Journalismus & Glosse
Krankenpflege ohne Bedeutung - Thema der Woche

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"Krankenpflege ohne Bedeutung - Thema der Woche"
Veröffentlicht am 24. Oktober 2012, 8 Seiten
Kategorie Journalismus & Glosse
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Krankenpflege ohne Bedeutung - Thema der Woche

Krankenpflege ohne Bedeutung - Thema der Woche

Beschreibung

Die Disskusionsrunde soll natürlich weiter gehen, das 1. Kapitel ist fertig geschrieben, weitere sollen und müssen folgen, ich versuche auch die Sicht vom Ärztepersonal, sowie vom Patienten und Bewohner mit einzubringen.

Krankenpflege ohne Bedeutung

Es ist vier Uhr, der Wecker klingelt .....
Ein ganz normaler Tag für eine Krankenpflegerin oder Altenpflegerin beginnt.
Müde macht sie sich auf den Weg ins Badezimmer, zum Frühstücken ist es noch zu früh .....
Ein Tasse Kaffee und auf gehts zur Arbeit.
Es ist noch kalt und ruhig draußen, an den Autoscheiben kann man den Morgentau sehen, Vögel singen noch leise ihre Lieder.

Viertel vor sechs, auf der Arbeit angekommen sind nicht viele in der Umkleide.

Sechs Uhr, die Übergabe beginnt, wieder einmal muss sie feststellen, dass sie heute morgen nur zu dritt arbeiten werden, zwei Examinierte Pflegekräfte und eine Schülerin.

Die Nachtschwester berichtet von einer grauenvollen Nachtwache, sie hatte vier Aufnahmen und die Patienten schienen aller sehr unruhig zu sein, sie hofft, dass die Tabletten wenigstens alle richtig gestellt sind...
Auch im Altenpflegeheim sieht es zu dieser Zeit nicht besser aus, auch sie sitzen nur zu dritt am Übergabetisch, die Nachtschwester musste die Bewohner von allen Stationen versorgen, da sich die Pflegehelferin leider kurzfristig krank gemeldet hat. Auch die nächsten Nächte werden für sie nicht besser aussehen, sie wird wohl die 80 Bewohner alleine versorgen müssen.

Betroffen macht sich der Frühdienst an die Arbeit, mit den Gedanken, wie man das alles schaffen soll.

Im Krankehaus erwarten sie noch vier geplante Aufnahmen und 5 OP´s stehen für den heutigen Tag an. Abgesehen davon, dass keine Betten mehr frei sind und sie nicht wissen sollen, wo man die neuen Patienten hinlegt.
Visite: Es werden noch vier Patienten entlassen, so ist wieder Platz für die Neuen....Eifrig muss eine Pflegerin von der anderen noch schnell vor dem Frühstück die Visite ausarbeiten. Die andere kümmert sich derweil um die Entlassungen, auch die Schülerin beginnt stressig die OP-Patienten zu versorgen, denn auch da kann es ja jeden Moment los gehen. 

Der Frühdienst wird sich so stressig weiter ziehen, die Betroffenen sind hier leider die Patienten, meistens ist das Pflegeaufkommen für die Pflegekräfte viel zu hoch, man muss bedenken, dass auch noch andere Patienten auf der Station liegen die Hilfe brauchen, sei es bei der Grundpflege, zur Mobilisation oder Betreuung. Nicht zu vergessen ist das ständig klingelnde Telefon, was mindestens einer Pflegekraft immer wieder die Zeit raubt, welche sie nicht am Patienten verbringen kann. Auch die Dokumentation soll ja ordentlich geführt werden.

Im Plegeheim versuchen die drei Pflegekräfte zur der Zeit 40 Bewohner zu versorgen, wie sie in Ruhe das Essen anreichen sollen wissen sie noch nicht, denn jeder kranke Mensch braucht ja irgendwo Hilfe ...   
Gerne würde sich die Pflegekraft mal zu den älteren Menschen setzten und mit ihnen reden oder Spiele spielen, jedoch fehlt dazu auch hier die Zeit, oft wird bis mittags gewaschen und mobilisiert und dann kann man die ersten Bewohner, die man morgens als erstes versorgt hat, schon wieder hin legen.
Man ist hier zwar durchgehend in der Pflege, aber jedoch nur weil man im Frühdienst ca. 10-15 Bewohner versorgt.

