hinüber. Er tat das nicht weil er das musste; nein, es ging ihm nur um gute Nachbarschaft und wie gesagt er war eben ein friedlicher und
zugleich freundlicher Mann. Sonst kümmerte er sich nicht weiter um Chimbanella und seine Einwohner; warum auch, lebte er doch gern allein. Ganz anders war das bei den Bewohnern des Festlandes, jeden Tag da Der Mann auf der Insel ihnen zuwinkte wurde er ihnen verdächtiger und tuschelten sie mehr über ihn und sein merkwürdiges Leben. Sie verstanden einfach sein Verhalten nicht; und seine Beweggründe blieben ihnen ein Rätsel.
Nun werdet ihr, oder du, sagen: ,,Da ist doch nichts dabei wenn einem jemand freundlich zuwinkt". Sehr richtig, so ist es. Doch die Einwohner von Chimbanella, samt ihrem Bürgermeister,
waren eben sehr misstrauisch und unzufrieden; und der Bürgermeister, der Tombo insgeheim von früher her noch kannte, war mit einer der schlimmsten. Ihm missfiel das Tombo auf der Insel lebte, ihm missfiel seine Lebenseinstellung, ihm missfiel seine freundliche Art und am meisten missfiel ihm das er seit seiner Wahlperiode keine Steuern an ihn und oder seine Stadt entrichtet hatte. Kurz, er war unzufrieden lieber Leser; und eben diese Unzufriedenheit hat schon oft den Satz geprägt: ,,Es kann der brävste ( zufriedenste, friedlichste ) nicht in Ruhe ( auf einer Insel ) leben wenn es dem / den bösen Nachbarn nicht gefällt".
Der Bürgermeister von Chimbanella hieß Torke Trontemp und war erst vor vier Jahren ( vielen der Einwohner kam es viel länger vor ) in sein Amt gewählt worden. Er war voller Missgunst Tombo gegenüber und verschlang jeden Zeitungsartikel über ihn den er nur in die Finger bekommen konnte. Stets war in den Artikeln zu lesen was für ein freundlicher Mensch Der Mann auf der Insel sein musste. Jeden Tag stand etwas neues über ihn und sein freundliches ( tägliches ) winken in der Stadtzeitung; ganz zum Missfallen von Torke Trontemp dessen eigene Artikel schon lange ausblieben. Torke ärgerte sich mit jedem Artikel über Tombo mehr darüber und als
er feststellte das sogar ein paar Bürger Angaben Tombo lieber zu mögen als ihn kochte seine Eifersucht über. Er ersann einen Plan wie er Tombo`s ansehen schaden konnte und wendete sich damit an seine Bürger ( und die Presse ) die er auf dem Rathausplatz versammeln lies.
,, Bürger", begann er . ,,Bürger und Einwohner von Chimbanella". ,,Lasst uns herausfinden was der Mann von der Insel von uns will, vielmehr aber noch was er auf seiner Insel alleine treibt". Ist jemand der täglich, wie es scheint, gut gelaunt ist und uns zu unterschiedlicher Tageszeit zuwinkt nicht irgendwie verdächtig".
Viele dachten das ja - mehr aus Neugier
als aus Überzeugung; doch noch mehr dachten das nicht - sagten jedoch nichts und ließen Torke weiterreden. Diese sind es die ich nach all der Zeit, die bislang vergangen ist, fürchten - vielleicht sogar hassen gelernt habe. Sie willigten nämlich auch mit ein, eine Expedition auf die Insel zu entsenden, die die Umstände prüfen sollte. "So wart es beschlossen, so wart es getan". Letztendlich kam dabei nur eine Sache wirklich ans Licht! Wie missgünstig manch ein Mensch sein kann und wie neidisch auch seine Untergebenen.
Mir wurde meine Insel enteignet; auf der ich Jahre lang glücklich unter einigen Bäumen und Kokospalmen und
einfachsten Bedingungen gelebt hatte. Diese welche mein wahres Glück waren und beschieden - neben dem Leben an sich; fern von Bürgermeistern, der Presse, Expeditionsteilnehmern und Mitmenschen ohne Zivilcourage.
Aus welchem Grund fragst du? Ich will es dir sagen. ,,Neid". Neid auf jemanden der sein Glück fassen und dank seiner Zufriedenheit aufrechterhalten konnte.
gez. Tombo
P.S. Ich will dir ( lieber Leser ) jedoch Mut - nicht Angst machen; und deshalb sei dir gesagt das ich mir bereits ein neues Refugium, in meiner Gefängniszelle, geschaffen habe. Dort lebe ich bisweilen mit den Handzahmen
Ratten Dimo & Johanna ( ich hab sie so getauft ) bis es dem nächsten Mitmenschen missfällt und er uns alle drei wegen guter Führung ( o.w.a.i. ) entlässt.