Fantasy & Horror
Kapitel 5 (Die Rückkehr der Zwerge)

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"Kapitel 5 (Die Rückkehr der Zwerge)"
Veröffentlicht am 01. November 2012, 22 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Ich bin immer nett und freundlich, und bin für fast jeden Blödsinn zu haben! :-) Ach ja, Zwerge an die Macht! :-D
Kapitel 5 (Die Rückkehr der Zwerge)

Kapitel 5 (Die Rückkehr der Zwerge)

Beschreibung

Die Zwerge des frostigen Gebirges wurden in den Süden verschleppt um dort als Söldner in den Heeren der Menschen zu dienen. Ihre Frauen wurden in die unendlichen Bergwerke von Karakasch Amag gebracht wo sie ein Dasein als Sklaven fristen. Viele von ihnen haben sich längst mit der ewigen Dunkelheit abgefunden, doch Eirik ist entschlossen zu kämpfen...

Kapitel 5 - Karakasch Amag

Tief unter den verschneiten Gipfeln des frostigen Gebirges lagen die Bergwerke von Karakasch Amag. Nur hier unten waren sie zu finden, die kostbarsten Edelsteine, Diamanten und Erze. Seit Jahrtausenden schürften die Zwerge nun schon in diesen Minen, doch war es noch niemals so still in den uralten Gängen gewesen. Es war noch nicht lange her, da hörte man die Stimmen zahlloser Männer, die bei der Arbeit freudige Lieder sangen. Ihre Hacken und Hämmer klirrten dazu im steten Rhythmus, als sie die Reichtümer der Erde aus ihren Fugen brachen. So stand es jedenfalls, seit Anbeginn der Zeit in den Chroniken von Alessia geschrieben, doch hatte sich all das längst geändert. Von nun an schürften ihre Frauen und Kinder als Sklaven des neuen Reiches in den meilenlangen Bergwerken. Tag und Nacht loderten jetzt die Fackeln an den Steinernen Wänden, ohrenbetäubender Lärm drang aus allen Richtungen. Jedes Gefühl für Zeit und Raum war verloren gegangen im Dämmerlicht der eisigen Stollen.

Eirik warf erschöpft den Kopf in den Nacken, sie arbeitete schon seit vielen Stunden und ihr Rücken schmerzte immer schlimmer. Ihre Handflächen waren mit fingerdicken Blasen bedeckt und ihr wollte keine schlimmere Qual einfallen, als ihre Hacke erneut in den Fels zu schlagen. Verstohlen blickte sie sich um. Gerade schien keiner der Aufseher in der Nähe zu sein, doch musste sie sich trotzdem in Acht nehmen. Die Wärter hatten ihre Augen überall und nutzten jede Gelegenheit von ihrer Peitsche Gebrauch zu machen. Wütend blickte Eirik an ihrem linken Bein hinunter, eine eiserne Fessel drückte ihr Fußgelenk schmerzhaft zusammen. Sie war mit einer langen Kette verbunden die an einem der schweren Metallringe befestigt war, den man tief im Stein verankert hatte. Die Zwergin wusste nicht wie lange sie bereits wie ein Tier an diese Wand gekettet war, es mochten Wochen oder Monate sein, ihr kam es jedoch vor wie eine Ewigkeit. Ihre Augen wurden schwer, aber sie musste weiter arbeiten, ehe die Müdigkeit sie zu sehr übermannte. Mit aller Kraft musste sie ihre Augen offen halten, egal wie sehr Schmerz und Erschöpfung ihren Körper erfüllten. Kaum hatte sie ihr Werkzeug wieder in die Hand genommen, da hörte sie auch schon die hallenden Stimmen der Aufseher die ihren Rundgang machten. Schnell begann sie damit ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Sie griff den hölzernen Stiel auf den sie sich eben noch gelehnt hatte und schlug ihn mit aller Kraft gegen die steinerne Wand. Stein splitterte, eine große Staubwolke wurde aufgewirbelt und schlug ihr ins Gesicht. Ein dicker Brocken der bereits eingerissen gewesen war, hatte sich aus dem Ganzen gelöst. Die Stimmen wurden lauter. Eirik brauchte sich gar nicht erst um zudrehen um zu wissen wem sie gehörten. Der