Sonstiges
auf Adlers Schwingen

Federn musste ich lassen
Aber das bedeutet nicht, dass ich sie für immer verloren habe
Nein, es ist nur eine Notwendigkeit gewesen um
Neuere, prächtigere Federn wachsen zu lassen
So dass ich mich frei erheben kann um in die Unendlichkeit einzutauchen
 Ein Schnabel ist mir gewachsen
Eine Gegebenheit, die ich aber bisher nur zur Nahrungsaufnahme benutzte
Doch nun, wo ich die Schönheit der Stille im Wort gefunden habe
Schreie ich laut durch die Kommunikationsform, die ich gewählt habe
Ein Schrei aus dem Herzen, tief und so laut, dass ihn nur dem Adler zugeordnet wird
 Die Versuche meine Krallen zu stutzen sind gelungen
Hörner habe ich mir abgestoßen
Um zu erkennen, dass ich diese Krallen sinnvoll einsetzen kann
Um Halt zu finden an den Klippen des Lebens
Mich in das Fleisch der Liebe hineinzuwühlen
So dass ich es wahrhaftig spüre, spüre dass ich bin
 Ein Adler, der sich befreit hat und nun den Atem der Welt genießt und sich in die Lüfte erhebt, weil er sein wahres Selbst erkannt hat.
Nun ist er weise geworden und bietet selbstlos seine Hilfe allen an, die sie bedürfen
Und in Dankbarkeit ist sein Herz, das im Schrei jubiliert
Und die Wesen sanft und liebevoll in den Krallen hält
So dass sie mutig durch die unendlichen Weiten des Himmels auf seinem kräftigen Federkleid mit ihm fliegen...



Silvia J.B. Bartl