Romane & Erzählungen
Das Päcklein und der Bettelstab 6 - Stresstestdummie, 7 Seiten

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"Das Päcklein und der Bettelstab 6 - Stresstestdummie, 7 Seiten"
Veröffentlicht am 30. Oktober 2012, 10 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Ich ein Engel, nein, kann nicht sein, bin ich menschlich, so nicht frei ohne Fehler! Das Menschliche macht mich doch erst interessant, dass ich bin und lebe, so nicht fehlerfrei! Alle Falsche in mir ist wahrhaftig, menschlich, ich lebe und ich bin kein Engel, nicht in diesem Leben!...
Das Päcklein und der Bettelstab 6 - Stresstestdummie, 7 Seiten

Das Päcklein und der Bettelstab 6 - Stresstestdummie, 7 Seiten

Beschreibung

Ich wollte unbedingt, dass wenn ich schon in einem Krankenhaus liege, dass man mein Herz mit untersucht. Diese Untersuchung war irgendwie anders. Naja und Schwester Toni wird hoffentlich nie umschulen, zum Feuerwehrmann. Warum, das erklärt sich hier fast von allein, denke ich!

Das Päcklein und der Bettelstab 6

Der Stresstestdummie

 

 

 

Ich bin wach, der Mittagsschlaf war echt nötig. Da klopft es auch schon an der Tür, ein Klopfen vom Hasen, das ausdrückt: „Ich bin da!“, und nichts anderes zulässt. Ja so ist der Hase. Er lächelt, als er auf mich zukommt, und hat Kaffee und Omas Selbstgebackenen im Gepäck. Ich klemme mir meinen Brustbeutel wieder unter die Achsel und pelle mich aus dem Bett. Wir entschließen uns zu etwas, was folgeträchtig für mich und den Apparat, den ich mit mir trage, sein sollte.

 

„Komm Schatz!, sagt der Hase, „wir gehen auf den Flur und trinken dort Kaffee!“ Ich nicke und zeige ihm die Tasche und meine Verkabelung zum Herzen. Er weiß, wie wichtig mir genau diese Untersuchung ist. Schließlich ist es noch nicht so lange her, das sein Herz aussetzte und er mir wie tot, völlig bewegungslos in die Arme kippte. Der Notarzt war gerade raus aus der Wohnung, aber noch nicht weg. Nun übertrieb der Patient, der doch bis eben nichts hatte aber gewaltig. Jetzt musste man handeln.

 

All das, was dort passierte an diesem unheiligen Tag hatte sich für immer in mein Hirn eingefressen. Die Angst hatte mich fest im Griff, auch die, dass mir sowas passieren könnte.

Nun diese Krise gab es ein zweites Mal und ich habe meine Sensoren immer in Alarmbereitschaft.

 

Die Sonne schien an diesem Herbsttag durch die hohen Fenster auf den Flur der Station. Ein Dichter würde das sonnendurchflutet nennen. Ich fand es schön. Wir saßen beide am Tisch uns gegenüber stand die Kaffeemaschine der Station. Es herrschte einiger Betrieb, aber eigentlich hatten der Hase und ich nur Augen für uns. Dann öffnete sich die Tür des Herrenzweibettzimmers und ein Mann holte sich Kaffee. Irgendwie hatte er unser Gespräch mitbekommen, wo es um Pkws ging. Ja unser Franzose, der Renault, war schon recht altersschwach und eigentlich wollten wir einen neuen Kangoo.

 

Darüber mischte sich der gute Mann ein, aber nicht aufdringlich, sondern mit profunder Autokenntnis. Irgendwann ging er zurück in sein Zimmer und wir hatten uns beide wieder. Nicht lange Zeit später kam er wieder, mit der leeren Kaffeetasse in der Hand und irgendwie hatte er einen glasigen Blick. Das hatte ich, die einen guten Blick auf ihn hatte, aber nur am Rande bemerkt.

 

Dann stand er mit dem Rücken zu mir am Automaten und plötzlich durchzuckte ihn etwas, wie ein Schlag. Er fiel nicht, sondern sprang regelrecht hintenüber. Ein wenig weiter und ich hätte ihn fangen können. Reflexartig sprang ich von meinem Stuhl auf und wandte mich ihm zu. „Schön liegen bleiben!“, sagte ich ungewöhnlich laut. Ich sah, dass er mich gehört hatte und da war auch schon Frau Doktor, wie aus dem Nichts. Ich rannte, ja, ich rannte zum Schwesternzimmer und klopfte wie eine Wilde an die Scheibe.

