Romane & Erzählungen
Das Päckelein und der Bettelstab - Die Linde

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"Das Päckelein und der Bettelstab - Die Linde"
Veröffentlicht am 18. Oktober 2012, 8 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Ich ein Engel, nein, kann nicht sein, bin ich menschlich, so nicht frei ohne Fehler! Das Menschliche macht mich doch erst interessant, dass ich bin und lebe, so nicht fehlerfrei! Alle Falsche in mir ist wahrhaftig, menschlich, ich lebe und ich bin kein Engel, nicht in diesem Leben!...
Das Päckelein und der Bettelstab - Die Linde

Das Päckelein und der Bettelstab - Die Linde

Beschreibung

Eigentlich geht es um mein kleines Schicksal, denke ich zunächst, aber da wird mehr draus, bis zu Unvorstellbarem hin. Da ist die Linde und eine Frau Doktor, ein Pfleger, Namens Schwester Toni und Kranke. Wer will das schon lesen, vor allem wenn es einem das Grausen lehren kann?! Ich dachte, ich wäre krank, ja bin ich ja, aber ich bin eben nur krank.

Das Päckelein und der Bettelstab

Das Päcklein und der Bettelstab

 

Die Linde

 

Ich schau nach draußen und bin traurig, wie gefangen, eher halb tot, als die Hälfte lebendig. Was ich sehe, ist eine Linde, stark und kraftvoll. Mit ihren samtsilbrigen Blättern gibt sie an. Sie lebt und bald wird sie ihre Hinterlassenschaft, die Samennasen loslassen, damit sie noch mehr Leben verbreiten.

 

Wo ist eigentlich meine Brut, was machen meine Kids, während ich hier auf die Linde, diesen wunderschönen starken Baum starre? Ja, die Große hat angerufen, doch so halbherzig. Naja, immerhin hat sie gefragt, wie es geht. Eben war der Pfleger drin. Ich taufte ihn heimlich Schwester Toni. Er, der eine wahrhaft urbayrische Figur hat, genau der hat mich vor allen gefragt, wie ich zu meinem Gewicht komme. Glashäuser und Steine sag ich nur, vor allem, weil ich mich noch jetzt schneller bewege, als er in seinem ganzen Dienst. Erdrotation macht es bei mir möglich. Ihn sehe ich im Schwesternkabuff nur thronen. Ein echtes Früchtchen, wie sich zeigen wird, aber Ansichten ändern sich.

 

Zwischendrin hat man mich untersucht. Eine Frau Doktor. Man die Ärzte waren früher aber immer ne Menge älter als ich. Zeiten ändern sich auch. Sie ist was Besonderes, denn noch nie hatte ich eine Ärztin, die meine ungelenken Knochen wieder ankleidete, nach der Untersuchung. Boaah, bin ich unbeweglich.  Blutabnehmen lassen ist echt unschön bei mir, da hat sogar ein Vampir keine Freude dran. Doch die junge Frau Doktor, die kann das. Sie schaut mich an, während ich rede, sie nickt, sie hört zu. Ja, sie hat meine umfangreiche Sammlung an OP-Protokollen, Krankenhausaufenthalten, unsagbar vielen Krankheiten und noch mehr Medis, naja, eben meine Krankenvita,  als loses Buch, verdient. Hat ne Menge Arbeit gemacht und der Hase, mein Gatte, der hat geholfen. Keiner von uns hätte das alles aus dem Kopf gewusst.  Einem dieser Stiesel von Ärzten hätte ich die Arbeit nicht leichter gemacht. Warum? Sie machen mir das Leben doch auch so schwer. So dachte ich zumindest noch gestern. Unsinnig?! Nee, nicht wenn man die Odyssee kennt, die ich, die der Hase und ich durchhaben, um endlich behandelt zu werden.

 

Ich kann mich nicht an den Gedanken gewöhnen, dass man nun meine Diagnose kennt, sie ernst nimmt und tatsächlich behandeln will. Die junge Frau Doktor sagte, vielleicht, vielleicht heilt es sogar. Rheuma auf der Lunge. Ungewöhnlich? Ja, aber keinen Arzt draußen schert es.

Seit vier Jahren bin ich krank, aber richtig seit zwei.  Tja, und wenn der Hautarzt es nicht untersucht hätte, das erste Anzeichen, dann wär ich nicht hier und würde neidisch auf die Linde starren. Nicht nur neidisch, ich starre auch ein wenig voller Hoffnung. Sie macht sie mich ein wenig glücklich, gesund und stark, wie sie ist.

