Einleitung
Diese kleine Geschichte ist aus dem Leben gegriffen und bringt mich noch heute öfter zum Schmunzeln, obwohl schon etwas Zeit vergangen ist. Vielleicht möchtet Ihr mit mir zusammen mal wieder lÀcheln. Also los !
Diese kleine Episode geschah, als ich noch im Berufsleben stand. Als Assistentin in einem gröĂeren Betrieb hatte ich die Verantwortung fĂŒr viele Frauen. Neben den normalen Aufgaben wie Arbeitseinteilung, Arbeitszeiten, Urlaubsplanung und dergleichen, war man auch manchmal Seelenklempner fĂŒr viele kleine und gröĂere Sorgen der Frauen. Sie hatten es oft auch nicht leicht. Neben der nicht leichten Arbeit im Mehrschichtsystem war da auch noch die Familie. Das war nicht immer leicht und oft gab es Stress. Ich als Vorgesetzte wuĂte das und versuchte mein Bestes, den Frauen auch Freund und Berater zu sein.
Eines Tages kam eine Mitarbeiterin zu mir. Ihr Freistellungsantrag war abgelehnt worden, da das Mengenaufkommen an diesem Tag sehr hoch war und jede Hand gebraucht wurde. Im Vertrauen erzĂ€hlte mir die Mitarbeiterin, daĂ ihr Mann eine Feier hĂ€tte, zu der auch die dazugehörigen Partner geladen waren.Aus Erfahrung wuĂte sie, das ihr Mann ziemlich viel Alkohol zu sich nahm, wenn sie nicht dabei war. Sie weinte bitterlich. Ich versprach ihr, nach Möglichkeit zu helfen. Das gelang mir jedoch nicht. Da ich meinem Gruppenleiter ja nichts NĂ€heres erzĂ€hlen durfte, blieb es beim Nein . Manches Mal haben wir auch
Mitarbeiter eher gehen lassen, aber auch das war nicht drin dieses Mal. Die Kollegin tat mir leid, da sie ansonsten auch sehr zuverlÀssig war.
Aus diesem Grund beschloss ich, der Kollegin ein paar Stunden frei zu geben. Ich sagte ihr, sie soll zum hinteren Ausgang raus gehen, damit sie nicht Jeder sieht. Weiterhin bat ich sie, ihre Jacke schon nach der Pause mit an den Arbeitsplatz zu nehmen, damit sie schnell verschwinden kann. Nun ja, es lief auch Alles gut. Ich sah, das sie gegangen war und war froh, daĂ Niemand etwas gemerkt hatte, dachte ich zumindestens. Kurze Zeit spĂ€ter lief ich meinem Gruppenleiter ĂŒber den Weg.
Der Ausdruck in seinem Gesicht lieà in meinem Kopf alle Alarmglocken schrillen. Promt kam auch die Frage nach dem Verbleib der betreffenden Kollegin. WahrheitsgemÀà antwortete ich, dass ich sie habe gehen lassen. Dann kam noch die Frage, warum er nichts davon wisse. Die Antwort blieb ich ihm schuldig.
NatĂŒrlich hatte ich auch ein schlechtes Gewissen. Ansonsten verstanden wir uns nĂ€mlich sehr gut. Aber ich hatte der Mitarbeiterin versprochen, Nichts zu sagen. Also ging ich am nĂ€chsten Tag zu meinem Chef und bat um Entschuldigung, die auch angenommen wurde. Eines aber wollte ich doch
wissen. Wie ist er darauf gekommen? Die Antwort bekam ich prompt. Er war nĂ€mlich am Arbeitsplatz besagter Kollegin vorbei gekommen. Dabei habe er die Jacke am Arbeitsplatz bemerkt. Auf seine diesbezĂŒgliche Frage antwortete die Frau, daĂ ich gesagt hĂ€tte, sie soll hinten raus gehen, damit sie NIEMAND  sieht!!!
Wir grinsten Beide und ich versprach, in Zukunft keine AlleingÀnge mehr zu starten.
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