Schwarz liegt voll im Trend, immer noch. Schwarz sehen, hören und arbeiten (lassen) hört sich zwar billig an, kann aber teuer werden.
Unser weißer Nachbar links heißt mit Nachnamen Schwarz und seine Ehefrau, eine Japanerin, auch. Und nicht etwa Schwarz-Gelb. Der Nachbar schräg gegenüber heißt White, ist noch ledig und ein ganz Schwarzer (man glaubt es kaum) und kommt direkt aus Afrika, - und nicht etwa aus Österreich, das wäre dann ein Mokka ohne Milch.
Ein Schwarzer (ein Mensch mit dunkler Hautfarbe) darf als solcher so nicht mehr bezeichnet werden. Es handelt sich um einen Farbigen, - will man uns weismachen!
Die Herren Schwarz und White kennt man in unserer Gegend als tüchtige Schwarzarbeiter. Beide sind aber Elektriker ... und keine Schornsteinfeger.
In der Modebranche hört man von Schwarzarbeit nur wenig, die Farbe ist aber sehr beliebt. Jugendliche tragen heutzutage überwiegend schwarze Kleidung, nennen ältere Menschen ab vierzig Gruftis und sehen selbst wie Trauergestalten aus.
Früher trugen Witwen jahrelang schwarz, mit der Mode hatte das nur wenig zu tun, und die gutsituierten Herren, wie selbstverständlich, schwarze Gehröcke und Zylinder.
Vor einigen Jahren hörte Otto Normalverbraucher dann erstmals auch von schwarzer Unterwäsche, - zu sehen bekam er sie allerdings kaum, jedenfalls nicht bei seiner ihm Angetrauten. Aber auch das hat sich, dank der Modebranche, inzwischen geändert! Der modische Herr trägt heute ebenfalls schwarze Unterwäsche ... und ist sich der Unterstützung seiner Frau durchaus bewusst.
Begründung: Schwarze Wäsche, insbesondere Unterwäsche, kann nicht so schnell vergilben und muss nicht so oft gewechselt und gewaschen werden. Das spart Wasser und Strom, ist somit umweltfreundlich und sorgt zudem für mehr Freizeit bei Männern und Frauen (ob nun in schwarzer Unterwäsche oder gänzlich ohne).
Dabei fällt mir ein: Es gab schon einmal eine Epoche, in der kaum gewaschen, dafür aber viel gepudert wurde!
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