Science Fiction
Nova 2 Kapitel 21 - Überarbeitet

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"Nova 2 Kapitel 21 - Überarbeitet "
Veröffentlicht am 18. Oktober 2012, 18 Seiten
Kategorie Science Fiction
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Nova 2 Kapitel 21 - Überarbeitet

Nova 2 Kapitel 21 - Überarbeitet

Beschreibung

Die Via wurden zurückgeworfen. Doch es scheint, als würden die Schwierigkeiten damit erst anfangen. Unruhen und Proteste erschüttern die Erde. Die Verhandlungen zwischen Menschen und Artheranern verlaufen ins Chaos... Und als wäre das nicht genug beginnt für den grade erst genesenen Rafail Coel ein Wettlauf mit der Zeit, dessen Ziel er nicht kennt, bis es fast zu spät ist. Bild : A Blue color design/ Fotolia.com

Kapitel 21 Notfallplan

Der Spiegel zerbrach in tausend Splitter, die einen kurzen Moment funkelnd in der Luft zu hängen schienen, bevor sie dann doch Opfer der Schwerkraft wurden und über den Raum verteilt  zu Boden fielen um das schwache Licht von draußen einzufangen

Coel trat von dem zerschmetterten Spiegel zurück. Schmerz spürte er keinen, auch wenn einige Splitter tiefe Schnitte auf seinem Arm hinterlassen hatten. Zumindest auf dem Teil, der noch menschlich war. Er würde sich später darum kümmern. Vielleicht. Oder auch nicht. Das Blut das auf den Teppich tropfte nahm er kaum wahr.

Sie ließen ihn nicht gehen. Schlimmer noch, er war praktisch unter Hausarrest gestellt. Natürlich nicht offiziell. Aber er wusste, dass er zumindest unter Beobachtung stehen würde.

Sein Spiegelbild war ihm unerträglich geworden und das bisschen Kontrolle, das er gedacht hatte zu besitzen…

Coel wankte aus dem Badezimmer seiner Wohnung und ließ sich auf das Sofa fallen. Ein Glas gefüllt mit honigfarbenem Whiskey stand auf dem niedrigen Tisch davor. In einem weiteren Anfall plötzlichen Zorns flog dieses nun quer durch den Raum und zerplatzte an der Wand.

Es war nicht Helens Tod… er wäre damit klar gekommen. Menschen starben, das war nichts Neues für ihn. Zumindest versuchte er, sich das selbst einzureden.

Aber man hatte ihm praktisch den Boden unter den Füßen weggezogen. Da war nichts mehr, das ihn ablenkte oder seine Gedanken aus der Trauer riss. Die mittlerweile Wut gewichen war. Zorn, der kein anderes Ziel zu kennen schien, als sich selbst.

Er hatte alle Antworten gefunden, die er gesucht hatte und jetzt schien alles Umsonst gewesen zu sein.

Er pickte eine Spiegelscherbe aus seiner Kleidung. Eine Hälfte seines Gesichts schimmerte darin und starrte zurück. Ausgebrannt. Das war das einzige Wort, das ihm dazu einfiel. Und es machte ihn erneut wütend, dieses Wort auf sich selbst beziehen zu müssen. Der Glassplitter wurde zwischen seinen Fingern zu Staub zermahlen, die sich ,ohne dass er Kontrolle darüber hatte, darum schlossen.

 

Schritte rissen ihn kurz aus seinen düsteren Gedankengängen. Von draußen aus dem Treppenhaus meinte er. Die Schritte schienen vor seiner Tür halt zu machen.

Er machte keine Anstalten, aufzustehen und die Tür zu öffnen. Er wollte niemanden sehen. Oder besser gesagt, wollte er auch nicht, dass ihn jemand sah.

Er schloss die Augen und lauschte, hoffte darauf,  dass die Schritte wieder umdrehen und verschwinden würden. Aber nichts dergleichen  geschah. Nachdem ein paar Mal angeklopft worden war, hörte er wie die Tür aufschwang.

Toll, dachte er, jetzt hat Wilkonson schon jemanden geschickt, der mich her überwachen soll. Dabei war er bereits schachmatt gesetzt. Natürlich,  es gab sicher Wege…  Aber sein Verstand war zu träge einen zu finden.

Oder vielleicht war es Martin, oder Adams… Es war ihm gleich.

,, Wollen sie jetzt einfach da sitzen bleiben ?“ , fragte eine Stimme.