eine, da war sie sich sicher war Guskon, ein dürres Gerippe, selbst für die Maßstäbe der Menschen. Sein Gesicht war hager, es wirkte stets ausdruckslos und verschlafen. Keine einzige Falte zeichnete sein herbes Gesicht, trotzdem sah er alt und herunter gekommen aus. Guskon machte selten von der Peitsche gebrauch, er erstatte lieber den Anderen Bericht die dann die Drecksarbeit für ihn übernahmen. Eine feige Petzte, dem man schon auf die Entfernung ansehen konnte das er nicht mit geistigem Reichtum gesegnet war. Sein Begleiter war dagegen von einem ganz anderen Schlag, sein Name war Osgar. Ein Hüne, der genauso fett wie lang war. Er war keinesfalls auf den Kopf gefallen, eiskalt und berechnend. Schon oft hatte Eirik beobachtet wie er Kostbarkeiten wie kleine Mengen Gold oder Edelsteine heimlich mitgehen lies. Sie konnte nichts dagegen tun, denn wer hätte einer Sklavin schon geglaubt. An sich konnte es ihr egal sein, doch waren diese Schätze Eigentum ihres Volkes und von unschätzbarem Wert. Viele der Frauen fürchteten Osgar, denn ihm bereitete es großen Spaß seine ihnen Macht gegenüber auszuspielen. Viele fürchteten sich vor diesem Kerl, was bei seinem Gesicht nicht verwunderlich war. Sein Gesicht war rund wie ein Kürbis, nur seine dicken Wangen hingen ihm beinahe bis zu Kinn hinunter. Dazu hatte er buschige Augenbrauen, fast so wie es sich für einen männlichen Zwerg gehörte, doch wirkte sein gesamtes Äußeres ungepflegt und schmutzig. Bereits aus mehreren Schritt Entfernung konnte Eirik den stechenden Schweißgeruch riechen, der unangenehm in ihre kräftige Nase stieg. Selbst die Sklaven die in dem Bergwerk kaum eine Chance hatten sich gründlich zu waschen rochen weit besser als dieser Kerl. Hinter den Wachen konnten sie deutlich die Lore kommen hören, mit dem die Kinder die abgetragenen Steine abholten. Die Schienen auf denen der schmierige Wagen geschoben wurde quietschten,und schon vom weiten konnte Eirik den kleinen Hailon sehen. Sein Gesicht war dreckverschmiert, doch lag der Anflug eines Lächelns in seinem Gesicht. Er war noch sehr jung, nicht annähernd hatte er die Volljährigkeit erreicht. Doch war er ein starker Bursche mit einer entwaffnenden Herzlichkeit. Seine Mutter arbeitete nur einen Platz neben Eirik, genau wie sie trieb sie Tag ein Tag die Hacke in den Fels, immer in der Hoffnung kostbare Edelsteine oder Gold zu finden. Wenn dies der Fall war, musste man seinen Fund natürlich melden. Trotzdem herrschte ein reger Wettkampf unter den Frauen, da dieses Glück mit einer Extraration Suppe belohnt wurde. Hailon wurde langsamer, er wollte lieber nicht zu nah an die Aufseher heran kommen. Eirik kratzte mit dem rechten Fuß über den Boden um den angesammelten Schutt auf einen Haufen zu kehren. Eigentlich war dies die Aufgabe des Jungen, doch wusste sie genau das es den Kindern im Bergwerk nicht besser erging als den Erwachsenen. Osgar schien diese Geste bemerkt zu haben und hastete mit großen Sätzen auf sie zu. Die anderen Arbeiterinnen verdoppelten vor lauter Angst ihr Tempo, nur Hailon war hinter den Männern stehen geblieben. " Was habe ich da eben gesehen? " brüllte er als hätte er es eben nicht selbst gesehen. " Ich gehe meiner Arbeit nach." antwortete die junge Zwergin trotzig. Sie verschränkte ihre muskulösen Arme vor dem Oberkörper und blickte ihm tief in die Augen. "Wenn ich noch einmal sehe das du deine eigene Arbeit für die eines dieser Bälger vernachlässigst lasse ich dich auspeitschen, Weib! " Eirik wusste das er das todernst meinte, doch konnte sie sich ein verschmitztes Grinsen nicht verkneifen. Sie schien zu weit