Ist der Frühdienst endlich vorbei, macht sich die Pflegerin wieder auf dem Weg nach Hause, erschöpft und müde geht sie die Straßen entlang.
Ihre Gedanken kreisen um die Arbeit: "Hoffentlich habe ich nichts vergessen, hoffentlich geht es Frau Müller gut, ich war so selten bei ihr gewesen .... "
Zu Hause muss sie sich erstmal hin legen, bevor sie irgendwas anderes macht, da bemerkt sie, dass ihr Magen knurrt, stimmt gegessen hat sie heute im Frühdienst nichts ....
"Sollte man dies mal bei der Pflegedienstleitung ansprechen? -Pausen müssen ja irgendwo schon sein!"
Aber eigentlich müsste man sovieles nochmal ansprechen!!! 
"Meist hört man eh, dass man sich die Zeit besser einteilen soll...."
Nach dem Essen schläft sie erschöpft ein und wacht erst zum Abend hin wieder auf.     

Der ganz normale Wahnsinn!!!  


      
      

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yourhealth Liebe Simone - Irgendwie klappt das mit dem Antworten nicht ganz,
deswegen schreibe ich hier drüber ;)
Mir reicht es schon, wenn man ein ehrliches Kommentar abgibt, das Buch evtl irgendwo weiter empfiehlt, sodass viele Leute aufmerksam werden.

Vielen Dank

Jennie
Vor langer Zeit - Antworten
yourhealth Re: Ein echt guter Text, -
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 24.10.2012 - 23:19 Uhr) das sagt eine, die sich im Milieu auskennt - nicht nur als Patientin oder Angehörige einer Pflegeheimbewohnerin, auch nicht nur als Ausbilderin von Altenpflegern oder Arzthelferinnen ...
Ich kann das alles nur voll unterstützen, werde nie vergessen, wie übermüdet und völlig übertourt ich einmal nach vier nacheinander folgenden 24-Stunden-Diensten war ....ich war noch in der Ausbildung und wurde in verschiedene Dienstsysteme einbezogen ...ein Wunder, dass sie mich nicht zufällig für alle vier gleichzeitig eingeteilt haben, ein Glück, dass da niemand zu Schaden gekommen ist ... aber ich war so gereizt, mich störte schon die Fliege an der Wand ....

Ja, es ist schwer, im Pflegebereich oder auch im ärztlichen Sektor zu arbeiten...

Lieben Gruß an dich
fleur


Danke FleurdelaCoer für dein ehrliches Kommentar und deine Unterstützung,
ja das kenne ich, gereizt von der Arbeit zu kommen und das darf einfach nicht sein, man sollte zufrieden nach Hause gehen können ....

Lieben Gruß zurück
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Ein echt guter Text, - das sagt eine, die sich im Milieu auskennt - nicht nur als Patientin oder Angehörige einer Pflegeheimbewohnerin, auch nicht nur als Ausbilderin von Altenpflegern oder Arzthelferinnen ...
Ich kann das alles nur voll unterstützen, werde nie vergessen, wie übermüdet und völlig übertourt ich einmal nach vier nacheinander folgenden 24-Stunden-Diensten war ....ich war noch in der Ausbildung und wurde in verschiedene Dienstsysteme einbezogen ...ein Wunder, dass sie mich nicht zufällig für alle vier gleichzeitig eingeteilt haben, ein Glück, dass da niemand zu Schaden gekommen ist ... aber ich war so gereizt, mich störte schon die Fliege an der Wand ....

Ja, es ist schwer, im Pflegebereich oder auch im ärztlichen Sektor zu arbeiten...

Lieben Gruß an dich
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
kullerchen Re: Re: Ein Beruf, -
Zitat: (Original von yourhealth am 24.10.2012 - 17:19 Uhr)
Zitat: (Original von kullerchen am 24.10.2012 - 17:08 Uhr) der unter diesen Umständen zur Berufung werden muss, um dem Ganzen standzuhalten.

Ich habe es immer aus dem Blick der Patienten mit angesehen und mich oft gefragt, ob der Assiarzt, der da gestern und vorgestern fast schlummernd bei der Visite stand, ob der wohl meine heutige, zigste OP macht? Ein ansonsten toller Arzt bisher, nur völlig übermüdet. Ich habe Angst!