,, Seit wann wissen sie wo ich wohne ?“ Vielleicht die Person mit der er als letzte gerechnet hatte.

,, Wir machen uns alle Sorgen um sie.“ , meinte Aine .

,, Das beantwortet nicht wirklich meine Frage.“

,, Martin.“

Er nickte. ,, Ich vermute mal, der musste gleich zurück auf die Kronos .

,, Und jetzt meine Frage. Wollen sie einfach da sitzen bleiben?“ , wiederholte sie.

,, Es ist vorbei Aine.“ , antwortete Coel. ,, Was denken sie sollte ich sonst tun?“
,, Ich weiß es nicht.“ Sie setzte sich langsam ihm gegenüber. ,, Aber sie sollten nicht aufgeben.“

,, Ich habe bereits  Aufgegeben.“ , erklärte er.

,, Das glaube ich aber nicht.“

,, Ach ja ?“ , fragte er. ,, So ist es aber. “
,, Ich weigere mich wiederum, das zu akzeptieren. Leute wie sie geben nicht auf Coel.“

,, Leute wie ich ?“Er lachte böse,  ,, Sie kennen mich überhaupt nicht.“

,, Lange genug.“

,, Und, was für ein Mensch bin ich ihrer Meinung nach ?“

,,Es… es gibt Menschen wie Artheraner, immer mindestens zwei Arten von Lebewesen.  Die ersten lassen sich von Angst oder durch Bedenken von ihren Zielen und Idealen abbringen. Die, die  Aufgeben, sobald es Wiederstände gibt.“

,, Rede sie von sich selbst ?“

,, Vielleicht.“ , antwortete die Artheranerin. ,, Aber dann gibt es die viel zu seltene zweite Gruppe. Die wieder aufstehen, wenn man sie zu Boden wirft, die selbst dann noch nach Antworten suchen würden, wenn die Sterne am Himmel verlöschen. Und ihren Glauben an sich nicht aufgeben. Die sich nicht von Politik oder Religion oder  Meinungen blenden lassen. Ich  glaube, dass sie einer davon sind.“

,, Das ist, was sie denken.“ , erwiderte er abwesend. Er höre zu, doch es war ihm

schlicht egal geworden. , ,Aber…“

,, Halten sie die Klappe.“ Coel zuckte angesichts der Wut in Aines Stimme unwillkürlich ein wenig zurück. ,, Sie glauben, sie könnten sich erlauben Aufzugeben? Nur weil einmal etwas nicht wie geplant läuft?“

,, Einmal ? Sie verstehen nichts..“

,, Dann bleiben sie hier.“ , erklärte Aine. ,,Aber wenn sie das tun, wenn sie glauben Aufgeben zu können, dann ist jeder, jeder einzelne Umsonst gestorben. Jeder Tote auf Artherium, jeder Tote auf der Erde. Adams Familie, Helen, Keru. Jeder einzelne ein weggeworfenes Leben. Ich habe fast jeden den ich kannte auf Artherium verloren und trotzdem stehe ich heute hier.“ Sie prang auf. ,, Aber sie würden all das zunichtemachen, einfach nur um ihrer Selbstgerechtigkeit zu dienen. Ich verstehe nichts Rafail  Coel? Ich glaube ich verstehe, ich verstehe sogar sehr gut. Also entweder, sie stehen jetzt gefälligst auf, oder ich gehe wieder. Dann muss ich eben davon ausgehen, dass ich mich in ihnen getäuscht habe.“

Zum ersten Mal, seit sie den Raum betreten hatte, sah er auf.

,, Sie meinen, das sei so einfach ?“ , fragte er.

,, Das ist es. Wenn sie nur wollen.“ Aine streckte ihm eine Hand hin.  Die Wut war aus ihrer Stimme verschwunden. ,, Wenn sie nur wollen.“

Er zögerte. Es gab keine Möglichkeit. Selbst wenn er… Oder doch ?

Ein Funken des alten Feuers schien in das vorher leere Auge zurückzukehren. 

Es gab nur einen Weg das rauszufinden.

Aber eine letzte Frage galt es zu beantworten.

,, Wieso tun sie das alles ?“

,, Weil  ich an sie glaube.“

Coel ergriff die angebotene Hand. ,, Danke. Ich denke mehr brauche ich für den Anfang auch nicht.“

Einen Augenblick lang schwiegen  beide.