gegangen denn blitzschnell ergriff Osgar sie beim Haar und riss sie an sich. Er presste sie mit ihrem Rücken gegen seinen dicken Wanst, dabei drückte er seinen Arm fest gegen ihre Kehle. Sie rang nach Luft, doch der Aufseher verstärkte seinen eisernen Griff nur noch. Klarer Speichel rann unwillkürlich aus ihrem Mund, weit weg hörte sie jemanden weinen. Verzweifelt versuchte sie mit ihren Stiefeln gegen seine Beine zu treten, das Bild vor ihren Augen schien langsam zu verschwimmen. Panisch versuchte sie Luft in ihre Lungen zu ziehen, aber der Druck auf ihren Hals war zu stark. Plötzlich lies der Druck an ihrer Kehle nach. Eirik wollte in die Knie gehen, doch Osgar lies noch nicht von ihr ab. Gierig sog sie die staubige Luft durch Mund und Nase, ihr war übel und alles drehte sich um sie herum. Da spürte sie wie Osgar ihr einen feuchten Kuss auf die Wange drückte. Deutlich fühlte sie wie seine warme Zunge über ihr Gesicht zogvund schließlich an ihrer Schläfe verharrte. Der Ekel lies sie beinahe erbrechen, denn noch immer hielt er sie fest umklammert. "Wenn ich dich auf diese Art nicht zu Gehorsam bringen kann, dann werde ich es auf eine andere Weise tun. Wie würde dir das gefallen , meine Süße? Das nächste Mal wenn du es wagst auf meine Regeln zu pissen werde ich dich Gehorsam lehren, doch vorher werde ich dir die Zähne an der Lore dieses kleinen Bastards ausschlagen." flüsterte er ihr leise ins Ohr. Dann stieß er sie von sich und Eirik sank auf die Knie. Die beiden Aufseher machten auf dem Absatz kehrt um in einem anderen Stollen nach dem Rechten zu sehen. Hailon wartete einen Moment bis sie außer Sicht waren, dann rannte er zu ihr. Er war der Einzige der nicht angekettet war, niemand sonst konnte sie erreichen um zu sehen ob sie verletzt war. Der Junge war noch nicht ganz bei ihr da setzt sie sich auch schon auf. Hailon wurde langsamer, als er sah, dass es ihr gut ging. "Nichts passiert." lächelte Eirik gezwungen dem Kleinen zu, der sich große Sorgen um sie zu machen schien. Als wäre nichts gewesen öffnete sie ihren verwüsteten Pferdeschwanz um ihn neu zu binden. Sorgfältig flocht sie sich einen langen Zopf aus ihrem roten Haar, den sie sich dann wieder über die Schulter warf. Sie seufzte tief. "Wenn mein Palaa hier wäre" rief der Junge und schlug sich mit der Faust in die leere Handfläche. "Der würde diesen Menschen schon zeigen wo der Hammer hängt! Er würde niemals zulassen das wir so behandelt werden. Palaa würde sie alle besiegen!" Eirik musste lächeln, und Hailons Mutter wischte sich voller Stolz die tränenden Augen. "Eines Tages wird er zurück kommen und uns alle retten! Das hat er gesagt bevor er weg gegangen ist, stimmt‘s Malaa? Die Frau neben Eirik lehnte die Hacke gegen die steinerne Wand. "Natürlich mein Junge." sagte sie freudig, doch jeder Erwachsene der diese Unterhaltung mit anhörte, wusste das sie es nur aus Liebe zu dem Kind sagte. Jeder von ihnen wusste, dass die Männer im Krieg verheizt wurden, wie Kohle im Winter. Kaum einer glaubte noch an ihre Rückkehr oder daran, dass sie eines Tages in Freiheit die Werke verlassen würden. Bereits in naher Zukunft würde sie genauso elendig krepieren wie die wenigen Elfen die man damals neben sie gekettet hatte. Ihnen waren die stickige Luft und die Dunkelheit bereits nach wenigen Wochen zum Verhängnis geworden, keines der schweigsamen Spitzohren hatte Urtargk Amag überlebt. Der Name ihrer Stadt war unwiderruflich in den Dreck gezogen worden, denn ihre prunkvolle Heimatstadt die einst diesen Namen trug lag Meilen über Meilen über ihnen. " Unserer Stunde kommt bestimmt" warf