Springend und tanzend, lachend und singend! Die Gedanken öffnen ihre großen, farbenprächtigen Schwingen! Sie erheben sich in die Lüfte, folgen
den Düften des Herbstes - lassen den erdrückenden Großstadtgestank unter sich. Heute gibt es niemanden der sich über sie stellt, niemanden der
sie zu bändigen wünscht. Die erfrorenen Augen der vielen wartenden, schemenhaften Umrisse tauen zu einem Laugensee. In dieser Höhe verlernen
Gedanken fürchtend zu fliehen, Grenzenlos. Sie wissen nicht um Unglück, Ikarus und Daidalos sind in den nebelerfüllten Schatten der
Gleichgültigkeit getreten. Doch was aus unseren Köpfen hervorbricht hat keine Wachsflügel. Nein, was sich dort mit aller Kraft aus unseren
fixierten Bewusstsein drängt, hat die Schwingen eines Adlers - mögen sie auch die Farbenpracht einer Stadttaube besitzen. Spüren können wir,
wie sie blitzartig in die tiefsten Tiefen der unruhig brausenden Sturmmeere hinabtauchen, zu Fischen, Korallen - selbst am Plankton ziehen sie vorbei.
Tiefer und tiefer tauchen sie hinab, nur um wenig später aus der Dunkelheit, Dunkelheit dunkler als jede sternenlose Nacht, zischend und voller Energie richtung
Oberfläche zu rasen, das Wasser aufzureißen, zu durchbrechen, und nach der Sonne zu tasten. Heute sind unsere Gedanken wieder frei, sie stahlen sich
hinfort, fort von dem Verließ mit seinen kalten, grauen Gittern. Hinein in deinen und meinen Kopf.