Auf der Chirurgischen, jeden 2. Tag, ab in den OP, fast 3 Monate lang. Ich kenne jeden Anesthäsisten, jede OP-Schwester, jeden Operateur und seine Assistenten. Alle sehen müde aus, ob morgens, mittags, oder am Abend, da ist die Zeit egal, weil sie sie kaum merken. Akkordarbeit am Menschen. Sie sind alle gute Mitarbeiter, aber völlig überlastet und was vorherrscht, ist meine Angst!

Die Intensiv, scheint mir gut besetzt, denn ich kann nicht schlafen, weil alle fünf Min. jemand kommt und mich fragt, wie es geht. Das macht mir Angst, vor allem, als ich immer die drei gleichen Gesichter erkenne, je mehr ich wahrnehme.

Wie unterschiedlich auf den einzelnen Stationen gearbeitet wird, wurde mir beim letzten Aufenthalt bewußt. Eine Rheumaklinik ist nun mal keine Chirurgie, aber während die Gesichter der Profs. wöchentlich bei der Visite wechselten, war da eine Konstante-Frau Doktor, die alles machte, von Aufnahme, über Visite, über An und Verordnungen, auch mittendrin, ja dabei sogar immer noch ein Lächeln und ein gutes Wort übrig hatte.

Sie schien immer da zu sein, war es auch, selbst, als mir ein anderer Patient fast in die Arme kippte, da war Fr. Doktor, wie aus dem Nichts da. Ja, auch ihr Lächeln war müde. Angst hatte ich bei ihr nie, trotzdem sie so gefordert wird.

Naja und das Schwestern und Pflegevolk, die waren viel, viel entspannter, als in den Chirurgischen, in denen ich oft weilte. Ja, Starbesetzung gabs da auch nicht, aber trotzdem bekam ich vom Personalhickhack einiges mit. Angst hatte ich keine, nur ein schlechtes Gewissen, wenn ich etwas brauchte.

Es ist ein Unterschied, ein beträchtlcher, so zwischen den verschiedenen Stationen und natürlich sicher auch zum Alten/Pflegeheim, aber eines bleibt, Angst! Was ist, wenn ich dort hinein muss, wenn ich den Personalmangel täglich erdulden muss, die Angst und die Überforderung des Personals spüre und am, eigenen Leibe erfahren muss.

IST es für mich, als Patientin lohnenswert, alt zu werden? Ich habe wieder Angst mir diese Frage zu beantworten, denn ich bin krank und will doch nach vorne schauen, doch was wartet da?

Menschliches ist nur noch nebenher, nicht trinken, weil sonst brauch ich einen Schieber, nicht lachen, sonst denkt man, mir geht es gut. Essen und Trinkverweigerung bis zum Tod, alles keine Seltenheit, gerade im Alter.

Ja, es ist grausam, dem Pflegepersonal, dem medizinischen Personal das alles aufzubürden. Mit Recht wird sich beklagt, nur zu wenig, zu leise! In Anbetracht hoher Arbeitlosigkeitszahlen, kann man da als Otto Normal nur den Kopf schütteln und hoffen niemals krank zu werden, oder alt.

Was bleibt den Alten und den Kranken? Angst!

Sorry, dass ich mich in der Art einklinkte und bei allem Verständnis, für das med. Personal, ich stehe und stand oft auf der letzten Sprosse dieser Leiter und bekam das ganze Ausmaß zu spüren.

Wer diesen Beruf wählt, muss mit allem fertig werden, vor allem mit dieser kranken Gesundheitspolitik, insbesondere aber, mit denen, die sie am allermeisten brauchen, ihren Patienten und Schützlingen.

Ihr, die da arbeitstechnisch so viel zu leisten haben, bis hin zum Übermenschlichen, ihr solltet die Kraft aufbringen und laut sein, so laut, dass man euch hören muss.

Deshalb finde ich das hier, einen wenngleich leisen, aber echt guten Ansatz. Werde lauter an all den Stellen, wo du gehört werden musst, nimm deine Kollegen und sag ihnen, dass wir, die ganz unten, dass wir auf euch vertrauen, denn ihr wisst, schlimmer geht´s nimmer!

Ich ziehe meinen Hut vor dieser Berufsgruppe, verbeuge mich und sage "Danke!", aber ich verlange mehr, als das reine Dulden! Ihr setzt euch für die ein, die dazu einfach keine Kraft mehr haben, seid ihr Klagen, ihre Stimme, ihr Leid!