Eirik mit kraftvoller Stimme in die Runde um den Anderen Mut zu machen. " Wir müssen jetzt einfach tapfer sein und zusammenhalten! " Hailons Augen glitzerten wie kleine Diamanten. Er glaubte fest an ihre Worte, und Eirik hoffte sehr das auch in den Herzen der Frauen Hoffnung keimte. Manch Einer der allen Glauben an das Gute in der Welt verloren hatte, wandte sich wortlos von ihr ab. Sie erhoben gereizt ihre Hacken um weiter ihrer Arbeit nach zu gehen. "Wir werden das Sonnenlicht wieder sehen, ich weiß es. " Fügte die junge Zwergin leise hinzu. Hailon bückte sich nach dem Haufen Schutt der neben ihr lag. Sie half ihm beim einräumen, doch als sie ihren Arm ausstreckte begann ihr Rücken wieder zu schmerzen. "Ich mach schon!" rief der Junge sofort und drängte Eirik beiseite. Verlegen strich sie sich eine Haarsträhne aus ihrem blassen Gesicht. Sie kam sich vor wie ein altes krummes Weib, mit der selbst kleine Kinder schon Mitleid hatten. Plötzlich hörten sie eine Glocke schellen. "Feierabend! " dröhnte Osgars hallende Stimme durch den verzweigten Gang. "Na endlich, das wurde auch Zeit! " raunte Hailons Mutter mürrisch, und streckte ihre Hände in Richtung Fackel. Schon von weitem waren die blutigen Striemen zu erkennen die sie Osgar zu verdanken hatte. Während eines Rundganges hatte sie sich den Schweiß von der Stirn gewischt und prompt einen Peitschenhieb auf die bloßen Finger erhalten. " Mieser Bastard" schimpfte sie, nochmal würde ihr das sicher nicht passieren Der freie Abend verstrich wie immer sehr schnell. Essen wurde ausgeteilt, Decken ausgetragen und vorm Schlafen gehen wie immer Geschichten erzählt. Wobei natürlich wie immer zwei Wachen in ihrem Stollen auf und ab wanderten. Eirik kannte weder den einen noch den anderen, es war ihr auch egal wer von diesen Scheusalen sie beobachtete solange es nicht der fette Osgar war. Manchmal belauschte sie die Aufseher wenn sie des Nachts ihre Runden drehten wenn alles schlief. Es war die einzige Möglichkeit an Neuigkeiten zu kommen die über Karakasch Amag hinaus gingen. So lag sie auch diese Nacht wieder mit gespitzten Ohren auf der Lauer. "Warum bist du hier?" hörte sie den einen fragen."Konnte meine Steuern nicht mehr bezahlen." Schimpfte der Andere vor sich hin. "Woher biste denn?" "Na aus der Hauptstadt, woher denn sonst? Nirgendwo sonst wird man so ausgenommen wie da!" "Na wenn du das sagst." Gab der Erste scheinbar desinteressiert zurück. Einen Moment lang schwiegen sie beide, dann fragte der Zweite: "Was hat dich denn nun hier her verschlagen, oder willst du’s mir jetzt etwa nicht verraten?" Wieder schwiegen sie einen Moment lang, dann antwortete er doch noch. " Hatte keine Lust meinen Arsch aufs Spiel zu setzen und bin dann abgehauen." Nuschelte er verlegen wobei er sich hektisch umblickte um sicher zu gehen das ihn niemand belauschte. Sein Gegenüber lachte schallend auf. "Ein Feigling also, ja?" "Das ist nicht komisch!" Beschwerte sich der Deserteur mit fast mädchenhafter Stimme. "Wovor bist du Feigling denn geflüchtet? Vor den Minenratten hier?" Der Aufseher lachte weiter aus voller Kehle und verlor dabei beinahe das Gleichgewicht. Eirik musste sich zusammenreißen, am liebsten hätte sie die Beiden in Stücke gerissen. Diese Menschen hätten sie in einem fairen Kampf niemals besiegen können. Geschweige denn das sie sich überhaupt auf Schlachtfeld gewagt hätten. Seit je her war ihr Volk voll Tapferkeit und Stolz, niemand sollte sich straflos über sie lustig machen. "Und?" setzte der eine wieder an, als er aufgehört hatte seinen Kameraden zu verhöhnen. "Wie lange musst du denn