 

Wir sind drei Neue in einem Vierbettzimmer. Ich habe das Bett am Fenster und am großen Klo und an der kleinen und der großen Linde. Noch denke ich, schlimmer, geht’s nicht, aber Irrtum, das geht und erst mal nicht bei mir, sondern bei Lena. Lena ist eine Wolgarussin in meinem Alter, eine schüchterne, hübsche, liebenswerte und kranke Frau, mit einem Schicksal, bei dem sich einem die Fußnägel hochrollen könnten, so schlimm. Lena lag schon hier, als ich auftauchte. Ich mochte sie sofort.

 

Abendbrot, übersichtlich, aber es schmeckt. Mein erster Tag in altehrwürdigen Mauern geht zu Ende und ich schlafe schnell ein. War anstrengend. Diesmal schneidet niemand an mir herum, diesmal kann es nicht so schmerzhaft sein. Ich hoffe sie hat Recht, die junge Doktorin. Es muss heilen. Gute Nacht!

 

 

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Hörbuch

Über den Autor

kullerchen
Ich ein Engel, nein, kann nicht sein, bin ich menschlich,
so nicht frei ohne Fehler!
Das Menschliche macht mich doch erst interessant,
dass ich bin und lebe,
so nicht fehlerfrei!
Alle Falsche in mir ist wahrhaftig, menschlich, ich lebe und ich bin
kein Engel, nicht in diesem Leben!...

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kullerchen Re: -
Zitat: (Original von shirley am 01.11.2012 - 14:32 Uhr) War schon mal hier. Heute konnte ich wenigstens diesen Teil mal von Anfang bis Ende lesen. Bin sehr neugierig auf die weiteren Teile. Vielleicht habe ich morgen früh Zeit.
Rheuma in der Lunge?
Wie macht sich das denn bemerkbar?
Ich habe ja auch allen Mist und kann dir gut nachfühlen.
Drücke dich und wünsche dir alles, alles GUTE!!!

Shirley

Schön, wenn ich dich neugierig machte. Naja, über die eigentliche Krankheit wirst du nicht viel erfahren, über meinen Gemütszustand nur zwischen den Zeilen und doch, denke ich ist es mehr, als nur ein Klagen, oder Selbstmitleid.

Ich habe etwas, was dir Kleines fehlt, Zeit. Oh ich spreche nicht von Lebenszeit, sondern der Zeit mein Leben zu leben. Du bist stark eingebunden in Selbiges und du hast manchmal einfach keine Wahl.

Deswegen freut es mich umsomehr, dass du dich einläßt auf eine Erzählung die wirklich fast jeder Übertreibung oder Untertreibung entbehrt.

Sie hat meinen Stempel, ansonsten ist alles, außer die Namen wahr!

Ich meld mich noch mal auf PN!

Drück dich du fleißiges Bienchen! Kullerchen!
Vor langer Zeit - Antworten
shirley War schon mal hier. Heute konnte ich wenigstens diesen Teil mal von Anfang bis Ende lesen. Bin sehr neugierig auf die weiteren Teile. Vielleicht habe ich morgen früh Zeit.
Rheuma in der Lunge?
Wie macht sich das denn bemerkbar?
Ich habe ja auch allen Mist und kann dir gut nachfühlen.
Drücke dich und wünsche dir alles, alles GUTE!!!

Shirley
Vor langer Zeit - Antworten
rumpi du - weisst ja das ich in gedanken immer bei dir bin!

glg,karsten
Vor langer Zeit - Antworten
kullerchen Re: Hallo, kleines Murmelchen, -
Zitat: (Original von baesta am 18.10.2012 - 21:02 Uhr) da bist Du ja wieder. Freut mich, wieder was von Dir zu lesen und drücke Dir alle meine Daumen, dass sich eine Therapie für Dich findet und Du bald wieder ganz gesund wirst. Doch Du brauchst dazu auch eine starken Willen und auch den wünsche ich Dir.

Liebe Grüße
Bärbel

Oh schön, wie du dich freust, dass ich wieder unter euch Schreiberlingen weile. Das tut gut! Ja Murmelchen trifft es auch, denn lange Zeit verharrte ich zusammengerollt in einer Art Embrionalstellung, murmelte mich ein, bis dann der Tag kam, da reichte es dem Hasen und einer speziellen Freundin nd sie wurden statt meiner aktiv.

