Die nachfolgenden zwei Gedichte stammen aus einer sehr frühen Schaffensperiode und gehörten zu einer Sammlung von Werken, die ich vor über drei Jahrzehnten in einem Gedichtband unter dem Titel " Quatsch mit Soße " veröffentlichen lassen wollte, für den ich aber keinen Verleger fand.
EINSICHT
Eine junge Frau saß am tiefen Wasser
im Grase.
Tränen kullerten aus ihren Augen,
rannen über die Nase
und tropften auf nackte Zehen.
Da wurde es ihr feucht
und immer nasser,
und sie beschloss zu gehen.
Schon ihre Mutter hatte gesagt:
Er kann nichts taugen!
MEDITATION
Draußen fällt der erste Schnee,
der Mond scheint blass durch dürre Zweige
und in mein karg möbliertes Zimmer.
Der Tag geht nun zur Neige
und - wie immer -
in der Tasse der Kamillentee.
Wie gesagt, diese Gedichte sind über dreißig Jahre alt. Künftig werde ich keine Gedichte mehr schreiben (- ich habe noch genug davon).