noch hier bleiben?" Der Feigling spuckte aus, wobei der Sabberfaden an seinem Kinn hängen blieb. Hastig wischte es sich mit dem Handrücken ab. "So lange bis die Felsenwühler hier unten allesamt verfault sind, glaube ich." "Armes Schwein du, da hast du ja echt mal’n Problem." "Wem sagst du das?" bemerkte der Spucker beiläufig und fing an sich in der Nase herum zu bohren. "Sag mal, meinst du da oben, in der Bergrattenstadt gibt es noch was zu holen? Ich meine ja nur, wer würde denn schon was vermissen? Die werden ihr Zeugs wohl kaum noch brauchen. Ich meine ja nur, wo es doch immer heißt Zwerge sind steinreich!" Eirik ballte unter ihrer Decke die Fäuste, sie konnte kaum glauben wie diese Kerle über sie redeten. Doch das Thema interessierte sie, denn sie hatte keine Ahnung was aus ihrem zu Hause geworden war. "Schlauwitz!" grollte der Mann, "dachtest du wirklich das noch niemand vor dir auf die Idee gekommen ist? Gleich nach dem wir dieses Loch da oben eingenommen haben, wurden alle Schätze nach Alesstitia gebracht. " Der Blick seines Gegenübers zeugte von großer Verwirrung. Er schien wie die meisten Aufseher hier nicht gerade hell im Kopf zu sein. "Das ist unsere neue Hauptstadt, du Esel!" Es dauerte noch einen langen Moment, bis sich der Gesichtsausdruck des anderen plötzlich entkrampfte. Scheinbar hatte auch er jetzt verstanden. Eirik verdrehte ungläubig die Augen, "Wie haben die es nur geschafft die freien Völker zu unterwerfen? Absolut unmöglich..." "Aaah!" Grinste der Dumme wieder. "Niben ist ja gar nicht mehr die Hauptstadt! Das hatte ich fast vergessen. "Genau!" Fügte sein Kumpane altklug hinzu. "Niben ist dank uns jetzt dem Erdboden gleich gemacht, die Elfen sind alle tot und WIR haben jetzt das sagen in Alessia." Hast auch du das jetzt verstanden, ja? Oder willst du es lieber nochmal schriftlich? Wieder runzelte der etwas dümmliche Mann die Stirn. Verwirrt blickte er dem anderen in die Augen. "Ich wusste gar nicht das du schreiben kannst!" Sagte er vorwurfsvoll. Beide verharrten einen Augenblick lang, dann lachte der Andere wieder. "Nein, kann ich auch nicht." Der Dumme kicherte etwas verlegen, doch als sein Gegenüber anfing vor Lachen los zu prusten fiel auch er in das alberne Gelächter mit ein. Der großhalsige Kerl beruhigte sich wieder als erster, und zückte eine kleine Amphore, die an seinem Gürtel hing. Das Gefäß verströmte einen sehr intensiven Geruch, der stark an Eismoos erinnerte. Er warf den Kopf in den Nacken und nahm einen kräftigen Schluck. Im Fackelschein konnte Eirik kurz sein Gesicht sehen. Es war ein ziemlich großer Mann, mit einem stoppeligen braunen Bart und wässrigen kleinen Augen. Ein hässlicher Kerl, wenn auch lange nicht so scheußlich wie Osgar. Angewidert verzog er das Gesicht, es sah so aus, als müsse er sich arg zusammenreißen nicht zu spucken. "Hier." sagte er und hielt das Gefäß dem anderen Wärter hin. "Nimm mal einen ordentlichen Schluck, das vertreibt die Kälte aus den Knochen und die Müdigkeit aus unseren Leibern! Dieser nahm die Amphore nickend entgegen, sein Gesicht konnte Eirik nicht erkennen, da er zu weit von der Fackel entfernt stand. Einen Augenblick später hörte sie ihn herzhaft husten, das Geräusch von verschüttender Flüssigkeit erklang dicht neben ihr. "Tja." Dachte die Zwergin schadenfroh, Urtargks Feuer trägt seinen Namen nicht umsonst. "Gib das her!" Polterte der Stoppelige, und verpasste dem zweiten Wärter einen ordentlichen Schlag auf den Rücken. Das Husten verstummte schlagartig, deutlich hörte Eirik wie ein Korken auf die Amphore gesteckt wurde. "Los jetzt, wir müssen