Kurzgeschichte
Hinter dem Zaun - Graue Welt

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"Hinter dem Zaun - Graue Welt"
Veröffentlicht am 25. Mai 2008, 10 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Hinter dem Zaun - Graue Welt

Hinter dem Zaun - Graue Welt

Beschreibung

'Dort wo ich hinwill, sind alle gleich. Tot. Dort bin ich nicht mehr anders. Ich fühle mich gefangen in meinem Körper. Fühle mich allein. Wie hinter einem riesigem Zaun, der mich umgibt, der zu hoch ist, als dass ich darüberhinweg schauen könnte. Einem Zaun, der mich nicht schützt sondern bedrängt. Und auf der anderen Seite, die Anderen. Weil ich anders bin. ' Kleiner Auszug.

Hinter dem Zaun

Ich bin anders, sagen die anderen. Ich will nicht anders sein.  Meine Mama ist tot. Mein Papa schlägt mich. Weil ich anders bin. In der Schule werde ich gemobbt. Weil ich anders bin. " Warum bin ich anders???" schreit es in meinem Inneren. Doch ich weiß, dass ich weiß, dass ich anders bin. Ich sitze im Rollstuhl. Von Geburt an. Meine Geschwister hassen mich, weil ich es schuld bin dass Mama gestorben ist. Bei meiner Geburt. Weil ich anders bin. "Wer tut mir das bloß an???" Ich kriege keine Antwort. Ich möchte sterben. Wie Mama. Verschwinden. Niemand wird mich vermissen. Selbst ich nicht, weil ich mich selbst hasse und verachte. "Ich will nicht mehr!!!" Ich werde Mama wiedersehen! Werde sie umarmen können! Dort wo ich hinwill, sind alle gleich. Tot. Dort bin ich nicht mehr anders. Ich fühle mich gefangen in meinem Körper. Fühle mich allein. Wie hinter einem riesigem Zaun, der mich umgibt, der zu hoch ist, als dass ich darüberhinweg schauen könnte. Einem Zaun, der mich nicht schützt sondern bedrängt. Und auf der anderen Seite, die Anderen. Weil ich anders bin. Ich will mich fallen lassen. Will loslassen, einfach loslassen. Alles vergessen, alle vergessen, mich selbst vergessen. Ich hasse mich!! Ich habe noch nicht den Mut dazu. Noch nicht.  

Mein Papa ist weg. Er ist fortgegangen, in eine Klinik, sagen die anderen. Ich weiß nicht wohin und ich bin froh. Ich fühle mich deshalb jetzt oft schuldig, weil mein Papa ja mein Papa ist und wenn er mich schlägt ist er doch immer noch mein Papa. Ich habe Angst vor ihm gehabt. Vorbei. Jetzt ist eine Dame bei uns, ich kenne sie nicht. Sie passt auf uns auf, kocht für uns, spricht mit uns und spielt mit uns. Ich kenne sie nicht. Ich ziehe mich zurück, noch weiter hinter meinen Zaun und will hier raus, weg aber ich trau mich nicht. Noch nicht.

Ich soll weg von den anderen. Weg von meinem Zuhause. Weil ich anders bin. Weil ich bin wie ich bin. Doch so hasse ich mich. Die Dame packt meine Sachen. Ich kann nichts machen, habe keine Kraft. Noch nicht.

Ich bin auf dem Weg, in meine neue Heimat. Ich habe keine Heimat. Bin nirgendwo Zuhause. Nur hinter dem Zaun. Der Zaun. Ich hasse den Zaun. Er macht mich mutlos, kraftlos. Erdrückt mich. Ich komm nicht hier raus. Noch nicht.

Ich bin angekommen. In meinem neuen Zuhause. Dort, wo alles grau in grau ist. Alles grau. Ich habe ein Zimmer. Ganz für mich. In Grau. Sie lassen mich nicht hier raus. Noch nicht.

Grau in Grau. Schlafen. Dann essen, Spiele spielen, essen. Schlafen. Grau. Ich will mich fallen lassen. Ich spüre noch Leben in mir. In Grau. Weiße Leute mit ernsten, besorgten Gesichtern. Sie hassen mich. Sie tun mir weh. Wie Papa. Nicht denken. Nicht an Papa. Noch nicht.

Ich muss wieder weg, weg, weit weg. "Zu Mama!!!" Nein. Noch nicht.

Ich weiß nicht wohin. Lass mich tragen. Von der Welle meines Lebens. Graue Welle. Kein Leben. Nicht für mich. Ich will es beenden. Jetzt!!! Nein. Noch nicht.

Ich bin da. In meinem neuem Zuhause. Ich hasse es. Ich hasse mich. Weil ich anders bin. Ich habe nun kein eigenes Zimmer. Ich teile es mit anderen.Die anderen teilen mit mir. Denn ich lebe nicht. Nur in Grau.Lasse mich gehen, mich tragen. Ich bin isoliert, hinter dem Zaun.Ich spüre, Die Zeit ist noch nicht gekommen. Noch nicht.

Ich wohne mit anderen in einem Zimmer. Die anderen, die auch anders sind. Wie ich. Nur anders. Ich spreche nicht oft mit ihnen, nur bei Spielen. Ich habe Angst. Vor dem Zaun. Er Wird enger. Ich kriege keine Luft. Mein Leben ist Grau. Grau in Grau. Es wird bald vorbei sein. Noch nicht.

Es geht nicht mehr. Ich kann nicht mehr. Alles wird vorbei sein. Noch nicht.

Ich bin anders. Die anderen auch. Sie verachten mich nicht, sie beachten mich nicht. Ich bin grau, Grau in Grau. Ich träume Grau. Von Grau in Grau. Noch nicht.

Es ist ein neues Mädchen neben mein Bett gezogen. Es ist wie alles anderer. Grau in Grau. Ich schaffe es nicht mehr. Ich habe fast kein Leben mehr. Der Zaun wird größer. Und enger. Ich sterbe!!! Noch nicht.

Das Mädchen hat mit mir gesprochen. Mit mir!! Ich bin doch anders. Hinter dem Zaun. Das Mädchen spricht mit mir. Isa. Ich fühle mich mit ihr verbunden. Sie ist auch anders. Wie die anderen. Wie ich. Der Zaun ist nicht mehr hoch. Aber darübergucken kann ich nicht. Noch  nicht.

Isa hat mit mir ihr Essen geteilt. Mit mir!! Ich bin doch anders. Hinter dem Zaun. Alleine. Beim Spielen wollte Isa mit mir spielen. Mit einem blauen Auto. Nicht grau. Noch nicht.

Ich kriege Luft. Isa isst mit mir, spielt mit mir, schläft neben mir. Sie hat mir eine Puppe geschenkt. Ihre Puppe. In gelb. Nicht grau. Noch nicht.

Ich darf raus. Mit Isa. Sie spielt mit mir!! Ich bin doch anders. Das Gras ist grün. Nicht grau. Noch nicht.

Isa hat mir ein Bild gemalt. Rot. Nicht grau. Noch nicht.

Der Zaun lässt mir Platz. Für mich. Weil ich anders bin. Wie Isa. Ich stehe hinter ihm. Hinter dem Zaun. Hand in Hand. Mit Isa. Ich schaffe es. Wir schaffen es. In unserem Zimer stehen Blumen. Ich hab sie noch nie gesehen. Bunt, schöne Farben. Nicht grau. Nie mehr!!!
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