 

Da glotzte mich Schwester Toni an, wie ein Kugelfisch kurz vorm Aufblasen. Ich gestikulierte und rief nach ihm, bat um Geschwindigkeit und gab dann noch an die Schwester die Bitte der Ärztin um Verbandsmull weiter. Schwester Toni kam zunächst gemächlich aus dem Zimmer und hatte sogar noch die Zeit mir zu zuwerfen, dass ein Feuerwehrmann, der rennt, nicht löschen kann.

 

In der Zwischenzeit war ein zweiter Arzt da und ich stand vor dem Bewusstlosen und bekam keine Luft. Frau Doktor hatte das bemerkt, wie ist mir ein Rätsel. Sie sprach mich recht laut an, ich solle gehen, ich wäre ganz blau im Gesicht. Tatsache war, ich hatte, nachdem ich meine Ersthelferaufgabe erfüllt hatte, ein Déjà-vu. Ich sah dort nicht den Mann der eben mal Kaffee holen wollte, sondern meinen Hasen. Es war alles so real, dass ich vergaß zu atmen.

 

Der Hase brachte mich schließlich weg. Er hatte bis zu dem Zeitpunkt, wie ich aufsprang gar nichts geschnitten und ab da reagierte er, laut Frau Doktor, „schnell, wie eine Wanderdüne“.

Das war, als sich Frau Doktor anschließend, nachdem der Mann auf der Rettung war, wieder bei mir meldete. Sie lächelte, als der Hase meinte, es wäre bestimmt nur ein Dummie gewesen, für einen erfolgreichen Stresstest. Jeder lachte, ich nicht.

 

In der Auswertung des Testes zu meinem Herzen, das mir in dem Moment fast aus der Brust springen wollte, meinte der Prof. an meinem Bett. „Sie scheinen die Gelassenheit in Person, denn dieses Ereignis schien ihr Herz zumindest kaum zu tangieren. Ich habe bei Einsätzen auf dem Rettungswagen selbst einen doppelt so aktiven Ausschlag gehabt. Herzlichen Glückwunsch!“

 

Was bitte wollte an diesem Tag dann aus meiner Brust springen? Alles Einbildung! Naja, dass ich eine blaue Gesichtsfarbe hatte, hat Frau Doktor bemerkt, vielleicht war es nur der Lichteinfall. Dem armen Mann, der mit dem Hinterkopf so hart aufgeprallt war, dass ihm die Stirn aufsprang, dem ging es so gut, dass man ihn wegen Gemotze aus der Rettung am selben Tag entließ.

 

Ich dachte an dem Tag an anderes, Vergangenes und das wollte mich nicht loslassen. Als der Hase weg war, ging ich zurück ins Zimmer. Trine empfing mich mit den Worten:“Du bist schneeweiß, leg dich hin, sonst fällst du um!“ Das Lachen meinerseits war erst mal befreiend. Dann erzählte ich der Trine alles.

 

Sie sollte mit ihrer Erzählung am Abend aber alles übertreffen.

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Hörbuch

Über den Autor

kullerchen
Ich ein Engel, nein, kann nicht sein, bin ich menschlich,
so nicht frei ohne Fehler!
Das Menschliche macht mich doch erst interessant,
dass ich bin und lebe,
so nicht fehlerfrei!
Alle Falsche in mir ist wahrhaftig, menschlich, ich lebe und ich bin
kein Engel, nicht in diesem Leben!...

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kullerchen Re: -
Zitat: (Original von shirley am 11.11.2012 - 07:39 Uhr) Wirklich gern gelesen....mit dem Herzen kann ich nachvollziehen.
Mach dir nicht zu viele Sorgen. Das Herz ist ein Muskel. Und so ein ordentlicher Schrecken, wie es an dem Tag durchstehen musste, kann man auch als Trainingseinheit betrachten. Zwinker...

LG shirley

Nee, muss mir um meinen Muskel wohl keinen Kopf machen, der ist scheinbar völlig relaxt! :0)

Trotzdem, war schon kein schönes Gefühl, da zu stehen, wo ich einst um meinen Hasen bangte!

Wie gesagt, nicht jeder bekommt seinen eigenen Dummie, bei so einem Test, aber ich hätt auch gern verzichtet, wie der "Dummie" selbst auch!

Danke fürs Lesen, liebe shirley und auch für die lieben Worte. Teil 8 und dann ist es vollbracht!