weiter!" Brummte der Mann, während der Andere nur etwas unverständliches vor sich hin säuselte. Ihre Schritte entfernten sich langsam, bis die Stille in den Stollen zurück gekehrt war. Das dumme Geschwätz der beiden Menschen war kaum zu ertragen gewesen, doch die Einsamkeit und die Düsternis waren noch schlimmer. Fast wünschte sie sich, weiter lauschen zu können. Nachdenklich kaute Eirik auf ihrer Lippen herum. Viele Nächte lang hatte sie wach gelegen und die Gespräche der Aufseher belauscht. Sie wusste vieles, konnte sich jedoch nicht sicher sein, was davon stimmte und was nicht. Eines Tages würde ihr die Flucht gelingen und dann würde es all jenen Leid tun, die je einem Zwerg etwas Böses getan hatten. Vorsichtig drehte sie sich auf die Seite, und stütze ihren Kopf mit dem Arm ab. Die Kette die an ihren Fuß befestigt war klirrte leise. Wie sollte sie die bloß los werden? Sie brauchte einen Vorwand und von der Wand gekettet zu werden. Aber was wäre Grund genug um tatsächlich von der Kette befreit zu werden? Das wäre vermutlich der schwierigste Teil ihrer Flucht. Den Weg nach draußen kannte sie gut. Es gab ja nur einen Weg hier heraus. Allein der große Haupttunnel führte hinauf in ihre Heimatstadt, direkt ins Herz von Urtargk Amag. Um dort hinauf zu gelangen musste sie allerdings an einer ganzen Schar an Wachen vorbei! Wie sollte sie das nur allein schaffen? Morgen würde sie versuchen einen der Wärter danach zu fragen wie gut die Minen tatsächlich bewacht waren. Sie wusste gut, das sie dabei vorsichtig sein musste. Osgar durfte davon keinen Wind bekommen, oder aber es würde ihr schlecht ergehen... Langsam wurden ihre Augen schwerer, ihre Glieder schmerzten und ihr Verstand begann zu ermüden. Eirik zog die Decke näher an ihren auskühlenden Körper heran und wickelte sich wie eine Raupe in sie ein. Allmählich wurde es bitterkalt und sie zitterte am ganzen Körper. Tagsüber war sie immer ganz nass geschwitzt, selbst jetzt war ihre Kleidung noch immer ganz klamm. Viele die mit ihr in diesem Stollen gearbeitet hatten, waren deshalb so schwer am Auswurf erkrankt, das sie nicht mehr arbeiten konnten. Man hatte sie fort gebracht, und es durfte nie wieder ein Wort über sie fallen. Niemand hat je wieder etwas von ihnen gehört... Welchem Schicksal sie zum Opfer gefallen waren? Wenn auch so viele andere Zwerginnen längst aufgegeben hatten, sie musste jetzt stark sein, dass hatte sie ihrem Vater versprochen. Ob er wohl noch am Leben war? Er hätte niemals aufgegeben, sonst wäre er nicht ihr Vater gewesen. Er war ein stolzer Krieger, wie jeder in ihrer Sippe. Sie war sein einziges Kind und sollte einst sein Erbe antreten. Wie gern hätte sie ihn stolz gemacht. "Sei stark mein Mädchen!" Hörte sie ihn sagen, "Sei immer stark..." Heiße Tränen liefen ihre Wangen hinunter, doch ehe sie auf den steinernen Boden fallen konnten, schienen sie auf ihrem Gesicht zu Eis geworden zu sein. "Wie lange noch Vater?" Hallte ihre Stimme in der Finsternis, als die letzte Fackel ausgegangen war.

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Elaya
Ich bin immer nett und freundlich, und bin für fast jeden Blödsinn zu haben! :-) Ach ja, Zwerge an die Macht! :-D

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Elaya Re: - Geduld :-) Eirik gelingt natürlich die Flucht :-)
Ich muss unbedingt deine Texte durchgucken, bin in letzter Zeit nicht dazu gekommen. Werde das aber nachholen ;-)
LG
Elaya
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EagleWriter Oh je...sieht ja mal wieder absolut.. mies aus.


lg
E:W
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