Simone


Liebe Simone,
ich danke dir für diesen tollen, ehrlichen Beitrag!
Das bedeuteted mr sehr viel, wenn ich so ehrlich höre, wie es einem Patienten dabei so geht.
Oft schildern mir diese, dass sie Angst haben, nur nehmen, kann man sie leider nicht!
Aber ändern können wir das, indem sich was ändert!
Schluss mit überarbeitetes Ärztepersonal und überlastetes Pflegepersonal!!!
Wie du schon beschrieben hast, muss man oft Akkordarbeit am Menschen leisten, AM MENSCHEN!!!
Wir müssen uns anfangen zur Wehr zu sezten, ob Arbeitspersonal oder Mitmensch, keiner will mehr krank oder alt werden und das ist schlimm genug, denn auch das gehört doch zur Menschlichkeit dazu!!!
Deshalb habe ich mich entschlossen, diese Kurzgeschichte als kleinen Aufruf zu schreiben ....
Doch dabei soll es nicht bleiben, ich danke dir für diesen hilfreichen Beitrag Simone!

Liebe Grüße
Jennie

Alles was ich schrieb ist geschehen, alles was ich fühle ist wahr, doch neben der Angst wächst Verzweiflung, weil so wenige sich enagieren, für das Recht des Menschen auf Menschlichleit in der Krankheit und im Alter.

Ich weiß, ohne es belegen zu können, dass Krankenkassen Gelder ablehnen, allein, weil der Patient eine Klagezeit nicht überstehen wird. Es ist jedem zu wünschen das höchste Gut im Leben zu behalten, so lang als möglich, die GESUNDHEIT!

Wenn ich dir helfen kann, dann sag es. Ich will es versuchen, für die, die mit mir leiden, für Schicksale, die durch sowas bestimmt werden. Ich wünsche uns allen, dass du Erfolg hast. Gib niemals auf! Es könnte ein Kampf sein, den du für dich ausfechtest.

Aber egal, ob dein Schicksal, oder ein völlig fremdes, es wird irgendwie durch diesen Mißstand miteinander verflochten sein und auch mit Geld kann man Gesundheit selten kaufen.

Also, wenn ich was tun kann, gerne!

Simone
Vor langer Zeit - Antworten
yourhealth Re: Ein Beruf, -
Zitat: (Original von kullerchen am 24.10.2012 - 17:08 Uhr) der unter diesen Umständen zur Berufung werden muss, um dem Ganzen standzuhalten.

Ich habe es immer aus dem Blick der Patienten mit angesehen und mich oft gefragt, ob der Assiarzt, der da gestern und vorgestern fast schlummernd bei der Visite stand, ob der wohl meine heutige, zigste OP macht? Ein ansonsten toller Arzt bisher, nur völlig übermüdet. Ich habe Angst!

Auf der Chirurgischen, jeden 2. Tag, ab in den OP, fast 3 Monate lang. Ich kenne jeden Anesthäsisten, jede OP-Schwester, jeden Operateur und seine Assistenten. Alle sehen müde aus, ob morgens, mittags, oder am Abend, da ist die Zeit egal, weil sie sie kaum merken. Akkordarbeit am Menschen. Sie sind alle gute Mitarbeiter, aber völlig überlastet und was vorherrscht, ist meine Angst!

Die Intensiv, scheint mir gut besetzt, denn ich kann nicht schlafen, weil alle fünf Min. jemand kommt und mich fragt, wie es geht. Das macht mir Angst, vor allem, als ich immer die drei gleichen Gesichter erkenne, je mehr ich wahrnehme.

Wie unterschiedlich auf den einzelnen Stationen gearbeitet wird, wurde mir beim letzten Aufenthalt bewußt. Eine Rheumaklinik ist nun mal keine Chirurgie, aber während die Gesichter der Profs. wöchentlich bei der Visite wechselten, war da eine Konstante-Frau Doktor, die alles machte, von Aufnahme, über Visite, über An und Verordnungen, auch mittendrin, ja dabei sogar immer noch ein Lächeln und ein gutes Wort übrig hatte.

Sie schien immer da zu sein, war es auch, selbst, als mir ein anderer Patient fast in die Arme kippte, da war Fr. Doktor, wie aus dem Nichts da. Ja, auch ihr Lächeln war müde. Angst hatte ich bei ihr nie, trotzdem sie so gefordert wird.

