Journalismus & Glosse
Dei eigentlichen Verletzungen des Lebens. - Glosse zur Verletzung unserer Bundeskanzlerin.

Es ist ja nicht so, dass jährlich was weiß ich wie viele Menschen an stinknormalen Unfällen sterben. Oder an stinknormalen Attentaten. Es ist ja nicht so, dass mindestens genauso viele Menschen an Hunger, Krankheit, und Armut leiden. Nein, davon ist ja nicht die Rede.
Die Rede ist von seiner Obrigkeit. Verletzungen, wie diese an der Obrigkeit, eure Majestät, müsste natürlich ausladend berichtet werden. Was heißt hier Verletzungen, was heißt hier 'müsste'. Letztendlich dreht es sich doch um die Person. Und es 'muss' jeder erfahren.

Dass natürlich Übertreibungen genutzt werden, natürlich. Ist ja die Obrigkeit. In der 'Unterklasse' der Gesellschaft wird mit einem mitleidigen Lächeln, meistens noch nicht mal das, großzügig darüber hinweg gesehen- nicht bei eurer Majestät.
Gut, dass es eure Majestät noch gibt. Sonst würde man ja glatt die Kleinigkeiten, die kleinen Schmerzen des Lebens vergessen. Gut, dass es die Obrigkeit diese Verletzungen immer an die Öffentlichkeit bläst.
Gut, dass wir es sehen.
Gut, dass viele Menschen um uns, auf der ganzen Welt, erheblich schlimmeren Verletzungen erliegen.
Gut, dass wir über diese hinwegsehen und uns den eigentlichen Dingen des Lebens zuwenden.
Gut, dass die eigentlichen Dinge des Lebens um vielfaches schwerer erscheint als der Rest der Welt es je zu vermuten kann.

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Info: Diese Glosse hab ich bezüglich eines Zeitungsproketes unserer Schule geschrieben.
Aufgrund eines Zeitungsartikels über die Handverletzung unserer 'Obrigkeit' -ich will ja keine Namen nennen- ist mir diese Idee zu diesem sarkasmusreichen Text eingefallen.