Ich landete and dem Ort, von dem ich nun schreibe, eine scheinbar unspektakuläre Geschichte entwickelt sich, aber eben nur scheinbar, denn da laufen viele Geschichten zusammen.

Danke liebe Bärbel, dass du Zeit dafür findest. Manchmal ist es von Nutzen sowas zu lesen, denn auch wenn man es nicht wahrhaben will, die Gesundheit ist nix was selbstverständlich ist und eine gute Behandlung schon gar nicht.

Menschliche Dramen in altehrwürdigen Mauern. Geschichten die einem Putenpelle machen können, wenn man sensibel genug für anderer Leute Unglück ist.

Vielleicht bleibst du ja dran?! Aber erst mal danke fürs Lesen und den lieben Empfang vom ausgemurmelten Kullerchen!
Vor langer Zeit - Antworten
kullerchen Re: liebe simone -
Zitat: (Original von derrainer am 18.10.2012 - 20:58 Uhr) ich bin voller zuversicht , dass dir hilfe zukommen wird ,
und was sagst du es gibt noch schlimmeres .
ich weiß , du gibst die hoffnung nicht auf und du hast die kraft und den willen , es durchzustehen ,
ich drüke dir die daumen ,
lieben griß zu dir rainer

Danke für die Wünsche. Es ist gut, wenn man weiß da denkt jemand an einen. Naja, was ich berichte, ist schon passiert und trotzdem findet alles noch immer kein Ende, wie ich es mir wünsche.

Es hat sich diese, meine Geschichte ausgebreitet und das Elend anderer zeigte mir, wieviel ein Mensch so aushalten kann und welche Gründe er hat, zum Aushalten.

Es ist eine eigenartige, fast skurrile Geschichte, noch ohne Ende!

Danke auch fürs Lesen! LG vom Kullerchen!
Vor langer Zeit - Antworten
kullerchen Re: ***** -
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 18.10.2012 - 20:35 Uhr) Tja, liebes Kullerchen, wer geht schon gern in's Krankenhaus ....
Aber wenn man so eine Odyssee hinter sich hat, wie du schreibst, und sich dort endlich Hilfe erhofft, dann ist man voller Ungeduld und nimmt es in Kauf. Gut, wenn man dann an eine engagierte junge Ärztin voller Empathie gerät, die sogar beim Ankleiden hilft .....
Mir gefällt es sehr, wie humorvoll und in sehr beeindruckenden Bildern du deinen ersten Kliniktag beschreibst.

Ganz liebe Grüße
deine fleur

Danke, liebes Blümchen für deine tolle Kritik. Ja Humor ist oftmals das Einzige woran man sich halten kann, wenn alles andere den Bach hinter fließen zu scheint. Wie war der tolle Spruch dazu?: "Humor ist, wenn man trotzdem lacht!"

Vielleicht magst du den Rest der Geschichte auch, serviert auf einer Art OP-Tablett?!

LG vom Kullerchen
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Hallo, kleines Murmelchen, - da bist Du ja wieder. Freut mich, wieder was von Dir zu lesen und drücke Dir alle meine Daumen, dass sich eine Therapie für Dich findet und Du bald wieder ganz gesund wirst. Doch Du brauchst dazu auch eine starken Willen und auch den wünsche ich Dir.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
derrainer liebe simone - ich bin voller zuversicht , dass dir hilfe zukommen wird ,
und was sagst du es gibt noch schlimmeres .
ich weiß , du gibst die hoffnung nicht auf und du hast die kraft und den willen , es durchzustehen ,
ich drüke dir die daumen ,
lieben griß zu dir rainer
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR ***** - Tja, liebes Kullerchen, wer geht schon gern in's Krankenhaus ....
Aber wenn man so eine Odyssee hinter sich hat, wie du schreibst, und sich dort endlich Hilfe erhofft, dann ist man voller Ungeduld und nimmt es in Kauf. Gut, wenn man dann an eine engagierte junge Ärztin voller Empathie gerät, die sogar beim Ankleiden hilft .....
Mir gefällt es sehr, wie humorvoll und in sehr beeindruckenden Bildern du deinen ersten Kliniktag beschreibst.

Ganz liebe Grüße
deine fleur
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