Naja und das Schwestern und Pflegevolk, die waren viel, viel entspannter, als in den Chirurgischen, in denen ich oft weilte. Ja, Starbesetzung gabs da auch nicht, aber trotzdem bekam ich vom Personalhickhack einiges mit. Angst hatte ich keine, nur ein schlechtes Gewissen, wenn ich etwas brauchte.

Es ist ein Unterschied, ein beträchtlcher, so zwischen den verschiedenen Stationen und natürlich sicher auch zum Alten/Pflegeheim, aber eines bleibt, Angst! Was ist, wenn ich dort hinein muss, wenn ich den Personalmangel täglich erdulden muss, die Angst und die Überforderung des Personals spüre und am, eigenen Leibe erfahren muss.

IST es für mich, als Patientin lohnenswert, alt zu werden? Ich habe wieder Angst mir diese Frage zu beantworten, denn ich bin krank und will doch nach vorne schauen, doch was wartet da?

Menschliches ist nur noch nebenher, nicht trinken, weil sonst brauch ich einen Schieber, nicht lachen, sonst denkt man, mir geht es gut. Essen und Trinkverweigerung bis zum Tod, alles keine Seltenheit, gerade im Alter.

Ja, es ist grausam, dem Pflegepersonal, dem medizinischen Personal das alles aufzubürden. Mit Recht wird sich beklagt, nur zu wenig, zu leise! In Anbetracht hoher Arbeitlosigkeitszahlen, kann man da als Otto Normal nur den Kopf schütteln und hoffen niemals krank zu werden, oder alt.

Was bleibt den Alten und den Kranken? Angst!

Sorry, dass ich mich in der Art einklinkte und bei allem Verständnis, für das med. Personal, ich stehe und stand oft auf der letzten Sprosse dieser Leiter und bekam das ganze Ausmaß zu spüren.

Wer diesen Beruf wählt, muss mit allem fertig werden, vor allem mit dieser kranken Gesundheitspolitik, insbesondere aber, mit denen, die sie am allermeisten brauchen, ihren Patienten und Schützlingen.

Ihr, die da arbeitstechnisch so viel zu leisten haben, bis hin zum Übermenschlichen, ihr solltet die Kraft aufbringen und laut sein, so laut, dass man euch hören muss.

Deshalb finde ich das hier, einen wenngleich leisen, aber echt guten Ansatz. Werde lauter an all den Stellen, wo du gehört werden musst, nimm deine Kollegen und sag ihnen, dass wir, die ganz unten, dass wir auf euch vertrauen, denn ihr wisst, schlimmer geht´s nimmer!

Ich ziehe meinen Hut vor dieser Berufsgruppe, verbeuge mich und sage "Danke!", aber ich verlange mehr, als das reine Dulden! Ihr setzt euch für die ein, die dazu einfach keine Kraft mehr haben, seid ihr Klagen, ihre Stimme, ihr Leid!

Simone


Liebe Simone,
ich danke dir für diesen tollen, ehrlichen Beitrag!
Das bedeuteted mr sehr viel, wenn ich so ehrlich höre, wie es einem Patienten dabei so geht.
Oft schildern mir diese, dass sie Angst haben, nur nehmen, kann man sie leider nicht!
Aber ändern können wir das, indem sich was ändert!
Schluss mit überarbeitetes Ärztepersonal und überlastetes Pflegepersonal!!!
Wie du schon beschrieben hast, muss man oft Akkordarbeit am Menschen leisten, AM MENSCHEN!!!
Wir müssen uns anfangen zur Wehr zu sezten, ob Arbeitspersonal oder Mitmensch, keiner will mehr krank oder alt werden und das ist schlimm genug, denn auch das gehört doch zur Menschlichkeit dazu!!!
Deshalb habe ich mich entschlossen, diese Kurzgeschichte als kleinen Aufruf zu schreiben ....
Doch dabei soll es nicht bleiben, ich danke dir für diesen hilfreichen Beitrag Simone!

Liebe Grüße
Jennie
Vor langer Zeit - Antworten
kullerchen Ein Beruf, - der unter diesen Umständen zur Berufung werden muss, um dem Ganzen standzuhalten.

Ich habe es immer aus dem Blick der Patienten mit angesehen und mich oft gefragt, ob der Assiarzt, der da gestern und vorgestern fast schlummernd bei der Visite stand, ob der wohl meine heutige, zigste OP macht? Ein ansonsten toller Arzt bisher, nur völlig übermüdet. Ich habe Angst!