,, Also ich persönlich habe genug von diesem Planeten.“ , sagte er schließlich. ,, Kommen sie mit ?“

,, Sie haben einen Plan.“

,, Vielleicht… wahrscheinlicher ist jedoch, dass wir dabei draufgehen. Wobei… Es gibt da jemanden, der mir noch einen Gefallen angeboten hat.“

 

,, Sie sind verrückt.“ , erwiderte der Mann im Kapuzenpulli. Draußen vor dem Fenster der Magnetbahn flog die Landschaft vorbei. Soweit Coel das sehen konnte, waren er, Aine und Marcks die einzigen Personen in diesem Abteil des Zugs.

,, Vielleicht. Helfen sie uns?“ , fragte  die Artheranerin.

,, Sie reden davon ein Schiff des Militärs zu stehlen.“ , gab der Mann zu bedenken.

,, Nicht nur  irgendein Schiff.“ , verbesserte ihn Coel. Wenn sie nach Goodsprings kamen und die Via dort waren, würden sie mehr als ein simples Transportschiff brauchen um es überhaupt auf den Planeten zu schaffen. Abgesehen von den Tariden, die sich möglicherweise dort herumtrieben.

,, Okay, sie reden sogar davon, das neue Flaggschiff der Erdflotte  zu stehlen.“

,, Und ?“

,, Sie bräuchten ein Shuttle, das sie hinbringt. Das dürfte kein Problem sein. Aber wie wollen sie Überhaupt an Bord gelangen? Wir reden hier davon fünfzig, wenn nicht mehr,  vermutlich bewaffnete GTDF-Marines auszuschalten. Und selbst wenn sie das Schaffen… die Kronos verfügt über eine KI gestützte Schiffsverteidigung.“

,, Nun was die KI angeht.. wir sind sozusagen alte Freunde.“

,, Und das wird die davon abhalten, sie zu töten ?“

,, Wir werden sehen.“ , antwortete Coel.

,, Und wie wollen sie verhindern, dass die Kronos die gesamte Flotte alarmiert, das sie überhaupt an Bord kommen vorausgesetzt ?“

,, Hatte ich erwähnt, das auch ein Teil der Crew alte Freunde sind ?“ , wollte Coel wissen.

,, Sie sind wirklich  verrückt.“ , antwortete der Mann. ,, Aber das ist nicht mein Problem. Die Frage ist nur… was springt für mich dabei raus?“

,, Ich dachte es genügt ihnen, das wir die Pläne der Via durchkreuzen und dabei wohl auch sie retten.“

,, Vielleicht.“ , erwiderte Marcks leise. ,, Aber ich muss auch an meine Geschäfte denken. „

,, Woran denken sie ?“ , fragte Aine.

,, Zugriff auf den artheranischen Markt, wenn sie so möchten.“
,, Was ?“

,, Jede Kultur entwickelt legale und illegale Güter.“ , meinte er, ,, Ich habe mich darauf spezialisiert, die illegalen zu Beschaffen. Doch jede Kultur definiert diese Illegalität anders. Die Artheraner werden mehr und mehr zu einem Teil dieses Universums. In absehbarer Zukunft ergeben sich dadurch völlig neue Möglichkeiten. Ich muss also die Spielregeln kennen.“

,, Wollen sie, das ich ihnen ein artheranisches Gesetzbuch bringe ?“ , fragte Aine unsicher.

Marcks lachte. ,, Nein, nein… Verstehen sie.. Aine Richtig ? Aine, ich brauche Leute, die sich damit auskennen. Ich will Kontakt zu jemand, der sich mit illegalen artheranischen Geschäften auskennt.“

,, Und sie meinen, ich kenne so jemanden ?“

,, Nein, nicht unbedingt persönlich. Aber ich will ihr Versprechen das sie mir ihre Hilfe garantieren.“

,, Wir reden hier von einem Zeitraum von möglicherweise  Jahrzehnten in der Zukunft.“ ,stellte Coel fest.