Biba, dein Kullerchen mit Pferdeherz!
Vor langer Zeit - Antworten
shirley Wirklich gern gelesen....mit dem Herzen kann ich nachvollziehen.
Mach dir nicht zu viele Sorgen. Das Herz ist ein Muskel. Und so ein ordentlicher Schrecken, wie es an dem Tag durchstehen musste, kann man auch als Trainingseinheit betrachten. Zwinker...

LG shirley
Vor langer Zeit - Antworten
kullerchen Re: -
Zitat: (Original von mukk am 04.11.2012 - 20:01 Uhr) Liebes Kullerchen, da ich so selten hier bin, ist mir dein Krankenhaus-Tagebuch vollkommen entgangen. Habe dieses Kapitel aber mt einer gewissen Erschütterung gelesen - weil du krank bist - als auch mit Schmunzeln. Wünsche dir alles Liebe!
Herzlichte Grüße
Ingrid

Ach du liebe Seele, mach dir keine Sorgen, ich habe zwar manchmal keine guten Tage, aber es geht gaaaanz langsam in die richtige Richtung. Ja, dabei fällt man auch mal einen Schritt zurück, aber nur um sich schließlich wieder aufzurappeln.

Nach Regen folgt bekanntlich Sonnenschein. Also stell ich mich ans Fenster und halte Ausschau!

Danke fürs Lesen und auch deinen lieben Kommi.

Drück dich von Herzen, dein Kullerchen!
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Liebes Kullerchen, da ich so selten hier bin, ist mir dein Krankenhaus-Tagebuch vollkommen entgangen. Habe dieses Kapitel aber mt einer gewissen Erschütterung gelesen - weil du krank bist - als auch mit Schmunzeln. Wünsche dir alles Liebe!
Herzlichte Grüße
Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
kullerchen Re: -
Zitat: (Original von Silvi03 am 02.11.2012 - 12:59 Uhr) Hallo Kullerchen, so habe jetzt mal Zeit gefunden alle Kapitel Deines Krankenhaustagebuch zu lesen. Sie sind sehr schön geschrieben und sehr real. Was ich ja auch toll finde, dass man mit den Autoren der Geschichten auch in Kontakt sein kann, was ich bisher ja nun mal nicht kannte.Ich lese gern reales, wenn es nicht allzu negativ geschrieben ist. Schicksalsschläge erfährt jeder Mensch, aber wenn ich hier manchmal Texte oder Gedichte lese, die nur mit schwarzen Seelen zu tun haben, stimmt mich das sehr negativ und dann möchte ich immer laut aufschreien und diesen schwarzen Seelen helfen. Das dumme ist nur, die meisten wollen keine Hilfe, weil sie schon zu sehr verstrickt sind in ihrer negativen Welt. Deshalb mag ich Bücher wie Deine. Was ist, muss man hinnehmen, so wie Du das auch tust, aber Du machst halt das beste draus.
Ich wünsche Dir , dass Du so bleibst wie Du bist!

LG Silvi

Vielen, lieben Dank, fürs Lesen und auch deine offenen Worte.

Dieses Helfersyndrom hab ich auch, aber man muss gut unterscheiden zw. den lit. Ich´s, den gemischten und dem Realen, was da spricht.

Das ist oft nicht einfach und so tast ich mich entweder heran, oder warte einfach ab. Manchmal bin ich aber ganz offen, wenn ich das Gefühl habe, da steht jemand im Schatten und traut sich nicht heraus. Ich reiche meine Hand, mehr geht nicht!

Diese Geschichte, die ich schrieb, ist noch nicht ganz beendet. Ich brauche immer Zeit, wenn es an die ernsten Dinge geht und das nächste Kapitel ist ernst. Alle waren ernst, aber ich konnte es mit meiner Art, mich auszudrücken schreiben. Nun muss ich wieder an einer Art Handlang laufen, klar und in eine Richtung.

Davor scheue ich mich noch ein wenig. Es werden noch 3 Kapitel sein, bis ich das Krankenhaus verlasse. Die Geschichte an sich ist jedoch nicht beendet, nur für euch!

Es geht manchmal fast ohne Klagen und doch kann man viel aussagen. Jeder nimmt mit, was er gelesen hat in und auch zwischen den Zeilen. Krankenhäuser sind nicht mehr soooo schrecklich, wie früher, die Menschen jedoch im Umgang miteinander, naja, die ändern sich wenig!

Danke Silvi, fürs Lesen und natürlich auch für deinen Kommi. Du weißt ja, ich habe dir entwas angeoten und das meine ich ernst. Nimm die Hand, wenn du sie brauchst!