Auf der Chirurgischen, jeden 2. Tag, ab in den OP, fast 3 Monate lang. Ich kenne jeden Anesthäsisten, jede OP-Schwester, jeden Operateur und seine Assistenten. Alle sehen müde aus, ob morgens, mittags, oder am Abend, da ist die Zeit egal, weil sie sie kaum merken. Akkordarbeit am Menschen. Sie sind alle gute Mitarbeiter, aber völlig überlastet und was vorherrscht, ist meine Angst!

Die Intensiv, scheint mir gut besetzt, denn ich kann nicht schlafen, weil alle fünf Min. jemand kommt und mich fragt, wie es geht. Das macht mir Angst, vor allem, als ich immer die drei gleichen Gesichter erkenne, je mehr ich wahrnehme.

Wie unterschiedlich auf den einzelnen Stationen gearbeitet wird, wurde mir beim letzten Aufenthalt bewußt. Eine Rheumaklinik ist nun mal keine Chirurgie, aber während die Gesichter der Profs. wöchentlich bei der Visite wechselten, war da eine Konstante-Frau Doktor, die alles machte, von Aufnahme, über Visite, über An und Verordnungen, auch mittendrin, ja dabei sogar immer noch ein Lächeln und ein gutes Wort übrig hatte.

Sie schien immer da zu sein, war es auch, selbst, als mir ein anderer Patient fast in die Arme kippte, da war Fr. Doktor, wie aus dem Nichts da. Ja, auch ihr Lächeln war müde. Angst hatte ich bei ihr nie, trotzdem sie so gefordert wird.

Naja und das Schwestern und Pflegevolk, die waren viel, viel entspannter, als in den Chirurgischen, in denen ich oft weilte. Ja, Starbesetzung gabs da auch nicht, aber trotzdem bekam ich vom Personalhickhack einiges mit. Angst hatte ich keine, nur ein schlechtes Gewissen, wenn ich etwas brauchte.

Es ist ein Unterschied, ein beträchtlcher, so zwischen den verschiedenen Stationen und natürlich sicher auch zum Alten/Pflegeheim, aber eines bleibt, Angst! Was ist, wenn ich dort hinein muss, wenn ich den Personalmangel täglich erdulden muss, die Angst und die Überforderung des Personals spüre und am, eigenen Leibe erfahren muss.

IST es für mich, als Patientin lohnenswert, alt zu werden? Ich habe wieder Angst mir diese Frage zu beantworten, denn ich bin krank und will doch nach vorne schauen, doch was wartet da?

Menschliches ist nur noch nebenher, nicht trinken, weil sonst brauch ich einen Schieber, nicht lachen, sonst denkt man, mir geht es gut. Essen und Trinkverweigerung bis zum Tod, alles keine Seltenheit, gerade im Alter.

Ja, es ist grausam, dem Pflegepersonal, dem medizinischen Personal das alles aufzubürden. Mit Recht wird sich beklagt, nur zu wenig, zu leise! In Anbetracht hoher Arbeitlosigkeitszahlen, kann man da als Otto Normal nur den Kopf schütteln und hoffen niemals krank zu werden, oder alt.

Was bleibt den Alten und den Kranken? Angst!

Sorry, dass ich mich in der Art einklinkte und bei allem Verständnis, für das med. Personal, ich stehe und stand oft auf der letzten Sprosse dieser Leiter und bekam das ganze Ausmaß zu spüren.

Wer diesen Beruf wählt, muss mit allem fertig werden, vor allem mit dieser kranken Gesundheitspolitik, insbesondere aber, mit denen, die sie am allermeisten brauchen, ihren Patienten und Schützlingen.

Ihr, die da arbeitstechnisch so viel zu leisten haben, bis hin zum Übermenschlichen, ihr solltet die Kraft aufbringen und laut sein, so laut, dass man euch hören muss.

Deshalb finde ich das hier, einen wenngleich leisen, aber echt guten Ansatz. Werde lauter an all den Stellen, wo du gehört werden musst, nimm deine Kollegen und sag ihnen, dass wir, die ganz unten, dass wir auf euch vertrauen, denn ihr wisst, schlimmer geht´s nimmer!

Ich ziehe meinen Hut vor dieser Berufsgruppe, verbeuge mich und sage "Danke!", aber ich verlange mehr, als das reine Dulden! Ihr setzt euch für die ein, die dazu einfach keine Kraft mehr haben, seid ihr Klagen, ihre Stimme, ihr Leid!