,, Man muss weitläufig planen.“ , erwiderte Marcks. ,, Es gibt bereits zu viele Kurzsichtige Leute auf dieser Welt, das wissen sie genau so gut wie ich.“

,, Und sie glauben wirklich, das sie allein dagegen ankommen ?“

,, Ich muss es zumindest versuchen. Und wenn ich dabei sterbe…  was soll es. Meine Idee ist unsterblich. Die Wahlphilosophie der Parlamentskandidaten besteht einfach darin, dass sie ihrer linken Hand erlauben, nicht zu wissen, was ihre rechte Hand tut, und so waschen sie beide Hände in Unschuld. Ihre Hosentaschen zu öffnen, keine Fragen zu stellen und an die allgemeine Tugend der Menschheit zu glauben - das dient ihren Absichten am allerbesten. Ich stelle das in Frage.“

,, Das Stammt von Marx richtig ?“

,, Ich  bewundere einige seiner Ansätze. Aber  gezielte Veränderungen… fordern neben Kapital eben auch Zeit.“

Coel versuchte das Gespräch wieder auf den Punkt zu bringen.

,, Sie helfen uns also ?“

,, Das werde ich. Sorgen sie nur dafür, dass ihre Leute bereit sind. Sie haben wohl nur eine Chance.“

 

 

Martin wurde das Warten leid. Immer wieder warf er nervöse Blicke auf seine Armbanduhr und auf Watergate, der das momentan ziellose Schiff in einen geosynchronen Orbit gebracht hatte, in dem es ohne Treibstoffverbrauch stabil blieb.

Es konnte nicht mehr lange dauern. Der Plan stand.

Ägir nickte ihm unbemerkt zu. Es würde alles gut gehen.

Nur eine Variable blieb ungeklärt… was würde HAL tun ? Martin hatte zwar die Gelegenheit genutzt und die KI in ihren oder besser Coels Plan eingeweiht, aber auf welche Seite sich die Maschine schlagen würde  blieb doch trotzdem ungewiss. Und es hing viel davon ab.

Nun zumindest die Tatsache, dass Watergate sie nicht hatte verhaften lassen, schien doch für sie zu sprechen.

 Hör auf dir über Dinge Gedanken zu machen, die du nicht ändern kannst.

Er sah zu Adams herüber. Der Wissenschaftler war kurz nach dem Zwischenfall in Detroit ebenfalls auf die Kronos versetzt worden, um dort weiterzuarbeiten. Soweit Martin das mitbekommen hatte, sollte der Nova-Generator des Schiffs Waffenfähig gemacht werden. Ob der Professor damit Erfolg gehabt hatte, war ihm aber nicht bekannt. Vermutlich aber nicht. Adams würde wohl alles tun um genau das zu verhindern.

Martin  tastete mit einer Hand nach seiner Waffe. Er würde schnell handeln müssen wenn es soweit war. Auch Ägir trug eine Pistole und  ob Adams bewaffnet war, war ihm nicht bekannt. Aber es war egal. Die meisten anderen Crewmitglieder würden unbewaffnet sein und sie mussten lediglich das Kommandodeck  unter ihre Kontrolle bringen.

Sobald das Geschafft wäre, gehörte das Schiff so gut wie  ihnen. Von hier konnten sie dann sämtliche Schiffsebenen abriegeln und die Steuerungssysteme übernehmen.

Aber alles hing vom richtigen Timing ab. Handelten sie, bevor Coel an Bord war konnte die GTDF-Flotte auf sie aufmerksam werden. Handelten sie jedoch wiederum zu spät könnte Watergate das Schiff bereits in Alarmbereitschaft versetzt haben. Was ihnen den Überraschungsmoment und somit jeglichen Vorteil nehmen würde.

Er warf einen letzten Blick auf die Uhr.  Hier hing alles von ihm ab. Martin nickte  Adams kurz zu, der daraufhin an der Tür in Stellung ging. Auf sein Zeichen würde er diese verschließen und das Kontrollzentrum somit abriegeln.  Ägir wiederum trat in die Nähe der Computer, die für die Schiffsnavigation zuständig waren.

Der Offizier, der an für die Raumüberwachung dienst hatte sah auf. ,, Sir, da kommt irgendetwas auf uns zu. Sieht aus wie ein Shuttle. Aber ohne Offizielle Kennung.“

,, Im Auge behalten und…“

Es war Zeit. Adams versiegelte die Tür, während Martin mit gezogener Waffe auf Watergate zutrat. Ägir wiederum hielt das halbe Dutzend unbewaffneter Mariens in Schach, die sich verwirrt nach allen Seiten umblickten und wohl zu ergründen versuchten was grade  vor sich ging.

,, Was zum Teufel soll das ?“ , fragte John Watergate. 

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