Ich drück dich lieb und verdrück mich für heute. LG Kullerchen!
Vor langer Zeit - Antworten
kullerchen Re: Na bravo Stresstest bestanden, -
Zitat: (Original von baesta am 30.10.2012 - 22:58 Uhr) und Schwester Toni sollte vielleicht lieber als Putzfrau gehen. Aber warum sagst Du eigentlich immer Hase zu Deinem Mann. Hat er so lange Ohren oder ein anderes Merkmal, das diesen Vergleich rechtfertigt? Finde es aber niedlich.

LG von der kichernden Bärbel

Das ist jetzt aber eine arge Beleidigung für jede Putzfrau, oder?! :0)

Er ist ja fachlich kein Schle(ä)chter, nur seine Art mit Menschen umzugehen und sein eigenwilliger Humor, seine Sicht auf die Dinge des Lebens, bei der der Gute wahrscheinlich einen Knick in der Linse hat, das macht ihn nicht eben zu einem Sympathieträger.

Gut für mich, die ja dadurch eine Art "Bösewicht" hat. Das ist er aber wirklich nicht!

Nu zum Hasen. Du kennst Hasen, kuschelig bis eigenwillig, schreckhaft und doch neugierig, lange Glieder, eine putzige Nase, fusslig bis lockig und der Blick erst!

Da sind noch ein paar Attribute mehr, die passend auf meinen Gatten wären, aber dazu nicht mehr! :0)

Es ist so viel schöner von einem lieben Menschen zu reden. "Mein Mann sagt....", wie hört sich dass denn an. Oder "Als mein Gatte dazukam....", eine so unmögliche Art eine Situation, mit dem wichtigsten Protagonisten meines Lebens, zu beschreiben.

Den Hasen kennt nun fast jeder und auch dass er ein toller Mann ist, wissen alle, die mich gerne lesen.

Ach, liebe Bärbel, ich könnte glatt darüber ins Schwärmen geraten. Er ist ein besonderes Exemplar seiner Gattung, dass ist mal sicher. Ich hatte tierisches Glück in diesem Punkt.

So, nun hab ich hier meine Seele offenbahrt, über das Liebst in meinem Leben geredet. Ich habe einmal etwas so wichtiges entschieden, als ich ihn erhörte (hihi) und das mehr als richtig. Auf das Herz zu hören bringt einem doch was und meine Pumpe scheint ja recht ordentlich zu arbeiten, in jeder Beziehung!

Danke, liebe Freundin, für deine Zeit, fürs Lesen, Kommentieren und dein Interesse an mir und dem Hasen. Es macht uns irgendwie besonders! :0)

Ich drück dich, dein Kullerchen!
Vor langer Zeit - Antworten
kullerchen Re: -
Zitat: (Original von Luap am 30.10.2012 - 19:47 Uhr) Jetzt weiss ich, warum die Umschulung zum Feuerwehrmann nicht das Richtige für Schwester Toni wäre... und ich denke auch, so eine Person ist nicht zu ändern..
Zum Glück hast du ja alles unbeschadet überstanden und den Stresstest mit Bravour bestanden... ;-)

Liebe Grüsse
Paul


Ich danke dir fürs Lesen und noch ein wenig mehr für den Kommi. Hattest du in die anderen Teile hineingeschaut?

Wie du weißt lebt man in einer Ezählung oft ein wenig von der Übertreibung. Mein Gatte, der Hase meinte , ich hätte das nicht einmal getan. Ich will "Schwester Toni" aber nicht allzu arg auf die pummligen Füsse treten und gebe zu, es ist alles ein sehr subjektive Betrachtung, obwohl.... ach egal, wie du so schön meinst, ich hab alles überstanden, bisher! :0)

Lieben Dank noch mal und auf Wiederlesen! Kullerchen
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Na bravo Stresstest bestanden, - und Schwester Toni sollte vielleicht lieber als Putzfrau gehen. Aber warum sagst Du eigentlich immer Hase zu Deinem Mann. Hat er so lange Ohren oder ein anderes Merkmal, das diesen Vergleich rechtfertigt? Finde es aber niedlich.

LG von der kichernden Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Luap Jetzt weiss ich, warum die Umschulung zum Feuerwehrmann nicht das Richtige für Schwester Toni wäre... und ich denke auch, so eine Person ist nicht zu ändern..
Zum Glück hast du ja alles unbeschadet überstanden und den Stresstest mit Bravour bestanden... ;-)

Liebe Grüsse
Paul
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