Simone
Vor langer Zeit - Antworten
yourhealth Re: Re: Re: -
Zitat: (Original von lachmal am 24.10.2012 - 13:57 Uhr)
Zitat: (Original von yourhealth am 24.10.2012 - 13:25 Uhr)
Zitat: (Original von lachmal am 24.10.2012 - 10:48 Uhr) ja liebe yourhealth

das ist der nomale wahnsinn
in der flege oft siht es noch schlimmer aus
ich weis von was ich schreibe
bin in vielen krangenhäuser gewesen
und leider bleibt die menschlichkeit
aus der strege das personal hat zu viel arbeit und zuwenig zeit

PS bitte meine schreibfehler nicht mit lessen
liebe grüße an Dich


Hallo Lachmal,
auch dir gebe ich vollkommen Recht, warst du als Patient in vielen Krankenhäusern?
Die Sicht würde mich auch brennend interessieren.
Liebe Grüße und danke für dein Kommentar :)



ja in sehr viele klinigen
aber ich war voher
als es noch schön war krankenschwester
zu sein selber eine

aber wen du mein profil kennst
weist du das ich ms habe und mit 26 in den rolli kann

PS heute möchde ich nicht mehr in einem
pflegeberuf arbeiten
ich könnte den krangen nicht mehr gerecht werden
so wie es heute ist



So ist es leider lachmal, deswegen leiden viele auch unter Depressionen und Burnout ... man geht nicht mehr zufrieden mit einem Lachen nach Hause, leider ganz im Gegenteil ....
Vor langer Zeit - Antworten
yourhealth Re: -
Zitat: (Original von MysticRose am 24.10.2012 - 14:40 Uhr) Ich habe selbst mal ein Praktikum in einem Altenheim gemacht und gebe dir vollkommen Recht, was ich hier lese. Die Zustände, die dort waren, waren (teilweise) meines Erachtens nach katastrophal.
Es gab sogar mal drei Tage, da habe ich als Praktikantin mit einem anderen Altenpfleger eine komplette Station geschmissen. Dass da das Einfühlungsvermögen für den einzelnen auf der Strecke bleibt, ist nicht zu vermeiden. Stress pur.
Hast du sehr gut verwortet :-)


Liebe MysticRose, vielen Dank für deinen Beitrag.
Ja die Zustände sind wirklich katastrophal und menschenunwürdig ....
Man findet nur noch selten gut bestzte Krankenhäuser oder Pflegeeinrichtungen, ich finde seit Jahren leider keine mehr ....
Vor langer Zeit - Antworten
MysticRose Ich habe selbst mal ein Praktikum in einem Altenheim gemacht und gebe dir vollkommen Recht, was ich hier lese. Die Zustände, die dort waren, waren (teilweise) meines Erachtens nach katastrophal.
Es gab sogar mal drei Tage, da habe ich als Praktikantin mit einem anderen Altenpfleger eine komplette Station geschmissen. Dass da das Einfühlungsvermögen für den einzelnen auf der Strecke bleibt, ist nicht zu vermeiden. Stress pur.
Hast du sehr gut verwortet :-)
Vor langer Zeit - Antworten
lachmal Re: Re: -
Zitat: (Original von yourhealth am 24.10.2012 - 13:25 Uhr)
Zitat: (Original von lachmal am 24.10.2012 - 10:48 Uhr) ja liebe yourhealth

das ist der nomale wahnsinn
in der flege oft siht es noch schlimmer aus
ich weis von was ich schreibe
bin in vielen krangenhäuser gewesen
und leider bleibt die menschlichkeit
aus der strege das personal hat zu viel arbeit und zuwenig zeit

PS bitte meine schreibfehler nicht mit lessen
liebe grüße an Dich


Hallo Lachmal,
auch dir gebe ich vollkommen Recht, warst du als Patient in vielen Krankenhäusern?
Die Sicht würde mich auch brennend interessieren.
Liebe Grüße und danke für dein Kommentar :)



ja in sehr viele klinigen
aber ich war voher
als es noch schön war krankenschwester
zu sein selber eine

aber wen du mein profil kennst
weist du das ich ms habe und mit 26 in den rolli kann

PS heute möchde ich nicht mehr in einem
pflegeberuf arbeiten
ich könnte den krangen nicht mehr gerecht werden
so wie es heute ist

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